Anfang des Jahres hatte ich bei Instagram meinen total abgerockten Bügelbrettbezug gezeigt und angekündigt, dass ich das Bügelbrett wohl oder übel neu beziehen muss. Das tat mir hauptsächlich um den tollen Stoff leid, der passte nämlich wunderbar zum Thema Bügeln. Aber zuerst möchte ich euch mein erstes selbstbezogenes Bügelbrett zeigen. Zu der Zeit hatte ich ganz frisch mein erstes kleines Nähzimmer und ein altes ausrangiertes Bügelbrett von meiner Schwester:
Damals sollte es unbedingt schon ein Nähmotiv auf dem Stoff sein. Leider passte das Quietschblaue Gestell nicht so richtig gut zum Stoff. Und ehrlich gesagt war es auch recht tief und klapprig.
Irgendwann kaufte ich mir ein größeres und stabileres, das zudem auch noch Flügel hatte. Die Flügel sind tatsächlich sehr praktisch fürs Hemden, Blusen oder Jacken bügeln. Wenn ich zwischen den einzelnen Nähschritten bügel (was deutlich häufiger vorkommt, als dass ich fertige Kleidung bügel) kommen die Flügel selten zum Einsatz.
Aber auch dieses Bügelbrett war nicht sehr hübsch und bekam daher den oben erwähnten tollen Stoff mit dem Bügelthema, nachdem ich sehr lange gesucht habe:
Das war schon in meinem aktuellen Nähzimmer. Dort war mein Bügelplatz sehr lange vorm Fenster, da dort einfach Platz war. Leider hatte das zur Folge, dass der Stoff extrem schnell ausgeblichen ist. Ausgetauscht wurde der Stoff aber erst, nachdem ich diverse Vliesreste nicht mehr entfernen konnte UND auch noch Einschnitte im Stoff waren (Merke: Den Zuschnitt lieber auf der Schneidematte tätigen….)
Als ich meinen ausgeblichenen, zerfetzten Bezug irgendwann leider entfernen musste und auf Instagram angekündigt habe, dass hier mal ein neuer fällig sei, wurde ich gebeten zu dokumentieren wie ich das mache. Daher gibt es heute eine – nicht vollständig ernstzunehmende – Anleitung von mir und Bente.
Für meinen neuen Stoff habe ich erneut lange recherchiert. Ich war so zufrieden mit meinem alten Bezug, dass ich gerne wieder das Thema „Bügeln“ auf meinem Stoff haben wollte. Leider war ich nur so mittelerfolgreich. Nachdem ich schon ewig recherchiert habe, hab ich irgendwann in einer Hau-Ruck-Aktion am Silvesterabend diesen Stoff bei Spoonflower bestellt. Kein wirkliches Bügelthema, aber immerhin waren auch Bügeleisen drauf.
Das war übrigens so „Hau-Ruck“, dass ich gar nicht gemerkt habe, dass Spoonflower gar nicht mehr aus Berlin versendet und zum Rechnungsbetrag auch noch VAT und Versand aus den USA kamen 🙁 ups…
Der Stoff hatte leider zwei Nachteile: Zum einen die Musterrichtung (wird auf den späteren Bildern dann ersichtlich). Zum anderen ist er leider nicht blickdicht. Der schäbige (schon leicht verbrannte) Originalstoff schien durch. Abmachen wollte ich ihn aber nicht und entschied mich stattdessen eine Bügelbrettpolsterung als Zwischenlage zu nutzen. Da mein Bügelbrett Übergröße hatte musste ich etwas suchen, wurde online aber fündig. Und damit kann es losgehen mit der Anleitung:
1. Polsterung auslegen und Bügelbrett mit der Bügelauflage nach unten drauflegen. Ich habe einfach mit einer Schneiderkreide drumherumgezeichnet um die Form und Größe meines Bügelbrettes zu übertragen
2. dem Hund vergebens erklären, dass dies keine neue Decke für ihn ist.
3. Aufgeben und einfach um ihn herumzeichnen. Es fehlt nämlich noch eine Zugabe: Ich zeichne mit ca. 1,5 cm Abstand noch einmal drumherum, da ich die Polsterung an der Seite festkleben möchte (doppelseitiges Klebeband). Kann aber natürlich auch per Hand festgenäht werden
4. Nun dieses Polster als Vorlage für den Stoff nehmen und schauen welches Muster später wo landen soll. Ich wollte vorne an der Spitze gerne ein Bügeleisen im Fokus haben und habe bei der Platzierung darauf geachtet und so wieder mit Stoffkreide die Polsterung auf meinem Stoff eingezeichnet.
5. Wieder dem Hund klar machen, dass dies KEINE neue Decke für ihn ist.
6. Verständnislosigkeit ernten und trotz Hund einfach weiterzeichnen.
7. Auch hier kommt erneut eine sehr großzügige Nahtzugabe drumherum, je nachdem wie man seinen Stoff anbringen möchte. Ich habe mich für ein Gummiband (Wäschegummi) entschieden und habe zum einen die Breite des Gummis bedacht, aber auch die Tiefe des Bügelbrettes. So kann es nun ausgeschnitten werden.
8. Für die Flügel bin ich ähnlich vorgegangen und habe zur Sicherheit alles noch mal lose aufgelegt bevor es ans Nähen ging. Dann wird das Wäschegummi unter Zug aufgenäht. Entweder einmal oder doppelt umgeklappt – das kommt auf die NZ an, die ihr vorab gegeben habt und ggf. auch auf die Dicke eures Stoffes.
9. Das passte dann schon ganz gut, lag mir aber noch nicht fest genug an, daher habe ich mit ein paar Handstichen nachgeholfen. Wenn ich den Bezug waschen möchte, kann ich die Handstiche entfernen und später wieder anbringen.
So sieht mein fertiges Bügelbrett aus. (Bente muss erstmal prüfen was mit „seiner Decke“ passiert ist)
Damit der Stoff nicht wieder so schnell ausbleicht und auch weil ich meine Tische inzwischen anders gestellt habe, hat das Bügelbrett mittlerweile einen anderen Platz bekommen und steht beim Zuschneidetisch. Dafür musste ich ein wenig umräumen, aber es ist tatsächlich deutlich praktischer nun.
Sind die Flügel ausgeklappt, wird es dort ein wenig eng mit dem Platz, daher sind sie standardmäßig eingeklappt
Und dort wo Bente neugierig seine Nase reinsteckt ist das Bügelzubehör platziert.
Lieben Gruß,
Mel und Bente
Anja
Was für eine wunderbare Geschichte …. Ich kann Bente ganz und gar verstehen, lg Anja