Erinnert ihr euch an meinen letzten Blogbeitrag? Meine (Dog-)Walkingjacke von Wafflepatterns? Wie sehr ich von der Anleitung geschwärmt habe, wie sehr ich die Stoffe mochte, wie viel Spaß der gesamte Nähprozess gemacht hat!!?? Tja… Also hier kommt leider das komplette Gegenteil.
Wo fange ich da am Besten an? Gefunden habe ich den Schnitt über Instagram und war eigentlich gleich begeistert von der Idee eine Art „Outdoor-Pulli“ zu nähen mit Taschen und Unterteilungen in unterschiedlichen Farben. Durch den Kragen schön warm am Hals, aber dennoch auch mit Reißverschluss, sodass es nicht zu warm wird. Zum Kauf verleitet haben mich dann die vielen schönen Nähbeispiele für die fast ausschließlich die allerfeinsten Wollstoffe verwendet wurden. Es gibt den Schnitt für Frauen und Kinder, wobei die Erwachsenenvariante Frau Krokus heißt. Ich weiß, dass das nun sehr pingelig klingen mag, aber eigentlich nehme ich sonst Abstand von Schnitten die mit Frau xx anfangen. In meinen Nähanfängen wurde ich so oft enttäuscht von diversen Schnittherstellerinnen und ihren Schnitten Frau X und Frau Y. Nicht nur die Namen klangen da unprofessionell, die Schnitte inkl. Anleitungen waren es leider oft auch und ich beschloss von solchen typischen eBooks Abstand zu nehmen und konzentrierte mich stattdessen auf meist englischsprachige pattern companies.
Ich möchte keineswegs behaupten, dass auch dieser Schnitt unprofessionell ist. Aber die Anleitung hat mich einfach in vielerlei Hinsicht nicht angesprochen (keine Skizzen, stattdessen viele kleine schlechte Fotos) und teils sogar geärgert (unzureichende Anleitung). Ich weiß kaum wo ich da anfangen soll, aber ein paar Punkte werde ich nennen.
Laut Maßtabelle bin ich die Größe 40. Leider ist mir der Pullover zu lang und zu weit. Das könnte ich natürlich beim nächsten Mal ändern, aber wahrscheinlich wird es kein nächstes Mal geben. Das liegt gar nicht unbedingt am Ergebnis. Was mir nicht gefällt setzt sich wohl aus 20% Nähtechnik und 80% Anleitung zusammen. Mit solch einer typischen eBook-Anleitung habe ich mir 2012 das Nähen beigebracht. Leider waren die einzig hochwertigen Fotos in der PDF Anleitung die Bilder der Design-Näherinnen. Alle Anleitungsbilder waren so klein (und teilweise schlecht fotografiert), dass sie kaum erkennbar waren, beim Ranzoomen dann gar nicht mehr.
Ich bin generell ein ganz großer Fan von Skizzen (statt Fotos). Aber wenn schon Fotos, dann doch bitte so dass man sie erkennen kann 🙁 Warum werden 6 Nähschritte (also 6 Fotos plus 6 Beschreibungen) auf eine Seite gequetscht? Ranzoomen ging ja leider wie gesagt nicht und ich stand wirklich mehr als einmal auf dem Schlauch wie es nun weitergeht. Und gerade weil ich den Schnitt und die Schritte nicht selbsterklärend fand, würde ich die Anleitung beim nächsten Pullover wohl wieder benötigen und mir das wahrscheinlich nicht wieder antun.
Ich weiß das ganz viele (Hobby-)Näherinnen mit spärlichen Anleitungen oder sogar ohne Anleitung klarkommen. Ich könnte das manchmal sicher auch, aber ich möchte es einfach nicht. Beim Nähen möchte ich abschalten. Gerne möchte ich auch etwas dazulernen. Aber auf keinen Fall möchte ich mich irgendwie durchboxen. Ich freue mich stattdessen über jede gut geschriebene Anleitung bei der ich selbst beim schwierigsten Projekt hinterher denke „war doch gar nicht schwer“ weil ich einfach nur Schritt für Schritt einer verständlichen Anleitung folgen musste. Obwohl diese hier auf Deutsch war, hatte ich lange nicht mehr solche Verständnisprobleme. Hinzu kam, dass es so viele Varianten gibt, die auf den Fotos der Anleitung dann plötzlich alle andere Stofffarben und -Muster haben. Das macht alles noch wirrer.
Alle genannten Punkte sorgten jedenfalls dafür, dass ich mich durch jeden einzelnen Nähschritt gequält habe. Es mag etwas hart klingen, aber ich weiß nicht, wann mir ein Nähprojekt das letzte Mal so wenig Spaß gemacht hat. Das ging sogar soweit, dass ich das Projekt nach der Hälfte zur Seite legen musste, erst einige! andere! Sachen genäht habe, die mir Spaß bereiteten und den Pullover nun wirklich nur aus Vernunft wieder hervorgeholt habe um ihn endlich zu beenden. Und wieder war ich sofort genervt von der Anleitung. Mir fehlten beim Stecken aber auch Markierungen, nach den Nähschritten die Bügelhinweise und eben so lauter kleine Tipps die das Nähwerk oft professioneller wirken lassen. Ich bin da echt verwöhnt von meinen letzten Projekten, da wurde wirklich nach jedem Schritt gesagt wohin die Naht gebügelt wird, wann / ob sie versäubert oder aber um wieviel mm sie zurückgeschnitten wird. Und das macht im Ergebnis wirklich einen Riesenunterschied!!
Aber gut, ich führe euch trotzdem mal durch die Einzelheiten. Verwendet habe ich French Terry von See you at six. Das war leider auch ein Fehler. Er hat eine tolle Qualität, ist aber viel zu dünn für diese Art von Pullover. Den Look den ich eigentlich so sehr mochte bekam ich mit dieser Stoff- und Farbwahl nicht. ABER: Ich werde auch keinen Wollstoff für 69€/Meter kaufen ohne den Schnitt vorab mal getestet zu haben. Zur Probe habe ich also erstmal zu dieser Kombination gegriffen die ich eben schon daheim hatte.
Gekauft hatte ich den See you at six Gummistiefelstoff im letzten Jahr spontan und unüberlegt. Ich fand die Gummistiefel einfach süß und wollte sie haben. Und weil ich Angst hatte, dass sie allein dann doch zu kindisch wirken, habe ich Kombinationsstoff der gleichen Marke gekauft. Aber ohne ein Projekt im Hinterkopf zu haben und dadurch letztendlich auch nicht genügend. Ich musste an den Ärmeln beim gelben Stoff stückeln, es fehlte wirklich nur ein kleines bisschen an jeder Seite:
Ich glaube das hätte mich aber gar nicht gestört, wenn ich mit dem Rest-Ergebnis rundum zufrieden gewesen wäre.
Die kleine Brusttasche wird eigentlich einlagig zugeschnitten und die obere Kante mit Schrägband eingefasst. Ich hatte kein farblich passenendes und habe meine Tasche aus 2 Stoffen genäht, so dass sie von innen ebenfalls hübsch ist.
Beim Innenkragen hatte ich die Idee diesen aus einem wärmenden Fleece zu nähen. Das war aber nicht durchdacht, denn der French Terry ist wirklich ultradünn und definitiv ein Frühjahr-Sommer-Pullover, da ergibt ein warmer Fleecekragen wenig Sinn.
Außerdem berührt das Fleece meinen Hals vorne eh nicht. Der Kragen steht viel zu weit weg vom Hals UND fällt in sich zusammen. Hier muss ich sagen, dass an einer Stelle der Anleitung erwähnt wird, dass man einen der beiden Kragen ggf. mit Einlage verstärken kann. Ich hätte das lieber auf dem Schnittteil gelesen. Evtl hätte ich das dann auch vorab so vorbereitet. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass beide Kragenteile die Einlage gut hätten gebrauchen können. Aber hier sei definitiv noch mal gesagt: Wirklich blöde Stoffwahl meinerseits.
Was ich ebenfalls erst nach dem Annähen gesehen habe: Ich hätte den oberen Teil des Reißverschlusses kürze sollen. So geht der Zipper leider nicht bis ganz nach oben und der Reißverschluss sieht aus als hätte ich ihn nicht ganz zugemacht. Das ganze Dilemma des in sich zusammenfallenden zu weit abstehenden Kragen mit optisch nicht geschlossenem Reißverschlusses seht ihr auf den nächsten Bildern:
Ich habe mir die Anleitung nachträglich nochmal angeschaut (ob es da keinen Hinweis zum RV kürzen gab…) aber die haben mit Endlosreißverschluss gearbeitet und das Problem daher nicht bedacht.
Die Kängurutasche ist eigentlich nett. Aber zum Hände-in-den-Taschen-vergraben leider wieder:
ein viel zu leichter/dünner Stoff, es sieht nur labberig aus und fühlt sich nicht richtig an die Hände in den Taschen zu lassen. Aus Wolle, bzw. Wollwalk (wie empfholen) ist die Tasche aber sicher toll.
Und am Ende muss ich noch sagen, dass ich mich in der Farbkombi nicht so richtig wohl fühle. Obwohl meine Jeans perfekt dazu passt, passt die gesamte Kombi eher doch nicht zu mir. Zu schluffi, zu kühl….
Ich zeig euch noch die Rückansicht, bei der mir noch mal auffällt wie doll der Kragen in sich zusammengefallen ist nach 30 Minuten tragen…
Ich besitze noch einen ähnlichen Schnitt: Lindsey von Viki Sews. Der ist etwas kastiger geschnitten und hat keine Unterteilung an den Ärmeln. Aber ansonsten ähnelt der Schnitt dieser Variante sehr: Kragen mit Reißverschluss und Kängurutasche vorn.
Eigentlich wollte ich als nächstes etwas anderes nähen, aber ich werde die Lindsey vorziehen, denn ich bin extrem gespannt auf die Unterschiede (Sitz und Anleitung)
Ich hoffe eure Werke mit denen ihr beim Me Made Mittwoch teilnehmt, haben euch glücklicher gemacht.
Viele Grüße,
Zusammenfassung:
Schnitt: Frau Krokus von Rabaukowitsch
Stoff: French Terry: „Wellies Citadel Blue“; „Citadel Blue“ und „Harvest Gold“ (250 gr/m2)
Gekauft im März 2022 bei KATTUN Stoffe
Heike
Schade dass dein Troyer nicht so geworden ist wie du es dir vorgestellt hast.
LG, Heike
Anja
Da bin ich auch sehr gespannt auf den Unterschied, auch ich habe erst 2 oder 3 x einen deutschen E-Book Schnitt ausprobiert, fing nicht mit Frau an, aber trotzdem, ich verstehe dich, ich würde auch nie wieder ein solches E-Book kaufen, zumal die sich auch irgendwie alles ähneln. Ich glaube einfach, die deutschen E-Book-Näherinnen wollen einfach schnell und – von der Nadel – gehüpft, da passen Dinge wie bebügeln, Bügeln, Nähte kürzen, versäubern usw. nicht rein. Selbst in den für viele kryptischen Burda Anleitungen wird gebügelt, die Richtung benannt und die Einlage vorab erwähnt. Unabhängig davon ist dein Troyer witzig mit den Gummistiefeln und gut, dass er mit dem Gelb kombinniert ist, für Gassirunden bei nicht zu kaltem Wind geeignet, lg Anja
Mel
Ja, das ist wie verhext, dass die Deutschen EBooks sich da so ähnlich sind. Und dann kommen wunderschöne Fotos von Designnäherinnen die sich um das Probenähen kloppen. Und die kaufen dann wunderschöne teure Stoffe, machen mit Profikameras wunderschöne Fotos und dabei vergesse ich dann, dass mit keinem Wort erwähnt wurde, dass die Anleitung herausragend ist… 😉 Auf genau sowas muss ich mehr achten, wenn ich noch keinen Schnitt der Designerin gekauft habe.
Habe gestern Abend den Lindsey gestartet und bin direkt im siebten Anleitungs-Himmel 🙂 Zwar auch Fotos in der Anleitung, aber groß genug dargestellt und die Anleitung lässt keine Fragen offen und über die Nähtechnik brauchen wir gar nicht reden. Schon bei den ersten 3 Schritten habe ich bereits wieder etwas dazugelernt und staune über das tolle Ergebnis.
Liebe Grüße, Mel
sienaehtschonwieder
Ich verstehe dich total, ich gehöre auch zu den Näherinnen, die oft sehr pingelig sind. Schließlich steckt man so viel Zeit in ein neues Werk und dann erwartet man sich halt auch was. Generell fällt es mir oft negativ auf, dass schlechte Stoffe für Bilder in der Anleitung verwendet werden, entweder schwarz oder so wild gemustert, dass man auch nichts erkennen kann. Wirklich ärgerlich!
Da hoffe ich sehr, dass deine nächste Näherfahrung mit der russischen Anleitung besser wird.
Grüße, Tina
Mel
Danke dir!!
Wild gemustert war tatsächlich auch dabei 😉 Und schwarz. Wie gesagt bei jedem Schritt ein anderer Stoff, weil diverse Kombinationen des Schnittes möglich sind. Hätte ich mir dennoch in einem Stoff gewünscht….
Ich habe es weiter oben im Kommentar schon Anja erzählt: Den Viki Sews Pullover habe ich gestern gestartet und bin direkt hoch erfreut wie gut eine Anleitung doch sein kann 🙂
Lieben Gruß, Mel
Sabine v PeterSilie&Co
Ich nähe zwar nie nach der Anleitung. Aber habe ich mir schon viele Anleitungen angesehen und da gibt es viel schlimmes (vielleicht noch schauerlicher für mich als Grafikerin).
Aber ganz klar, eine digitale PDF Anleitung, da kann man so viele Seiten, als auch Bilder reinmachen wie man möchte. Ist ja kein Buch wo es Limite hat. Also bitte, schöne grosse Bilder oder technische Zeichnungen. Und es kann ja nicht zuviel verlangt sein, dass wenn mit Fotos gearbeitet wird, dass die einheitlich mit einem Foto-geeigneten Stoff gemacht werden. Entstehen nicht ohnehin im Normalfall mehrere Modelle, beim Perfektionieren des Schnittes? Und dann noch, wer bitte will einem vollgeblümten Hintergrund in Orange und eine unleserliche Schrift in der Anleitung? (macht auch dem Drucker Freude sollte die Anleitung ausgedruckt werden, bzw könnte man auch eine Druckerfreundliche Anleitung ohne klimbim machen…)
Ein Schnitt mag noch so gut sein, wenn die Instruktionen eine Katastrophe sind, hilft das auch nicht weiter.
LG Sabine
Mel
Hallo Sabine. Grafisch ist die Titelseite durchaus ansprechend. Da gibt es sogar technische Zeichnungen. Leider setzt sich das im Rest der Anleitung nicht fort.
Das mit der Anzahl der Seiten hab ich mir so auch gedacht. Kann doch beliebig lang sein, Hauptsache man erkennt alles gut. Es gibt ja sogar Näherinnen die ihr Smartphone nutzen um der Anleitung zu folgen. Ich nutze mal Laptop, mal Tablet, wenigstens dort sollte alles gut erkennbar sein. Oft denke ich auch dass die Unwissenheit im Erstellen der PDFs liegt. Also wie eine PDF korrekt erstellt wird, ohne ewig groß zu sein, aber eben auch ohne Verlust der Bildqualität. Ggf. waren die Fotos mal besser? So oder so, wenn es am Ende Schmu ist, sollte man es so nicht verkaufen.
Ach ja, dass der Schnitt gar nicht übel ist, kam bei meinem ganzen Frust wahrscheinlich gar nicht richtig rüber…. 🙂
Aber was hilfts, wenn ich ihn nicht noch mal nähen mag?
Danke dir sehr für deinen Kommentar. Lieben Gruß, Mel
rosalie_unikat
Ich verstehe dich voll gut! Schade, dass du mit dem Pulli unzufrieden bist, er schaut ganz witzig aus…. Erst vor kurzem habe ich mich ziemlich über ein deutsches Schnittmuster geärgert. Kostet gar nicht wenig, die Design-Teile sehen alle gut aus, aber genau nachgenäht hat man ein völlig anderes Stück in der Hand…. Bei Burda weiß man, was man hat (ultra knappe Anleitung) aber die Schnitte selbst waren (früher) zumindest ok. Ich bevorzuge mittlerweile auch englisch-sprachige E-Books, sind oft gar nicht teurer, aber man kann sich darauf verlassen….
Mel
Danke. Joaaaa. So komplett unzufrieden bin ich ja nicht. Also ich werde ihn tragen. Wenn auch nicht als Lieblingspulli. Er ist nur eben nicht geworden wie gewollt, aber eben auch wegen meiner unglücklichen Stoffwahl.
Ich glaub der Schnitt ist durchaus okay, mein Frust galt größtenteils der Anleitung und Nähtechnik.
Anja
Ja, so ist das. Bei manchen Projekten ist der Wurm drin. Die Schnitte von Studio Schnittreif fangen auch alle mit Frau an. Trotzdem habe ich damit schon gute Erfahrungen gemacht. Ansonsten muss ich dir recht geben, englischsprachige Anleitung sind oft besser, kosten aber zuweilen auch fast das doppelte. Ein gutes Zeichen ist es auch, wenn ein Schnitt viel gelobt, genäht und gezeigt wird und nicht nur die Photos der Probenäherinnen unter dem Hashtag zu finden sind, gell. Bei Rabaukowitsch gibt es die Woldlöper Fru Weste, die schon ewig auf meiner Wunschliste steht. Jetzt überlege ich natürlich, ob ich sie streiche.
LG Anja
Mel
Ja, von Studio Schnittreif hab ich auch schon 2 Schnitte getestet. Layouttechnisch sind die Anleitungen tatsächlich keine Offenbarung und auch hier könnten die Fotos meiner Meinung nach besser sein. Aber mit den Anleitungen kam ich gut zurecht.
Was den Preis angeht: Lieber zahle ich 15€ und bin hochbegeistert von Schnitt und Anleitung und nähe den schnitt 3-4 mal gerne. als dass ich ca. 7,90€ zahle, hoch enttäuscht bin und den Schnitt dann nie wieder nähe….
Was die Erfahrung anderer von dem Schnitt angeht: Ich glaub hier hab ich mir nur schöne Fotos angeschaut und ganz vergessen drauf zu achten ob denn auch über die Anleitung tolle Worte fielen.
Ich finde ehrlich gesagt sehr viele Rabaukowitsch Schnitte richtig dolle hübsch. Auch die Kinderschnitte. Und ich würde die für mich selber jetzt auch gar nicht komplett von der Liste streichen, nur eben ganz genau schauen welchen Schnitt, wie viele Varianten der hat (mehr wäre dann eher negativ beim dem Stil der Anleitung) und wie dolle ich die Anleitung wohl benötige 😉
heike/(drei)he fecit
Eigentlich müsste ich es inzwischen wissen, und doch ist wieder der ganze formulierte Kommentar weg, weil beim auf senden drücken die Meldung kommt, dass Zahlen im Autorennamen bei dir nicht erlaubt sind, meiner eine enthält, und ich natürlich mal wieder nicht mit copy vorher den Text gesichert hatte und er danach wie öfters schon weg war. Diesmal gebe ich aber nicht entnervt auf, sondern schreibe ich eben nochmal was. Allerdings nur die gestutzte Version mit verbuche es unter „um eine Erfahrung reicher“ und geh wieder zu deinen sonstigen unglaublichen Werken und Anleitungen die sich lohnen über. LG heike
Mel
Ohje Heike, das tut mir leid. Ich kenne den Frust von verschwundenen Kommentaren. Bei mir oft bei Blogspot Blogs…. Ich werde mal schauen ob ich irgendwelche Einstellungen ändern kann, sodass du auch deine 3 eintippen darfst. Wusste selber gar nicht, dass mein Blog das verbietet.
Und ja, lieben Dank, das werde ich machen Ich habe bereits den oben erwähnten Viki Sews Pullover gestartet und als nächstes wird es noch mal eine Waffle Patterns Jacke geben. Aber bereites die ersten Schritte der Viki Sews Anleitung brachten die Freude am Nähe zurück
Lieben Gruß,
Mel
Mel
So, das hat uns jetzt keine Ruhe gelassen. Die Technik (mein Mann) hat den Abend damit verbracht den Fehler zu suchen, und wir dürfen freudig verkünden, dass du zukünftig deinen Blognamen mit Zahlen eintragen darfst 🙂 Probiere es gerne aus.
Viele Grüße, Mel
Stefanie
Wie schade dass Dein Pulli ein solche Flop geworden ist. Lohnt es sich, ihn komplett umzuarbeiten? Kragen ab, verkürzen und verschmälern und so? Der Stoff ist ja total süß.
Ich bin ja mit Burda und den knappen Anleitungen groß geworden ( wobei die früher auch schon besser waren), und deshalb kann ich gut auf Bildchen verzichten. Allerdings bevorzuge ich auch eindeutig Zeichnungen. Deutschsprachige E-Books habe ich noch nie gekauft, irgendwie habe ich immer das Gefühl: „Das habe ich doch vor ein paar Jahren schon bei Burda oder Ottobre gesehen“. Meist finde ich dann ein Modell im Heft, das nur ein bisschen abzuwandeln ist. Englisch-sprachige Schnitte sind aber auch nicht unbedingt so toll. Ich habe zum Beispiel von Colette, deren Anleitungen allerdings richtig gut sind, schon sehr schlecht sitzende Kleidung gesehen. Wenn das Schnittmuster nicht funktioniert, taugt die beste Anleitung nichts. Ich glaube, es tummeln sich eine Menge Amateure auf dem Schnittmuster-Markt. Schnitte, die schlecht gradiert sind, die nur einem Figur-Typ passen oder eben schlampige Anleitungen haben. Eine gute Hilfe finde die Patternrewiev, da wird auch die Anleitung genau bewertet. Ich sehe das genau wie Du, für professionelle Schnitte gebe ich dann auch das Geld gerne aus.
Liebe Grüße, Stefanie
Sarah
Schade, bei der ganzen Mühe für die Materialzusammenstellung und die feinen Details. Vielleicht kommt es dir trotzdem an anderer Stelle zu Gute, und für bestimmte Anlässe ist sicher auch dieser anders als erwartet gewordene Troyer gut. Trotzdem alles spannend zu lesen… Liebe Grüße Sarah
Miriam
Puh, das klingt wirklich übel und ich danke dir, dass du so ehrlich deine Erfahrung mit uns teilst. Genau diese (ehrlichen) Erfahrungsberichte fehlen in der (deutschen?) Nähszene für mein Empfinden sehr. Gerade auf Insta ist alles heile Welt und nur schön schön schön. Über Probleme mit einem Schnitt, Anleitungen oder Passform wird sich meist ausgeschwiegen. Man sieht häufig nur die Designbeispiele und die „Varianten“, die im schlimmsten Fall dann nicht mal im Schnitt enthalten sind.
Ich bin – gerade weil ich noch nicht so lange nähe – schon mit einigen Schnitten und deren Anleitung auf die Nase gefallen. Aber um ehrlich zu sein: Am ehesten bei Schnitten aus Büchern. Und da ärgere ich mich dann fast nochmal mehr.
DreißigGrad Handmade hatte genau zu diesem „Kritik in der Nähszene“ Thema übrigens erst einen Podcast gebracht.
LG Miriam
Birgit S.
Puuuh, tatsächlich fand ich den Text einschließlich der Kommentare spannender als die Fotos 🙂 Applaus für deine offene Kritik, welche in Gänze meine Zustimmung findet. Ich bin da auch seehr kritisch schon vorab. Zu meiner Ausbildungszeit waren unsere Zuschnittmädels alle ausgebildete Maßschneiderinnen mit einer einjährigen Zusatzausbildung in Berlin. Dort erlernten sie intensiv die Schnittmusterkonstruktion, im Allgemeinen war das ja Grundlage in der theoretischen Ausbildung, zumindest bei mir. Nicht umsonst war das eine weitere Fortbildung, weil es ganz sicher ne Menge zu beachten gilt. Nun ja heute gibt es Programme, aber ich bin überzeugt, dass die Grundlagen dennoch verstanden sein müssen. Auch die viel gehypte Fibremood ist keine Ausnahme für eigenständige zwingende Änderungen. Bei der Linkparty schreibt keiner darüber, schließlich gab es das SM umsonst. Oh ich schreibe mich in Rage… Daher zu deinem Troyer 🙂 Schade, ich fand das mit den Gummistiefeln ziemlich witzig und besonders. Auch deine Aufteilung der Stoffe. Nun bin ich gespannt wie das russische Schnittmuster sein wird. Garantiert gut, die haben es einfach drauf. Obwohl ich habe bislang nur Grasser verwendet. Na ich bin gespannt. Lachen musste ich auch über deinen Kommentar: “ die kloppen sich drum“ …
Liebe Grüße Birgit
Kathrin
Jemand anderes hat es schon kommentiert – die „Frauen“ von Studio Schnittreif sind alle sehr gut nähbar. Aber ich weiß was du meinst. Da ich in Anleitungen oft gar nicht reinschaue, ist mir das nicht so wichtig . Ich finde super, dass du auch über deine Flops berichtest – sie passieren uns ja allen und man kann von den Fehlern der anderen auch was lernen. Danke dafür!
Nria
Über fehlende Markierungen und schlechte Fotos in Ebookanleitungen könnte ich mich auch ewig aufregen! Arrgh! Gerne sind die Bilder auch völlig überbelichtet bei weißem, zu wenig belichtet bei dunklem Stoff oder das Material ist so wild gemustert, dass die Belichtung auch nichts mehr retten kann … (was ich ja wirklich toll finde, ist, dass man bei manchen Anbietern im Vorhinein die Anleitung teilweise oder ganz einsehen kann! Wie eine Hörprobe bei Hörbüchern.)
An sich finde ich die Stoffkombi und den Pulli schön, aber ich verstehe auch deine Kritikpunkte. Ich glaube, der Stoff ist nicht gut dafür geeignet, zu dünn und weich – der Schnitt braucht eher einen dickeren Stoff mit mehr Stand. Es ist einfach eine Kunst, den richtigen Stoff für einen Schnitt zu finden; ich mache da auch nach 20 Jahren noch oft genug Fehler. Manche meiner Flops trage ich zu Hause dann trotzdem gerne 🙂
Barbara
Liebe Melanie, grade habe ich alle Kommentare oben durchgelesen, es ist eigentlich alles schon gesagt. Trotzdem möchte ich nochmal die Frage aufwerfen, warum wir es so oft mit schlechten deutschen Nähanleitungen zu tun haben. Denn ich sehe es genauso wie Du, ich mache auch einen großen Bogen um die deutschen e-books, ob Frau oder anders bezeichnet. Es gibt da einige Ausnahmen, Stokx z.B. macht natürlich super Schnitte, und sicher auch die Maßschneiderinnnen wie Prime Pattern oder Inge Szoltysik-Spranger. Aber die machen ja auch keine e-books.
Vielleicht haben die e-books einfach eine andere Zielgruppe als Näherinnen wie Dich und mich? Aber auch wenn eher Nähanfängerinnen angesprochen werden sollen, wäre es umso besser, eine gute Anleitung zu schreiben. Und ich habe bei Deinen Worten im Text immer wieder beifällig genickt: ich freue mich auch, wenn ein Schnitt mich an die Hand nimmt, mir auch Einzelschritte erklärt gerne mit einer guten Grafik und ich dabei doch noch etwas lerne.
Genug genörgelt: Dein Pulli ist natürlich trotzdem trag bar geworden, und Deine Stoffwahl zwar witzig, aber nicht für diesen Schnitt geeignet. Aber ich denke, Du wirst ihn trotzdem gerne tragen. Bei mir werden solche nicht gelungenen Kleidungsstücke auch gerne mal zum heimlichen Kleiderschrank-STar, weil sie immer dann rausgezogen werden, wenn es nicht so drauf an kommt, Gartenarbeit, Kochen, und was sonst noch anfällt…
Liebe Grüße
Barbara
Sandra
Danke für die offenen Worte zu dem nicht so gelungenen Troyer.
Sieh es als Lehrstunde, in die Du Zeit und Material investiert hast. Ich bin auch relativ kritisch, was Schnittmuster angeht, wobei ich die Schnitte von schnittreif grundsätzlich gut finde.
Ich hasse es ebenfalls, wenn bspw. in der Anleitung Passzeichen erwähnt werden, diese aber nirgends auf dem Schnittteilen zu finden sind- dies ist mir vor einiger Zeit bei einem Papier- SM einer deutschen Designerin passiert. Der Schnitt war mit 14.90€ wahrlich kein Schnäppchen.
Meiner Ansicht nach, sind zu viele unprofessionelle Designerinnen und ihre Schnitte auf dem Markt. Anfängerinnen und auch alte HAsen werden durch Fotos geblendet.
LG
Sandra