Die Verona Jacket und die dazugehörigen Fotos, die ich heute zeige, sind schon zwei Jahre alt. Irgendwie hat es diese Jacke bisher nie auf den Blog geschafft, obwohl ich relativ schnell nach Fertigstellung die Fotos gemacht habe. Und obwohl mir dieses Projekt auch am Herzen lag, was hauptsächlich an der persönlichen Stickerei lag. Die Verona Jacket habe ich zusammen mit der Berlin Jacket entdeckt. Beides Schnitte von Tessuti Fabrics (war mir vorab nicht bekannt). Ich muss zugeben, dass mir nach dem Kauf der Datei alles etwas suspekt war: Das eher schlichte (schlechte…) Design der Anleitungen mit laienhaften Fotos zB. Auch die Art der Verarbeitung. Letzteres lag allerdings lediglich daran, dass mir die Verarbeitung mit Wollstoff bisher völlig unbekannt war. Die Anleitung an sich ist nämlich eigentlich sehr verständlich und die Nähschritte (ohne versäuberte Nähte) zwar unbekannt, aber völlig okay. Woher ich ich diesen Walkstoff und einen weiteren (für den zweiten Schnitt, den ich noch separat vorstellen werde) habe, kann ich leider nicht mehr nachvollziehen. Ich weiß noch, dass ich mich damals sehr schwergetan habe, einen für mich so ungewohnten Stoff zu finden. Beziehungsweise auch in einem Shop zwei Farben zu finden, die mir gefallen. In vielen Shops gab es vorwiegend sehr knallige Farbtöne wie Apfelgrün oder grelles Türkis.
Ich war auch von Anfang an skeptisch, weil ich wusste, dass diese Art der Stoffe eigentlich gar nicht zu mir passt. Aber die Neugier auf die beiden Schnitte, die nunmal ausschließlich für diese Wollstoffe gemacht sind, war zu groß.
Für die Verona Jacket kam mir ziemlich schnell die Idee, dass ich gerne eine Stickerei drauf hätte. Aber nicht irgendeine. Es sollte Bente sein und ich hatte auch schon eine Idee im Kopf, die ich allerdings erst mal fotografisch umsetzen musste, damit ich sie anschließend nachzeichnen konnte. Freihand-Zeichnungen liegen mir nämlich leider gar nicht. Und so entstand diese Stickerei. Die Idee mit der Fliege kam mir daher, da Bente zu dieser Zeit mitten in der Pubertät war und sich nicht lange auf etwas konzentrieren konnte: Kaum sah er eine Fliege (oder etwas anderes) war er abgelenkt. Aber der Umriss von ihm und einer Fliege war einfach so ein süßes Bildnis für diese Zeit 😁
Ich hatte es anfangs schon angekündigt: die Verarbeitung war super ungewohnt und die Optik der Anleitung gefiel mir überhaupt nicht, aber dennoch kam ich damit sehr gut zurecht und das Wesentliche war gut erklärt. Die Jacke auch dementsprechend schnell genäht.
Tja, was gibt es nun zur Jacke zu sagen… Es ist definitiv nicht die große Liebe. Und ich hatte sie in den vergangenen zwei Jahren auch extrem selten an. Irgendwie liegt sie mir am Herzen wegen der Stickerei. Aber irgendwie ist es auch ein ziemlich komisches Gefühl sie zu tragen. Wegen des kratzigen Wollstoffes kann ich sie sowieso nur mit einem Lamgarmshirt darunter tragen. Aber davon mal abgesehen ist es eine ziemlich komische Mischung aus
- sehr warm durch den Wollstoff
- aber dennoch winddurchlässig und bei Wind daher noch nicht so warm.
Außerdem sind die Ärmel recht kurz und die Jacke ja selber auch, was mir auch irgendwie ein Gefühl von nicht warm und nicht gemütlich genug vermittelt. Wenn ich etwas überziehen möchte, weil mir kalt ist, habe ich eher das Bedürfnis, mich in einen Cardigan oder eine kuschelige Sweatjacke einzuhüllen. Und weil es keinen Verschluss gibt, erfüllt die Jacke natürlich auch nicht wirklich ihren Zweck. Weshalb ich eigentlich gar keinen wirklichen Anlass habe die Jacke anzuziehen. Wann immer mir kalt ist, habe ich in der Regel auch das Bedürfnis eine Jacke vorne zu schließen. Wenn ich sie getragen habe, habe ich sie mir dann meistens vorne zugehalten. Was aber natürlich total unpraktisch ist, wenn ich mit dem Hund draußen war und mit einer Hand die Leine halten musste. Dann hab ich immer versucht mit nur einer übrigen Hand die Jacke zuzuhalten. Das ist wohl auch der Hauptgrund, warum ich die Jacke so gut wie nie getragen habe: Kalt genug für eine Jacke aus eigentlich dickem Wollstoff, gleichzeitig aber komplett windstill und nicht sooo kalt, dass die Jacke so kurz sein darf und offen getragen werden kann… Diese speziellen Wetterverhältnisse sind wirklich nicht oft gegeben.
Die Jacke hat im Original auch keinerlei Verschluss. Eine Knopf und eine kleine Kordel habe ich selber angebracht, damit die Jacke auch von alleine etwas geschlossen bleibt.
Nun steh ich da mit einer Jacke, die ich eigentlich nicht wirklich tragen mag, die mir andererseits aber wegen der Stickerei ans Herz gewachsen ist. Ich denke ich werde ein upcycling draus machen und die Stickerei dadurch für irgendetwas anderes retten. Eine passende Idee dazu habe ich allerdings noch nicht. Vielleicht irgendetwas fürs Nähzimmer? Gibt es da Dinge aus Walk? Ich freu mich über Ideen.
Während ich das schreibe, kommt mir aber zusätzlich noch die Idee, dass ich die Jacke jetzt erst einmal an meinen Arbeitsplatz legen werde. Denn da ist es ja windstill. Vielleicht macht sie sich gut als Überziehjacke bei der Büroarbeit..? Das werde ich auf jeden Fall noch testen. Wobei ich natürlich auch dafür immer ein Longsleeve tragen müsste.
Ich kann aber schon mal spoilern, dass der andere Schnitt von Tessuti Fabrics (ebenfalls für Walk) mich mehr überzeugt hat. Dazu in den nächsten Tagen mehr.
Bis bald,
Mel
Mo
Ich mag die Jacke, die Farbe und den Schnitt. Mit einem dicken gestrickten Rollkragenpullover drunter sieht sie bestimmt toll aus und wärmt auch. Ich würde die Falten aber ordentlich mit Dampf bearbeiten. Liebe Grüße von Mo
Anonymous
Ich sehe die Jacke schon als Nähmaschinenhusse (wahrscheinlich weil meine Husse die gleiche Farbe hat). Aber sowas besitzt man ja in der Regel schon, wenn man näht,und vorzugsweise auch aus waschbarem oder abwischbarem Stoff. Alternativ könnte man aus dem Körper einen Shopper nähen und aus den Ärmeln bis zu 4 schmale, hohe Taschen mit Tragegurt. Die sind super, wenn man mal nur eine Flasche Wasser zum Spazieren mitnehmen will. Oder du machst eine Bodolina-inspirierte Tasche, die arbeitet ja auch mit Filz.