Seit einiger Zeit verändern sich meine Nähgewohnheiten und die Nähleidenschaft. Ganz lange Zeit hat mir nur das Kleidungnähen Spaß gemacht, vor allem wenn ich etwas verändern und (praktische) Funktionen hinzufügen konnte. Aber seit etwas über einem Jahr merke ich wie ich immer mehr über den Tellerrand schaue und plötzlich großen Gefallen finde an den Themen Patchwork, Quilten, Foundation Paper Piecing (FPP) und nun auch English Paper Piecing (EPP). Letzteres überrascht mich selber am meisten. Handnähte habe ich immer gemieden wo ich nur konnte, weil ich einfach keine gerade Naht hinbekam. Auch das Heften übernahm (wenn überhaupt nötig) meine Nähmaschine und ganz sicher nicht Nadel, Faden und die eigene Hand.
Und dann kam Penny!! Eine Projekttasche von Spatz&Lux
Ich war vom ersten Moment an schockverliebt, als Heidi die Projekttasche vorgestellt hat. Weil es Penny exklusiv für Nähgang Mitglieder*innen gibt, war Heidi so lieb mir Bilder ihrer Penny zu schicken, so dass ich sie euch zeigen kann:

Und so sieht ihre Penny von innen aus:

Sie beherbergt Heidis EPP Zubehör, so dass sie von überall aus der EPP Leidenschaft nachgehen kann.
In diesem Reel wird die Penny auch noch für weitere Verwendungszwecke vorgestellt.
Ich hatte noch nie EPP gemacht, brauchte Penny also eigentlich nicht und wusste auch keinen anderen Verwendungszweck. Aber dennoch ging sie mir nicht so recht aus dem Kopf. Ich wollte sie wirklich gerne nähen, wusste aber nicht wofür. Aber je öfter sie mir über den Weg lief, desto klarer wurde, dass ich EPP testen muss. Ich fand die EPP-Versionen die aufploppten einfach alle am Schönsten. Vorneweg immer noch die oben gezeigte Version von Heidi. In der Zwischenzeit erschien in der Nähgang auch noch ein EPP Kurs von Liesel & Fred und ich sah zum allerersten Mal wie EPP auch funktionieren kann: Mit Klebestift und dickem Graspapier – statt Garn, das um 80 g Papier genäht wird. Ha! Dann bin ich dabei!!!
Ich musste etwas recherchieren um auch noch das 10 years anniversary panel von Ruby Star Society zu bekommen, aber dann konnte es losgehen. Und es hatte mich vom ersten Moment an 😍
Ich zeige euch mal in Bildern warum:

Zeit mit dem Lieblingshobby verbringen UND Hundekuscheln gleichzeitig – das war bisher nicht möglich. Wie schön ist das denn bitte??!! Bente hat die viele Zeit mit mir (größtenteils auf dem Balkon) jedenfalls sehr genossen und ich werde nun schauen müssen, dass ich vor allem bei Sonnenschein immer ein EPP Projekt parat habe. Auf den Bildern oben entsteht gerade meine Penny. Ich habe mit der Rückseite gestartet um erstmal etwas üben zu können. Und tatsächlich wurde die Vorderseite danach noch besser.
Während der vielen Handnähte wuchs die Vorfreude auf meine Penny immens, da ich natürlich keine praktische Aufbewahrung für mein Zubehör hatte und immer mehr merkte wie sehr ich die Projekttasche nun wirklich brauche.
Die Hexagone habe ich nicht willkürlich aneinander genäht, ich hatte vorab genau geplant wie Penny vorne und hinten aussehen soll und wie viele Hexagone welcher Farbe ich dafür benötige:

Damit konnte dann das eigentliche Nähen der Penny starten. Dafür gibt es in der Nähgang einen grandiosen Videokurs von Spatz&Lux. Wer die Videos zur Little Myntha oder auch zu Heidis Spatzjournal kennt, weiß wahrscheinlich wie genau und lehrreich die Videos von Heidi sind. Das ist hier auch so und ich war sehr froh um die Videos.
Im kleinen Trailer für den Kurs verspricht Heidi übrigens, dass ich es lieben werde das Binding zum Zusammensetzen der Penny per Hand anzunähen. Das hatte ich beim ersten Schauen nur müde belächelt, mich kriegt sie sicher nicht zum Handnähen…. Tja, was soll ich sagen… Wochen später, nach meiner ersten EPP-Erfahrung, saß ich (wieder mit bester Unterstützung 🧡) auf dem Balkon und nähte die letzten Nähte per Hand. Sorry Heidi! Du wusstest es tatsächlich besser 😄

Aber nun zeige ich mal meine fertige Penny:


Auch die Innenseite hab ich akribisch geplant:

Die Gummibänder kommen in meiner Penny jeweils von drei Seiten. Weil ich etwas mehr zu verstauen hatte, aber auch, weil ich meine Motive in der Innenseite nicht durch Zubehör verdecken wollte.

Ich wollte gerne ein paar kleine Mini Wonderclips in meiner Penny haben, wollte sie aber an einer verstärkten Stelle anbringen. Daher ist mein Einschubfach nicht mit einem Baumwollbinding versehen sondern mit pinkem Lederpapier.
Den recht großen Nadeleinfädler von Sewline hat meine Freundin Anna mir von der Nadelwelt in Karlsruhe mitgebracht! Ich liebe ihn!! Das Nadelöhr von den feinen Handnadeln ist einfach soooo klein! Es ist machbar ohne, aber so viel schöner mit dem Einfädler!

Da ich gerade am Anfang auch mal Hexagone trennen musste, war schnell klar, dass meine Penny ihren eigenen Nahttrenner braucht.
Weil ich gemerkt habe, dass die Hexagone noch hübscher werden, wenn die Garnfarbe die Farbe des Stoffes ist, habe ich Platz für 4 Garnfarben eingeplant. Für das EPP-Projekt dieser Penny war das perfekt.
Ein Blick in die Fächer:

Ziemlich genial finde ich auch die Vinylmäppchen die ebenfalls im Videokurs bedacht wurden.

Für meine Vinyltaschen habe ich für die Rückseite Jelly Vinyl verwendet. Das hab ich bei der wunderschönen!! Penny von @palmtree_and_me gesehen und fand das genial. Also hübsch sowieso, aber auch praktisch, weil meine diversen Vinyltaschen verschiedene Inhalte aufbewahren sollten und ich es schön fand, dass somit alles sichtbar getrennt wird.

Ich hatte das Nähen übrigens mit den Vinyltaschen gestartet und nicht mit der Penny selber. Ich wollte nämlich rausfinden wie hoch alle Taschen zusammen werden um damit zu entscheiden welche Tiefe ich für meine Penny wähle. Aber als ich alles genäht und befüllt habe, war gar nicht die Penny entscheidend sondern die Ringbuchmechanik, die nur zwei bis drei Vinyltaschen aufnehmen kann. Das reicht locker um alles wichtige dabei zu haben. Aber mein eigentlicher Plan – dass die Penny auch als generelle Aufbewahrung für all mein EPP-Zubehöre dienen könnte – war damit leider dahin.
Das hat mich zunächst etwas gefrustet. Aber dann hab ich mich auf die Suche gemacht nach einer stilvollen Aufbewahrung für die restlichen Vinyltaschen, also alle die gerade nicht aktiv gebraucht werden. Fündig wurde ich auch in der Nähgang mit dem Schnittmuster „Tischkörbchen Matteo“. Ich habe die kleine Variante genäht und dafür Speckled Webkanten aneinandergenäht und gequiltet.

Ich war selber überrascht wie viele Speckled Farben ich bereits besaß und wie stimmig die zusammen wirken 🙂 Daraus entstand dann ein perfektes kleines Aufbewahrungskörbchen für meine Vinylmäppchen.


Weil ich genug Material für 2 Matteos hatte, entstand noch eine weitere (etwas gekürzte) Variante als Tischmülleimer für meine FPP-Projekte

Das gesamte „Projekt Penny“ war von vorne bis hinten ein absolutes Herzensprojekt. Von der Planung, über das EPP und das Nähen der einzelnen Etappen: Ich habe alles daran geliebt. Vor allem auch das Ergebnis. Ich weiß nicht, ob ich davor schon mal das Bedürfnis hatte einer Designerin für ihr tolles Schnittmuster (und die Anleitung) zu danken, aber hier war es mir ein ganz großes Bedürfnis!
Danke Heidi ❤️❤️❤️
