Da ich ja sowohl Weihnachtskleid als auch Silvesterkleid nähe, gibt es von mir heute auch wieder 2 Berichte:
Das Weihnachtskleid
Hier erst mal Bilder vom Schnitt der wirklich hochwertig und liebevoll gestaltet ist. Darüber hab ich mich beim Auspacken richtig gefreut.
Die Schnittteile überlappen sich nicht, das weiß ich sehr zu schätzen. Lieber habe ich mehrere Bögen, als beim Einzelschnitt auch noch drauf zu schauen wo ich jetzt abpausen muss.
Ich war mir nicht sicher, ob ich für ein Jerseykleid wirklich ein Probeteil machen muss. Aber dann sprachen doch einige Dinge dafür:
- Ich wollte den Stoff für mein Weihnachtskleid nicht verhunzen
- ich habe noch nie einen Pauline Alice Schnitt genäht und wusste daher auch nicht wie sehr ich der Größentabelle und auch der Passform vertrauen kann
- ich war mir nicht sicher ob ich wirklich das Wickeloberteil nehmen soll und ob es gut sitzen und mir auch stehen wird.
Für das Probekleid brauchte ich einen ebenso festen Jersey wie später für das Kleid, sonst bringt der ganze Passformtest nichts. Der einzig vorhandene war ein teurer, recht fester Bio-Jersey den ich vor ca. 2 Jahren auf dem Stoffmarkt gekauft habe. Weil er so teuer war hab ich nur etwas über einen Meter mitgenommen und wusste bisher nie was ich aus diesem bisschen Stoff machen sollte. Ich war mir auch direkt nach dem Kauf schon nicht mehr sicher, ob dieses Orange-Rot eine gute Wahl war. Ich habe den Stoff damals wirklich nur wegen der Federn gekauft. Die Menge hat jedenfalls gerade so für Version B ausgereicht. Die Gesamt-Rocklänge passte allerdings nicht mehr drauf, aber die ist eh länger als ich sie tragen würde.
Mein Fazit hat man schon auf Instagram gesehen:
Ich finde das Wickeloberteil richtig toll. Allerdings nur den mittleren Teil. Der sitzt einfach richtig gut.
An den Seiten in Höhe des Armlochs ist leider viel zu viel Stoff, daher habe ich über Instagram Hilfe gesucht wie ich das anpassen kann.
yacurama hat sich viel Zeit für mein Problem genommen (Danke noch mal!!) und hat mir schließlich noch den Tipp gegeben mir doch mal die Ärmel anzuschauen. Armloch und Ärmel könnten drauf ausgelegt sein, dass die Ärmel symmetrisch sind. Da ich nur die Variante ohne Ärmel probegenäht habe, ist mir dies bisher gar nicht aufgefallen. Aber sie hatte Recht: Der Schnitt hat symmetrische Ärmel. Oft wird das sogar bei Webstoff-Schnitten so gehandhabt und wenn ich so etwas vorher sehe, hab ich schon gar keine Lust mehr drauf diesen Schnitt zu nähen. Nun da ich das Passformproblem kenne, fallen mir bei der Google- Bildersuche an den Kleidern anderer Näherinnen plötzlich auch die großen Falten auf, die sich in Brust- und Armlochhöhe bilden. Das ist für mich ein ganz großer Minuspunkt des sonst so tollen Schnittes.
Aber die Betonung liegt auf „sonst so toll“ und ich möchte diesen Schnitt gerne für mich anpassen, da er wirklich vielseitig ist und – wenn er erstmal gut passt – ein Dauerbrenner werden könnte. Momentan fallen mir vermehrt schlichte und lockere Jerseykleider auf. Die mag ich für daheim auch sehr gerne. Ansonsten darf es bei mir aber sehr gerne schicker sein und das Aldaia Dress erfüllt dieses Kriterium mit allen drei Varianten (oder besser gesagt mit allen 27 möglichen Kombinationen).
Um den Kopf frei zu bekommen, habe ich eine kleine Pause vom Weihnachtskleid eingelegt und erstmal ein komplett anderes Kleid genäht. Als hätte ich gar keine Zeitprobleme ;o) Es wurde das Hawthorn Dress das ich euch auf dem Blog zeigen kann sobald es tagsüber mal ein klein wenig hell wird, sodass vernünftige Fotos zustande kommen können.
Dieses Kleid hat richtig viel Spaß gemacht und jetzt bin ich auch wieder motiviert mich den weiteren Anpassungen des Weihnachtskleides zu widmen.
Ich habe mittlerweile diverse Ansätze zur Anpassung im Kopf (u.a. die Zuhilfenahme meines Grundschnittes). Ich hoffe darauf am Sonntag die Zeit dafür zu finden. Ein Erfolgserlebnis kann ich euch somit leider noch nicht präsentieren. Es bleibt bei mir daher spannend bis zum Finale.
Das Silvesterkleid
Die allergrößte Hürde war und bleibt hier die Entscheidung: Welches Kleid soll ich bloß nähen? Einen großen Schritt weiter war ich erstmal, nachdem ich diesen Kommentar von Kuestensocke bekam.
Ich war also fest davon überzeugt den Simplicity Schnitt zu nähen und mir das Kleid später zu kürzen. Also nur noch Stoffkauf. Ich wusste da noch nicht, dass es jetzt noch schwieriger wird. Ich glaube ja, dass dies wirklich das allergrößte Problem ist: Einen Schnitt zu haben, einen Anlass und dann viel zu genaue Stoffvorstellungen im Kopf. Und dabei kein endloses Budget. Und dann sollten Stoff und Farbe ja auch noch zu meiner Jacke passen. Das macht eine online-Bestellung fast unmöglich. In Stoffläden bin ich aber noch nicht fündig geworden. Da liegt teilweise schon Stoff für Fasching / Fasnet / Karneval. Sowas überfordert mich extrem.
Ich glaube ich habe mir jeden Tag ein wenig Gedanken um mein Silvesterkleid gemacht ohne groß das Gefühl zu haben damit weiterzukommen. Am Ende bin ich aber doch um eine Erkenntnis reicher: Ich kann einfach keinen Stoff suchen. Ich muss ihn finden.
Ein wenig habe ich immer schon Leute beneidet die gar keinen fabric stash haben und stattdessen Projekt für Projekt einkaufen. Ein Szenario dass sich bei mir wirklich nie-nie-nie abspielt ist folgendes: So… ich habe alle angefangen Projekte fertig (!!), weiß schon dass ich als nächstes den Schnitt XY testen möchte, kaufe also auch wirklich erst mal nur diesen Schnitt und gehe dann in aller Ruhe auf Stoff-und Zutatensuche.
Das klappt bei mir einfach nicht. Das war aber früher auch beim Klamotten kaufen schon so. Losziehen und ein bestimmtes Kleidungsstück zu suchen war die Hölle und endete immer total frustrierend für mich.
Es würde natürlich Geld sparen. Und ich würde auch immer die Menge Stoff kaufen die ich tatsächlich für ein Projekt benötigte. Aber am Ende würde ich kaum nähen, weil ich immer noch nicht den passenden Stoff gefunden habe.
Um das hier mal abzukürzen: Der Stoff hat also wieder mich gefunden. So klappt das bei mir einfach besser. Ich sehe einen hübschen Stoff, stelle mir kurz vor was draus werden könnte, aber auf jeden Fall kommt er schon mal mit. Wird daheim gewaschen und ins Regal geräumt. Und dann sehen wir weiter. Und dann wird er entweder irgendwann zum dem Projekt das mir beim Kaufen im Kopf rumspukte oder ich brauche ihn doch früher für etwas anderes (was ich mittlerweile völlig ok finde, da meine Pläne was ich als nächstes nähen möchte sich sowieso wöchentlich ändern). So jedenfalls auch jetzt: Ein Stoff aus dem René Lézard Fabrikverkauf wollte eigentlich ein Trenchcoat werden. Dementsprechend viel habe ich davon gekauft. Muriel hat bei einer Begutachtung meiner Stoffschnäppchen schon erste Zweifel geäußert, da der Stoff recht dünn ist. Zuhause angekommen fand ich das dann auch. Ein Trenchcoat-Stoff braucht zumindest ein klein wenig Stand. Da ich so viel davon hatte, hab ich zunächst mal geschaut ob der Stoff für das Simplicity-Kleid passen könnte (4,10m!!). Aber hier wird ja eigentlich Seide, Satin oder Taft empfohlen, daher fiel meine Wahl schlussendlich doch auf das Butterick-Kleid.
Und weil dieses Kleid so viel weniger Stoff benötigt, habe ich mein Probekleid einfach schon mal aus dem richtigen Stoff zugeschnitten. Dann darf das Probekleid gleich richtiges Kleid werden, falls es passen sollte.
Weiter bin ich aber noch nicht. Wenn das Kleid ein wenig mehr Form angenommen hat, schreibe ich noch ausreichend über den Schnitt und das Nähen. Das wird aber erst nach Weihnachten der Fall sein. Da ich nun weiß, dass das Weihnachtskleid doch mehr Aufmerksamkeit braucht als ich dachte, muss das Silvesterkleid noch ein wenig hinten anstehen.
Wie immer bei mir werde ich es – wenn überhaupt – nur auf den letzten Drücker hinbekommen. Was natürlich nicht an mir liegt, sondern an der Tatsache, dass Weihnachten einfach immer so plötzlich kommt….
Wir sehen und lesen uns aber auf jeden Fall zum Finale. Ganz sicher!!
Viele Grüße,
Formspielerins Werke
Beim Weihnachtskleid scheint mir die Seitennaht zu weit ausgestellt. Vielleicht kannst du mit der Bandeinfassung einiges beeinflussen, wenn du sie etwas kürzer hältst und den Stoff des Seitenteils etwas einhälst. Formband aufbügeln hilft auch gegen Ausweiten. Bei Webstoff hat man da sicher weniger Probleme. – Das Oberteildesign finde ich auch ganz toll! Bin gespannt! Viele Grüße Regina