Ich wollte schon lange mal ein Herrenhemd nähen. Bzw. überhaupt mal ein Hemd oder eine Bluse. Bisherige Versuche hatten weder Kragen noch Ärmel (Aster) oder aber nur einen schmalen Stehkragen und keine Knopfleiste (Blusenshirt). Also alles nichts Halbes und nichts Ganzes und nicht so anspruchsvoll wie ein Hemd mit allem Pipapo wie Knopfleiste, Kragen, Ärmelschlitze und Manschetten. Die (kleinen) Passformprobleme hab ich bei den oben genannten Modellen übrigens auch nie behoben.
Nun hat sich mein Mann aber ein Hemd von mir gewünscht und da ich ihn eh viel zu selten benähe, wollte ich ihm den Wunsch nicht ausschlagen. Ich hatte auch große Lust dazu ein Herrenhemd zu nähen. Nur eben nicht so viel Mut. Für das erste Hemd wollte ich daher eine wirklich leichte Anleitung. Bei den vielen Ebooks die es inzwischen auf dem Markt gibt, bin ich mittlerweile aber wirklich skeptisch, da ich schon ganz oft reingefallen bin und mit Passformproblemen, oder wirklich schlechter Ebook-Qualität zu kämpfen hatte.
Der Schnitt
Als ich gelesen habe, dass es ein Herrenhemd von Lotte&Ludwig gibt, war aber klar, dass ich hier nicht viel zu befürchten habe, denn Svenja ist gelernte Maßschneiderin und Ingenieurin für Bekleidungstechnik. Also habe ich mir „Meister Lenz“ genauer angeschaut. Es gibt noch gar nicht viele Blogbeiträge über diesen Herrenschnitt. Die meisten Beiträge die ich gefunden habe entstanden aus dem Probenähen für Lotte&Ludwig: Viel Lob und „Schaut mal her was es Neues gibt“, aber nicht viel Info über den Nähprozess oder die Schwierigkeit des Schnittes. Neutralere Beiträge hab ich dann aber bei Tüt gefunden. Sie hat ihren Freund, ihren Bruder und auch ihren Papa benäht und da zunächst für die Bruderversion der Stoff nicht reichte, gab es sogar einen „Meister Lenz“ für sie. Ich finde es steht ihr super! Und mit diesen ganzen Beiträgen war ich dann auch überzeugt.
Bei meiner Netzsuche fiel jedoch auch auf, dass das Hemd eigentlich eine Spur zu leger ist. Ich wollte ein Bürohemd nähen, „Meister Lenz“ wird als Freizeithemd verkauft. Für mehr Büro- und weniger Freizeit-look gefielen mir eigentlich andere Schnitte von Vogue oder Simplicity besser. Nur war ich nicht mutig genug mir einen solchen Schnitt als „Hemden-Näh-Premiere“ zu kaufen und ohne Fotos draufloszunähen. Die Fotoanleitung war dann also der Grund warum ich mir das E-Book gekauft habe.
Die Anleitung
Mit der Anleitung kam ich dann auch wirklich gut zurecht. Wenn man alles Schritt für Schritt nacharbeitet, merkt man, dass es gar nicht schwer ist ein Hemd zu nähen. Auch nicht der befürchtete Kragen oder die Ärmelschlitze. Nur eben gewusst wie…
Einziges Manko der Anleitung: Anhand der Fotos ist es teilweise wirklich schwierig zu erkennen was man machen soll. Der Text ist wirklich gut beschrieben. Aber wenn dabei durch Nummern auf die dazugehörigen Fotos verwiesen wird und man diese kaum erkennen kann, ist das etwas frustig. Das Beispielhemd auf den Fotos ist ein dunkel-kariertes. Die Naht da drauf ebenfalls dunkel. Das macht es schon recht schwierig. Die Detailfotos sind teilweise so unscharf, dass man gar nicht erkennt was dort gezeigt wird. Da das gesamte E-Book wirklich toll grafisch aufbereitet ist, hätte ich mir gewünscht, dass auch die Fotos professioneller sind. Wenigstens etwas heller, so dass man alles besser erkennen könnte.
Den Ärmelschlitz habe ich trotz dunkler Fotos ganz gut hinbekommen. Die erste Manschette jedoch verlief komplett falsch. Ein Video das die Verarbeitung von Ärmelschlitz und Manschette ausführlich zeigt, tröstet über die nicht so guten Fotos des ebooks hinweg. Durch die Videoanleitung habe ich dann auch die einzelnen Schritte verstanden die ich anhand der Fotos nicht verstanden habe. Im Video werden zudem helle Stoffe verwendet und dazu eine dunkle Naht. Hier kann man dann wirklich alles perfekt sehen.
Das Video beschreibt auch, dass die Manschette gar nicht doppellagig angenäht wird. Näht man zunächst erst nur eine Seite an, kann man auch die Naht innen verschwinden lassen. Das habe ich anhand der Fotos leider nicht verstanden. Das erste Hemd hat nun leider noch sichtbare overlocknähte innen. Das sieht natürlich keiner. Aber ich weiß dass es schöner geht, daher ist es trotzdem schade. Für das zweite Hemd weiß ich nun Bescheid.
Größenfindung
Generell stört es mich nicht allzu sehr, wenn die Nahtzugaben noch nicht im Schnitt enthalten sind. Diesmal schon. Ich habe ausführlich maßgenommen, mit dem Ergebnis dass ich laut Tabelle XL (56) nähen muss. Weil ich es viel praktischer finde das Schnittteil einfach auf den Stoff zu legen und mit dem Rollschneider drumherum zu fahren, habe ich mir die Nahtzugabe auf den Schnitt gezeichnet. Bei der größten Größe erstmal nicht soo anstrengend, einfach schön drumherum zeichnen. Es war aber nicht genug Platz auf dem Schnittbogen und zwischen den Schnittteilen, so dass ich mir teilweise noch Papier von unten dran kleben musste.
Zum Glück habe ich ein Probehemd genäht, denn XL (56) war leider viel zu groß. Es schien sogar sooo groß, dass ich für den zweiten Versuch direkt 2 Größen runtergegangen bin, also auf L 52. Zuvor habe ich die Nahtzugabe wieder komplett auf dem Schnitt verzeichnet.
L 52 saß vor allem im oberen Rückenbereich so eng, dass man schon sehen konnte, dass hier der Sprung auf L54 nicht ausreichen wird. Die Schnittteile für Rückenpasse und Rückteil habe ich daher um 1 cm verbreitert. Also da das ja im Bruch geschnitten wird, insgesamt dann später 2 cm Zugabe. Im Schnitt steht ausführlich beschrieben wie man verkleinert. Wie man vergrößert jedoch nicht. Ich wollte ja wirklich nur den oberen Schulterbereich vergrößern, nicht die gesamte Breite (denn XL war ja viel zu breit) und habe einfach mal nach Gefühl gemacht. Meine Wunschliste habe ich dabei gedanklich um einen Schnittanpassungs-Kurs erweitert. Also nicht per Video oder in einem Buch, sondern ein richtiger Nähkurs. Das wäre was Tolles.
Der Look
Da ich ja weg vom Freizeitlook wollte, habe ich die Brusttasche nur für die grobe Größenfindung aus dem Schnitt genommen. Bei der Dreiecksklappe gefiel mir weder die geschlossene, noch die geöffnete Version, bei dem das Dreieck dann oben angeknöpft wird. Daher habe ich die Taschen oben gerade abgeschlossen. Dafür habe ich die untere Kante leicht abgerundet, das habe ich an einem älteren Kaufhemd meines Mannes so gesehen:
Für das nächste Hemd werde ich wohl auch die Dreiecks-Absteppung etwas flacher halten, das sieht etwas schicker aus.
Auch die Ärmelschlaufen habe ich weggelassen. Das hochgekrempelte Hemd sieht zwar lässig aus, aber das sollte es in diesem Fall ja gar nicht (business look….). Ich glaube auch, dass mein Mann eher ein langes oder aber ein kurzes Hemd tragen würde. Die Krempelei wäre nicht so sein Ding. Ich nähe ihm also einfach auch noch kurze Hemden.
Das Nähen
Innen ist die Overlocknaht zu sehen. Evtl. gehe ich da beim nächsten Mal noch eine Stufe höher und statte auch das Innenleben schicker aus indem ich französische Nähte anwende.
Den Saum habe ich doppelt umgeschlagen. Am Anfang habe ich dafür noch den Geradstich-Schmalsäumer Fuß verwendet (bei Bernina ist es der Fuß No. 62). Das klappte anfangs erstaunlich gut und hat auch richtig Spaß gemacht. Mit den starken Rundungen an der Seite kam der Fuß (oder ich?) aber gar nicht klar und ich musste alles wieder auftrennen und alles nochmal selber bügeln und umklappen und ganz normal absteppen.
Ich mag kleine, aber feine Hingucker, von daher hat der Kragen wie auch schon bei den Ärmelschlitzen einen zweiten Stoff im Innern bekommen. Man sieht ihn nur, wenn der oberste Knopf offen ist. Also eigentlich immer ;o)
Hier habe ich übrigens mein allererstes Label überhaupt eingenäht. Auf ausdrücklichen Wunsch meines Mannes :o) Ich berichte demnächst noch genauer über meine Label. Dies ist nämlich nur eine von mehreren Versionen.
20 Knöpfe brauchte es laut Anleitung. Ich hatte vor dem Kauf noch mal schnell ins Ebook geschaut, hatte aber nicht bedacht erstmal genau zu schauen ob ich diese Anzahl wirklich benötige und wo die sich überall verteilen.
Ich habe im Endeffekt 13 Knöpfe benötigt: 1 am Kragen, 8 über die Knopfleiste verteilt, je 1 an der Manschette und 1 für den Ärmelschlitz.
Weggelassen habe ich je 1 Knopf für die Ärmelschlaufe und 2 für die Hemdtasche. Die hat ja eigentlich eine Klappe die unten oder oben angeknöpft werden kann, wie oben beschrieben.
Eine Knopfgröße von 8-11 mm ist angegeben. Vor dem Knopfregal kam mir das dann unglaublich klein vor und ich konnte mir kaum vorstellen wie solch winzige Knöpfe von Männerhänden aufgemacht werden können. Zuhause habe ich mir sofort ein paar Kaufhemden geschnappt und – oh…. Die sind tatsächlich winzig. Eher 8 mm – wenn überhaupt.
Meine Knöpfe sind 12 mm groß. Einfach aus dem Grund weil das riesige Karstadt-Knopfregal kaum kleine schlichte Knöpfe hatte.
Die Knöpfe werden ja erst angenäht, wenn alles andere schon fertig ist. Das ist gleichermaßen toll und schrecklich. Denn – sind wir mal ehrlich – ich hätte es eh bis zum Schluss hinausgezögert… Aber andererseits sieht man dann das tolle (fast) fertige Ergebnis das man auf der Zielgeraden auf keinen Fall versauen möchte. Und irgendwie denkt man ja beim Knopflöcher nähen immer da könnte wer weiß was schief gehen. Es ging natürlich nichts schief. Aber das lag wohl auch an den 10 (!) Probe-Knopflöchern die ich extra gemacht habe und an diversen Tricks und Gadgets über die ich nach und nach gestolpert bin:
Der Knopfloch-Maßeinteiler
Dieses tolle Teil hilft mir die Knopflöcher mit exakt gleichem Abstand einzuzeichnen. Meiner ist von SimFlex. Im Englischen wird er „Expanding Sewing Gauge“ genannt, aber wenn man ein wenig googelt findet man mit dem Begriff „Maßeinteiler“ auch deutsche Anbieter
Oftmals sind die Knopflochpositionen im Schnitt angegeben. Bei Frauen sollte man aber vorher unbedingt beachten einen Knopf auf Höhe der Brustmitte anzusetzen. Somit fängt man nicht von oben an und arbeitet sich runter, sondern positioniert als erstes den Knopf auf Brusthöhe und wandert dann erst hoch und runter zu den anderen Positionen. Ansonsten kann es nämlich passieren dass genau dort kein Knopf landet, das gibt dann unfreiwillige Einblicke.
Der „Bügelstift“
Die Frixion Stife die eigentlich ganz normale Feinmarker für den Bürobedarf sind, haben sich unter Hobby-Näherinnen schon rumgesprochen. Bügelt man drüber verschwindet die Farbe. Perfekt um sich Markierungen einzuzeichnen die man später schnell wieder wegbügeln kann. Probiert das aber unbedingt vorher an eurem Stoff aus.
Meine Knopflöcher-Positionen habe ich damit eingezeichnet.
Knopfloch nähen
Auf den ersten Blick bietet meine Nähmaschine erstmal recht viele Funktionen für ein simples Knopfloch.
Auf den zweiten Blick sieht man, dass das ganz schöner Luxus ist: Ich muss den Knopf nicht ausmessen, bzw. auch nicht in den Knopflochschlitten legen. Ich halte ihn direkt auf das Display. Den dort angezeigten Kreis verstelle ich solange, bis er dem Knopf entspricht. Die nötige Zugabe die der Knopf benötigt um ohne zu quetschen durch das Knopfloch zu gleiten gibt die Maschine dann automatisch dazu. Habe ich einen ungewöhnlich dicken Knopf, kann ich die Dicke aber natürlich auch noch anpassen.
Die Nähmaschine näht dann beim Gas geben genau ein Knopfloch und hält dann kurz an. Bleibt man dann aber mit dem Fuß auf dem Gaspedal, näht sie das nächste. Da man beim Bangen um das Hemd ja eh schon einen zittrigen Fuß hat, nehme ich für diesen Vorgang lieber den Startknopf und trenne das Fußpedal von der Maschine. So kann wirklich gar nichts schief gehen und es wird nur ein Knopfloch genäht. Ich bin auch sehr zufrieden mit dem Ergebnis:
Knopflöcher auftrennen
Hierfür habe ich mittlerweile 2 Methoden. Die eine ist der gute alte Nahttrenner. Der ist ja eh immer griffbereit. Das einzige was ich hier beachte: Ich setze nicht mehr an und fahre bis zum Ende durch. Denn – das ist sicher schon vielen passiert – dabei rutscht man auch gerne mal einen entscheidenden Millimeter zu weit und schneidet sich das Knopfloch auf. Manche positionieren sich Stecknadeln vor dem Ende, so dass sie an dieser Stelle nicht weiterschneiden können. Viel einfacher finde ich jedoch:
Ich setze an einem Ende an, schneide nur bis zur Mitte, setze am anderen Ende an und schneide wieder bis zur Mitte. Das klappt perfekt.
Manchmal nehme ich auch den Knopflochstanzer:
Hier legt man dieses kleine Holzbrettchen (sehr süß, in Apfelform) unter den Stoff und drückt mit viel Kraft das Knopfloch ein. Heraus kommt ein wirklich sauberes Knopfloch:
Gegen das Ausfransen der Knopflöcher hilft wohl „Fray Check“. Das habe ich persönlich aber noch nicht ausprobiert.
Knöpfe annähen
Diesmal habe ich es einfach per Hand gemacht, da ich den Knopfannähfuß für meine Maschine noch nicht besitze. Aber ich habe vor kurzem den Nähmaschinenfuß von SaSa testen dürfen und ich mag es die Option zu haben. Der ist also schon so gut wie gekauft.
Beim nächsten Hemd werde ich eine andere Vlieseline nehmen. ich kann die Nummer leider nicht mehr nennen, aber es war eine Blusen- und Hemdenvlieseline. Ich finde sie allerdings viel zu dünn. Der Kragen dürfte gerne wesentlich steifer sein. Die Knopfleiste dürfte auch fester sein. vor allem kommt sie immer sehr krumpfelig aus der Wäsche. Bügelt man ordentlich drüber geht es wieder, aber ich glaube sie hätte einfach mehr Festigkeit benötigt.
Eine nächste Version ist jedenfalls schon zugeschnitten. Und danach wage ich mich auch völlig selbstbewusst an andere Schnitte. Simplicity 1544, McCall’s 6044 und Vogue 8759 habe ich schon ins Auge gefasst.
Viele Grüße,
SaSa
Das Hemd ist wirklich schön geworden! Du weißt ja, dass ich Hemdennähen eigentlich unnötig finde, da man bei Gelegenheit Konfektionshemden in sehr guter Qualität günstig kaufen kann. Andererseits ist es natürlich sehr schön, auch einmal etwas für den Mann zu nähen. Außerdem macht Hemdennähen Spaß!
Danke für die ausführliche Beschreibung des Nähvorgangs! Die Größenfindung finde ich auch immer recht schwierig. Wenn ich mir sehr unsicher bin, vergleiche ich die fertigen Maße mit vorhandener Kleidung.
Den Hemdkragen finde ich am Schwierigsten, den hast Du sehr gut hingekriegt. Knopflöcher schneide ich mit meiner Stickschere auf. Mit dem Fadentrenner habe ich früher eingestochen und an der Stelle von unten durch den Stoff gestochen, bis wohin ich aufschneiden wollte. Dann schneidet man nicht aus Versehen zu weit.
Ich bin gespannt, welches Hemd Du als Nächstes nähen wirst.
Liebe Grüße, SaSa
Andrea
Also mein Vater kauft seit Jahren nur noch maßgeschneiderte Hemden, weil er mit Konfektionshemden überhaupt nicht zurecht kommt. Er hat einen realtiv dicken Hals, und da Hemden nach Kragenweite verkauft werden, sind das dann an ihm immer Säcke mit etwas zu langen Ärmeln, in denen er sich überhaupt nicht wohl fühlt. Lustigerweise hat meine Mutter nie das Hemdennähen angefangen, obwohl sie das bestimmt könnte. Aber Hemdennähen hat damit defintiv seine Daseinsberechtigung!
Melanie, dein Hemd ist wirklich toll geworden, sooo professionell und bürotauglich! Ich bin schwer begeistert. Und es sitzt jetzt wirklich perfekt!
Viele Grüße,
Andrea
SaSa
Da hast Du natürlich recht. Das gilt eben nur für Männer, denen die Konfektionshemden passen.
Liebe Grüße, SaSa
Melanie
Vielen Dank für den netten Kommentar, Andrea. Mich wundert es ehrlich gesagt sehr, dass das so Bestand hat, mit den Kragengrößen. Es gibt zwar noch die Unterteilungen wie Slim fit, regular fit usw. Aber das ist doch alles sehr sehr schwammig. Wir hatten vor kurzem sogar das Problem, dass die Marke / Kragenweite / Form die mein Mann sonst immer nimmt plötzlich komplett anders saß. Wie soll man da noch durchsteigen? Das war auch eine Motivation mal zu schauen wie aufwändig das selber nähen ist.
Eigentlich ist es sehr überschaubar, wenn die Größenfindung des Schnittes erstmal erfolgreich war.
Viele Grüße, Melanie
Melanie
Hallo SaSa,
ich schwanke eigentlich sehr stark zwischen „lohnt sich nicht“ und „lohnt sich richtig doll“. Immer je nachdem wie erfolgreich der letzte Hemdenkauf war. Sowohl von der Passform als auch von der Farb- und Musterauswahl. Alleine das ist ja schon toll, dass man nicht von der vorhandenen Farbauswahl abhängig ist. Also ich denke ich werde nie so viele Hemden nähen, dass wir keine mehr kaufen müssen. Aber hier und da mal eines, wird es sicher geben :o)
Viele Grüße, Melanie
Isabell
Ganz, ganz große Klasse! Das Hemd ist super geworden und steht dem Mann ausgezeichnet. Auch Hut ab vor zwei Probehemden.
Melanie
Dankeschön. Im Nachhinein bin ich sehr froh 2 Probehemden „durchgezogen“ zu haben. Genervt hat es mich schon ;o) Für mich selber mache ich ja oft nicht mal eine Probe. Aber ich habe mir schon öfter vorgenommen da konsequenter zu sein.
Wann immer das Hemd nun getragen wird, denke ich auch immer gleich, dass es ihm sehr gut steht. Das freut mich natürlich sehr.
Viele Grüße, Melanie
Jenny
Da hast du aber ein tolles Teil genäht, sieht echt super aus. Respekt, dass du bei so vielen Rückschlägen durch gehalten hast. Danke auch für die genauen Beschreibungen, ich wusste gar nicht dass es so viele Gerätschaften rund um Knopflöcher gibt. Ich nähe gerade eigentlich auch etwas für meine Freund, hatte aber Probleme mit den Anpassungen im Schulter- und Armbereich. Irgendwie hat mir das den letzten Nerv geraubt, aber ich glaube ich bin jetzt wieder etwas motivierter es nochmal zu versuchen 🙂
Liebe Grüße,
Jenny
Melanie
Hallo Jenny,
das mit den Rückschlägen ist mir beim Schreiben noch mal richtig bewusst geworden. In Wahrheit waren das so Etappen-Frustrationen ;o) Ich habe das Projekt lange mit mir rumgetragen. Die Suche nach dem Schnitt, dann die Suche nach geeigneten Stoffen, die Probe-Hemden und der Frust über die Größenfindung… Bis ich wirklich mit dem nähen des eigentlichen Hemdes angefangen habe, waren die meisten Strapazen schon wieder vergessen. Mein Antrieb war aber der Geburtstag meines Mannes. Zu dem Tag wollte ich wenigstens ein Hemd fertig haben (Gefunden hab ich nämlich lange nichts und dann gleich 4 schöne Stoffe). Das erste Hemd habe ich dann auch ganz kurz vor knapp geschafft. Das zweite ist immerhin schon zugeschnitten und liegt jetzt erstmal schön ab ;o)
Ich wünsche dir viel Motivation und Erfolg für dein Projekt!!
Viele Grüße, Melanie
monika
Tolles Hemd.
Ich mag inzwischen die Vogue Butterick etc. Anleitungen mit den Zeichnungen fast lieber, wenn sie in Deutsch sind noch mehr. Das Problem mit den Fotos kenne ich. Das ärgert mich auch oft.
Ich finde nichts unnütz zu nähen wenn man es nähen möchte, und etwas lernen möchte.
lg monika
Fröbelina
Was ein ausführlicher und informativer Post, vielen Dank dafür! Vor allem gefallen mir die ganzen Gadgets die du zeigst. Von die m Schnitt lass ich aber erstmal die Finger, klingt unausgereift und ohne Nahtzugabe im Schnitt Nähe ich eh nicht gerne!Nichtsdestotrotz ist das Hemd echt schick geworden und sieht perfekt fürs Büro aus!
Liebe Grüße
Katharina
Tüt
Danke für die freundliche Erwähnung, das macht mich ja ganz stolz 🙂
Ich verstehe dein Hadern gut und kann alle Punkte total nachvollziehen. Mit dem Konzept Hemd/Bluse hatte ich mich durch die Granville Bluse von Sewaholic schon auseinandergesetzt und daher zum Beispiel die Sache mit Manschette und Co im Ebook beim Probenähen gar nicht so sehr benötigt. Daher sind mir die Sachen, die du genannt hast, nicht einmal aufgefallen. Mit der Größenfindung hatte ich aber ja auch Probleme, hatte beim Probenähen auch angemerkt, dass das Schultermaß noch toll wäre. Bei meinem Bruder waren die ja deutlich breiter als für seine Größe vorhergesehen. Spannend finde ich ja auch das Knopfloch-Maßding. Ich entscheide mich ja meist für einen Abstand, sagen wir zum Beispiel 7cm, und messe das dann manuell aus. Eingezeichnet werden sie aber mittlerweile auch mit den tollen Stiften, die sind echt super. Fehlt noch einer in weiß, für die dunklen Stoffe.
Nach Knöpfen habe ich für meine Version übrigens auch ewig gesucht, so kleine gibt es wirklich kaum, und hatte ich welche, waren nur noch fünf im Röhrchen 🙁
Deine Knopflöcher sehen ja auch echt traumhaft aus. Meine Maschine macht die in vier Schritten, die muss ich alle selbst steuern, die werden immer nicht so schön.
Du hast da einen sehr informativen Post geschrieben und eine schöne, elegante Version des Schnittes genäht, finde ich super 🙂
Muriel.Nahtzugabe5cm
Hi Melanie,
sehr schön verarbeitetes Hemd.
Danke für die ausführliche Knopflochbeschreibung. So ein Simflex steht mir auch schon länger auf der Liste.
Verwendest Du diesen auch zum Positionieren der Knöpfe oder orientierst Du dich an der jeweiligen Knopflochposition?
Lieber Gruß,
Muriel
Melanie
Hi Muriel,
Wenn ich die Knöpfe anbringe habe ich die Knopflöcher schon fertig und offen. Ich lege die Knopflochleiste dann über die Knopfleiste (befestige das oben, das nichts verrutscht) und markiere dann mit dem Frixionstift durch den Knopflochschlitz die darunterliegende Knopfleiste: Nur ein kleiner Punkt in der Mitte des Knopflochschlitzes. Auf diesen lege ich den Knopf dann mittig beim Annähen.
Klappt sehr gut, ist bisher noch nichts schief geworden.
Viele Grüße, Melanie
Formspielerins Werke
Ich bin voller Bewunderung für dein Herrenhemd, vor allem wegen der Manchetten. So eine Dachform beim Schlitz möchte ich auch noch mal machen. Gerade habe ich für den Sohn ein Flanellhemd genäht, da dann aber einen geraden Abschluss gemacht. Der Stoff ist halt etwas dicker und dann wird es schnell bucklig. Mit den Knöpfen für Blusen und Hemden geht es mir ähnlich, man findet kaum kleine, schlichte. Daher werde ich die von ausrangierten Hemden jetzt immer retten. Regina