In den letzten Jahren habe ich nur wenig gestrickt. 2023 eine Mütze und den Sophie Shawl, 2024 auch nur 2 Sophie Scarfs (die kleinere Version). Es ging bei allen Projekten aber mehr darum im Winter farblich passende, wärmende Accessoires für meine neu genähten Jacken zu haben, als um Strickleidenschaft. Seit ich in diesem Jahr aber endlich mal wieder das „Projekt Sockenstricken lernen“ neugestartet habe (bisher gab es nur einen kleinen Ausflug ins Sockenstricken im Jahr 2019, danach immer nur nicht umgesetzte Vorhaben), kam die Stricklust zurück und mit ihr in diesem Jahr auch mehr Geduld.
Ich teste mich gerade durch verschiedene Anleitungen, verschiedene Sockengrößen und verschiedene Wollstärken und was nicht passt wird einfach neu / von vorn gestrickt (statt gefrustet in die Ecke geworfen). In diesem Jahr war ich nur von einer Sache genervt: Nie war mein Zubehör da wo ich es brauchte. Wenn ich mir sicher war, dass es reicht nur den Socken mit dranhängender Wolle und die Nadeln mit in ein anderes Zimmer zu nehmen, brauchte ich garantiert (kaum dass der Hund auf mir lag)doch die Schere, oder das Knäuel mit der Zweitfarbe oder eine Häkelnadel um eine Masche zu retten
An einem Abend – im Bett strickend – habe ich gerade rechtzeitig vorm Schlafengehen noch die Schere entdeckt die im Bett lag und in der darauffolgenden Nacht bin ich auf einer Häkelnadel liegend wach geworden. So konnte das nicht weitergehen!! Ich hab zwischendurch meinen kleinen Strickbeutel (Stowe Bag) genutzt. Groß genug für meine aktuellen Sockenprojekte. Aber praktisch und übersichtlich…? Eher nicht. Ich habe mir eigentlich mit dem ersten Socken den ich angestrickt habe eine weitere Penny von Spatz&Lux gewünscht: Eine STRICKPENNY in der all mein Strickzubehör für Kleinprojekte wie Socken, Mützen, Mini-Schals seinen festen Platz hat. Und das aktuelle Strickprojekt plus ggf. eine weiteres Knäuel Wolle sollte auch noch reinpassen. Es war recht schnell klar, dass es eine tiefere Penny im Querformat werden soll.
Eigentlich hatte ich noch ein paar (wichtige) andere Dinge auf meiner Nähliste und gar keine Zeit um eine Penny dazwischen zu schieben. Aber inzwischen hatte ich jeden Abend vorm Schlafengehen gestrickt und gemerkt, dass mir das viel besser tut als das abendliche Instagramscrollen.
Mein Zubehör wuchs dann noch um eine Stricklampe (gewöhnliche Stirnlampe) und in meinem Kopf wuchsen derweil Ideen was meine Penny alles so beherbergen sollte:
Es half nichts: Ich musste die Penny JETZT nähen. Und damit war auch klar ich werde sie nur mit Stoffen und Zubehör aus dem Bestand nähen.
Anfangs fiel mir das unglaublich schwer. Ich habe einige Farbideen wieder verwerfen müssen, weil ich die jeweiligen Stoffe dafür einfach nicht daheim hatte. Und die, die ich daheim hatte, schienen so gar nicht zusammenpassen zu wollen. Irgendwann habe ich aufgehört zu planen und habe einfach gestartet. Aus meinem 10 Years Anniversary Panel von Ruby Star Society hatte ich noch 4 Motive die ich verwenden wollte (2 x Wolle, die Schere und das Körbchen). Außerdem wollte ich irgendwas mit Stricken aus dem Buchstabenstoff „Selvedge Letters„ machen und dann habe ich mir noch den Webkanten-Stoff „Selvedge Magic“ vorgenommen und geschaut, was davon zum Thema Stricken passen könnte. Und obwohl auf den ersten Blick einiges passte, aber nichts so richtig zusammenpasste, hab ich einfach mal angefangen es freestyle zusammenzusetzen.
„Winter“ finde ich so passend, weil das Stricken bei mir vermehrt ein Winterhobby ist. Immer erst wenn es kalt wird, fällt mir ein dass ich ja keine passende Mütze, keinen passenden Schal für aktuelle Winteroutfits habe. Kleine Projekte werden dann noch rechtzeitig fertig, andere erst, wenn der Winter dann schon vorbei ist. Während die Herbstsonne in der Woche davor noch 19 Grad gebracht hat, ist meine Penny ausgerechnet am ersten richtigen Wintertag mit den ersten Minusgraden fertig geworden. Ich habe das Wetter (Frost und Sonne) 10 Minuten nach Fertigstellung genutzt und meine Penny sofort draußen fotografiert.
Der Stricknadelstoff von Moda liegt schon seit Jahren daheim. Ich wollte ihn eigentlich mal für eine Art Stricknadelmappe verwenden, die all meine Stricknadeln sortiert beherbergt. Dafür gibt es aber inzwischen eine neue Idee: Die „A Place for everything“ von ByAnnie zu der die Nähgang einen Videokurs gedreht hat, den sie Anfang des Jahres 2026 veröffentlichen werden. YES!! Die Schnitte von Annie Unrein sind sooo toll, aber wirklich kein Spaß was die Anleitungen angeht. Die möchte ich aber in ganz anderen Farben nähen und somit war dieser Stoff übrig und ist erst nur zwischen die Motivstoffe gewandert, hat sich dann aber nach und nach als Hauptstoff eingeschlichen, weil die verfügbare Menge einfach perfekt gepasst hat.
Obwohl dieses helle Rot eher nicht meine Farbe ist und es hier ja auch keinerlei Farbkonzept gab, mag ich das Gesamtergebnis. Ich hätte auf jeden Fall andere Farben gewählt und andere Stoffe kombiniert, wenn ich dafür eingekauft hätte. Aber irgendwie hat es auch etwas Besonderes, wenn eine Projekttasche entsteht die soooo sehr das Thema STRICKEN aufgreift, obwohl dafür nur Zubehör aus dem Bestand genommen wurde. Das hat es mir beim Nähstart meiner Strickpenny echt schwer gemacht, aber umso toller finde ich sie nun.
Im Frühling hatte ich für mein EPP-Zubehör schon mal eine Penny genäht. Ich glaube sie war sogar DAS Nähprojekt in das ich in diesem Jahr die meiste Leidenschaft und Vorfreude reingepackt habe. Für die erste Penny habe ich übrigens alles gekauft, von den Stoffen, über die Gummibänder, bis hin zum farblich passenden Nahttrenner.
Trotzdem habe ich für die zweite Penny nicht nur die Kurzanleitung genutzt sondern auch noch mal den kompletten Videokurs aus der Nähgang geschaut. Die Menge an Informationen die Heidi da mitgibt, hätte ich mir gar nicht alle bis jetzt merken können. Und während ich Schritt für Schritt mit ihr mitgenäht habe, wuchs die gleiche Vorfreude darauf meine zweite Penny endlich nutzen zu können. Dieses Mal wusste ich ja sogar, dass sie ab Fertigstellung permanent Verwendung findet.
Zwischen Fotos machen / Blogbeitrag schreiben und Blogbeitrag veröffentlichen sind exakt 3 Wochen vergangen. Ich glaube ich habe meine Penny fast täglich genutzt bisher. Im Wohnzimmer auf dem Sofa, auf dem gelben Sessel meines Nähzimmers, im Bett, im Auto. Ich liebe es, wenn ich einfach nur die Penny greifen muss statt alles mögliche an Zubehör zusammen zu raffen. Und ich LIEBE es, dass diese Penny einen Henkel hat und damit noch leichter rumgetragen werden kann!!
Nur in meine Handtaschen passt sie mit ihrer Form nicht so gut. Aber dafür hab ich bereits eine Idee.
Werbung: Den Schnitt mitsamt Kurs zur Penny gibt es nur in der Nähgang. Da diese gerade für ganz kurze Zeit geöffnet ist und neue Mitglieder aufnimmt (nur bis zum 11. Dezember) packe ich euch hier noch den Link zur Nähgang dabei: Affiliate Link
