Die Planung für diesen Rucksack habe ich im Sommer 2024 gestartet. Fast ein Jahr später ist er nun fertig 😌 Ich habe natürlich nicht das ganze Jahr daran gearbeitet. Als er Ende des Sommers noch nicht fertig war, lag er leider auf Eis, bis ich in diesem Frühling an viel zu warmen Tagen wieder sehr viel an dieses Projekt denken musste.

Größe / Größenanpassungen
Es gibt den Making Backpack von Noodlehead in 2 Größen: Regular und Mini. Mit der Auswahl habe ich mich aber sehr schwer getan. Der „Regular“ war mir eigentlich schon zu groß und einen großen Rucksack habe ich ja schon: den Veiiko von Hansedelli, den ich super aufwändig als Hunderucksack umfunktioniert habe
(siehe Veiiko Blogbeitrag. Ich werde meinen Making Backpack nachfolgend auch immer wieder mit meinem Veiiko Hunderucksack vergleichen. Wer den also noch nicht kennt, ist herzlich eingeladen sich diesen Beitrag zuerst durchzulesen, dann wird alles hier beschriebene auch verständlicher)
Mein Veiiko Hunderucksack ist allerdings SO groß und funktional, dass ich ihn nur für Wanderungen einsetze. Bin ich nur im Dorf / Rund um die Nachbardörfer unterwegs, dann kommt er mir doch sehr übertrieben und überdimensioniert vor. Aber ich liebe den Rucksack so sehr, dass ich mir einen ähnlich tollen / funktionalen Rucksack für kleinere Hunderunden gewünscht habe, bei denen ich dann so ein bis zwei Stunden mit Bente unterwegs bin. Denn auch da kommt einiges zusammen, was ich immer gerne dabei hätte, vor allem je wärmer es ist.
Dann gab es den Making Backpack ja noch in der Größe „Mini“. Der war mir dann aber wiederum ZU klein. Ein bisschen was reinpassen sollte dort ja schon. Und ich muss zugeben, dass der mich optisch auch immer wieder an einen Kinder(garten)rucksack erinnerte und das wollte ich auf keinen Fall.

Ich habe dann erstmal geplant was mein Rucksack alles aufbewahren sollte und wie er aufgebaut sein sollte. Dass es überhaupt der Schnitt „Making Backpack“ wird, war klar als die Nähgang letztes Jahr einen Videokurs dafür angekündigt hatte. Aber dass es eben nicht beim original Making Backpack bleiben wird, war mir auch klar als ich die Anleitung gekauft hatte und mir einige Beispiele anschaute. Optisch gefiel er mir sehr. Aber ist er funktional genug? Definitiv nicht. Da war ich von Veiiko und vor allem von meiner Veiiko Version jetzt schon viel zu verwöhnt. Gerade weil ich den Rucksack ja lange aufhabe, reichen mir 2 banale Gurtbänder ganz bestimmt nicht als Träger. Und 2 Wasserflaschen (für den Hund und mich) IN den Rucksack? Dann wäre der ja eigentlich schon voll!!?
So entwickelte sich eine Mischung aus Making Backpack und Veiiko in meiner Planung und damit war dann aber auch klar, dass die kleine Größe gar nicht ausreicht. Ich habe mich für den Mittelwert entschieden und alle Schnittteile umgerechnet. Im Schnitt von Making Backpack gibt es eh nur Maße, keine Schnittteile zum Ausdrucken. Mein Mann hat mir alle neu errechneten Maßen mit Illustrator aufgezeichnet, so dass ich alle Schnitteile inklusive extra Vliesteile zum Plotten schicken konnte. Das war eine enorme Hilfe.
Vorsichtshalber hab ich damit aber eine schnelle Probe gemacht: Stimmen die Verhältnisse dann noch? Passen die Hauptteile vorne und hinten an den Ring der aus „Bottom Gusset“ und „Top Gusset mit Reißverschluss“ besteht? Kann ich mit dieser Größe dann 2 seitliche Flaschenfächer aus der Veiiko Anleitung übernehmen, wie ich es schon bei meinem großen Hunderucksack gemacht habe?
Die Probe ergab: Die Gesamtgröße ist perfekt! Das ist genau die Größe die ich für mein Vorhaben brauchte. Aber: um wirklich noch Flaschenfächer anzubringen brauchte ich ein wesentlich längeres Bottom Gusset und ein viel kürzeres Top Gusset und damit auch einen kürzeren Reißverschluss. Ich habe die Seitenverhältnisse neu berechnet und auch damit wieder eine schnelle Probe genäht, denn nun galt es vor allem zu ermitteln ob ich mit einem so viel kürzeren Reißverschluss das Hauptfach weit genug aufbekomme. Aber auch hier wieder grünes Licht. Ich gebe zu, das waren jetzt ein paar extra Schritte. Aber schwer waren sie nicht und sie waren jede Mühe wert, wenn am Ende der Rucksack dabei herauskommt, der perfekt für mich passt.
Innenfächer unter dem verdeckten RV-Fach mit Inhalt
Das große vordere Fach des Making Backpacks kann mit oder ohne Reißverschlussblende genäht werden. Ich finde es mit der Blende ehrlich gesagt richtig schick. Allerdings erschwert so eine Blende tatsächlich den schnellen Zugriff und ich wollte dort lieber nichts reinmachen an das ich ständig dran muss. Daher hab ich für den Schnellzugriff eine weitere Tasche geplant (dazu gleich mehr) und in die verdeckte Reißverschlusstasche wollte ich nur Sachen machen an die ich eben nicht permanent dran muss. Und da wusste ich auch direkt was!! Vielleicht gibt es hier noch weitere Hundehalter*innen die das Dilemma kennen: Wenn der Hund irgendwas stinkiges entdeckt hat (das in seiner Welt natürlich grandios toll riecht) und sich darin wälzt… Das Problem hatte ich leider schon mehr als einmal. Also es passiert jetzt auch nicht ständig. Aber beim dritten Mal stand der Hund dermaßen schlimm zu, dass ich anschließend daheim eine Art „Erste Hilfe Set“ zusammengepackt habe um es in meinen Rucksack zu packen und stets bei mir zu tragen. Nein, kein Verbandsmaterial oder so. Es war eher eine schnelle Hilfe zur Säuberung des Hundes, wenn das ganze leider nicht sehr nah am Zuhause passiert und der stinkende, dreckige Hund eben noch heim gebracht werden muss. Nicht schön sag ich euch!! Das Set bestand zunächst aus Einweghandschuhen, Lappen und einer Mini-Wasserflasche, weil ja auch nicht immer ein Bach zur Stelle ist. Aber eine Freundin informierte mich dann, dass es „Einweg-Waschhandschuhe“ gibt die ja dann quasi alles in einem wären… Die wollte ich unbedingt fest unterbringen in meinen neuen Rucksack!! Vielleicht werde ich sie nie / selten brauchen. Aber es ist unheimlich beruhigend sie immer dabei zu wissen. Und weil ich für die sowie für Taschentücher passgenaue Extrafächer eingeplant habe, hat im eigentlichen Fach auch noch ein Zergel platz.

Extra-RV-Tasche
Weil ich mich für das Fach mit verdecktem Reißverschluss entschieden habe und weil klar war, dass ich dort weder Handy noch Schlüssel platzieren möchte, musste noch ein weiteres Fach her. Ich brauche einfach bei all meinen Taschen die ich selber nähe einen festen Platz für jede Art von Zubehör. Ich möchte nicht kramen müssen, weil ich bei sowas ganz schnell Panik bekomme, dass ich etwas vergessen oder verloren habe. Gerade beim Thema Schlüssel oder Handy kein schönes Gefühl.

Im Hauptfach konnte ich diese Dinge auf keinen Fall platzieren denn dort sollte wieder ein Kühlfach entstehen. Aus diesem Grund habe ich mich übrigens auch beeilt meinen Rucksack immerhin noch vor dem Sommer 2025 fertigwerden zu lassen 🙂
Für Schlüssel und Handy hab ich das vordere Main Panel einfach noch mal unterteilt und einen Reißverschluss und ein Innenfach eingearbeitet. Natürlich wieder mit Schlüsselkarabiner.

Träger
Die Träger vom Veiiko sollten es werden. Sie bestehen aus AirMesh, Soft and Stable, verschiedenen Stoffen und Gurtband (wer es ganz genau wissen will: Kauft die Veiiko Anleitung von Hansedelli, die ist einfach genial!!). Und diese Kombination macht sie soooooo bequem.

Wirklich – egal wie schwer bepackt der Rucksack ist, er ist und bleibt bequem durch diese Träger (und den besonderen Rücken, siehe Beschreibung zum Rückenteil das als nächstes folgt)
Und ganz nebenbei finde ich sie einfach wahnsinnig hübsch. Allerdings hätten die Veiiko Träger in der Standard-Größe an dem kleineren Making Backpack wohl eher komisch ausgesehen, daher habe ich auch den Träger proportional verkleinert. Das hatte dann auch zur Folge, dass ein Gurtband von 25 mm Breite gar nicht mehr passte und ich ein hübsches, passendes Gurtband in 15 mm brauchte. Das in einer anderen Farbe als Schwarz, Beige oder Weiß zu finden ist gar nicht mal so leicht sage ich euch. Ebenso verhält es sich mit dem Zubehör (die Vierkantschnallen) die auf gar keinen Fall schwarz sein sollten für meinen Making Backpack. Überhaupt war dieser Rucksack eine riesige Ansammlung an Recherchen und Bestellungen, weil ich für alles exakte Farbvorstellungen hatte. Es fällt mir dann auch unfassbar schwer Kompromisse einzugehen. Wann immer ich etwas im Kopf geplant habe, möchte ich es GENAU so umsetzen, egal ob es um eine Farbe oder Funktion geht.

Was sich schon am Veiiko bewährt hat, habe ich auch hier eingebaut: Eine Hundepfeife die am Rucksack bleiben darf, damit auch garantiert ist, dass ich sie immer dabei habe. Sie ist aber dennoch abnehmbar, weil ich ja auch meine Kleidungsstücke mehr und mehr so nähe, dass sie dieses feature haben 🙂 So auch das T-Shirt dass ich hier trage.

Rücken aus Air Mesh mit Fach
Auch von meinem Veiiko abgeschaut: Mein Rucksack hat ein eigenes Fach für ein Sitzkissen. Bei unseren Spaziergängen gehen wir ja nicht immer nur von A nach B. Bente liebte es zwischendurch einfach irgendwo rumzuliegen und die Gegend zu beobachten. Oftmals gehe ich ohne Frühstück los, hab aber eines dabei und wir machen irgendwo wo es schön ist eine Frühstückspause.

Ob bei Nässe, schmutzigem Untergrund (um z.B. eine helle Hose zu schützen) oder einfach weil es bequemer ist, als sich Kieselsteine in den Popo zu bohren: Ich weiß es dann sehr zu schätzen ein kleines Sitzkissen dabei zu haben.

Im Veiiko hatte ich dafür Platz im „Hundefach“ (eigentlich Laptopfach). Aber im Making Backpack ist kein zweites Innenfach vorgesehen. Daher hab ich mir eine entsprechende Lösung für den Rücken ausgedacht. Zunächst einmal habe ich den Rücken (wie ich es vom Veiiko kannte) mit Soft and Stable und Air Mesh gepolstert. Das ist sehr bequem und an warmen Tagen auch viel angenehmer als glatter Standardstoff. Und hier habe ich ein Fach integriert. Vom Air Mesh hatte ich leider sowieso nur Streifen da, die ich aneinander nähen musste. Da bot sich eine weitere Unterteilung mit Fach sogar irgendwie an.

Weil eben dieses Fach natürlich jetzt nicht gerade groß ist, wäre das Sitzkissen deutlich kleiner geworden als meine Veiiko Variante.
Sitzkissen
Aber um eben doch etwas Größe hinzuzuschummeln habe ich mir eine Klapp-Variante überlegt. Damit es wirklich einfach zu falten ist, habe ich das Soft and Stable nicht vollflächig aufgenäht und die jeweiligen Klappkanten frei gelassen.

Das Muster in der Mitte ist eigentlich eher ein kleiner Unfall. Eigentlich wollte ich die Schachbrettmethode von Räuberwolke testen. Aber mit dem doch etwas dickeren Polyester Outdoorstoff (Überbleibsel von meinem Balkonsofa Makeover, das ich bei Instagram gezeigt hatte) lies sich das nicht so leicht umsetzen. Es wurde einfach krumm und schief. Erst wollte ich aufhören, aber dann fand ich es irgendwie auch charmant und habe weitergemacht, denn zugeschnitten hatte ich die kleinen Streifen ja eh schon.

Boden mit Extrafach plus Gummibänder
Gerade weil mein Hauptfach ein Kühlfach ist, fehlte mir am Rucksack noch die Funktion weitere Dinge zu transportieren: Eine Sweatjacke die ich während des Spazierganges ausziehe, eine leichte Regenjacke die ich vorsichtshalber mitnehmen möchte (oder einen Regenschirm)…

Und auch eine Hundedecke hätte im schlichten Making Backpack-Original höchstens im Hauptfach Platz gefunden. All diese Dinge möchte ich aber nicht zu den gekühlten Snacks packen, weshalb ich mir noch 2 weitere Verstaumöglichkeiten überlegt habe: Am Boden war noch Platz für ein schmales Fach. Würde ich dies heute noch mal nähen, würde ich dem wohl noch etwas mehr Tiefe gönnen (es also breiter zuschneiden als den Bodenstreifen). Nicht zu viel, denn es soll ja auch nicht komisch aussehen, wenn es frei bleibt und dort nichts verstaut wird. Mehr Spielraum ist aber in der zweiten Lösung gegeben:

Diese geschnürte Gummibandvariante wollte ich immer schon mal ausprobieren und finde es ziemlich cool.

Hier kann ich eine Hundedecke verstauen

oder eben eine Jacke für die es zu warm wurde. Das Fach passt sich dem Inhalt an 🙂

Hundedecke
Bei der Decke weiß ich noch nicht ob sie Provisorium ist oder auf Dauer bleiben darf. Ich wollte gerne eine Seite (die später auf dem Boden liegende) abwischbar und die andere Seite (auf der der Hund liegen wird) weich / bequem. Für die abwischbare hatte ich Regenjackenstoff in Flieder da. Die oben liegende Seite darf natürlich auch nicht zu empfindlich sein. Die Wahrscheinlichkeit dass auch dort mal Dreck drauf kommt ist ja eher hoch. Softshell hätte ich mir gut vorstellen können, da hatte ich aber keinen passenden da, daher sind im Moment beide Seiten aus eben diesem Regenjackenstoff.

Seitliche Flaschentaschen
Die unfassbar gut durchdachte Flaschentasche der Veiiko Anleitung von Hansedelli war eines meiner Highlights des Schnittes. Ich hatte damals direkt zwei davon angebracht, weil ich sowohl meine Flasche außen verstauen wollte, als auch die meines Hundes. Und weil sich das sooo gut bewährt hat und mein Hund durch Blick auf diese außen angebrachte Flasche anzeigt, dass er Durst hat, musste ich das unbedingt in meinen Making Backpack integrieren.

Ab hier war es dann ja irgendwie auch kein „Making Backpack“ mehr, sondern eine Verschmelzung aus Making Backpack, Veiiko und vielen eigenen Ideen. Aber dennoch bin ich natürlich unheimlich dankbar über die vorhandenen Schnitte, denn so ganz aus dem Nichts würde ich auch nicht starten wollen, nur weil ein einzelner Schnitt selten meinen Bedarf abdeckt 😉 Für diese Flaschentaschen hab ich mich farblich etwas mehr ausgetobt als bei meinem Veiiko damals.
Kühlfach
Das tollste / wichtigste an meinem neuen kleinen Hunderucksack: Das Hauptfach ist wie bei meinem Veiiko wieder ein Kühlfach.

Es verging keine Wanderung mit meinem Veiiko an dem ich dieses Kühlfach nicht hart gefeiert habe. Egal ob Snacks für mich oder den Hund…

… oder kalte Getränke – das ist einfach das beste an heißen Tagen, wenn die nicht warm aus dem Rucksack gezogen werden!! Und da ich die kleinen Kühlakkus ja eh schon besaß und geübt war die entsprechenden Fächer zu nähen, war die Aufteilung dieser Innefächer auch fix genäht.



Auch für diesen Rucksack hatte ich immer noch Reste eines Thermovlies, dass es mal in einer Projektbox bei „Das mach ich nachts“ gab. Statt der „Kühltasche Toni“ habe ich aus diesem Thermovlies nun 2 Hunde-Kühlruckäcke genäht. Nun sind leider nur noch seeehr kleine Reste übrig. Evtl reichen sie noch für eine Hip bag.

Trotz Flaschenfächer außen, habe ich zusätzlich die Gurtlösung die auch innen eine weitere Flasche festhält von Veiiko übernommen. Denn manchmal sind wir ja zu dritt unterwegs und der Mann freut sich, wenn ich auch ein Getränk für ihn verstaue. Das Gurtband das die Flasche festhält habe ich vom Veiiko gemopst. Hier hatte ich 2, aber eigentlich reicht eines um die Flasche gut festzuhalten.

Aber auch hier muss ich noch einen kleinen Warnhinweis da lassen: Der Außenstoff (Weight Waxed Cotton) ist schon recht dick und robust. Das gepaart mit einem so dicken Innenstoff wie das Thermovlies ist wieder deutlich schwerer zu nähen als ein Making Backpack mit Standardstoffen. Ich habe es noch geschafft eine Seite des jeweiligen Bindings (teils schief) mit der Nähmaschine anzunähen. Aber das Binding auch noch mit der Nähmaschine zu schließen war dann wirklich unmöglich und ich bin froh, dass ich durch die Penny mittlerweile so versöhnt mit dem Handnähen bin. Nur so konnte ich meinen Making Backpack fertigstellen.

Beim Schrägband annähen hab ich dann auch gemerkt, dass das am Ende doch ein langes Projekt war und die Konzentration flöten ging: ein Standard-Schrägband war zu schmal für das dicke Thermovlies, aber ich hatte noch diverse breitere Art-Gallery Schrägbander von „Das mach ich nachts“ hier. Schnell überprüft ob Orange von der Länge reicht – das passte so schön zu der Aufteilung einer der Kühlffachseiten. Bis mir (nach dem Annähen!!) aufgefallen ist, dass ich ja ZWEI Seiten einfassen muss. Ups. Dafür hat es nicht gereicht, weshalb ich nun verschieden-farbige Bindings habe 😀
Poop Bag
Das werden wahrscheinlich wieder nur Hundehalter*innen verstehen, die auch alle Hinterlassenschaften immer (immer immer) aufsammeln, die Tüte aber eben nicht kilometerweit durch die Gegend tragen möchten. Für den Veiiko hatte ich die Poop Bag von Ruffwear integriert, die auch tatsächlich diesen Zweck hatte. Ich musste nur eine Halterung an meinen Veiiko integrieren, um sie anzubringen. Aber diese (durchaus praktische) Poop Bag gibt es nur in Schwarz. Könnt ihr euch eine schwarze Poop Bag an diesem tollen Rucksack vorstellen? Da plane ich monatelang die Farben, bestelle Zubehör bei diversen Shops, damit alles perfekt zusammen passt und dann hängt da so eine große schwarze Tasche dran? Nääää – das war unvorstellbar! Kurz hatte ich sogar schon überlegt sowas selber zu nähen, aber dann fiel mir ein, dass Woolly Wolf eine (viel zu große) Hundesnacktasche hat (in den perfekten Farben!!), die für dieses Vorhaben aber eigentlich auch gehen müsste.

Die kann oben per Kordel zugezogen werden. Ich habe lang hin und her überlegt (weil es halt nicht diesen coolen luftdichten Reißverschluss hat wie die Tasche von Ruffwear) das Ding dann aber doch bestellt. Und damit hatte ich gleich 2 Lösungen parat. Die Snacktasche kam nämlich mit einem nur 15 mm breiten Gurtband, das aber so lang war, dass es (ziemlich breit verstellbar) um die Hüfte gebunden werden konnte. Damit hatte ich genug Gurtband das ich nutzen konnte um es in der PERFEKTEN Farbe als Gurtband für die Träger herzunehmen. Yeah!!

Um die Hüfte binden wollte ich mir eine Poop Bag nämlich ungern und brauchte das lange Band für den Zweck nicht. Ich wollte sie wie bei meinem Veiiko gerne außen am Rucksack befestigen. Platz war außen an der Tasche mit dem verdeckten RV. Erst war ich planlos wie ich das integrieren könnte. Da hinten ja ein Gurtband dran war, war meine erste Idee das auch zu nutzen und an die vordere Tasche zu nähen. Das Gurtband wollte ich in den Taschenfalten annähen und die Enden somit optisch verschwinden lassen. Das sah aber leider sehr dämlich aus. Vor allem dann, wenn das Ding mal gar nicht am Rucksack befestigt ist. Ich wollte eine Lösung bei der der Rucksack auch noch schön aussieht, wenn ich die Tasche mal nicht dabei habe. Vielleicht will ich mal ohne Hund mit kleinem Kühlrucksack unterwegs sein…?
Weil die Snacktasche schon mit einem integrierten Karabiner geliefert wird, kam ich irgendwann auf diese Lösung: Eine Kordel-Lasche habe ich zwischen (verdecktem) RV und aufgesetzter Tasche angebracht. Daran kann der große Karabiner eingehakt werden. Damit das Ding aber nicht frei rumbaumelt, gibt es noch einen weiteren kleinen Karabiner am Rucksack und eine weitere Kordel-Lasche am unteren Ende des Beutels, die ich per Hand angenäht habe.

Zubehörkiste
Kleiner Einblick in mein Gedankenchaos während eines solch großen Projektes: schon vorhandenes Zubehör was eventuell farblich zum Projekt passen könnte, packe ich in eine Kiste. Und so sammeln sich darin mit der Zeit immer mehr Verschlüsse, Gurtbänder, Gummibänder, Schrägbänder, Reißverschlüsse, Karabiner, aber auch Labels.

Oft ergibt sich dann während des Nähens ein stimmiges Gesamtkonzept und ich weiß dann erst welche der Farben die richtige ist (oder ob ich doch noch was ganz anderes bestellen muss. Hüstel…)
Farbschema
Erinnert ihr euch an meine Kikyo Jacket, zu der ich im Oktober 2024 einen Blogbeitrag veröffentlicht habe? Ich hatte kleine Details eingeplant, die farblich zu Bentes Geschirr passen:

Genau diesen Plan hatte ich zuerst für den Rucksack den ich schon davor, nämlich im Juli 2024 angefangen hatte. Zunächst habe ich mir viele Stoffproben bestellt und mich schlussendlich für 3 Hauptfarben entschieden.

Bentes Geschirr, das breite Halsband und die Hüfttasche habe ich gekauft – die Leinen und das schmale Halsband hatte ich selber gemacht.
Aber gerade als ich den Rucksack gestartet habe, wurde ich für ein pattern testing für die Kikyo Jacke angefragt und ich fand die Jacke so toll und hatte so große Lust auf das pattern testing, dass der Rucksack zunächst warten musste und dann ganz auf der Strecke blieb, weil die Jacke eben auch ein recht großes Projekt war und auf einmal war schon Herbst und ein Kühlrucksack erstmal nicht mehr so wichtig.
Jedenfalls war es mir letztes Jahr schon sehr wichtig für den Rucksack das Farbschema des Geschirres (und Zubehör) aufzugreifen. Inzwischen könnte man sagen: This escalated quickly….. Ich habe mich so dermaßen in Flieder verguckt, dass ich mich immer zusammenreißen muss nicht plötzlich alles in dieser Farbe zu kaufen. Für den Rucksack ist es ja immerhin nicht die Hauptfarbe. Ich finde die finale Aufteilung und das Zusammenspiel der Farben richtig richtig toll. Und gerade weil beim Rucksack das Grün vorherrschend ist, dachte ich wohl „etwas Flieder geht noch“ und habe dieses Shirt – ebenfalls in der Farbe Flieder- genäht. Es ist das Jeanne Shirt von Ready to Sew.

Rechts und links wirkt es in der Sonne nun etwas Rosa, aber auf den Fotos mit dem Rucksack ist die eigentliche Farbe ganz gut dargestellt
Was soll ich sagen? I love it!!
