Vor kurzem habe ich einen neuen Versuch gestartet das Stricken zu lernen. Vor ein paar Jahren hatte ich das schon mal in Angriff genommen, aber leider wenig erfolgreich. Ich dachte lange Zeit, dass mir stricken einfach nicht liegt. Aber heute denke ich, dass es einfach zu viel war gleichzeitig das Nähen und auch das Stricken ohne jegliche Vorkenntnisse alleine zu erlernen. Aber ich hatte weder für das Nähen noch für das Stricken jemanden im näheren Umfeld der mir die Dinge Schritt für Schritt zeigt. Schade, denn so lerne ich am Besten.
Beim Nähen blieb ich am Ball und nachdem ich das nun schon recht gut kann, habe ich jetzt wieder den Kopf frei für neue Dinge und lerne nun Stricken. Allerdings nur so nebenbei, also unterwegs im Zug oder an (recht seltenen) TV Abenden. Denn das Nähen bleibt definitiv weiterhin meine Nummer 1 und dafür habe ich ja eh schon viel zu wenig Zeit.
Damit das Lernen nicht trocken wird sondern Spaß macht, brauche ich immer viel Schnick und Schnack drumherum, sprich selbstgemachtes Zubehör, z.B. in Form von Aufbewahrungstäschchen.
Das Rundstricknadeltäschchen von Butterick kannte ich bisher nicht. Ich habe es auf Stellas Instagram account entdeckt und wusste sofort, dass ich das unbedingt brauche.
Hier gibt es noch ein paar Ansichten vom Originalschnittmuster Butterick B5006. Das Needle Case ist nur eines von mehreren enthaltenen Schnitten und es ist dafür gedacht Rundstricknadeln zu beherbergen. Das ist sehr praktisch, denn in meinem bisherigen Stricknadelmäppchen hatte ich bisher kaum Platz für Rundstricknadeln, bzw. den anschraubbaren Kabeln.
Meine alte Nadelrolle hat mich sowieso nicht mehr überzeugt. Die Stricknadeln und die Häkelnadeln mussten sich den Platz teilen, das weitere Zubehör fand darin gar kein Platz und das Design gefiel mir längst nicht mehr. Ich habe es in meinen Nähanfängen angefertigt, das hat man auch gesehen. Heute sind meine Werke schöner, professioneller, aber vor Allem auch viiiiel praktischer. Das ist der Grund warum ich Taschen und Täschchen nähe: ich nähe sie gar nicht weil mir das Taschen nähen Spaß macht. Ich nähe sie weil ich gerne für jede Sache eine eigene Aufbewahrung besitze und weil ich sehr viel Spaß daran habe vorhandene Taschen-Schnittmuster zu erweitern. Am Ende haben meine Taschen dann insgesamt mehr Funktionen als in der Anleitung vorgesehen und wirklich alles hat seinen eigenen Platz. Sowas liebe ich!!
Dies ist nun also auch mein Ziel für das eigentlich recht schlichte Nadelmäppchen gewesen.
Die Vorbereitungen begannen aber erstmal damit, dass ich den perfekten Stoff gesucht habe. Denn für Dinge die ich ständig benutze, möchte ich immer gerne richtig tollen Stoff haben. Und in diesem Fall wollte ich unbedingt Strickmotive. Nachdem ich gemerkt habe wie schwierig das ist, bin ich zum Glück irgendwann bei Spoonflower gelandet. Mit den Suchbegriffen „knitting“ oder „yarn“ wird man da sehr schnell fündig.
Ich habe das Mäppchen auf einem Nähtreff genäht. Die Überlegungen und Vorbereitungen hab ich aber am Abend davor getroffen, somit konnte ich beim Nähtreff sehr gut quatschen und nähen gleichzeitig, es gab keine komplizierten oder aufwendigen Nähschritte. Leider habe ich das Täschchen dort nicht fertig bekommen. Aber ich hatte so viel Spaß daran das Mäppchen nach meinen Vorstellungen zu erstellen, dass ich anschließend daheim noch weitergenäht habe und es am selben Abend noch fertig gestellt habe.
So, genug gequatscht, ich stelle es euch jetzt mal vor:
Die ersten beiden Seiten beherbergen die Stricknadeln. In der ganzen Mappe ist genug Platz um die Rundstricknadeln, bzw. die auswechselbaren Knit Pro Seile unterzubringen.
Auf den nachfolgenden Seiten ist Platz für allerlei Strickzubehör: Eine Aufbewahrung für die Zopfnadeln habe ich ebenso bedacht wie ein extra Täschchen für Kleinzeugs (Maschenmarkierer, Maschenstopper, Endkappen für die Knit Pro Seile). Da ich diese Kleinteile sehen wollte, hab ich einfach das durchsichtige Originalmäppchen von Clover mit eingearbeitet.
Die Zopfnadeln waren durch ihre Form nicht so leicht unterzubringen. Aber durch ein Gummiband und Kam Snap sind auch sie sicher verstaut und rutschen nicht heraus.
Auf der nächsten Seite gibt es nicht allzu viel zu entdecken, daher hier nur ein Foto das zeigt wo ich Schere und Maschenzähler unterbringe:
Die Sockentabelle von Ringelmiez habe ich mir bestellt, obwohl ich (noch) gar keine Socken stricke. Einfach weil ich die praktisch, aber auch so schick fand. Deshalb wollte ich die auch gerne sichtbar verstauen und habe auch hier Mesh (Netzstoff) eingearbeitet:
Auch Platz für Strickanleitungen gibt es. Die passen theoretisch in jedes der größeren Fächer die für die Rundstricknadeln vorgesehen sind.
Und obwohl ich zur Zeit nicht häkel, haben am Ende noch alle Häkelnadeln Platz. Ich wollte gerne alles in einem Mäppchen verstauen statt mehrere Aufbewahrungen zu nutzen.
In der Mappe ist noch einiges an Platz. Und momentan schließe ich Tasche auch auf dem höchsten der 3 Kam Snaps, kann somit noch einiges an Mehrweite zugeben. Die geschlossene Ansicht in befülltem Zustand:
Und ein Tragegriff ist auch noch dran:
Nun brauche ich als nächstes noch etwas um meine aktuellen Projekte zu transportieren. Das Wolldascherl hab ich mal genäht. Aber es ist zu klein und die Form gefällt mir gar nicht mehr. Außerdem klappt das mit der Öse leider gar nicht. Man soll stricken können während die Wolle in der Tasche bleibt, das soll das Verheddern der Wolle verhindern. Der Faden wird anfangs durch eine Öse geführt, die Wolle bleibt in der Tasche während man strickt. Aber einmal so gestartet muss das Projekt leider genauso verharren bis die Wolle aufgebraucht oder aber das Projekt fertig ist. Außerdem hing bei mir das Wollknäuel auch immer vor der Öse fest, ließ sich also nicht gut abrollen. Insgesamt also für mich leider gar nicht praktisch. Hat jemand andere Tipps?
Viele Grüße,
Melanie
Julia
Das sieht ja klasse aus! Das Schnittmuster kannte ich noch nicht – eine interessante Konstruktion. Das gibt es scheinbar nur als Papierschnitt?
Ich habe auch eine alte Nadelmappe aus den Anfängen meiner Nähkünste. Richtig toll ist das nicht, ganz schlapprig und es passen nicht mal alle meine Nadeln rein.
Als Projektbeutel für unterwegs nutze ich ein Täschchen, dass wie ein Turnbeutel konstruiert ist. Das finde ich ganz pasabel, es beinhaltet ja meist nur ein Sockenknäuel. Zuhause habe ich Schalen, in denen ich meine Projekte aufbewahre – es sind selten mehr als zwei.
Deine Nadeltasche finde ich wirklich gelungen, besonders die Stoffauswahl und die Personalisierung sind super!
Liebe Grüße
Julia
Sandra
Wow, super praktisch – kannte ich noch gar nicht, so ein Mäppchen.
Zur Zeit stopfe ich alles in meine STB – mehr recht als schlecht.
Vielen Dank für die Anregung!
Liebe Grüße,
Sandra
Muriel.Nahtzugabe5cm
Hi Melanie,
ach, diese Strick-Häkel-Tasche ist ja toll geworden.
Tolle Stoffkombination. Viel Spaß beim Stricken.
Lieber Gruß,
Muriel
yacurama
Ich finde es echt toll wie viel Gehirnschmalz du immer in deine Projekte steckst und dabei immer so durchdachte ergebnisse rauskommen! Das Täschchen ist echt der Hammer und es fehlt wirklich an nichts. Der Stoff mit den grinsenden Wollbällchen gefällt mir, total süß 🙂
Liebe Grüße,
yacurama
Fröbelina
Das ist ja ein klasse Teil! Das brauche ich! Echt total durchdacht und dabei noch so schön, das motiviert dich bestimmt und hilft dir ganz viel. Den Schnitt gucke ich mir direkt mal an. Das kann man ja auch super verschenken.
Wenn ich unterwegs stricke nehme ich nen selbstgenähten Beutel für um den Arm in dem sich die Wolle abwickeln kann. Ich hab dazu einen Schnitt veröffentlicht, Cordula heißt er, ist aber wirklich was kleines eher. Und ansonsten: Jutebeutel! 😉 Die Knäuel wickel ich immer aus der Mitte ab, dann bewegt sich das nicht beim Stricken.
Liebe Grüße
Katharina