An den Wochenenden möchte ich es mir möglichst gemütlich machen. Zumindest an den Tagen an denen ich daheim bleibe und Zeit zu zweit genieße (wahlweise dann mit meinem Mann oder der Nähmaschine). Gemütlich bedeutet: Jeans, enge Röcke, Blusen und ähnliches bleiben im Schrank. Um alles was kneift oder auch nur im geringsten sperrig oder ungemütlich sein könnte wird ein weiter Bogen gemacht. Meist ziehe ich dann Klamotten an die sich seit Ewigkeiten in meinem Besitz befinden. Ich kann mich jedenfalls nicht daran erinnern wann ich das letzte Mal „gemütliches für daheim“ gekauft hätte. Es ist VIELE Jahre her. Das was sich da so angesammelt hat und beim Aussortieren immer als „das geht noch für daheim“ deklariert wurde eignet sich jedenfalls keinesfalls dafür damit auch mal das Haus zu verlassen. Ich muss sogar soweit gehen, dass ich damit nicht mal die Tür öffnen mag. Wenn es dann spontan an der Tür klingelt dann wird bei uns immer darum geschnickt wer sich jetzt in seinem Wochenend-Outift an der Tür zeigen muss. Und natürlich hoffen wir dann beide immer dass es „nur“ der Postbote ist, der ein (Stoff-)paket bringt und schnell wieder geht. Und wenn ich doch noch mal einkaufen gehen muss, dann ziehe ich mich um. Raus aus den Gammelklamotten, rein in die Jeans und später definitiv wieder raus aus der Jeans. Sind wir doch mal ehrlich, so kann das ja auch nicht länger bleiben. Längste Zeit also für meine neue Kleiderserie:
Mit dieser Serie starte ich heute. Genäht wird alles was sich daheim gemütlich anfühlt UND gut aussieht. Bei dem ich auch an den Wochenenden nicht „die Kontrolle über mein Leben verliere“ und jederzeit die Türe öffnen kann ohne im Boden zu versinken. Klamotten in denen ich mal eben Brötchen holen kann, mich auch über einen Spontanbesuch von Freunden oder Nachbarn freuen kann und die gemütlich für die Couch und auch zum Nähen sind. Jaaa. Beim Nähen trage ich nämlich auch ungern Jeans. Man muss ja zum Anprobieren zwischendurch auch schnell mal ins neu genähte rein schlüpfen können.
Als ich dieses Sweatshirtkleid genäht habe, musste ich mich schon arg doll zwingen zwischendurch auch noch etwas anderes zu tragen. Es ist jetzt gar nichts sooo besonderes. Es ist sogar recht schlicht. Aber hier hatte ich dieses kleine Aha-Erlebnis bei dem ich mich gefragt habe, warum ich nicht viel mehr Kleidung dieser Art im Schrank habe.
Los geht es also heute mit der ersten Kombi, extra für gemütliche „Wochenenden mit Stil“ genäht 😉
Eigentlich ist das Grau wesentlich dunkler. Aber die Fotos sind nach Feierabend entstanden, und wir mussten uns schon ein wenig beeilen bevor es ganz dunkel wurde. Der Blitz hat dann ein wenig die Farben verfälscht.
Bei dem Stoff handelt es sich um „Jersey Courtelle Dunkelgrau Meliert“ (von Stoff und Stil). Er ist ein wenig dicker, aber lässt sich ganz toll vernähen. Shirt und Rock gehören eigentlich nicht zusammen, aber die Kombi finde ich toll.
Beide Schnitte sind ebenfalls von Stoff und Stil. Das Shirt ist aus einem Set „Hose und Oberteil – 20036“ und der Rock ist ein Einzelschnitt bei dem 3 Längen inklusive sind: Rock – 21031. Ich habe allerdings keine der vorgegebenen Längen verwendet und stattdessen die mittlere Version verlängert. Genäht ist alles ruck zuck, ist ja nichts Kompliziertes dran. Wobei ich zum ersten Mal ein Jerseyshirt mit Beleg genäht habe. Eigentlich find ich es toll. Der Nachteil ist jedoch, dass der Beleg sich innen hochrollt und nicht an seinem Platz bleiben möchte. Mein BurdaStyle Nähbuch empfiehlt den Beleg mit Vlies zu verstärken. Aber die gehen ja auch von Webware aus, daher hab ich mich nicht getraut, weil das evtl auftragen könnte, zu steif werden könnte oder was auch immer. Hat da jemand Erfahrungen?
Ansonsten bin ich zufrieden. Das Shirt-Vorderteil wird aus 4 Teilen genäht. Das gibt irgendwie ein unaufgeregtes aber doch schönes kleines Detail.
Heute Abend findet ihr mich dann in meinem neuen Outfit auf dem Sofa beim gemütlichen Stöbern auf dem Me Made Mittwoch Blog.
Ist euch eigentlich schon meiner neuer Blog aufgefallen? Demnächst steht hier ja auch ein Umzug in der realen Welt an und ich hoffe ja noch das Einpacken des Nähzimmers ganz lange hinauszögern zu können. Vorab aber schon mal der Umzug in der digitalen Welt und hier blogge ich nun also auf der Seite 500daysofsewing.de
Abonnieren könnt ihr ganz einfach auf der Seitenleiste.
Hier gibt es demnächst dann also auch mehr „Home Chic“ zu sehen.
Viele Grüße,
Melanie
Andi
…schick!
Nina
Liebe Mel,
Die Kombi sieht echt toll aus, besonders der Rock gefällt mir gut! Courtelle Jersey muss ich wohl auch mal Ausprobieren! Bin schon gespannt auf die nächsten folgen deiner Serie!
Liebe Grüße, Nina
monika
Ein sehr schönes Home wear in chic. Und die Serie ist toll. Bei mir bleiben bei homewear auch die Strumpfhosen weg, im Winter also dann eben Hosen.
lg monika
Melanie
Strumpfhosen sind für mich so ein Mittelding. Weder bequem noch richtig unbequem. Aber fürs vollständige Wohlfühloutfit würde ich auch lieber eine wirklicht gut geschnittene Leggins drunter ziehen. Die sind nämlich um einiges bequemer als Strumpfhosen, aber ich habe leider bisher keine in Schwarz. Und Wohlfühlhosen kommen dann auch demnächst. Da ist´s ganz Ebbe bei mir.
Mauaija
Sehr, sehr schön. Dein Homeoutfit steht Dir ausgesprochen gut :).
LG
Ewa
P.S. Ich verstärke den Halsauschnitt mit Vlies ( Schrägband ) auch bei Jersey.
SaSa
Dein Outfit sieht super aus, darin kannst Du theoretisch alles machen! Ich dachte erst, es sei ein Kleid! Belege bei Shirts sehen manchmal einfach eleganter aus. Ich verstärke sie dann mit meiner normalen dünnen Vlieseline (Nähkurs 😉 ). Wenn der Beleg nicht zu schmal ist und Du ihn in der Schulternaht festnähst sitzt alles gut. Ich freu‘ mich auf Sonntag!
Liebe Grüße, SaSa
kuestensocke
Das ist gar kein Kleid? Schaut aus wie aus einem guss und daher auch die Kleideranmutung. Sehr schön geworden. Ich wünsche dir gemütliche Wochenenden! LG Kuestensocke
Melanie
Stimmt, ich steh so ruhig da, dass es auch als Kleid durchgehen könnte… Vielen Dank für deinen lieben Kommentar!
Nastjusha
Ah, sieht aber wirklich sehr bequem und gleichzeitig schlicht-schick aus. Interessante Serie, bin auch gerade dabei Strickstoff in diesem Sinne zu verarbeiten, da ich mittlerweile sowohl am Wochenende als auch abends öfter gern in Hausklamotten schlüpfe, die nicht zwicken. Sehr gelungene Kombi!
Liebe Grüße,
Nastjusha
Melanie
Ich stöbere dann mal bei dir. Lustig, wie sich der Fokus verändern kann, wenn man selbst gerade ähnliche Pläne hat. Dein Jerseykleid von heute ist mir auch schon aufgefallen und ich wollte es mir noch in Ruhe anschauen. Hab grad schon so einen innerlichen Sender für: „Oh. Schick. Ach? Das ist Jersey??“ Und schon hast meine Aufmerksamkeit 😉
CoelnerLiebe
Das ist ja mal ein sensationeller Ansatz! Ich bin total begeistert und werde Deine Idee, mit ein schickes Zuhause-Outfit nähen!
Liebste Grüsse, Sandra
Melanie
Andere noch zu inspirieren das gleiche zu tun ist immer am Schönsten 😀
Stefanie
Die Idee, gemütliche Gammelsachen selbst zu nähen, finde ich gut. Damit kannst du ohne Weiteres dem Postboten die Tür öffnen und einkaufen gehen.
Und danke für den Link zu den Lagerfeldzitaten, ich habe mich sehr amüsiert.
LG Stefanie
Melanie
Ich habe mich selbst gefragt, warum ich das bisher nie gemacht habe. Auf das naheliegendste kommt ja oft nicht.