Hier nun das zweite Problem das beim Nähen immer wieder aufgetaucht ist: viiiiiel zu wenig Platz.
Nee nee, beschweren möchte ich mich nicht. Ich habe ein eigenes Nähzimmer, ich habe Platz für meine Stoffe, einen großen Schreibtisch mit ganz viel Platz für die Nähmaschine und allerlei Utensilien. Die Wände eigens für mich in Mauve gestrichen (keine Angst, die Farbe kannte bisher niemand). Aber wie ich es drehe und wende, wofür wirklich nie Platz da war ist das Zuschneiden.
Jedes Werk sollte eigentlich damit anfangen, dass man seinen (viel zu großen) Schnittmusterbogen ausbreitet und sich (in meinem Falle) versucht hier durchzukämpfen um das Schnittmuster zu übertragen. Ich scheitere immer schon an Punkt 1: Ausbreiten?? Also ich zeige euch mal wie mein Zimmer aussieht:
Hier steht also mein Schreibtisch, rechts daneben ein Bett. Achso, das Nähzimmer ist im Grunde eigentlich auch ein Gästezimmer. So ca. 2 mal im Jahr muss ich also weichen und den Gästen mein Zimmer überlassen, daher wird das Bett hier schon auch noch benötigt. Aber eigentlich haben wir damit den Übeltäter schon (Nein, nicht der Besuch). Dieses Bett nimmt mir kostbaren Platz weg und ich habe schon mehrmals überlegt es einfach abzubauen und den Platz für mich zu nutzen. Gut, mit diesem Plan kam ich jedoch nicht durch, also musste ein anderer her. Irgendwo musste hier doch noch ein Zuschneidetisch Platz finden. Dieses kleine Tischchen gegenüber meines Schreibtisches ist nicht dafür zu gebrauchen. Aber mein Herz hängt nunmal an dieser Tischgruppe also darf sie bleiben. Ja, so werden Entscheidungen getroffen 😉
Gefühlte Jahre später: die Lösung war da: Der Tisch kommt einfach übers Bett. Mein Freund hat etwas fragend geschaut bei der Ansage, aber im Grunde war es ganz einfach. Man nehme eine Platte aus dem Baumarkt, etwas Schleifpapier, Farbe, Tischbeine vom Schweden und einen Freund. Letzteres ist unverzichtbar, wenn man sich keinen Bruch heben möchte. Die 19mm-MDF-Platte aus dem Baumarkt sieht harmlos aus, hat es aber in sich. Und so entstand endlich das lang ersehnte Stück:
… und die Freundin ist glücklich 🙂
Anonym
Coole Idee und gut umgesetzt!
Deine Schwester möchte nun noch wissen, wo der riesige Tisch dann zwischenparkt, wenn tatsächlich ein Gast im Bett übernachtet? 🙂
500 days of sewing
Wieso? Zwischen Bett und Tisch war doch noch genug Platz 😉
Das Bett hat eine (ausgeklügelte) Maße von 1,40m x 1,70m. Die Länge von 1,70m musste sein, weil das Bett inklusive Rahmen 1,50m breit war und die Füße ja außerhalb stehen müssen. Und die Breite von 1,40m wurde gewählt, weil so nun rechts neben dem Bett noch genug Platz für den Tisch wäre. Der wird dann einfach rechts rüber geschoben. Solange Besuch da ist, steht der Tisch also an der Wand, versperrt damit das Bücherregal und steht über dem Drucker und ein klein wenig noch über der Sitzecke. Man kommt als Gast aber immer noch von beiden Seiten aus dem Bett und kann dann auf dem Riesentisch seine Koffer und allerlei Zeugs ablegen.
Anonym
… äh… das musste ich zweimal lesen… klingt so komplex wie ein Schnittmuster… aber ich habe es verstanden, alles klar! Wirklich alles gut durchdacht:-)
Dann freue ich mich auf einen Besuch!
Dein Schwesterherz
Holzmann
Ich bin auf der Suche nach einem Nähtisch zum selber bauen für meine Frau! Gute Umsetzung, wie ihr das gemacht habt!