Als ich vor einiger Zeit auf der Suche nach einem neuen T-Shirt Schnitt war (es sollte ein lässiges oversize Shirt mit etwas längeren kurzen Ärmeln werden), hatte ich mich für das Jeanne Shirt entschieden, bei dieser Suche aber auch das Eli Shirt entdeckt und gekauft. Eli ist von Bara Studio und wird dort beschrieben als Ärmelloses T-Shirt mit Statement-Schulter und gradem Schnitt. Aber gerade wegen dieser Statement Schultern und den zusätzlich seeeehr weit offenen Armlöchern ist es leider sehr schlecht dafür geeignet einen Rucksack zu tragen ohne dabei komisch auszusehen. Damals wollte ich nämlich ein Shirt nähen mit dem ich meinen neuen Mini-Hunderucksack präsentieren konnte. Vom Probenäh-Ergebnis von Eli war ich nicht enttäuscht, aber durchaus davon wie der Stoff so unkontrolliert unter den Rucksackträgern hervorschaut. Das arme Shirt wurde daher nicht mal mehr gesäumt und ich habe mich stattdessen auf das Shirt Jeanne konzentriert.
Ein paar Monate später, wartete Probeshirt Eli immer noch auf die letzte Covernaht und ich hatte endlich Erbarmen. Hauptsächlich aber weil ich schon einen anderen Stoff im Hinterkopf hatte aus dem ich Eli anschließend nähen wollte, falls wir doch noch warm miteinander werden. Die Fertigstellung vom Probeshirt ging dann so schnell, dass ich mich wieder über mich selbst gewundert habe wie groß immer diese Fertgistellungs-Barriere ist, sobald ich ein Projekt einmal unterbrochen habe. Zugegeben: Die Kombination der Stoffe hatte mich auch nicht sooo überzeugt. Ich wollte eine uralt-Fehlbestellung (Jersey in Curry bestellt und in Sonnenblumengelb bekommen) etwas aufpeppen indem ich einen Sport-Ripstoff kombiniert habe für das Halsbündchen und eine zusätzliche Brusttasche die gar nicht zum Schnitt gehört. Und dann gefiel mir das Ergebnis gar nicht mal so gut… Aber nun, wo ich es mit meiner Lieblingshose kombiniert sehe, finde ich es ehrlich gesagt gar nicht mehr soo schlecht.

Das Braun des Shirts passt zur Hose und das Gelb des Shirts findet sich auf meiner Bente-Stickerei auf den Potaschen meiner Morgan Jeans wieder.

Ein paar Wochen später habe ich den Schnitt dann erneut genäht und den zuvor eingeplanten Viskosejersey von Jinny & Joe verwendet. Meine erste Bestellung dort. Ich fand die Tomaten witzig und mochte die Farbkombi. Aber schon als er kam war ich nicht mehr überzeugt, denn so ein Druck bedeutet dass die Rückseite weiß ist. Sowas mag ich eher nicht. Und dann ist Viskosejersey ja immer so ultradünn und das ist eigentlich auch nicht so meins.

Mit der grünen Kordel war dieser (und ein weiterer) Jersey umwickelt und sie passte so gut zu den grünen Tomatenranken, dass ich sie gerne in mein Shirt einbauen wollte. Und so habe ich zum ersten Mal einem Shirt einen schnürbaren Saum verpasst. Die großen lila Ösen hatte ich noch von einem anderen Projekt übrig, das bot sich einfach an. Ich wusste hier übrigens schon, dass ich dieses Shirt gerne zu meiner roten kurzen Hose tragen möchte und hab die Saumlänge daher nicht dem Schnitt entnommen, sondern etwas gekürzt, weil ich es stimmiger zu eben dieser Hose fand.

Weil die Armlöcher wie oben erwähnt einfach riesig sind, kombiniere ich die Shirts am liebsten mit extra auffälligen selbstgenähten BHs. Also wenn man eh schon so einen tiefen Einblick bekommt, dann gerne farblich passend. Zur Gelb-Braun Kombi bot sich da mein Bella BH aus Jersey in der Farbe Copper an. Den hatte ich mal für eine Hochzeit genäht, passend zu einem rostroten Jumpsuit.

Und zum Tomatenshirt mag ich den Maris Bralette. Für diesen hatte ich Stoffe und Kurzwaren selber rot gefärbt.

Beide Outfits finde ich in sich stimmig. Aber beide finde ich nicht so richtig gut „zu mir passend“. Aber das ist okay, für manche Tage brauche ich auch mal etwas Farbe, die eben nicht immer meine Farbe sein muss.
Die Shirts zeige ich heute auf dem Me Made Mittwoch den Jeanette heute mit einer Knaller-Bluse eröffnet 😀
Heike
Liebe Melanie, besonders toll finde ich deine BHs, denn ich beschäftige mich aktuell intensiv mit dem Thema. Beide Schnitte schau ich mir genauer an.
LG, Heike
Mel
Liebe Heike,
oh das freut mich sehr. Ich bin sehr gespannt wo die BH-Reise bei dir hingeht.
Mein liebster Bügel BH-Schnitt ist der Bella BH von Sewy und mein liebster bügelloser BH ist der Annika Wireless Bra von Primrose Dawn. Den habe ich leider immer noch nicht einzeln vorgestellt, weshalb er nur hier auftaucht:
https://500daysofsewing.de/rashguard-mit-passender-leggings-und-bralette/
Mit Nadel und Faden
Ein sehr interessanter Werdegang der beiden Shirts und ich verstehe zu gut, wenn es einem dann doch nicht so 100% gefällt. Das ist mir tatsächlich schon sehr oft passiert und ich finde es gut, dass Du das auch so offen zugibst. So von außen betrachtet finde ich es aber gelungene Kombis, auch mit den Hosen. Aber das ist eben nur die Sicht des Außenstehenden. Man muss sich ja auch wohl damit fühlen.
LG
Kerstin
Mel
Danke Kerstin. Es gab tatsächlich mal ne Zeit, da landeten nur Werke auf meinem Blog dir ich ganz toll fand. Aber das ist ja leider nicht der Alltag, dass immer alles perfekt ist, was wir nähen. Beide shirts werde ich auch trotzdem tragen. Sie wurden nur keine Lieblingsteile
Sandra
Ich finde Dein erstes Shirt super, vor allem das es so klasse zu Deiner Jeans passt.
Tolle Lösung mit den farbenfrohen BH`s . Beide Outfits gefallen mir gut.
Schade, dass Du nicht so fein mit beiden Outfits bist… vielleicht bekommen sie doch noch ihre Chance.
Liebe Grüße,
Sandra
Mel
Hallo Sandra. Doch doch, tragen werde ich die shirts trotzdem. Nur nicht als Lieblingsteile. Und nicht ständig und zu allem kombiniert, denn da die eine Jeans und eine kurze rote Hose sind tatsächlich die einzigen Kombinationsmöglichkeiten die ich finden konnte. Und ich möchte generell gerne mehr Teile nähen die zu vielem passen, das hat hier leider gar nicht geklappt 😀 Aber die passenden BHs haben mir tatsächlich auch gleich bessere Laune gemacht 🙂
Kathrin
Ja, manchmal hat man sich das Projekt im Kopf irgendwie besser ausgemalt, als es nachher ist – vor allem die Frage „steht mir das“ lässt sich nicht immer 100% VOR dem Nähen sagen. Tragbar sind deine Shirts allemal, die Tomaten sind so witzig, aber die Stoffqualität „bedruckter Jersey“ ist auch bei mir kein Favorit, da versteh ich dich. Aber deine BHs sind der Hammer! Ich muss mich nochmal an das Thema begeben, ich möchte nur Baumwollwäsche tragen ohne Polyester und selbst bei Tchibo, wo ich bisher immer gute und passende Wäsche kaufen konnte, gibt es das fast gar nicht mehr. Aber meine bisherigen Nähversuche waren eher so la la. Die Teile – egal ob BH „nach Maß“ oder Bustier hatten nie einen guten Sitz.
Mel
Liebe Kathrin, ich habe so einige BH Schnitte durch, also wenn du magst können wir uns gerne mal drüber austauschen oder wieder mal einen online Nähtreff organisieren. Ich habe sowohl noch komplett unerprobte Schnitte in meiner Sammlung die ich mal angehen möchte, als auch Lieblinge (Annika Wireless Bra) die ich unbedingt noch mal nähen möchte, weil ich sie gerade rauf und runter trage. Also falls dir nach Austausch ist, bekommen wir locker eine handvoll BH-Näherinnen zusammen zum Klönen oder gemeinsam online BH nähen.
Tine
Der Schnitt von den T-Shirts ist sicherlich ganz gut geeignet, wenn man nicht viel Stoff hat. Aber die weiten Armausschnitte, die schauen wirklich nur ohne Tasche oder Rucksack gut aus. Dass du für fast jedes Outfit den passenden selbstgenähten BH hast, beeindruckt mich. Ein Thema mit dem ich mich noch nie beschäftigt habe. Vielleicht sollte ich das mal? Deine Blogbeiträge zu den BHs sind auf jeden Fall eine gute Inspiration.
Mel
Liebe Tine,
ich habe tatsächlich überlegt extra ein Foto mit Rucksack zu machen, weil es so schwer zu beschreiben war, wie dieses T-Shirt mit Rucksack aussehen würde 😀 Aber am Ende blieb keine Zeit mehr so kurz vorm MMM.
BHs selber nähen scheint für viele erst mal so eine große Hürde, öffnet aber ganz neue tolle Welten und ist gar nicht sooo schwer wie es zunächst scheint. Aber es ist natürlich keine schnelle Sache, kein schneller Erfolg, das stimmt schon. Aber wenn dann erst mal der richtige Schnitt für die eigene Form gefunden ist, dann ist das einfach nur cool und soooo viel bequemer als die gekauften. Selbst die BHs mit Bügel! Für mich war das damals doppelter Erfolg denn es gab ein richtig coolen Ego-Booster („ich kann BH‘s nähen!!) und natürlich ein tolles Gefühl wenn BHs endlich richtig toll passen und alle gekauften nach und nach aus dem Kleiderschrank verschwinden durften. Also wie du siehst – mag ich dich gerne ermutigen es zu versuchen 🙂