Ein wenig liegt es aber auch daran, dass ich auf Nähtreffs natürlich auch gerne sehr viel mit anderen rede die eben nicht an meinem Tisch sitzen. Am Freitag hab ich viel gequatscht und kaum genäht.
Angefangen habe ich übrigens erstmal damit 5 Meter Paspel herzustellen. Das Schrägband dafür ist allerdings gekauft. Es ist recht hart und ich würde beim nächsten Mal sogar das Schrägband für die Paspel selber herstellen, da es sich dann wesentlich schöner in Kurven legen lässt. Ich habe aber gepinnt was das Zeug hält und war daher trotzdem erfolgreich.
Mit der Passform des Oberteils war ich direkt zufrieden. Für das Oberteil habe ich mich für Größe 10 entschieden, für die Hose für Größe12. Für beides habe ich ein schnelles Probeteil genäht. Beim Hemd gab es schnell grünes Licht: keine Anpassungen nötig.
Bei der Hose jedoch musste ich 3 Änderungen vornehmen. Ich habe:
– den Bund um 4 cm erhöht, da die Probehose so niedrig saß, dass sie mir jederzeit vom Popo hätte rutschen können. Leider habe ich von der Probehose das Gummiband schon wieder entfernt, daher auf dem Bild nur ein Hinweis wo die Probehose saß.
– die Hosenbeine um 5,5 cm verkürzt.
– das Waist Band um 1,8 cm verschmälert, da mein Gummiband „nur“ 2 cm breit war.
Dass die Hose bei mir so niedrig saß, hat mich gar nicht groß überrascht: Zusammen mit SaSa habe ich vor kurzem einen Grundschnittkurs besucht. Davon berichte ich demnächst noch. Meine Kursleiterin hat beim Maßnehmen für den Hosen-Grundschnitt schon bemerkt dass ich eine recht große Sitzhöhe habe. Da ich aber für eine schnelle Pyjamahose keine aufwändigen Anpassungen machen wollte, hab ich einfach die Bundhöhe entsprechend angepasst. Für eine normale Hose sicher nicht die richtige Methode. Für diese Pyjamahose mit Gummizug vollkommen in Ordnung, ich bin mit der jetzigen Passform sehr zufrieden. Die Hose sitzt nun auf normaler Höhe.
Sehr praktisch, wenn man nicht allein daheim näht: Ich konnte mir direkt den Hosensaum von yacurama abstecken lassen :o)
Auf den letzten Drücker vor dem Aufbruch nach Würzburg hatte ich noch dran gedacht mir die erforderliche Menge Gummiband abzuschneiden. Nur eingepackt habe ich es dann leider nicht mehr. Auf der AnNäherung hatte niemand ein ähnliches Projekt. Annegret hat jedoch u.a. einen BH genäht und konnte mir mit BH-Träger-Meterware aushelfen. Ein perfekter Ersatz wie ich finde. Es war genauso breit wie mein zuvor eingeplantes Gummiband, und ich musste das waist band nicht erneut ändern.
Statt mit einer Sicherheitsnadel fädel ich Gummiband gerne mit dem entsprechenden Werkzeug ein: Eine Einzugshilfe die ich im Set hier gekauft habe.
Ich habe die schlichte Hosenvariante (A) gewählt. Also ohne jegliche Paspeln oder „Cuffs“. Aber die Hose hat Taschen, das weiß ich sehr zu schätzen.
Es gibt sogar einen Faux Fly (Übertritt) mit Hosenschlitz den man vorab nur mit einem Heftstich näht. Wahrscheinlich um ihn später öffnen zu können, diesen Part vermisse ich irgendwie in der Anleitung. Da ich nun wirklich keinen Hoseneingriff benötige, bleibt der bei mir zu.
Die Knopflöcher hab ich auf der AnNäherung nicht mehr geschafft. Aber die wollte ich eh ungern mit der brother nähen. Die näht zwar Knopflöcher gar nicht mal sooo schlecht. Aber mit der Bernina geht es noch sauberer und noch einfacher. Und wieder daheim konnte ich mich dann auch in aller Ruhe für die passenden Knöpfe entscheiden. ich habe mich für Knöpfe von René Lézard entschieden. Die sind ganz leicht marmoriert:
Ich kann gar nicht viel zum Nähprozess sagen. Mit der Anleitung hatte ich kaum Probleme. Sie ist sehr ausführlich und verständlich. einen kleinen Hänger hatte ich beim Finishing, aber da habe ich einfach nicht richtig gelesen und SaSa hat mir auf die Sprünge geholfen.
Problemlos verlief das Nähen dennoch nicht. Meine brother und ich sind einfach keine wirklich guten Freunde mehr. Ich hatte den Pyjama für die AnNäherung ausgewählt, da die brother bei sehr vielen Stoffen rumzickt: Dicke Stoffe, bzw. mehrere Lagen vernäht sie nicht gerne. Sehr dünne Stoffe noch weniger. (Mit dem Kimono kam sie z.B. überhaupt nicht klar, weshalb der ein Jahr auf seine Fertigstellung warten musste)
Neuerdings mag sie nicht mal mehr meine geliebten BHs nähen. Die waren doch sonst immer so gerne beliebte Unterwegs-Projekte für mich, da vorab schnell zugeschnitten ist und man kaum etwas mitnehmen muss dafür. Nur winzige Schnitteile, kleines Zubehör (Bänder und Gummis) und ein paar Füßchen, mehr braucht es nicht.
An den Nadeln liegt es nicht, die wähle ich natürlich passend zu Projekt und Stoff aus. Mit diesem gewöhnlichen mitteldicken Baumwollstoff kann nichts schief gehen dachte ich. Dachte ich….. Ich habe ein paar Mal auftrennen müssen, da die brother mitten in (teils sichtbaren) Nähten Stiche ausgelassen hat. Ärgerlich wenn man dies erst später sieht und an manche nähte kaum mehr dran kommt. Ich nehme die Maschine ja nur noch mit auf Nähtreffs. Als Hauptmaschine wurde sie letztes Jahr ersetzt gegen eine Bernina 770 QE. Der Unterschied dieser beiden Maschinen könnte wohl größer kaum sein ;o) Daheim bin ich somit sehr glücklich und sitze auch nicht mehr verärgert vor Nähprojekten weil die Maschine nicht so möchte wie ich. Aber unterwegs trübt die brother mittlerweile jegliches Nähvergnügen. Die große Bernina wollte ich dennoch nicht mitnehmen. Sie ist mit ihrer Größe und ihrem Gewicht keine Maschine die ich (mit dem Fernbus) auf einen Nähtreff nehmen möchte. Die Fehlstiche sind ein Ärgernis, nicht so hübsche Nähte ein anderes. Zum Vergleich: Die obere Naht ist von der brother:
ok – zugegeben: dies ist der Unterfaden der brother, denn ich habe es nicht geschafft den Kragenbeleg von der rechten Seite gleichmäßig abzusteppen ohne zu sehen wo er verläuft. Aber ich habe absichtlich als Kontrast Weiß gewählt und mich dann über die durchgehende Schlangenlinie geärgert. Einzelne (schöne!) Stiche sind das nicht. Aber da bin ich mittlerweile von so hübschen Stichen von der Bernina verwöhnt, dass ich das so nicht lassen konnte. Wieder daheim habe ich eine neue (Bernina-)Naht daneben gesetzt und die brother-Naht wieder entfernt.
Nachdem ich nun schon das dritte mal innerhalb kurzer Zeit unglücklich von einem Nähtreff kam (immer nur der Maschine geschuldet, die Treffen selber waren immer sehr nett, nur geschafft habe ich dort nicht viel, bzw. nicht das nähen können, was ich gerne genäht hätte), hat mein Mann mir deutlich mitgeteilt, dass es „so nicht mehr weitergeht!„. Am Tag nach der Rückkehr aus Würzburg sind wir zusammen zum örtlichen Nähmaschinenhändler gefahren. Der hatte praktischerweise gerade Hausmesse und vieles reduziert. Ich habe eine kleine Bernina bekommen: Die Bernina 350 PE ♥♥
Ich habe schon seit Monaten mit mir gehadert, mit welcher Maschine ich die brother ersetzen könnte. Da eine neue Maschine ja wirklich nur für unterwegs sein sollte. Aber ich gehe wirklich häufig auf Nähtreffs. Mal größere, aber auch mal kleinere mit nur 2-3 Personen. Gemeinsames Nähen ist einfach eine sehr schöne Abwechslung zum Nähen daheim allein. Daher ist auch die Reisemaschine eine Bernina geworden. Nun freue ich mich umso mehr auf zukünftige Nähtreffen auf die ich dann wesentlich entspannter gehen kann.
Mit der brother war ich noch ein wenig böse und hab sie nach der Rückkehr aus Würzburg noch gar nicht wieder ausgepackt ;o)
Aber zurück zum Pyjama: Ich bin voll zufrieden mit meinem neuen (und ersten!) Pyjama. Er ist trotz Strapazen toll geworden, sitzt super UND ist schick. Nun bin ich mir nicht mehr sicher, ob es Sonntags noch einen Grund gibt sich anzuziehen ;o)
Viele Grüße,
Alexandra Gerull
Den einzigen Grund, sich nun sonntags noch anzuziehen würde ich in den halben Ärmeln und dem kommenden Winter sehen, aber das ist nichts, was frau nicht mit Strickjacke oder einem selbstgenähten Morgenmantel lösen könnte. Wenn die Maschine auf Auswärtsspielen rumzickt, ist das eeeeecht ärgerlich. Hatte ich im letzten Jahr in BI. Sehr doof. Um so toller, dass das Ergebnis so schön geworden ist. Wir freuen uns dann beim nächsten Mal auf eine neue Bernina.
Melanie
ohja, gute Idee: eine passende Strickjacke muss noch her 😀
Muriel.Nahtzugabe5cm
Der ist echt super geworden. Sehr schicker Pyjama.
Glückwunsch zu deiner Neuen Reisenähmaschine.
Lieber Gruß Muriel
SaSa
So ein schöner Pyjama, er steht Dir richtig gut. Was für ein Unterschied bei den Nähten! Jetzt kannst Du Dich mit der kleinen Bernina wieder richtig auf den nächsten Nähtreff freuen und einfach nähen, worauf Du Lust hast! Schön war‘s in Würzburg!
Liebe Grüße, SaSa
Elsa
Der Pyjama sieht so toll aus! Der Schnitt ist bei mir jetzt ganz oben auf die Wunschliste gerutscht! Herzlichen Glückwunsch zur neuen Maschine. Ich hoffe, dass sie dir gute Dienste leistet!
Liebe Grüße
Pina
Ein Traum von einem Schlafanzug! Und viel Spaß mit der neuen Maschine. Ich hoffe, die Brother muss jetzt nicht immer im Koffer bleiben, das arme Hascherl? :-)))
Es war sehr schön neben dir zu sitzen!
lg
Pina
Melanie
ja, das fand ich auch!
ähm…ja…. sie ist noch immer im Koffer……..Mal schauen was sich da machen lässt …. ;o)
cutiecakeswelt
Was für ein toller Pyjama. Ich glaube mit so einem würde ich am Wochenende nur noch mit übergeworfenen Jäckchen rumlaufen und mich gar nicht mehr umziehen. Sehr toll geworden.
Ich hätte ihn ja auch gleich mitgenommen, aber irgendwie wolltest du den nicht so recht hergeben 😉 Kann ich auch verstehen.
Mit der Nähmaschine ist doof. Aber ich glaube mit der Bernina wirst du sehr glücklich werden.
Liebe Grüße Dana
Melanie
Ich befürchte auch, dass gerade an kommenden verregneten Herbst-Sonntagen das Anziehen öfter mal vergessen wird in nächster Zeit ;o)
Schnitt für Schnitt
Was für ein schönes Teil, eigentlich solltest du ihn auch auf der Straße anziehen, die Komplimente wären dir sicher. Schade, dass wir so weit auseinander saßen, wir haben gar keine Gelegenheit gefunden, uns länger zu unterhalten. War aber trotzdem schön, dich kennen zu lernen! LG Christiane
Melanie
Das wäre ein schöner Test auf der Straße. Ich werde berichten ob ich damit mal aus Versehen zum Supermarkt gehe ;o)
Mein Resümee der AnNäherung war auch, dass ich es schöner gefunden hätte mehr Möglichkeit zum Kennenlernen zu haben. Aber ich war recht vertieft in mein Projekt und gegen Ende musste ich mich sogar sputen noch fertig zu werden. Vielleicht wäre es eine Idee mal pro Tag die Tische zu wechseln. Gerade wenn man alles an der Maschine näht und nichts mit der Hand, kommt man sonst zu keinem fertigen Projekt oder zu keinen neuen Bekanntschaften. Das ist schade!!
Viele Grüße auch von mir!
Melanie
Ulrike
Angeblich haben bis vor einiger Zeit viele Chinesen edle Pyjamas als Status-Symbol auch auf der Straße getragen – warum sollte das dann nicht ebenso hier möglich sein? Mir gefällt der Pyjama jedenfalls sehr gut.