Heute ist Frühlingserwachen beim Me Made Mittwoch und dieser wird heute von einem ganz süßen Assistenten eröffnet ;o)
Passend zum Thema Frühlingserwachen kann ich heute mein frisch genähtes Jerseykleid zeigen. Aber nicht irgendein Jerseykleid. Die meisten Jerseykleider sind ja ratz fatz runter genäht. Nicht aber das Moneta Dress. Das hat nämlich ein paar Tücken parat. Unter anderem diverse Kragenvarianten, die ich alle so toll finde, dass ich mich kaum entscheiden konnte. Für meine erste Moneta hab ich mich aber nun für die Version mit dem Tie Collar entschieden:
Ich finde ja ein bisschen sehe ich damit aus wie eine Pfadfinderin. Aber ich finde es trotzdem ganz entzückend. Die Passform ist noch nicht optimal, aber dazu später mehr. Wenn man es noch nicht so doll analysiert fühle ich mich darin extrem gut angezogen. Das trifft definitiv nicht auf jedes Jerseykleid zu. Chrissy spricht grad in der neuesten Podcastfolge „Zwischen Nadel und Faden“ davon und ich weiß sehr gut was sie meint. Hier jedoch: ganz viel Potential zum Lieblings-Jerseykleid.
„Potenzial zum“ Lieblingskleid sage ich nicht ohne Grund. Ganz optimal sitzt es noch nicht. Den Armausschnitt habe ich 2 cm nach oben verlagert. Das erste was man liest, wenn man Moneta Dress googelt ist nämlich genau dieses Problem: Der Armausschnitt sitzt viel zu tief. So auch bei mir. Nun ist der Armausschnitt zwar schon besser als im Originalschnitt, jedoch steht er nun etwas ab (sieht man auf dem Ganzkörperbild oben ganz gut) und wirft auch immer noch Falten.
Aber gut, das Faltenproblem kann auch daran liegen, dass ich mich noch immer nicht mit dem Thema FBA auseinandergesetzt habe….
Das zweite Problem, über das ebenso in vielen Blogposts berichtet wird: Der hintere Kragen steht ab:
Ich habe versucht den Kragen hinten mit ein paar Handstichen zu befestigen. Aber das sah gar nicht schön und vor allem eben nicht gleichmäßig aus. Wie ich das anders lösen könnte, weiß ich jedoch nicht. Evtl hab ich aber auch beim Annähen etwas falsch gemacht….? Ich bin mir nämlich nicht sicher wo die beiden Bänder vorne landen sollen. Es gibt kein professionelles Bild von Colette, das diese Bänder geöffnet nach dem Annähen zeigt. Es macht den Anschein, dass sie genau nebeneinander liegen sollen. Beim Anstecken ohne Dehnen hatte ich aber vorne eine Lücke von ca. 6 cm. Mit diesem Abstand habe ich es mal probe-gebunden, das sah etwas komisch aus. In der Anleitung lässt ein Bild vermuten, dass die Bänder genau nebeneinander liegen sollen, also hab ich den Kragen mit entsprechend viel Zug angenäht, um dieses Ergebnis zu erzielen:
Aber selbst für den Fall, dass ich es falsch gemacht haben sollte, gebunden mag ich die Bänder sehr gerne. Ich glaube aber dass ich beim nächsten mal nicht direkt mit der Overlock ans Werk gehe. So wird es zwar in der Anleitung gezeigt, aber es war nicht grad leicht die Form des Kragens zu bewahren, wenn man grobmotorisch mit einer Overlock am Start ist.
Auch wenn ich oben erwähnt habe, dass dies meine erste Moneta ist.. Eigentlich ist es nur meine erste geglückte Moneta. Ein kleiner Rückblick zu meinem ersten Versuch, damals mit dem Originalkragen, bei dem das Highlight hinten ist (In meinem Fall gab es allerdings kein Highlight)
Wer das ganze Drama noch mal sehen möchte, hier entlang. Dort kann man übrigens auch super die zu tief sitzenden Armausschnitte sehen. Ansonsten fasse ich mal zusammen: Das erste Mal Streifenstoff, das Annähen des Framilons völlig missglückt, da kein weiteres zur Hand war anschließend gewöhnliches Gummiband genommen (das Ergebnis war noch fürchterlicher als das Bild das ich euch dazu zeige), den Kragen blöderweise nach dem Annähen noch mal festgesteppt. Ganz blöde Idee. Blöder könnte ein Kragen nicht sitzen…Trotzdem habe ich damals versucht wenigstens das Oberteil zu retten. Aber ehrlich gesagt könnte ich das mal entsorgen, denn aufgrund des ultraschlecht sitzenden Kragens ziehe ich es einfach nicht an.
Witzigerweise sehe ich aber gerade, dass ich die missglückte Moneta vor zwei Jahren auch zum Thema „Frühlingserwachen“ gezeigt habe. Ich denke meine heutige Moneta schreit wesentlich mehr nach Frühling.
Das Kleid hat übrigens keine Taschen bekommen.
Wahrscheinlich ist es gut so, denn der Jersey ist „normal“ dünn und Taschen würden wahrscheinlich auftragen. Der Grund war aber ein ganz banaler: Es war kein Fetzen Stoff mehr übrige für die Taschen. Entdeckt hab ich den Jersey im letzten Jahr auf der Nadelwelt in Karlsruhe und dort hatte ich nur den groben Gedanken ein Jerseykleid draus zu nähen, ohne einen speziellen Schnitt im Kopf zu haben. Die 1,5 m die ich gekauft habe, reichten gerade so für Vorderteil und Rückteil, Kragen und Rockteile. Wobei mir für die Rockteile auch schon ein paar cm fehlten. Aber da der Rock ja eh gekräuselt wird, fällt es nicht auf, dass ich hier geschummelt habe.
Framilon und ich sind nun wieder Freunde. Nachdem das Annähen neulich beim Harriet Bra schon sehr gut geklappt hat, war auch das Annähen beim Moneta-Rock kein Vergleich zu damals. Mag es an 2 weiteren Jahren Näherfahrung liegen oder aber an meiner nun tausendmal besseren Nähmaschine – ich bin glücklich diesen Bann nun gebrochen zu haben. Die Kräuselung ist diesmal sehr gut und gleichmäßig geworden. Vor allem trägt sie auch nicht so sehr auf wie ich befürchtet habe. Etwas ungewöhnlich ist der sehr hoch sitzende Rock. Auf den Fotos finde ich das zwar gar nicht, aber beim Tragen hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, dass der Rock viel zu weit oben sitzt. ich denke ich werde das nächste Mal das Oberteil etwas verlängern um einen Vergleich zu haben.
Leider hat nicht alles so gut funktioniert wie die Rock-Kräuselung. Wirklich zur Seite geschmissen habe ich mein Kleid, als es noch nur ein Oberteil war und ich an den Armausschnitten das Futter annähen sollte. Eigentlich ist es gut erklärt im Sew Along. Aber ich habe es geschafft beim Wenden einen so großen Knoten ins Oberteil zu bekommen, dass es sich 8 mal um sich selbst gewickelt hat. Ich habe es zwei mal versucht und dann in die Ecke geschmissen. Dann eben doch kein Frühlingserwachen am (Me Made) Mittwoch. Nachdem ich von meinem Mann einen Drücker und einen doppelten Espresso mit Milchschaum bekommen habe, hab ich es mir aber doch noch mal vorgenommen und siehe da: Sooo schwer war es eigentlich doch nicht. Aber gefütterte Kleidung ist tatsächlich noch totales Neuland für mich. Dabei sieht es so viel schöner aus, wenn ein ärmelloses Kleid nicht den Einblick von vielen Overlocknähten gewährt, sondern diesen.
Mein Futter ist übrigens ein schöner dünner Viskose-Jersey vom KBC Fabrikverkauf. Er ist perfekt geeignet, sowohl von der Stoffart als auch von der Farbe. Als Hauptstoff wird er aber auch bald verwendet. Ein Selja-Knot Tee von Named ist schon zugeschnitten und wird demnächst getestet.
Wirklich schön ist auch, dass man auch von oben einen tollen, sauberen Einblick bekommt. Auch hier schaue ich normalerweise auf Overlocknähte, wenn ich Jerseykleider nähe. Hier war ich zwar zunächst verwundert warum ich den Kragen von innen annähe und nicht rechts auf rechts wie ich es bisher für andere Schnitte gemacht habe. Aber hey – viiiel schöner so!!
Mein Fazit: Jerseykleid ist eben nicht gleich Jerseykleid. Und egal wie schnell die „einfachen“ Jerseykleider zu nähen sind – ich möchte definitiv mehr von den anspruchsvolleren Jerseykleidern besitzen. Das Moneta Dress eignet sich mit seinen vielen Varianten ja perfekt für viele Wiederholungen. Am Sitz werde ich noch etwas werkeln. Ich starte mal mit einer FBA und wenn das auch nicht hilft, nehme ich das Kleid mal mit zu einem richtigen Nähkurs. Mit Ausnahme des BH-Kurses habe ich tatsächlich bis heute noch keinen Nähkurs besucht. Ein perfekt sitzendes (Jersey-)Kleid zu haben wäre jedenfalls mal ein sehr guter Anlass für einen Kurs. Ich denke für den Schnitt lohnt es sich generell am Ball zu bleiben bis er für mich optimiert ist.
Einen wunderschönen Frühlingstag wünsche ich euch.
Viele Grüße,
Melanie
Bekraenzt
Ich find deine Moneta toll, gar nicht wie ein Jerseykleid (im Jogginanzugsinn des Wortes). Tolle Farbe und ein süsser Kragen!
Liebe Grüsse
Melanie
Dankeschön. Ja, das ist das tollste: es ist urgemütlich und man fühlt sich trotzdem schick :o)
kuestensocke
Ende gut, alles gut. Ein tolles Kleid ist Dein heutiges Exemplar. Zauberhafte Farbe, sehr schöne Verarbeitung und es steht Dir hervorragend! Toll gemacht. LG Kuestensocke
Melanie
Vielen Dank. Ich glaube ja, dass ich der „Frühlingstyp“ bin, da kommt Türkis auf jeden Fall auch vor. Das Kleid mag ich jedenfalls gerade auch wegen der Farbe sehr an mir.
Lady Petite
Kein Pfandfinder, im Gegenteil, der Ausschnitt macht was her und sieht nicht so verloren aus. Tolle Farbe.
LG Lady Petite
Tüt
Huhu Melanie!
Das Kleid finde ich aber sehr schön, die Farbe sagt mir total zu. Der Rock beginnt genau in der Taille, oder sehe ich das falsch? Weil du ja dieses Gefühl von sitzt nicht richtig beschreibst.
Die Armausschnitte haben noch ein wenig Arbeit nötig, das stimmt. Aber gut tragbar ist es trotzdem, man darf ja auch nicht vergessen, dass man selten so still hält wie auf Fotos, da fallen solche Dinge dann auch nicht mehr wirklich auf.
Die Innenverarbeitung finde ich super! Bisher bin ich da auch eher sparsam unterwegs und habe nur wenig Lust auf die ganze Arbeit, aber es lohnt sich halt doch immer.
Liebe Grüße und viel Erfolg noch mit dem Schnitt!
Melanie
Danke dir :o) Komischerweise hab ich den Jersey jetzt 1 Jahr lang nicht verarbeitet, weil ich mir mit der Farbe nicht sicher war. So als zusammengelegtes Stoffstück… aber jetzt finde ich es ganz klasse!
Ja, der Rock sitzt in der Taille. Ich glaube es ist eher komisch, weil „Röcke“ bei mir eigentlich etwas tiefer sitzen. Aber so am Kleid finde ich mit einem Blick auf die Fotos auch, dass alles gut sitzt.
Bei der Innenverarbeitung hat mich der Aufwand gar nicht abgeschreckt. Nur das Unbekannte. Aber das hab ich immer: wenn ich etwas noch nicht gemacht hab, brauch ich immer ewig bis ich es endlich mal angehe.
Ich sag nur FBA……………
Pina
Von den Fotos her finde ich, dass der Rock genau richtig sitzt.
Die Farbe und die Innenverarbeitung sehen toll aus.
Liebe Grüße, Pina
Melanie
Danke Pina! Ja, komisch, auf den Bildern find ich auch, dass alles richtig sitzt.
Barbara
Liebe Melanie, Du hast eine wunderschöne Moneta genäht, herzlichen Glückwunsch dazu! Ich finde, Dein Stoff paßt perfekt zum Schnitt und steht Dir wunderbar. Ich halte Moneta auch für einen sehr, sehr guten Jerseykleidschnitt, der sicher um einiges besser ist als andere Schnitte. Vor allem der Ausschnitt ist genial, und natürlich die Kragenvarianten. Wobei ich die Original-Monetafassung bisher nur ohne Kragen genäht habe- einmal als ärmelloses Sommerkleid, eigentlich als Probekleid gedacht, aber dann heiß geliebt und vor allem in jedem Sommerurlaub an heißen Tagen ständig getragen. Meine „eigentliche“ Variante mit Ärmeln ist mir dann zu eng geraten (ich hatte die Nahtzugabe falsch in Erinnerung gehabt) und wurde mittlerweile entsorgt. Den Moneta-kragen, den Du genäht hast, hatte ich einmal an ein Shirt genäht http://maria-barbara.blogspot.de/2016/11/herbst-outfit-mit-driftless-cardigan.html , aber so ganz glücklich war ich damit auch nicht. Ich glaube, daß Jersey und Kragen nicht so ganz gut kompatibel sind- oder es gibt irgendeinen Trick dabei, den ich aber noch nicht kenne. Ach ja, und Dein bei Deinem PAßformproblem mit den Ärmelausschnitten hilft auch ein kleiner Abnäher, das ist auf der Colette-Seite auch so beschrieben, schau mal bei dem Schnitt Wren, da steht das irgendwo. Wobei die FBA vermutlich die korrektere Lösung ist!
LG Barbara
Ute
Liebe Melanie, ich finde, die „Moneta“ steht dir super. Vor allem die Farbe und das dezente Muster gefallen mir! Ist ja gar nicht so leicht, gemusterte Jersey-Stoffe zu finden, die nicht für Kinder gedacht sind.
Besonders bewundernswert finde ich übrigens, dass du nach dem missgeglückten Kleid die Motivation hattest, dich wieder an den Schnitt zu setzen! Ich hätte ihn vermutlich in die Ecke geworfen und nie wieder angerührt. Deshalb: Respekt 😉
Viele Grüße! Ute