Werbung: Kooperation mit Claire Massieu: Der Schnitt wurde mir von Claire Massieu zum Designnähen zur Verfügung gestellt; die Stoffe wurden mir von Spoonflower zur Verfügung gestellt. Mehr Informationen zu Schnitt und Stoffen am Ende des Beitrags.
Anfang des Jahres habe ich meinen allerersten Mantel genäht: Marie von Claire Massieu. Und nachdem das sooo gut geklappt hat und ich von der Anleitung sehr begeistert war, wollte ich unbedingt erneut einen Mantel von Claire Massieu nähen. Zum Glück gibt es da noch Mantel Coquille. Er wird als „raffinierter Wickelmantel für jede Jahreszeit“ vorgestellt. Einen Wickelmantel hatte ich zuvor noch nicht für mich in Betracht gezogen. Und überhaupt weiß ich bisher noch gar nicht welches Manteldesign mir am besten steht. Aber ich kann jetzt schon sagen, dass dieser Mantel all meine Erwartungen übertroffen hat!
Auch die Vorbereitungen waren gewohnt entspannt: Den Schnitt gibt es als A0, also kein selber drucken und kleben notwendig (aber möglich), die Nahtzugabe ist bereits im Schnitt enthalten und alle wichtigen Markierungen und Informationen befinden sich auf den Schnittteilen. Alles exakt so wie ich es liebe!
Für den Nähprozess ging es eigentlich genauso weiter: Alles fügte sich toll zusammen, alle Knipse fanden wie selbstverständlich zueinander.
Die Anleitung ist toll und liebevoll gestaltet. Vor allem aber konnte ich ihr sehr leicht folgen. Es gibt viele Fotos, jeder einzelne Schritt wird erklärt. Die Fotos sind hell und es wird ein gut sichtbares Garn verwendet, so dass man wirklich jede Naht auf den Fotos sieht und sich vergewissern kann, ob man den Text richtig verstanden hat.
Obwohl dies erst mein zweiter Mantel ist, war ich zu keiner Zeit mit diesem Projekt überfordert. Anfangs kam mir alles sogar zu leicht vor 😀
Erst am Kragen musste ich mich ein wenig konzentrieren, aber auch hier hat alles wunderbar geklappt. Hier habe ich übrigens eine kleine Änderung eingefügt:
Bei meinem letzten Mantel hat mir eine Aufhängemöglichkeit gefehlt, daher hab ich diesmal dran gedacht einen Aufhänger zu integrieren.
Es gibt aber noch ein weiteres Detail: Der Mantel kann wahlweise knopflos genäht werden (und wird dann einfach nur mit dem Gürtel geschlossen) oder aber mit einem Knopf. Ich wusste, dass ich gerne die Knopfvariante wählen möchte. Und noch bevor ich die erste Naht genäht habe, habe ich mir schon sehr viele Gedanken um diesen einen Knopf gemacht. Ich habe nämlich zum Zeitpunkt der Planung meines Mantels einen Knopfkurs für Posamentenknöpfe besucht. Als der Kurs stattfand, war mein Stoff schon bestellt, aber noch nicht versendet. Ich habe daher nur anhand des Online-Bildes versucht die Farben des Futterstoffes aufzugreifen. Das Garn wurde von der Kursleiterin Helene Weinold (Die Knopfwerkstatt) mitgebracht und ich war sehr froh, dass sie meine Farben dabei hatte. Und so sieht er nun aus mein „Augsburger Knopf“:
Der Augsburger Knopf kann auch als Verschlussknopf genutzt werden, er ist stabil genug um das Aufknöpfen mitzumachen. Für das tatsächliche Verschließen habe ich mich bei diesem Mantel aber für große Druckknöpfe entschieden. Sie befinden sich unter dem heruntergeklappten Kragen, sind aber auch bei hochgeklappten Kragen von außen nicht sichtbar. Der Augsburger Knopf sollte aber natürlich sichtbar sein, daher hab ich ihn als reinen Zierknopf unterhalb angebracht.
Das Knöpfe machen werde ich weiter verfolgen. Es gibt mehrere Arten Posamentenknöpfe und ich finde es toll, wenn ich einem selbstgenähten Kleidungsstück noch mehr Individualität geben kann, wenn ich auch die Knöpfe in Handarbeit herstelle.
Der Kragen kann wahlweise hochgeklappt oder tief fallend getragen werden. Ich mag ehrlich gesagt die Variante dazwischen sehr gerne: halb heruntergeklappt. Sobald es etwas kühler wird, trage ich sowieso (inzwischen selbst gestrickte) Tücher die vor Wind und Kälte schützen. Und genau das hatte ich eh schon im Hinterkopf: Ein passendes Tuch stricken, das das Outfit noch mehr abrundet. Als der Mantel noch im Entstehungsprozess war, fand in der Nähe das erste Wollfestival unserer Gegend statt: Die Wollsymphonie. Auf meiner Wunschliste für den Tag war mein wichtigster Punkt daher Wolle für dieses Tuch zu finden. Ich hatte Stoffproben dabei, denn die Garnfarben sollten ebenfalls wieder die Farben des Futterstoffes aufgreifen. Bei Locoporella bin ich dann fündig geworden. Und Silke hat mir gut zugeredet, dass es sich lohnt das tolle (teure) wunderbar weiche Garn zu kaufen, das mein komplettes Wollfestival-Budget in einem Rutsch aufgebraucht hat…. Es besteht aus 60% Merino, 20% Seide und 20%Yak. Nun muss ich noch eine Anleitung für ein Tuch mit drei Farben finden, bei denen allerdings eines die Hauptfarbe ist (Aubergine – passend zur Farbe „Plum“ meines Mantelaußenstoffes.) Bisher habe ich kein Strickmuster für ein dreifarbiges Tuch gefunden, bei dem die zweite und dritte Farbe nur Nebenrollen spielen oder Effekte ergeben (und bei dem entsprechend weniger davon eingesetzt wird…….)
Also falls jemand Tipps für ein Strickmuster hat: ich habe 636m / 300g Aubergine und jeweils 212m /100g Dark Fox und Petrol der Nadelstärke 4. Wobei die Nadelstärke bei Tüchern ja eher nebensächlich ist…
Meinen Gürtel habe ich um eine Gürtelbreite nach oben versetzt, entsprechend meiner Taillenhöhe.
In die herbstlichen Farben des Mantels, des Innenstoffes und auch des Kleides bin ich total verliebt. Ich finde sie harmonieren einfach wunderbar zusammen. Ich muss mir wirklich öfter komplette Outfits nähen, das Erfolgserlebnis danach ist einfach um Welten größer.
Ich konnte den Mantel nun auch schon einige Tage lang tragen und ich muss sagen, dass ich mich unglaublich wohl drin fühle. Also zum einen fühle ich mich perfekt angezogen, aber auch um einiges schicker als in meinen Kaufjacken. Und ihr kennt das vielleicht, wie sehr ein oder mehrere Kleidungsstücke das Selbstbewusstsein pushen können? Auch wenn im Alltag meist gar keiner weiß, dass ich kaum noch Kaufkleidung trage, ich weiß es ja und daher machen mir gerade Kleidungsstücke in die ich viel Planung investiert habe, immer wieder gute Laune beim Tragen. Und obwohl ich schon seit 2014 Kleidung nähe, ist das für mich immer noch etwas besonderes und tolles und mich würde sehr interessieren wie das bei euch ist.
Die Stoffe
Die Stoffe durfte ich mir bei Spoonflower aussuchen. Ein sehr großes Highlight für mich, denn ich liebe die Idee Stoffarten und -designs frei kombinieren zu dürfen. Ein Übergangsmantel sollte es werden, daher sollte mein Stoff nicht zu dick oder zu steif sein. Zum Glück besitze ich die Stoffproben von Spoonflower. Damit konnte ich mich dann leichter entscheiden:
Lightweight Cotton Twill Ultra als Außenstoff und Silky Faille (traumhaft!!) als Futterstoff.
Dann kam die eigentlich schwere Entscheidung: Das Design für Außenstoff, für das Futter und beides sollte natürlich noch zum Design von Kleid Laura passen. Damit war ich dann ein paar Tage beschäftigt 😉
Gefunden habe ich zunächst ein weiteres Design von Chrystal Walen: „Autumn Rose – plum on teal“. Damit war (mal wieder) zuerst die Entscheidung für den Futterstoff gefallen und ich musste nur noch einen passenden Außenstoff finden.
Von da an habe ich nach Farben gestöbert. Seit einiger Zeit gefällt mir die Farbe Aubergine (und all ihre verwandten Farben) sehr gut. Nachdem die Farbe „Plum“ (Pflaume) im Futterstoff vorkam und ich gesehen habe, dass sie auch hervorragend zu meiner Lieblingsfarbe Curry (Ocker, Goldgelb, Senf, Kumin….) passt, war die Farbe für den Hauptstoff entschieden. Für einen Mantel wollte ich jedoch keine großen, auffälligen Muster, aber auch keinen Uni-Stoff. Ich habe nach einem schlichten (fast) einfarbigen Stoff gesucht, der aber dennoch Struktur oder ein ganz dezentes Muster hat. Den hat nun (nicht ganz zufällig 😉 ) Chrystal neuerdings im Sortiment: Er nennt sich „Dark plum-texture“ und ist genau das wonach ich gesucht habe.
Als die Stoffe eintrudelten war ich sehr glücklich wie gut sie miteinander harmonieren. Aber das „genähte Ergebnis“ schlägt noch mal alles: Ich liebe mein fertiges Outfit 🙂
Wann fangt ihr mit der Planung eurer Feiertags-Outfits an?
Fakten:
Schnitt:
Mantel Coquille von Claire Massieu; genäht in Größe 36
Änderungen: Aufhänger hinzugefügt; Gürtelplatzierung der Taillenhöhe angepasst: ca. eine Gürtelbreite höher
Stoffe:
Außenstoff: Lightweight Cotton Twill Ultra von Spoonflower (Design: „Dark plum-texture“ von Chrystal Walen)
Futter: Silky Faille von Spoonflower (Design: „Autumn Rose – plum on teal“ von Chrystal Walen)
Kleid Laura (ebenfalls von Claire Massieu): hier beschrieben
Barbara
Wunder-wunderschön ist Dein Mantel geworden! Ich bewundere ja vor allem die Planung, mit der alle Farben so gut harmonieren. Und das Ergebnis spricht für sich: das ist alles so stimmig! Das i-Tüpfelchen ist natürlich der farblich passende Knopf. Gute Idee, sowas selbst zu machen, denn ich bin auch schon oft kläglich gescheitert, wenn ich einen Knopf in einer speziellen Farbe gesucht habe. Das Dessin des Futterstoffes ist traumhaft schön- aber sehe ich es richtig, daß Spoonflower das auf einen normalen Baumwollstoff und nicht auf einen Futterstoff gedruckt hat?
Claire Massieu macht sehr interessante Schnitte, finde ich, sie ist eine der interessantesten Schnittdesignerinnen, die der deutschsprachige Raum aufzubieten hat. Ich habe bisher nur einen Rock von ihr genäht, aber da war ich auch schon von der genauen Anleitung sehr angetan. Und dieser Mantel ist wirklich ein gelungener Schnitt, den ich mir nochmal genauer anschauen muß.
Die Kombination mit dem Kleid ist genial, da hast Du ja schon dein Weihnachts-Outfit fertig! Und was nähst Du jetzt beim Weihnachtskleid- Sewalong?:))
LG Barbara
Melanie
Vielen Dank Barbara 🙂
Tatsächlich hat der Weihnachtskleid-Sewalong Tradition die auch nicht gebrochen wird, obwohl mein Outfit schon steht. Aber es gibt ja mehrere Festtage und weitere Outfits kann ich definitiv gebrauchen. Ich glaube ich nähe beim Sew Along dennoch kein Kleid, sondern eine passende Kurzjacke zu meinem Weihnachtskleid aus dem letzten Jahr. Ich habe sogar schon eine Idee für Schnitt, Stofff und Futterstoff. Also planen kann ich 😀
Für die tatsächlichen Umsetzungen fehlt mir oft die Zeit, aber für den Sew Along werde ich mir noch mal Zeit freischaufeln.
Einen richtigen Futterstoff hat Spoonflower tatsächlich nicht im Sortiment. Also jedenfalls ist mir keiner aufgefallen. Ich habe anhand der Stoffproben geschaut welcher Stoff sich am Besten eignen würden. Ich hätte natürlich mit dem ganz normalen dünnen Baumwollstoff füttern können. Aber ich wollte gerne was flutschiges und daher hab ich den „Silky Faille“ genommen. Der ist ganz glatt (100% Polyester) und fühlt sich echt toll an. Also tatsächlich toller als gewöhnlicher Futterstoff. Er ist auch etwas dicker was ich für einen Mantel aber ganz praktisch fand. Er lässt sich toll vernähen und die Farben kommen da so dermaßen toll rüber, dass ich mir den definitiv für weitere Projekte vormerke. Ich persönlich würde da jederzeit Jacken mit füttern, aber auch Winterröcke oder -kleider.
Muriel hat den aber mal als Hauptstoff für ein Kleid genommen und war auch sehr zufrieden damit:
https://nahtzugabe5cm.de/2017/11/schwesternhochzeit-mein/
Ich kann dir aber generell das Set mit den Stoffproben von Spoonflower empfehlen. Da sieht man mit den neuesten Proben richtig toll wie die Farben auf den unterschiedlichen Stoffen wirken und hinten steht jeweils wie die Stoffe zu pflegen sind, die Zusammensetzung und Beispiele wofür sie vernäht werden können.
Ich bin schon gespannt was du nähen wirst. Du hast mich übrigens im letzten Jahr zum Kauf des Lola Dresses von Victory Patterns verleitet. Fast ein Jahr nach deiner Inspiration habe ich es nun auch genäht und werde es bald auf dem Blog zeigen 🙂 Daher noch mal danke dafür: Ich mag es sehr!
Viele Grüße,
Melanie