BH’s / Dessous
Ein passender Bella BH für mein Ogden Cami
Wie aus einem BH-Träger eine neue BH-Idee entstand, erzähle ich im heutigen Blogbeitrag.
Letzte Woche hatte ich eine spontane Idee für einen neuen BH, weil ich ein Top mit BH-Trägern genäht habe. Es ging um das Ogden Cami in diesem Beitrag.
Nachdem ich also nun ein Top mit diesen tollen BH-Trägern genäht habe, wollte ich gerne den passenden BH dazu haben.
Zitat: „Also wenn ein BH unter dem Top hervorblicken darf, dann doch wohl einer mit dem exakt gleichen Trägerband“
Die Idee hat mich dann auch gar nicht mehr losgelassen, daher ist hier bereits das Ergebnis:
Und hier ist der dazugehörige BH:

Dafür, dass die Stoffe gar nicht zusammengehören und wild gemixt wurden, gefällt er mir ganz schön gut 🙂
So kam es zu diesem Mix:
Ich habe meinen Bestand an BH-Stoffen einmal komplett auf links gedreht, aber farblich zum Trägerband leider keinen passenden gefunden. Also weder Spitze noch Mikrofaser… Als letzte Möglichkeit habe ich noch meine Sportstoffe durchsucht. Ich habe eine ganze Schublade voller verschiedenster Sportstoffe, die enthält aber auch einen hohen Anteil an Reststoffen. Darunter auch 3 kleine Stoffproben Spoonflower Lycra. Ich habe als erstes die Probe mit den bunten Bergen gefunden und fand, dass die Apricot-farbenen Berge gut zu den Trägern passen. Aber leider ist ein sog. Musterdruck nur 20 x 20 cm groß. Dafür passten die anderen beiden Musterdrucke gut zu den Bergen und somit wurde es ein Patchwork-BH.
Ich habe je nur einen linken und rechten Cup aus einem Musterdruck herausbekommen, daher brauchte ich noch einen neutralen Stoff für den Steg, den Rahmen und die Bänder. Dafür habe ich den Sportstoff Italian Matte Lycra in der Farbe Ivory verwendet.
Der Schnitt:
Um erstmal wieder reinzukommen ins BH nähen, habe ich den Bella BH von Sewy ausgewählt. Den habe ich schon so oft genäht, damit kam ich gut zurecht, obwohl ich seit 2020 keinen BH mehr genäht habe. Ich habe den Schnitt aber auch gewählt, weil ich ihn mir vor 2 Jahren komplett angepasst habe. Der sitzt einfach 1a. Somit hatte ich ein sicheres, aber auch schnelles Erfolgserlebnis.
Da der Schnitt ja eigentlich für Spitze gedacht ist, habe ich wieder meine veränderten Schnittteile verwendet, damit die Laminatcups komplett vom Stoff überzogen werden können. Auch das Unterbrustgummi wird in diesem Fall anders angenäht.
Die Innenansicht:
Auch bei der Innenverarbeitung habe ich wieder kleine Änderungen vorgenommen, so dass die Nahtzugaben komplett verschwinden. Farblich ist innen fast alles Weiß gehalten. Das Powernet für die Bänder geht aber auch eher in Richtung Ivory oder Off-White…
Da ich schon wusste wie der BH genäht wird, konnte ich mich sehr gut mit Kleinigkeiten aufhalten und jeder Stoff bekam auch die farblich passende Absteppung.
Jetzt wird es eigentlich Zeit auch mal wieder einen neuen Schnitt auszuprobieren. Ich bin gar nicht mehr auf dem Stand welche Schnitte seit 2020 herauskamen. Es gibt also viel zu recherchieren 🙂
BH-Materialien Färben (Maris Bralette)
Werbung: es werden Marken und Accounts genannt, damit nachvollzogen werden kann wo ich Inspirationen gesehen habe und welche Materialien ich gekauft habe. Dies dient nur zur Information, alle Materialien sind selbst gekauft.
Durch dieses Set (Instagram Beitrag) von Liz Sews bin ich das erste Mal auf die Idee gekommen mir selber mein BH-Material zu färben. Seit ca. 4 Jahren (ungelogen!) halte ich die Augen offen, ob ich BH-Zubehör in Dunkelgelb oder Curry kaufen kann. Irgendwann hab ich als Kompromiss mal ein zitronengelbes Kurzwarenpaket von Sewy mitgenommen, weil ich gerne einen weißen BH mit gelben Zierlitzen, Trägern usw. nähen wollte. Aber ein schönes sattes Gelb oder besser noch Curry oder Ocker, das blieb leider lange Wunschdenken. Und dann zeigte Liz diese Kombi mit gekaufter Spitze und gefärbtem Zubehör und ich war erstens hin und weg von den Farben und zweitens von der Idee!
Ich begann zu recherchieren. Zum einen wegen möglicher Farbe zum Selberfärben, aber auch wie das funktioniert und ob das aufwändig oder kompliziert ist… Inzwischen hat Liz sogar ein YouTube Video gedreht in dem sie ihre Tipps erklärt, eine kleine Färbeanleitung zeigt, aber auch ihre Quellen zur Farbe nennt. Sie verwendet ein Pulver. In Deutschland kann man das allerdings nicht beziehen, also hab ich weiter recherchiert. Alles was ich gefunden habe, war für Baumwolle. Allerhöchstens Baumwolle mit etwas Polyester-Anteil.
Für Materialien die aber Hauptsächlich aus Polyester oder Nylon oder eben irgendwie synthetischen Materialien bestehen war das alles nicht zu gebrauchen. Ebenso das einzige Färbemittel das mir hierzulande bisher bekannt war – Simplicol – gibt es nur noch für Baumwolle. Wobei man bei diesen fertigen Farben eh stark eingeschränkt ist. Auch wenn meine Lieblingsfarben Goldgelb / Ocker / Curry oder Rostrot längst in der Stoffwelt angekommen sind – in der restlichen Welt irgendwie noch nicht. Bei Simplicol sucht man vergeblich, da gibt es nur Maisgelb oder Sonnenblumengelb. Mischen kann man zwar (nur gelesen, nie ausprobiert), ist aber wahrscheinlich nicht so einfach mit Pulver…. Ich habe noch weitere Marken gefunden, die aber inzwischen auch vom Markt genommen wurden. Aber auch Marken die dermaßen eingeschränkt sind in ihrer Farbpalette UND dazu noch schwer erhältlich in Deutschland – ich war schon sehr frustriert mittlerweile. Dann hab ich Rit Dye entdeckt. Ein Flüssig-Färbemittel das es in der Version “All Dye“ für Baumwolle mit einer schier unendlich großen Farbkarte gibt. Also alleine schon sehr viele Hauptfarben, aber eben auch einer Farbkarte mit Angaben zum Mischverhältnis zum kombinieren um eine super Große Anzahl an Farbtönen zu mischen. Als PDF druckbar oder auch online auswählbar. Wählt man eine der Farben online aus kann man dann sogar noch eingeben was man färben möchte und bekommt gleich noch das Mengenverhältnis für die jeweiligen Farbtöne und das Wasser. Möchte man wie ich Synthetik färben, braucht man “Rit Dye more“ und hier ist die Farbauswahl deutlich geringer und die daraus mischbaren Farben auch. Ich war aber trotzdem im siebten Himmel, denn meine Farben waren dabei. Ich konnte zwar nicht mehr zwischen 10 Ockertönen wählen – aber vielleicht auch besser so 😉 Und ich war einfach noch total begeistert davon wie einfach einem das Mischen hier gemacht wird.
Auch diese Farben sind eigentlich von einem amerikanischen Hersteller und entsprechend gibt es sie nicht überall zu kaufen. Ich habe sie bei dem einen, großen bekannten Online-Kaufhaus gefunden, aber auch über einen Niederländischen Shop der Teddyzubehör verkauft: Berelijn. (Einfach in der Suchmaschine eingeben, Shops verlinke ich irgendwie ungern auf meinen Blog). Bei letzterem sind die Farben sogar deutlich günstiger, aber das Porto ein wenig teurer.
Da ich den Färbevorgang erstmal entspannt testen wollte, hab ich beim ersten Färben nichts gemischt, sondern reines Rot verwendet. Ich fand dieses rot-weiße Kit für die Maris Bralette nämlich unglaublich toll (obwohl Rot und Weiß sonst überhaupt nicht meine Farben sind), es war aber bereits ausverkauft. Also hab ich in Madalynnes Shop nur Verschluss, Falzband und Gummiband in Rot gekauft und wollte mir nun den Rest passend färben:
Mit Ausnahme der Schieber sind alle weiteren Zutaten auf dem Bild ebenfalls aus dem Shop von Madalaynne. Es bleibt also doch irgendwie ein Kit von ihr, auch wenn ich es jetzt selber färbe. Auf dem Bild: im Hintergrund weißer Lycra, ein (eher hässliches) beiges Mesh und Gummiband für das obere Rückenteil. DasTrägerband mit den Herzen ist irgendwie rosaner als ich dachte, daher wollte ich zum Test mal ein kleines Stück (passende Länge für die Maris-Bralette) mitfärben.
Zusätzlich hab ich noch ein Stück Einzugsware von Sewy dazugepackt (nicht auf dem Bild). Dies wollte ich eher aus dem Färbebad nehmen in der Hoffnung, dass es eher nur Pink wird, da ich noch einen pinken Black Beauty Bra in Planung habe.
Im Video von Liz Sews hatte ich noch gesehen, dass sie sogar Ringe und Schieber mitfärbt. Leider hatte ich nur noch 2 weiße Schieber, aber die kann man ja auch wunderbar mit den durchsichtigen Ringen kombinieren.
Alles was man fürs Färben verwendet, sollte man später nicht mehr zum Kochen / als Essgeschirr verwenden. Ich habe daher unseren alten Nudel- und Kartoffeltopf ausrangiert, der uns eh schon lange genervt hat, weil der Deckel kaputt ist. Ich glaube er war noch ein Topf aus meinem allerersten eigenen Haushalt. Nun darf er weiterhin bleiben, mit neuer Funktion. Eine Zange hatte ich nicht, da musste es eine alte Gabel* tun und ein alter Teller auf dem ich dann die gefärbten Materialien ablegen konnte.
*Nachtrag: Eine Gabel ist nicht! empfehlenswert!! Obwohl ich damit nur vorsichtig umgerührt habe, weist mein Lycra einige Stellen mit kleinen Punkten / Druckstellen auf – von der Gabelspitze.
Die Anleitung zum Färben gab es hier super ausführlich. Die Menge ließ sich super runter rechnen. Ich hatte gerade mal 80g Stoff inkl. Zubehör und daher 1,7l Wasser genommen. Für ein kräftiges Farbergebnis wird bei reinem Polyester die doppelte Farbmenge empfohlen, das waren aber auch gerade mal 35g der vorhandenen 200g. Da hab ich mich direkt gefreut, denn so hab ich noch öfter das Vergnügen mit der übrig gebliebenen Farbe zu färben oder zu mischen. Flüssigfarbe in der Flasche mit Deckel ist auch in dieser Hinsicht praktischer als eine Tüte mit Pulver!
Ich habe 30 min lang gefärbt und stetig gerührt und alles verlief sauber und ohne Pannen oder Farbklekse. Ausgewaschen hab ich aber vorsichtshalber trotzdem an unserem alten (ollen) Waschbecken des Gästeklos. Sicher ist sicher.
Was übrigens nicht auf der oben verlinkten Rit Dye-Webseite stand und was ich daher vergessen habe: Vorab hatte ich ein paar Mal woanders gelesen, dass man zur Farbverstärkung Essig beimischen soll. Hab ich nicht gemacht. Da ich den Stoff aber anschließend eh noch durch die Waschmaschine hab laufen lassen, hab ich da noch einen Schuss mit reingemacht. Man wird sehen wie lange die Farbe hält, ich hoffe natürlich gut und dauerhaft.
Das Farbergebnis hat mich jedenfalls sehr gefreut.
Okay, ein Gummiband war nicht so aufnahmefreudig und wurde nur rosa. Das kann ich dann sicher mal für eine andere Bralette gut gebrauchen. Die anderen Stoffe und Materialien haben die Farben aber toll angenommen und wurden schön kräftig. Hier sind sie nicht gefaltet, da sieht man die tatsächlichen Farben noch besser:
Das Mesh hat den reinsten Rotton. Der Lycra wurde Rot mit einem touch Pink, bei der Einzugware (die ich schon nach 15 min rausgenommen habe) war das Pink ja gewollt, bei den Schiebern – sie wurden Rosa – war ich erstaunt dass sie überhaupt Farbe angenommen haben und bei dem Gummiband war das Farbergebnis (ein ganz zartes Hellrosa) eher mau. Das darf auch nicht mit in mein Set für die Rot-Weiß-Bralette. Der Träger hat sein Pink behalten, nur der weiße Bereich wurde Rot:
So sieht mein selbst zusammengestelltes kit nun aus. Links die ungefärbten, rechts die gefärbten Stoffe:
Ich bin sehr glücklich mit dem Ergebnis. Als das Foto entstand wusste ich noch nicht, ob ich den gefärbten oder den ungefärbten Träger verwende. Das wollte ich später entscheiden und beide Träger mal an meine Bralette halten, wenn die anderen Zutaten schon vernäht sind.
An der fertigen Bralette sahen die Herz-Träger dann doch zu Pink aus und ich habe mich für die rotgefärbte Variante entschieden. Die gefärbten Schieber passten dazu auch nicht, die kann ich irgendwann mit den pinken Trägern verwenden.
Was natürlich nicht fehlen darf ist das Ergebnis – die fertige Bralette:
Mit dem Farbergebnis bin ich extrem zufrieden. Die abgesteppten cups wellen sich leider. Hier sind die Stiche zu klein, ich hätte eine andere Nadel testen müssen für den Stoff. Aber wie gesagt, leider zu spät gesehen.
Die Reste des Falzbandes reichten noch genau um das weiße Rückengummi einzufassen, so sieht dieser Bereich noch etwas spannender aus, als mit rein-weißem Gummi.
Hier noch eine Innenansicht. Das rote Futter ist einfach soooo viel toller als das (ungefärbte) hautfarbene:
Übrigens ist mir aufgefallen, dass die Maris-Bralette deutlich besser sitzt, wenn man das Gummi, das um den Verschluss gelegt wird, richtig doll festzurrt vor dem Vernähen. Bei dem folgenden Vergleich, sieht man dass der Verschluss für eine der ersten Bralettes ganz links noch „normal“ angenäht wurde, mit deutlich größerer Lücke zwischen den Cups.
Alle Infos im Überblick:
Größe:
Bandgröße zwischen XS und S;
Cups: C/D
Anpassungen:
Vertikale Cupnaht verlegt (auf Apexhöhe/Brustpunkt)
Cupnähte abgesteppt (wird laut Anleitung nicht gemacht)
Armausschnitt erweitert
Weite aus dem Obercup/Trägerbereich genommen
Rückenband um 1,5cm verlängert
Meine bisherigen (tragbaren) Maris-Bralettes im Überblick:
Ich bin mir sicher die Bilderleiste wird noch länger – denn noch hab ich weitere Verschlüsse 😉
Maris Bralette mit überkreuzten Trägern
Werbung – in diesem Beitrag verlinke ich den Shop des Schnittherstellers. Schnitt und Materialien sind jedoch selbst gekauft
Maris ist erfolgreich angepasst und ich zelebriere nun das entspannte, leichte Nähen des Bralettes.
Die aktuellste Version ist mit Stoff (Obercups), Futter, Gummiband und Schnalle aus Madalynnes Shop entstanden. Es gibt ein Kit in sehr ähnlicher Kombination, das hab ich mir aber gespart, denn die anderen schwarzen Zutaten besaß ich schon. Das Futtermesh habe ich nur aus Neugier mitbestellt um mal die Stärke und Dehnbarkeit des Futters fühlen zu können, das sie in ihre Kits packt. Erst war ich enttäuscht, dass sie nur Beige hat und dies überall dabei packt. Aber zu diesem gestreiften, teils durchsichtigen Streifenstoff passt das Futter tatsächlich perfekt, das nun hautfarben durchscheint:
Nur ungetragen ist das Beige von innen nicht sooo schön anzusehen:
Aber der Star der heutigen Bralette ist auch gar nicht das Futter, sondern die Trägermethode. Ich habe zum ersten Mal die Kriss-Kross-Trägervariante ausprobiert. Die Idee ist nicht von mir – die Inspiration dazu hat Madalynne selber geliefert. Bei den Bildern die ihre neuen rosa-Sets (hach….) bewerben, ist eine Variante mit überkreuzten Trägern dabei. (Link zum Shop: Letztes Bild aus diesem Kit zeigt die Träger-Inspiration)
Damit trifft sie ja genau meinen Geschmack. Denn egal ob ich einen BH daheim oder in der Öffentlichkeit (drunter) trage: Niemals nie würde ich ein Ringershirt mit einem normalen Träger-BH kombinieren. Eigentlich mag ich den Gedanken, dass es keine Kleidungs-No-Go’s gibt und jeder tragen sollte, was ihm gefällt. Aber die Wahrheit ist: Wenn ich ein No-Go nennen müsste, dann ist es dieses. Da es ja nunmal verschiedene BHs gibt, verstehe ich das auch gar nicht, wenn ich hübsche Ringertops sehe mit wunderschönen Rückenausschnitten und dann verlaufen in eben diesem freien Bereich gerade Träger normaler BHs… Ja, selbst wenn ich das Haus nicht verlasse und Ringer-Tops daheim trage, dann nur mit dem passenden BH oder bequemem Sport-Top das entsprechend ausgeschnitten ist. Aber ich möchte komplett weg von Sport-Tops die ich über den Kopf ziehen muss weil sie keine Öffnung haben. Und bei den meisten Sport-Tops mit Ringer-Ausschnitt oder überkreuzten Trägern ist das leider der Fall. Dementsprechend ist das hier DIE Entdeckung für mich: Ein super bequemer Daheim-BH der zu sportlichen Shirts kombiniert werden kann
Die Version von Madalynne sieht noch cooler aus, da sie mehrere Träger verwendet. Dafür war mein schwarzer Träger allerdings zu breit. Somit ist das erstmal die schicke Variante und ich habe Gründe noch mindestens eine sportlichere Variante zu nähen 🙂
Ich habe übrigens doch noch mal eine Kleinigkeit verändert am Schnitt: Ich habe gemerkt, dass das Rückenband nicht bis zur Körpermitte geht und habe es insgesamt um 1,5cm verlängert.
Alle Infos im Überblick:
Größe:
Bandgröße zwischen XS und S;
Cups: C/D
Anpassungen:
Vertikale Cupnaht verlegt (auf Apexhöhe/Brustpunkt)
Cupnähte abgesteppt (wird laut Anleitung nicht gemacht)
Armausschnitt erweitert
Weite aus dem Obercup/Trägerbereich genommen
Rückenband um 1,5cm verlängert.
Meine bisherigen (tragbaren) Maris-Bralettes im Überblick:
Maris Bralette: Anpassungen und Vergleich
Meine ersten Versuche mit der Maris Bralette hab ich schon gezeigt. Heute zeige ich die finale Variante. Ich habe für diese, vierte Variante noch etwas Weite aus dem Träger-Bereich des Obercups genommen und nun sitzt sie unglaublich gut. Aber das würde ich euch gerne im Vergleich zeigen und euch dabei auch einen kleinen Einblick in die Passform geben 🙂
Bralette Nummer 1 gibt es schon nicht mehr, sie ist inzwischen aufgetrennt. Der Sitz war eine kleine Katastrophe.
Für Bralette Nummer 2 habe ich die Cupnähte verlegt. Das war um Welten besser. Aber die Träger waren deutlich zu weit und vor allem klemmte mir die Bralette zu sehr unterm Arm. Das ist so unangenehm, dass ich diese leider auch auftrennen werde.

Für Bralette Nummer 3 hab ich den Armausschnitt daher erweitert. Das war sehr gut. Aber noch immer war ich nicht komplett zufrieden, denn noch immer hatte ich oben am Träger Falten die von zu viel Stoff zeugten. Also habe ich noch mehr Weite aus dem Obercup genommen und war damit am Ziel 😀
Irgendwie wurde damit aber die gesamte Passform ungewollt noch mal perfektioniert. Die Bralette sitzt jetzt sowas von gut. Ihr seht an den Bildern jeweils wie sich die Brustform mitverändert.
Mir gefällt Bralette Nummer 4 dermaßen gut, dass ich nun mit Begeisterung noch weitere nähen werde. Es macht auch wirklich richtig doll Spaß Maris zu nähen. Ich bin aber vor Allem auch erstaunt wie gut diese Bralette sitzt und wieviel Halt sie bei mir gibt, obwohl keine wirklich starken Materialien verarbeitet sind (nur dehnbare Materialien und dünnes dehnbares Futter). Und ich finde sie dazu noch sehr bequem. Der supertiefe, offene Ausschnitt gefällt mir an mir richtig gut. Er ist natürlich auch der Grund dafür, dass diese Bralette leider perfekt passen muss, sonst wirkt er eher unvorteilhaft. Aber hier kann man ja Veränderungen vornehmen.
Nun kann Maris endlich Watson ersetzen. Das war bisher mein einziger „Daheim-BH“ mit dem ich aber schon lange unzufrieden war, weil er eigentlich kaum Halt gibt und ständig verrutscht.
Der Wunsch nach einem neuen war schon lange da. Maris kam also gerade recht.
Dass Maris vorne geöffnet wird ist ungewohnt, aber auch mit ein Grund warum ich so begeistert bin. Ich habe eigentlich keine Probleme damit meine anderen BHs hinten zu öffnen und zu schließen. Aber bei meinen Sport-BHs liebe ich die vordere Öffnung (vor allem NACH dem Sport kommt man da so viel besser wieder heraus). An Maris gefallen mir auch einfach die Verschlüsse, weil die (trotz Plastik) wirklich optisch richtig toll gelungen sind (und farblich passend zu den Gummibändern erhältlich sind bei Madalynne)
Aber eben auch einfach die Tatsache dass es GEHT, Maris vorne zu öffnen auch wenn ich es nicht unbedingt BRAUCHE 🙂
Also für alle die evtl auch ein bisschen Geduld haben sich Maris ggf. anzupassen – ich kann ihn wirklich ganz ganz doll empfehlen!!
Anpassungen im Überblick:
Vertikale Cupnaht verlegt (auf Apexhöhe/Brustpunkt)
Cupnähte abgesteppt (wird laut Anleitung nicht gemacht)
Armausschnitt erweitert
Weite aus dem Obercup/Trägerbereich genommen
Meine ersten Versuche mit der Maris Bralette
Hach… Das war tatsächlich Liebe auf den ersten Blick mit der Maris Bralette und mir! Die Produktfotos / Modelfotos sind einfach sensationell und wirklich jede Version sieht unfassbar gut aus. Egal ob in Rot-Weiß, Türkis-Weiß, Schwarz mit Streifen, Vichy-Karo mit Schwarz oder Rot (Bikini-Versionen), Komplett-Weiß mit Punkten, Schwarz-Weiß mit schwarzen Punkten… All ihre Fotos sind wunderschön! Dass diese Bralette aber auch ihre Tücken haben wird, merkte ich daran, dass ich diese „perfekten“ Fotos tatsächlich hauptsächlich auf ihrem Account gesehen habe. Viele andere waren noch dabei an der Passform zu arbeiten, oder aber die BHs sahen nicht annähernd so sauber verarbeitet aus wie bei Madalynne. Und nachdem ich die Bralette ein paar Mal genäht habe, frage ich mich auch ganz ehrlich wie sie das macht….
Aber alles in allem ist das wirklich ein super leichtes und schnelles Projekt. Also der Nähvorgang an sich.
Die Passform hat es nämlich tatsächlich in sich…
Aber mal von vorne und von meiner Erfahrung mit der Bralette.
Ich bin lange um ihre Kits herumgeschlichen. Zu lange leider. Denn mittlerweile gibt es sie nicht mehr in diesen wundervollen Farben, sondern nur noch die rein-schwarzen Kombinationen. Und eigentlich hatte ich sogar vor ohne ihr Zubehör auszukommen, da ich einfach eine Bestellung aus Amerika vermeiden wollte. Aber ich habe lange versucht so einen hohen und doch schmalen Verschluss und das dazu passende breite Gummiband zu finden, bis ich es irgendwann aufgegeben habe. Madalynne hat sich extra für diesen Schnitt Verschlüsse anfertigen lassen und führt in ihrem Sortiment das Gummiband in der exakt passenden Breite. Also habe ich doch bei ihr bestellt. Kein Kit (die Wunsch-Kits waren ja leider alle schon ausverkauft) aber eben die Einzelzutaten. Und dann kam (relativ schnell eigentlich) das weichste Gummiband dass ich je angefasst habe. Ohne Übertreibung. Ich hätte mir kein tolleres Gummiband für einen BH vorstellen können und habe alles was ich mir als mögliches Probematerial bereit gelegt habe, direkt wieder weggepackt.
Überhaupt hatte ich das Gefühl, dass ich den Sitz wahrscheinlich nur beurteilen kann, wenn ich gleich die richtigen Zutaten nehme, also habe ich es drauf ankommen lassen.
In der Anleitung gab es ein paar Dinge die ich nicht gleich verstanden habe. Oder besser gesagt: Ich hätte mich gefreut, wenn dort gestanden hätte, warum wir das machen (oder nicht machen)
Ich habe mich z.B. gewundert, warum das Bügelband für das Boning (verhindert das Hochrutschen des recht breiten Bandes) nur an einer Seite angenäht wird und nicht an beiden. Später machte es Sinn: Man sieht somit keine Naht von außen und durch das Schließen oben und unten wird es eigentlich genug befestigt.
Auf die nächste Frage hab ich bis heute keine Antwort: Warum steppt sie die Cupnähte nicht ab? Weder für das Futter noch für den Oberstoff? Und warum sehen ihre BHs dennoch so perfekt aus? Aber nur bei ihr!! Ich finde keine weiteren Bralettes (meiner eingeschlossen) wo das vorteilhaft aussieht, das nicht abgesteppt wurde. Meine erste Maris habe ich intuitiv abgesteppt:
Maris No. 1 passte leider nicht. Ich hatte laut Messung eine XS für das Unterbrustband und ein C/D für die Cups. Das Unterbrustband war mir gaaanz leicht zu eng, die Cups waren von der Größe her eigentlich gut, saßen aber viel zu weit außen. Auch die Cupnaht lief nicht über den Apex/Brustpunkt. Insgesamt sah das nicht nur doof aus, sondern war wirklich untragbar, also hab ich die wichtigsten Dinge (Unterbrustband, Verschluss, Träger) wieder herausgetrennt um sie noch mal nutzen zu können.
Die Anpassung ging aber recht schnell und einfach, denn Madalynne zeigt über Instagram-TV wie man Anpassungen vornimmt. Unter anderem wie man die vertikale Cupnaht verlegt, was in meinem Fall nötig war.
Ich habe die Naht um insgesamt 1,5cm verlegt und damit einen neuen Versuch gewagt. Beim Unterbrustband bin ich nun zwischen XS und S.
Bei dieser zweiten Version dachte ich dann: Komm, jetzt machste mal so wie in der Anleitung. Ich habe sogar alles schön zurecht gebügelt (ewig nicht mehr gemacht für BHs).
Aber obwohl ich super sauber gearbeitet habe: Das Ergebnis sieht nicht gut aus. Die Cupnähte sind einfach „bulky“ / unschön so ohne Steppnähte:
Schade, denn ansonsten ist diese Variante sehr hübsch geworden:
Das (nicht-absteppen) werde ich also nicht wiederholen Was ich ebenfalls nicht nach Anleitung mache: Sie legt alles einfach oben drauf und sagt mit einer 1/4 inch breiten Zick-Zack-Naht annähen. Aber wenn ich das Falzband AUF den Cup lege und das super breite Unterbrustgummiband auf den Stoff lege…Dann sehe ich doch gar nicht wo 1/4 inch ist, weil ich das Darunter abdecke…. Für das Falzband hab ich also meine eigene Methode genommen: Falzband UNTER den Stoff und im ersten Durchgang Zick Zack von der Mitte nach außen, im zweiten Durchgang falten und Zick Zack von Außen Richtung Mitte.
Für das Unterbrustgummi habe ich mir dann je nach Gummi mit Messen, markieren oder Messen und Stecknadeln stecken beholfen.
Die Cupänderungen haben eine sehr deutliche Verbesserung des Sitzes gebracht. Ich war zunächst zufrieden, bis mir aufgefallen ist, dass der BH oben sehr viele Falten wirft, weil dort einfach zu viel Stoff ist. Ich dachte zunächst, dass ich damit gut leben kann und den BH trotzdem tragen werde. Aber es stellte sich dann zusätzlich heraus, dass mir der BH deutlich zu weit unterm Arm hängt und mich das wirklich stört. Damit hab ich anscheinend generell ein Problem, siehe Sport BH…..
Somit wird dieser Bralette wohl auch wieder aufgetrennt……
Für Versuch Nummer 3 habe ich also die Armkurve vergrößert.
Und siehe da: Nix klemmt mehr unterm Arm und irgendwie sah der BH getragen dadurch auch ein wenig besser aus.
Ich war auch langsam etwas „warm gelaufen“ was das Nähen anging und meine dritte Bralette war auch wirklich schnell fertig und gefiel mir richtig gut:
Die Cupnähte hab ich nun wieder abgesteppt (An Außen- und Innenstoff), das sieht gleich viel professioneller aus. Jetzt könnte ich theoretisch zufrieden sein. Aber durch die ganze (erfolgreiche) Anpassungs-Arie des Black Beauty Bras war ich nun irgendwie kritischer als sonst. Ja, die Bralette sitzt gut, war aber noch nicht perfekt…. Am oberen Träger sind immer noch Falten und irgendwie immer noch zuviel Stoff. Da muss ich noch etwas mehr wegnehmen.
Es steht also noch eine finale Änderung aus. Den Bericht gibt es dann beim nächsten Mal 🙂
Der Black Beauty Bra 3: BLACK
Der Weg zum perfekt passen Black Beauty Bra………… Teil 3 von 3: Finally: Der Black Beauty Bra
Der erste Versuch – der Black-and-white Beauty-Bra und der darauffolgenden White Beauty Bra haben es ein bisschen herausgefordert, dass nun, mit der erhofften finalen Version der Black Beauty Bra folgen musste.
Die Wortspiele waren aber gar nicht meine Absicht. Der dritte Versuch wurde lediglich deshalb rein Schwarz, weil mir allmählich die nicht-dehnbare Spitze ausging. Ich hatte zu dem Zeitpunkt immer noch nicht bemerkt, dass der Hinweis „wenig bis nicht-dehnbar“ nur für View A galt..)
Nachdem die Anpassungen für Version 2 schon sehr erfolgreich waren, musste ich für die finale Version nur noch „runternähen“, dabei aber ein paar Nähtechniken ändern:
Für die ersten beiden BHs habe ich Zierlitze für die Powerbar verwendet und diese mit leichtem Zug angenäht (was sich als gar nicht gut rausgestellt hatte…). Daher wollte ich den dritten Versuch dann eigentlich ohne Zug machen. Beim Zuschnitt ist mir aber aufgefallen, dass ich diesmal lieber komplett die schwarze Blumenspitze verwenden möchte, um nicht wieder einen BH der ersten Optik zu haben. Also habe ich das Powerbar-Schnittteil quer gelegt, so dass ich eine Bogenkante bekomme (ebenso hat es auch Liz in ihrem Sew Along gemacht) und habe auf die Zierlitze ganz verzichtet. So musste ich doch wieder etwas zittern bis zum Schluss, denn es hätte ebenso gut passieren können, dass diese Bogenkante später etwas absteht. Ist in getragenem Zustand aber zum Glück überhaupt nicht der Fall, sie liegt perfekt an.
Außerdem sind mir folgende Dinge aufgefallen, die ich verändert habe:
Der Trägeranfang
Die Zierlitzen am Armausschnitt habe ich bei den ersten beiden BHs nur bis zum Ende der Powerbar laufen lassen und dann abgeschnitten. Lässt man sie aber länger und bis hinter den Träger laufen, sieht das deutlich harmonischer aus. Siehe schwarze Variante:
In der Originalanleitung wird das nicht erwähnt und irgendwie auch bei den Zeichnungen nicht so richtig klar dargestellt, da die obere Zeichnung so aussieht, als hört sie vorzeitig auf, bei der unteren das Verhältnis dann aber stimmt….. Liz zeigt und erklärt das aber in ihrer Videoanleitung.
Vielleicht macht das jeder außer mir längst so 😉 ich habe es für mich neu entdeckt und werde das auch in Zukunft für andere Schnitte übernehmen.
Das Backband
Während ich für den ersten BH das Backband und den Verschluss noch so belassen hatte wie im Original, habe ich das Backband für den zweiten und dritten BH verbreitert. Das lag aber lediglich an den vorhandenen Verschlüssen
Das Trägerende
Das Anbringen der Träger habe ich für die dritte Version aber bewusst verändert. Erin näht die Träger einfach oben auf die fertig umgeklappten Gummis. Ich finde das macht einen unschönen Abschluss, gerade unten wo der Träger abgeschnitten wird und noch leicht ausfranst. Das ist mir gleich bei der ersten Version aufgefallen, bei der zweiten habe ich aber leider nicht rechtzeitig dran gedacht dies zu ändern. Bei der dritten dann allerdings schon. Bevor ich das Unterbrustgummi umgeklappt habe, um es erneut anzunähen, habe ich erst die Träger mit eingefasst, so dass sie im Unterbrustgummi verschwinden. Siehe Bild oben, schwarzer BH.
Gummiband am Obercup
Während der erste BH noch das in der Anleitung vorgesehene Clear Elastic für die Oberkante bekam (was sich auf der Haut nicht schön anfühlte), habe ich für Version 2 und 3 Einzugband genommen. Meine hatten jeweils eine normale und eine leicht weichere Seite, die kam natürlich nach außen. Ich habe für Version 2 und 3 nur ganz wenig Zug angewendet, die Cups waren ja nun bereits passend. Aber ich denke dass das Einzugband dennoch verhindern kann, dass die Spitzenkante irgendwann abstehen wird.
Für das Lining habe ich nun durchgehend Tüll verwendet und kein (starkes) Powernet mehr. Das mit dem Powernet war lediglich ein Gedankenfehler den ich anfangs hatte.
Weitere Änderungen / betrifft alle 3 BHs: Die Bridge
Die Bridge hatte ich gleich von Anfang an verschmälert, hier wusste ich von anderen Schnitten welche Breite ich da brauche. Das hat dann zur Folge, dass die Bügelbänder bei mir nicht mehr nebeneinander verlaufen, sondern leicht überlappend. Das macht aber gar nichts, man muss nur aufpassen, dass man den oberen Bügel nicht komplett zunäht, da man sonst dem unteren Bügel den Weg versperren würde.
Bügel
Da man die Orange Underwires die Emerald für ihre Black Beauty Bras verwendet bei uns leider nicht beziehen kann (ich habe jedenfalls keine Quelle gefunden), habe ich alle möglichen Bügel auf die druckbare Vorlage gelegt und mich schlussendlich für den B4/Lila von Sewy entschieden. Der passte in Form und Länge am ehesten zu meiner Orange-Wire-Größe 38. Aber auch im fertigen BH sitzt der Bügel bei mir sehr gut und scheint sehr passend für den Schnitt.
Nachtrag: 02.05.2021:
Den Bügel habe ich inzwischen zum zweiten Mal gewechselt. Beim B4 von Sewy war die Form zwar nicht schlecht, allerdings lag er in der Mitte nicht komplett an. Ich hatte danach den Demi Wire von Madalynne getestet, der war fast perfekt. Er machte eine extrem gute Form und lag in der Mitte perfekt an. Aber der Nachteil kam leider im Wahrsten Sinne des Wortes schnell zum Vorschein: Er ist 1,2 cm länger als der Orange Wire und somit zu lang für den Schnitt. Ich konnte den Bügel zwar einnähen, aber er hat sich tatsächlich bei diesem und auch zwei weiteren BHs inzwischen wieder hervorgearbeitet. Inzwischen kann man bei Emerald Erin auch von Deutschland aus wieder bestellen und ich habe die Chance genutzt und ein paar Stoffe und eben die Orginialbügel zu bestellen. Die Orange Underwires. Bei mir ist es wie oben beschrieben die Größe 38. Der ist nun hoffentlich final im BH. Er passte jedenfalls perfekt rein und saß beim Probetragen auch perfekt.
Fazit/Passform
Ich habe die finale Version 3 vor zwei Wochen genäht und schon einige Male getragen. Und seither ist es mein aktueller Lieblings-BH, da er wirklich soooo perfekt sitzt und dazu auch wirklich bequem ist. Ich unterscheide ja eigentlich sehr gerne in Daheim-BH = Bralettes / ohne Bügel (fürs Wochenende; Home Office) und Ausgeh-BH = Bügel-BH (für alles andere: Büro, einkaufen, rausgehen halt 😉 ) Aber obwohl dieser BH ein Bügel-BH ist, trage ich ihn auch gerne daheim. Was wohl daran liegt, dass der BH rundherum so gut passt, dass ich die Bügel auch gar nicht spüre.
Wie wichtig die richtige Bügelform ist (nicht nur für den BH-Schnitt, sondern eben für die eigene Brustform habe ich schon während des The Great Bra Sewing Bee-Wochenendes gelernt, aber spätestens jetzt kapiert 🙂 Es lohnt sich also dran zu bleiben und sich damit zu beschäftigen.
Der Black Beauty Bra 2: WHITE
Der Weg zum perfekt passen Black Beauty Bra………… Teil 2 von 3: erste Anpassungen und Änderungen der Nähschritte
Werbung – in diesem Beitrag nutze ich ausschließlich eigene Materialien und selbst gekaufte Schnitte, aber es werden Marken genannt
Dies ist mein zweiter Black Beauty Bra, den ich inoffiziell aber „White Beauty Bra“ nenne.
Er hat die gleichen Stoffe wie mein Black-and-White Beauty Bra, da ich zu dieser Zeit immer noch dachte ich bräuchte zwingend nicht-dehnbare Spitze. Für Probe-BHs / Größenfindung kaufe ich ungern neuen Stoff oder gar ganze Sets. Immerhin hatte ich die einzig beiden nicht-dehnbaren Spitzen in 2 „Farben“ sodass ich nicht 2 x exakt den gleichen BH mit Stoffen aus dem Bestand nähen musste 🙂
Mein Änderungswunsch zum ersten BH:
Ich wollte, dass der BH am Obercup anliegt und dass der Obercup ausgefüllt ist. Ich ging zunächst davon aus, dass ich das wie beim Bella BH lösen müsste. Bei den Anpassungen für Bella hatte ich etwas Weite aus dem Obercup genommen. Da der Obercup des ersten Black Beauty Bra-Probe-BHs aber recht viele Falten warf, war ich mir nicht sicher, ob das Problem mit entsprechend kleiner Änderung behoben werden kann.
Muriel machte mich dann drauf aufmerksam, dass ich auch mal schauen könnte, wo der Apex/Brustpunkt verläuft. Die Cupnaht von Obercup und Untercup müsste nämlich auf eben dieser Höhe sein, was bei mir so gar nicht der Fall war. Ich hatte den Black-and-White Bra mal probeweise in Falten gelegt, so dass ich von der Höhe weggenommen habe, anstatt von der Breite. Und siehe da – der komplette Cup lag damit anders. Viel harmonischer und oben ausgefüllt. Nun entsprach auch der Ausschnitt eher dem der Bilder von Emerald. Mein erster Versuch hingegen war deutlich „hochgeschlossener“.
Da ich mir nicht sicher sein konnte, ob dies die entsprechende Änderung bringen würde, habe ich mich entschlossen zunächst ein Fitting Band zu nähen in das ich dann mal ein Probecup einheften kann. Das mit dem Fitting Band haben Muriel und ich während „The Great Bra Sewing Bee“ gesehen und hatten uns auch ein paar Mal darüber unterhalten wie praktisch das sein kann. Wenn man bei einem BH-Schnitt seine passende Band-Größe gefunden hat, an den Cups aber noch experimentieren muss, dann kann ein Fitting Band perfekt helfen um nicht jedes Mal einen kompletten BH probenähen zu müssen. Besser wäre es natürlich, wenn ich es noch vor dem ersten Versuch genäht hätte.
Für alle die so ein Fitting Band ebenfalls noch nicht kennen, habe ich extra einen Blogbeitrag zwischengeschoben und das hier erklärt.
Die Cup-Anpassung
Nachdem das Fitting Band genäht war, habe ich mich an die Schnittanpassung gemacht. Die Höhe habe ich vom Untercup entfernt. Am Apex/Brustpunkt 1,5cm zu den Seiten auslaufend weniger:
Mit den Änderungen habe ich zunächst ein Probecup genäht und dies mit Washaway Thread in das Fitting Band genäht. Die Anprobe war schon sehr erfolgreich. Zusätzlich habe ich aber noch ein ganz klein wenig Weite aus dem Obercup genommen. Ein weiteres Probecup war für diese kleine Änderung aber nicht nötig.
Die Cups
Die angepassten Cups saßen im fertigen BH super.
Da ich beim 1. Versuch das Gefühl des Clear Elastics / Framilons nicht auf der Haut mochte, habe ich diesmal Einziehband verwendet. Gleich viel besser. Und auch kaum sichtbar von außen:
Die Powerbar
Das Gespräch darüber, dass die Zierlitze der Powerbar komplett ohne Zug angenäht wird, hatte ich leider erst nachdem ich diese Version 2 genäht habe. Somit saßen die Cups zwar nun perfekt, aber auch hier drückt die Powerbar etwas in die Brust (was mir beim 1. BH ehrlich gesagt gar nicht so aufgefallen ist – erst im Nachhinein – mein Fokus lag auf den faltigen Cups….).

Somit ist auch dieser BH noch nicht optimal. Außerdem sind mir noch so ein paar Kleinigkeiten aufgefallen, die ich gerne verbessern wollte beim nächsten Mal.
Aber davon erzähle ich dann im nächsten (und letzten) Beitrag für den Black Beauty BH No.3. in der Spitzen-Variante.
Das Fitting Band
Wie ein Fitting Band erstellt wird und was es bewirkt…
Eigentlich wollte ich heute meinen 2. Versuch des Black Beauty Bra’s zeigen. Da ich die Änderung von Versuch 1 zu Versuch 2 aber mit Hilfe eines Fitting Bands getestet habe und das Fitting Band auch tatsächlich in der Reihenfolge nach Versuch 1 genäht habe, zeige ich euch das erstmal und beschreibe worum es da überhaupt geht.
Ich selber kannte das bisher gar nicht und habe es erst in einem Kurs von LilypaDesigns bei The Great Bra Sewing Bee gelernt. Aber erst einmal die Erklärung wofür es überhaupt benötigt wird:
Wenn man bei einem BH-Schnitt seine passende Band-Größe gefunden hat, an den Cups aber noch experimentieren muss, dann kann ein Fitting Band perfekt helfen um nicht jedes Mal einen kompletten BH probenähen zu müssen.
Für den Black Beauty Bra wusste ich von meinem ersten Versuch schon, dass das Band perfekt passt. Bei den Cups hingegen hätte das eine längere Anpassungsreihe werden können. Wenn man ein Fitting Band für den Schnitt besitzt, kann man nach und nach Änderungen machen, muss dafür aber immer nur einen Cup nähen und kann diesen immer wieder in das Fitting-Band heften und beides zusammen anprobieren und bewerten. Weitaus zeitsparender und materialsparender als den BH immer komplett zu nähen um die Passform beurteilen zu können.
Ich wusste natürlich vorab nicht, ob ich einen oder fünf Versuche zur Anpassung benötigen werde (und ob sich das Nähen des Fitting Bands entsprechend lohnt). Was ich aber wusste ist, dass ich solange Änderungen vornehmen werde, bis dieser Schnitt perfekt passt. Weil ich ihn so schön finde und weil ich hochmotiviert war, durch meine erfolgreichen Anpassungen für den Bella BH. Ich war aber zusätzlich einfach neugierig auf die Methode und das Nähen selber. Es wird nämlich leicht anders genäht als ein Standard-BH.
Kurz hatte ich überlegt, ein wunderschönes Fitting Band zu nähen, da ich es ja aufheben werde 🙂 Aber eigentlich näht man für jeden BH-Schnitt ein eigenes Fitting Band, da die Rundungen des Rahmens ja auf die Cups des jeweiligen Schnittes angepasst sind. Somit ist das Band für einen komplett anderen Schnitt nur bedingt einsetzbar. Also war ich vernünftig und habe Restbestände verwendet, die ich nicht vermissen werde. Z.B. Träger und Bügelband die laut Webshop anders beschrieben wurden und aussahen, aber als „hautfarben“ bei mir ankamen. Nicht so schön…
Das Band wird komplett genäht, nur eben ohne Cups. Also: Bridge (Brücke) und Cradle (Rahmen) aus den üblichen Materialien und mit nicht-dehnbarem Futter, ein Backband aus Powernet, der Verschluss, das Unterbrustgummi, die Ziergummis und auch ganz wichtig: Bügelbänder. Ein richtiger Sitz kann nur mit Bügeln getestet werden. Und damit der BH auch wirklich anprobiert werden kann: Trägerbänder.
Die Reihenfolge des Nähens ist ein wenig ungewohnt, da man ja kein Cups einnäht. Um diese aber später leicht einsetzen zu können, habe ich vor dem Einnähen der Bügelbänder
- im ersten Schritt eine Stabilisierungsnaht ganz nah am Rahmen eingenäht (Blaue Naht)
- im zweiten Schritt eine auffällige 1/4 inch-Naht eingenäht. (Rote Naht)
Auf dieser roten Naht kann später das Cup eingenäht werden (Heftstich). Mir half es aber auch zuvor schon bei der Platzierung der Bügelbänder (es fehlt ja die Cupnaht auf der die eigentlich platziert werden).
Die Bügelbänder ruhig etwas länger lassen, so kann man auch unterschiedlich lange Bügel testen
Anprobieren kann ich das Fitting Band natürlich nur wenn das Fitting Band auch Träger hat. Ich habe ein rechtes Cup zur Probe genäht. Ein Teil des Trägerbandes ist dort mit eingefasst, daher reichte mir auf der rechten Seite das Gegenstück zum Verbinden.
Auf der linken Seite hingegen werde ich kein Cup einsetzen und benötigte daher einen sehr langen Träger den ich seitlich befestigen kann zum Probetragen
Zur Anschauung mal an der Püppi. An mir selber hat das mit den Clips nicht gehalten und ich habe die Träger mit Nadeln festgesteckt.
Da ich die Träger beidseitig recht lang gelassen habe, konnte ich den BH recht bequem anziehen und „festzurren“. Die Bügel habe ich in beide Seiten geschoben, so wird der Sitz noch realistischer dargestellt.
Ich konnte den Sitz des Cups anhand des Fitting Bands perfekt beurteilen und wusste damit, dass ich noch eine Kleinigkeit verändern möchte (siehe Stecknadel die noch eine Falte legt)
Die Cups habe ich übrigens nicht mit normalem Garn eingenäht, sondern mit „Washaway Thread“. Den Tipp dazu hatte ich vor langer Zeit schon mal bei einem Sewy Kurs bekommen und mir das Garn dann auch direkt zugelegt, es dann aber nie benutzt. Nun war ich sehr froh um den Kauf (meines ist von Madeira), so konnte ich gleich den Tipp von Lily umsetzen, die dieses Garn für das Einsetzen der Cups in das Fitting Band empfohlen hat. Als ich mein Cup wieder herausnehmen wollte, hatte ich mich auf ein längeres einweichen eingestellt. Aber es reichte tatsächlich die Naht nur kurz unter fließendes Wasser zu halten, schon konnte ich mein Cup ganz leicht ablösen. Ich war sehr begeistert. Definitiv toller als Auftrennen 🙂
Nur ein kleiner Tipp: Was NICHT klappt, ist das Garn anzufeuchten um es besser in die Nadel einzufädeln… Hatte das zwei Mal ganz in Gedanken gemacht und wurde dran erinnert, dass ich grad nicht mit normalem Garn nähe, sondern mit welchem dass sich auflöst bei Nässe 😉
Muriel hat auch schon Fitting Bänder genäht und während des BRAugusts auf instagram berichtet. Sie hat mir auch noch einige Tipps zum Nähen meines Bands gegeben. Vielen Dank dafür!!
Der Black Beauty Bra 1: BLACK AND WHITE
Der Weg zum perfekt passen Black Beauty Bra………… Teil 1 von 3: Erster Versuch
Werbung – in diesem Beitrag nutze ich ausschließlich eigene Materialien und selbst gekaufte Schnitte, aber es werden Marken und You-Tube- Blog- und Instagramaccounts genannt und verlinkt
Die Inspiration
Als Emerald Erin den Black Beauty Bra im letzten Sommer rausbrachte, war dieser sofort sehr beliebt und es gab schnell einige Ergebnisse davon online zu sehen. Komischerweise war es bei mir nicht Liebe auf den ersten Blick und ich habe den Schnitt erstmal nicht gekauft. Es kann aber auch daran liegen, dass das Thema „BH nähen“ bei mir zu der Zeit einfach nicht präsent war. In diesem Sommer war das anders. Ich wollte wieder BHs nähen, ich brauchte dringend neue BHs und vor allem wollte ich passende BHs haben. (Warum meine alten nicht mehr passten, hatte ich hier schon berichtet)
Ich fing wieder an mich für entsprechende Instagram accounts zu interessieren und da kam ich auch um den Black Beauty Bra nicht mehr herum. Nur, dass ich in dieses Jahr mit ganz anderen Augen gesehen habe. Plötzlich fand ich ihn überall schön. Meine Lieblings-Inspirationen:
(Die meisten davon führen auf Instagram-Accounts, steht aber jeweils dabei)
- Der wunderschöne BH von Liz Sews (Link zum Instagramaccount) mit bestickter Spitze. Traumhaft! Die war wohl mal ein Kit bei Emerald Erin. Ich würd sie unheimlich gerne kaufen, leider gibt es sie nicht mehr. Also wer den Stoff noch mal irgendwo sieht oder Reste verkaufen möchte. Bitte unbedingt Bescheid sagen
- Aus Viskose!! (Und Laminat) In einem Design von Rifle Paper Co., genäht von all.me.made (Link zum Instagramaccount) LOVE IT!!
- Die coole Version von Muriel (Link zum Blogpost)
- Dieser BH von sewnmyown ist perfekt kombiniert und sieht einfach nur edel aus (Link zum Instagramaccount)
- Auch Sabrina hatte mir zu der Zeit noch mal von dem Schnitt vorgeschwärmt und betont, dass es aktuell ihr Lieblings-BH ist. Diese Version ist richtig toll (Link zu Instagram). Auch zu einem Bikini hat sie ihn schon umgewandelt.
Ende Juli kam dann The Great Bra Sewing Bee (Muriel hat darüber auf ihrem Blog berichtet) und da wurde der Schnitt auch in den allerhöchsten Tönen gelobt und auch mehrmals als „workhorse pattern“ erwähnt. Ich kam also wirklich nicht mehr drum herum und so ist er auch in meinem online-Einkaufswagen gelandet.
Weil ich so lange keinen BH mehr genäht hatte, hatte ich aber auch allergrößten Respekt davor den Black Beauty Bra zu nähen. Denn was ich ebenfalls schon von mehreren Seiten gehört habe, ist dass die Größentabelle bei den wenigsten gepasst hatte und der erste Versuch nach Tabelle eben nicht zum gewünschten Ergebnis geführt hat. Somit hab auch ich mich auf eine längere Tortour eingestellt.
Die Überschrift lässt es schon vermuten: Es ist mir am Ende geglückt. Ich beschreibe aber erstmal den ersten Versuch, den ich mitten im BRAUgust genäht habe und an Tag 17 schon mal halbfertig gezeigt habe (Link zum gemeimsamen instagramaccount mit Muriel: 500and5_brakmakingblog).
Der BRAugust gab mir übrigens auch den nötigen Anstupser den Schnitt anzugehen, obwohl ich kurz vorher ja eigentlich noch in der BH-Näh-Blockade war… Die war dann wie weggeblasen
Die Größenfindung
Obwohl ich die normale Variante (=ohne Laminat) nähen wollte, habe ich gestartet indem ich meine gemessene Größe 30 D als Laminatcup genäht habe. Mit dem Ergebnis, dass dieser kleine Laminatcup nicht mal annähernd meine Größe war. Ich habe mich aber schrittweise hochgearbeitet und danach einen Cup in 32C genäht. Ok, schon besser, aber definitiv nicht meine Größe. Laminat-Versuch Nummer 3 war dann 34D. Das sah dann passend aus, sodass ich mit dieser Größe meinen ersten Versuch gewagt habe.
Version B – aus Spitze
Ebenfalls über The Great Bra Sewing Bee bin ich auf Liz Sews aufmerksam geworden. Sie hat nicht nur einen sehr inspirierenden Instagram-Account (siehe Link oben) sondern auch einen YouTube Kanal auf dem sie vor allem übers BH Nähen berichtet, Schnitte und Stoffe bespricht, aber auch eben auch einen Sew Along für den Black Beauty Bra veröffentlicht hat.
Ich hatte zuvor schon einen ersten Blick auf die Anleitung von Emerald geworfen und wurde nicht soooo warm mit ihr, obwohl sie sehr ausführlich ist und sie sehr viele Bilder enthält. Aber beim ersten Durchlesen hatte ich mich schon über manche Techniken gewundert, bzw. mich auch schon gefragt, ob es evtl nur ein Sprachproblem ist und ob ich ihre Anleitung ggf. an manchen Stellen falsch verstehe. Da ich sowieso neugierig auf Liz‘ Videos war, habe ich beschlossen meinen ersten Black Beauty nach ihrem Sew Along zu nähen und nicht nach Emeralds Anleitung. Und da Liz dort die Version B näht, wurde es auch bei mir diese Version, obwohl ich schon viele Ideen für Version A im Kopf hatte.
Die Stoffwahl
Ich hatte von vornherein gelesen, dass dieser Schnitt für nicht-dehnbare Stoffe ausgelegt ist. Davon hatte ich aber kaum etwas im Bestand. Und überhaupt hatte ich gefühlt kaum noch BH-Materialien, aber das ist ein anderes Thema….
Ich habe tief im Bestand gewühlt bis ich Spitze gefunden habe die nicht dehnbar ist. Das Problem nur: Die Spitze mit Bogenkante (die für die Obercups benötigt wird) war nicht hoch genug für das seitliche Schnittteil (die Powerbar). Und die nicht-dehnbare Spitze die hoch genug war, hatte keine Bogenkante. Also habe ich schlussendlich diese beiden Spitzen kombiniert. Da beide Muster mit schwarzem Lining nicht gut zur Geltung kamen, entschied ich mich für ein weißes Lining. Beim Zubehör hab ich dann auch Schwarz und Weiß gemixt und verwendet was halt noch im Bestand war. Somit entstand dann der „Black-and-White Beauty Bra! 😉
Für das Lining Powernet zu nehmen war allerdings ein Fehler. Im Video kam so oft das Wort Powerbar vor, dass ich irgendwie gedacht habe diese müsste mit Powernet hinterlegt sein.
Übrigens: Erst viel später habe ich bemerkt, dass der Hinweis „nicht- bis kaum dehnbar“ nur für Variante A gilt…..
Das Nähen
Die Videos von Liz Sews sind großartig. Sie beschreibt und zeigt alle Schritte wunderbar. Man erfährt alles was man wissen muss und sie erklärt auch bei allen Schritten, wenn sie etwas anders macht als in der Anleitung und warum sie es anders macht. Und es macht in allen Fällen sehr viel Sinn. Meist hat es zur Folge, dass ihre Nahtzugaben damit verdeckt sind und irgendwas sauberer gearbeitet ist als in der Originalanleitung. Sie zeigt und erklärt wie sie was näht (auch Stiche und ihre Nähmaschineneinstellugnen), das Nähen selber sieht man dann auch, es läuft aber im Schnelldurchlauf. Das mag ich sehr!! Bei Liz werden außerdem Nähte zurückgeschnitten, abgesteppt, knifflige Stellen erwähnt und wie man sie meistert. Mir war das alles nicht neu, erinnerte mich aber rechtzeitig daran dies auch zu tun. Für Anfängerinnen sind diese Tipps wahrscheinlich Gold wert, denn in der Anleitung bekommt man viele davon nicht. Ich will die Anleitung nicht schlecht machen. Ich weiß, dass viele davon begeistert sind und sehr viele damit ihren ersten BH genäht haben. Aber mir kommt es tatsächlich so vor, als hätte Emerald die Anleitung auch extra für Anfängerinnen geschrieben die sich darauf konzentrieren sollen den BH einfach mal zu nähen, ohne ihn eben besonders perfekt oder sauber (und eben mit versteckten Nahtzugaben usw) zu nähen.
Wann immer ich bisher einen neuen Schnitt genäht habe, habe ich etwas mir unbekanntes dazu gelernt. Hier habe ich mich eher von der Anleitung zurückgeworfen gefühlt. Nichts desto trotz bleibt dies eine verständliche Anleitung und ein genialer Schnitt. Also nicht falsch verstehen. Nur weil ich schon schon viele BHs genäht habe, fragte ich mich eben mehr als einmal ob man dass denn nicht hätte schöner verarbeiten können, mit einer anderen Nähtechnik. Liz hat das ja zum Glück alles geändert, sodass ich bei meiner ersten Version gar nicht umdenken musste. Das einzige was mir auch aus dem Video nicht klar wurde und was mich leider auch in die Irre geführt hat: Emerald erklärt nirgendwo wieviel Zug man wo bei den diversen Gummibändern geben muss. Also hab ich einfach gemacht wie immer. Auch bei der Zierlitze an der Powerbar, die habe ich mit ganz wenig Zug angenäht. Leider darf man keines der Bänder überhaupt mit Zug annähen. Das wird nur leider nicht erwähnt. Mir war nicht klar, dass die Anleitung deshalb nirgendwo den Zug erwähnt, weil es nirgendwo welchen gibt. Weil ich keinen einzigen BH-Schnitt kenne, bei dem das nicht angewendet wird. Hier hätte mir also ein Vermerk in die Richtung sehr geholfen. Für meine Powerbar hieß das leider, dass sie mir dort in die Brust drückte. Also nicht spürbar, aber leider sichtbar.
Am Obercup wird laut Anleitung Clear Elastic (das hier als Framilonband ja sehr bekannt ist) angenäht. Ich habe das zunächst nicht gemacht, da Liz im Video sagte es sei bei ihr nicht nötig und noch wichtiger: weil ich keines hatte 🙂
Eine erste Anprobe mittendrin ergab aber, dass ich es brauchen werde. Der Obercup ist nicht genug ausgefüllt und liegt nicht an. Ein Framilonband wird das Problem nicht richten können, könnte aber helfen, dass aus einem Probe-BH dennoch ein tragbarer Probe-BH wird. Somit hab ich das Projekt erstmal wieder unterbrochen, bis ich den Bestand aufgefüllt habe.
Anprobe/Ergebnis
Als ich dann später den fertigen BH anprobierte, sind mir zwei Dinge aufgefallen:
1. Ich mag das Gefühl des Framilonbandes direkt auf der Haut gar nicht. In Kombination mit der Naht des Zick-Zack-Stiches hat es sich leider auch kratzig angefühlt
2. Der Obercup lag nun vollständig an, aber nur, weil ich (sieh oben schon erkanntes Problem) ordentlich Zug drauf gegeben habe. Dadurch hatte ich nun einige Falten im Obercup (eben weil oben nicht ausgefüllt, aber anliegend)
Das war aber nicht weiter schlimm. Es war mein erster Versuch, ich wusste, dass es sicher nicht auf Anhieb passen wird und war sogar froh, dass der BH dennoch tragbar ist. Ich war also weiterhin motiviert mich Schritt für Schritt der richtigen Passform zu widmen.
Davon erzähle ich dann aber im nächsten Beitrag für den Black Beauty BH No.2.
Ein Fantasy-BH für den BRAugust
Werbung – in diesem Beitrag nutze ich ausschließlich eigene Materialien und selbst gekaufte Schnitte, aber es werden Marken genannt
Für den heutigen Tag (28.08.20) ist das Thema beim BRAugust (Eine instagram Aktion organisiert von tailormadeshop)
„FANTASY“
Weder Muriel noch ich hatten dafür etwas beizutragen und uns schon überlegt diesen Tag zu überspringen. Aber dann hatte ich kurzfristig eine Idee und mir kam beim Thema Fantasy die Assoziierung zu Fantasy-Filmen wie Maleficent, Snow White and the Huntsman, Zauberhafte Schwestern usw. Also Filme mit düsterer, weiblicher Hauptrolle. Und dann habe ich mich daran erinnert, dass ich schon sehr lange eine schwarze Spitze mit lila Stickerei besitze, die zu eben dieser Assoziation gut passen könnte:
Ich finde es übrigens spannend wie sehr sich die Wirkung von Spitze je nach Untergrund verändert. Ich hatte noch ein Lila-Zubehör-Set da, habe mich aber (auch mit Hilfe von Muriel) für die schwarze Variante entschieden, da es noch ein wenig düsterer wirkt und passender zum Thema Fantasy.
Diesen BH habe ich übrigens erst heute genäht, daher kommt unser heutiger Beitrag erst etwas später als üblich. Aber ich sagte ja schon wie sehr uns der BRAugust jedes Jahr inspiriert.
Am Material-Bild oben sieht man auch sehr gut wie die Spitze verläuft. Die Stickerei ist ausschließlich oben und spiegelt sich nirgendwo. Das erschwert die Platzierung der Schnittteile. Noch schwieriger wird es, wenn man die DOGS (Direction of greatest Stretch) einhält. Denn wie immer war mein Plan, dass rechte und linke BH-Hälfte möglichst gleich aussehen sollen. Als ich die ersten Cups zugeschnitten und aneinander gehalten habe, gefiel mir der Zuschnitt nicht mehr. Dann kam mir die Idee, dass ich die Schnitteile auf einem anderen Bella-BH auslegen könnte, das hat die Platzierung deutlich vereinfacht. Die Rahmenteile liegen übrigens falsch rum, das ist mir erst später aufgefallen….
Das Ergebnis gefällt mir richtig gut. Die Stickerei auf den Cups verläuft sehr harmonisch
Die Bogenkante der Spitze verläuft sehr unregelmäßig, das hat das Zuschneiden und Nähen auch sehr schwierig gemacht. Aber dafür wirken sie richtig toll und ein bisschen mystisch…
Für die Backbands habe ich die untere Kante der Spitze verwendet
Die Innenansicht des BHs:
Diese spontane Aktion hat mir sehr viel Spaß gemacht.
Schnitt: Bella BH von Sewy
Größe: 75B
Anpassungen: Bridge um 0,6cm verschmälert, Weite aus den Obercups genommen
Material: Powernet, Laminat und auch das Zubehör von Sewy (Kurzwarenpaket Schwarz mit 30mm Verschluss); Bei der Spitze weiß ich leider die Quelle nicht mehr.
Bella-BH in neuer Größe – diesmal mit Anpassungen
Nachdem ich eine viel zu lange Bügel-BH-Nähpause eingelegt habe (2 Jahre ), hab ich mir mit den geplanten Änderungen für meinen neuen „75B-Bella-BH“ nicht viel Zeit gelassen.
Die Schnittänderung hab ich sehr zeitnah vorgenommen (nicht dass ich noch vergesse was ich vorhatte). Ein paar Tage später hab ich dann den Zuschnitt gemacht und am folgenden Wochenende dann bis spät in den Abend genäht, weil ich so neugierig auf das Ergebnis war.
Änderungen:
Auch der BH in 75B (die Größe hatte ich ja gerade erst neu herausgefunden, siehe vorheriger Blogpost) war im oberen Bereich der Cups nicht vollständig ausgefüllt. Es war definitiv kein Problem einer vollständigen Cupgröße, es reichten wirklich kleine Anpassungen am Cup. Da die beiden unteren Cupteile nicht betroffen waren, hab ich die Änderungen nur an den Obercups (rechts und links getrennt) ausgeführt.
Ich habe etwas Weite herausgenommen, dabei aber darauf geachtet, dass die unteren Nahtlinien die später auf die beiden unteren cups treffen werden nicht verändert werden. Die Änderungen habe ich an den Schnittteilen ohne NZ vorgenommen und hinterher neue Schnittteile für Laminat und für Stoff erstellt.
Da dies ja meine selbst veränderten Schnitteile für „Bella mit Mikrofaser“ sind, werde ich die Änderungen auch noch mal gesondert an den Schnitteile für den Originalschnitt mit Spitze vornehmen. Das soll nämlich meine nächste Version werden.
Zusätzlich habe ich den Steg / die Bridge verändert. Die hatte ich damals bei 75C etwas verschmälert, für die neue Größe aber erstmal wieder das Original der entsprechenden Größe verwendet. Ich dachte mir schon, dass das keine gute Idee ist, aber irgendwie wollte ich auch gerne den kompletten Schnitt unverändert sehen und bewerten.
Ich habe gerade mal 0,6cm entfernt, aber hier sieht man den deutlichen Unterschied am BH selber, vor allem in der Innenansicht und daran wie weit die Bügelbänder voneinander entfernt sind. Am Sitz bringt es natürlich auch eine deutliche Verbesserung. Hier ein Vergleich:
Rückblickend war weder die neue Größenfindung anstrengend, noch die Änderungen. Es gab also eigentlich überhaupt keinen Grund sich so lange darum zu drücken.
Stoffe:
BHs zu nähen, während man neue Größen oder Anpassungen oder gar ganz neue Schnitte ausprobiert, ist immer etwas nervenaufreibend, da man bis zum Schluss nicht weiß, ob der BH passen wird.
Eigentlich konnte ich das ja auch diesmal nicht wissen. Die Änderungen habe ich aus dem Bauch heraus vorgenommen und nicht nachgelesen oder erfragt.
Aber irgendwie war ich mir dennoch sicher, dass meine Änderungen den geplanten Effekt bringen werden und ich habe daher mutig besondere Stoffe und Zutaten verwendet:
Ein (schon älteres) Geburtstagsgeschenk von Muriel: Ein BH-Kit von Studio Costura Shop (Sie verkauft über Etsy). Leider hab ich Vergessen das Kit vorab zu fotografieren, aber ich zeige ein paar Nahaufnahmen.
Gerade solche glänzenden aber ansonsten schlichten Träger oder auch die Rosé-goldenen Metallringe und -schieber treffen genau mein Geschmack und sind mir viel lieber als Schleifchen oder sonstige Verzierungen die ein BH haben könnte.
Und wenn dann noch alle weiteren Stoffe (Powernet, Einzugsware/Tül) und eben auch das Laminat (aus meinem Bestand) zusammen passen, schaue ich mir den BH von innen genauso gerne an
Fazit meiner Änderungen:
Dieser leicht angepasste BH sitzt nun wirklich richtig gut. Kleine Änderungen mit Riesen-Wirkung. Auch nach Jahren ist es immer noch eine Riesenfreude (und ein großer push für das Selbstbewusstsein), wenn eine BH-Anprobe dermaßen erfolgreich verläuft Und gerade, weil der BH nun perfekt passt, freue ich mich doppelt darüber, dass ich ihn nicht mit Probe-Stoffen genäht habe, sondern mit diesen besonderen Stoffen.
Ein paar Tage später hat der BH noch ein passendes „Untenrum“ bekommen. Vom Stoff war noch genügend übrig für eine passende Unterhose. Wie immer mein eigener, langweiliger, aber stets bequemer Schnitt.
Auch wenn Zierlitzen oder Paspelgummis in den meisten Fällen sehr hübsch anzusehen sind – an Unterhosen mag ich die Gummis am liebsten unsichtbar = eingeklappt. Es schadet aber trotzdem nicht passende Farben zu nehmen, ich weiß ja dass sie da sind, dass sie passen und freue mich dann trotzdem drüber
Ich bin gedanklich schon wieder beim nächsten Projekt: Noch einmal dieser BH aber mit Spitze (So wie der Bella BH von Sewy eigentlich vorgesehen ist). Wenn man einmal wieder drin ist, im BH nähen, ist es schwierig etwas anderes zu machen 🙂
Neuer Bella-BH mit neuer BH-Größe
Bisher habe ich immer nur meine neuen BHs gezeigt. Neue Schnitte oder einfach neue Varianten aus den alt bewährten Schnitten… Was aber – wenn sich die Körbchengröße im laufe der Jahre verändert….? Egal ob durch Abnahme, Zunahme, Schwangerschaft, oder einfach nur „das Alter und der Lauf der Zeit“…. Und wenn man plötzlich nicht mehr die jahrelang gewohnte Körbchengröße hat? Hier ist meine Erfahrung dazu und wie ich mich lange drum gedrückt habe das Thema anzugehen….
Meine letzter Blogbeitrag zum Thema BH nähen (ausgenommen Sport-BHs) ist zweieinhalb Jahre her. Anfang 2018 habe ich mit dem Laufen angefangen und dann rückten Sport-BHs in den Fokus. Zusätzlich hat sich durch den Sport meine Figur verändert und nicht nur die Hüfte wurde etwas schmaler…. Irgendwie war ich dadurch blockiert neue BHs zu nähen, da ich wusste, dass ich nun nicht mehr mit den vorhandenen, schon abgepausten Schnitten arbeiten konnte und es mehr Arbeit sein wird als einfach nur nähen
Als ich mit dem BH nähen anfing, hatte ich (zumindest bei den Sewy-Schnitten) eine 75C
Ich hatte lange Zeit einen Lieblings-BH: Der Bella BH von Sewy. Mit Hilfe eines Kurses vor Ort bei Sewy hatte ich dort an der Größe 75C kleine Änderungen vorgenommen und dann passte mir dieser BH perfekt, sodass ich einige Versionen davon genäht habe. Nachdem ich wusste wie man den Schnitt, der eigentlich für Spitze gedacht ist in eine Mikrofaser-Version ändert, habe ich nur noch diese Varianten genäht. Optisch mochte ich Spitzen sehr gerne, aber ich trug viele Oberteile aus Jersey und darunter mochte ich lieber glatte BHs deren Struktur man unter dem Shirt/Jerseykleid eben nicht sieht.
Mein Schwarz-Weiß-BH (ganz unten rechts im Bild) war nun 3 jahre lang mein absoluter Favorit – ich habe ihn rauf und runter getragen. Allerdings fülle ich ihn mittlerweile nicht mehr aus. Die Figurveränderungen habe ich generell positiv wahrgenommen. Fürs Nähen bedeutete das in den meisten Fällen, dass ich einfach eine Kleidergröße darunter nach meiner Größe schauen konnte. Manchmal empfand ich die Veränderungen aber auch als unpraktisch, und Schnitte bei denen ich größere Anpassungen hätte vornehmen musste (Hosen und BHs) hatte ich seither einfach gemieden.
Zum Glück veranstaltet Ying vom Tailor Made Shop jedes Jahr den BRAUgust auf instagram. Und obwohl gefühlt keinerlei Zeit dafür war in diesem Jahr, nehmen Muriel und ich wieder gemeinsam Teil mit unserem instagramaccount @500and5_bramakingblog (ja, irgendwann wird auch der entsprechende Blog noch entstehen).
Bis vor kurzem war da noch diese Hürde
„Wenn ich jetzt einen neuen BH nähe, dann wird das seeehr aufwändig, denn ich muss ja meine neue Größe finden UND sicher noch Anpassungen machen“.
Der BRAugust hat es geschafft mich wieder dermaßen zu motivieren, dass die Hürde viel kleiner erschien. Und einmal angefangen war dann alles doch ganz einfach: Messen, mögliche Größe raussuchen, einen Foam-Cup probenähen…
In meinem Falle passte der 75B-Probe-Cup sehr gut und ab da war ich richtig motiviert. Sogar so motiviert, dass ich einen Stoff genommen habe, den ich seeehr gerne mag und für den es definitiv nur noch für einen BH reicht. Ich hatte 2017 schon einen Harriet-BH draus genäht der leider nicht passte:
Ich war sehr traurig drum, denn zum einen war der BH durch ein paar Änderungen von außen und innen wunderschön verarbeitet zum anderen gefiel mir die Kombination aus Schnitt und Stoff wahnsinnig gut.
Mein Mut zum Risiko wurde belohnt und meine neue BH-Größe 75B passt sehr gut. Wäre dies mein erster BH würde ich ihn genauso lassen. Da ich aber inzwischen viel dazu gelernt habe, bin ich ein wenig kritischer und sehe sofort Optimierungspotenzial:
- Eine Änderung die ich eigentlich immer machen muss: Die Original-Bridge des Schnittes ist zu breit und ich werde sie wie immer um 0,5cm verschmälern. Das klingt nach nichts, hat aber viel Auswirkung. An diesem BH sieht man, dass die Bügelbänder innen sehr weit auseinander liegen. Eigentlich berühren die sich bei mir, bei manchen Schnitten laufen sie sogar übereinander weiter…. Die Bügelbänder werden eigentlich ein weniger höher angesetzt, ich bin wohl tatsächlich aus der Übung….
- Die Obercups sind nicht zu 100% ausgefüllt und vor allem nicht gleich viel ausgefüllt. Hier werde ich also zwei neue Obercup-Schnittteile anfertigen, die dann zukünftig für links und rechts auch gesondert zugeschnitten werden müssen. Die Anpassungen werden dann natürlich sowohl für die Laminat-Schnitteile als auch für die Stoff-Schnittteile gesondert gezeichnet.
Meine Änderungen zeige ich dann bei dem angepassten BH.
Im Nachhinein ärgere ich mich, dass ich mich so lange davor gedrückt habe. Als ich erstmal an der Nähmaschine saß, hat das BH nähen sofort großen Spaß gemacht und – obwohl ich es mir anders eingeredet habe – ich wusste noch genau wie man BHs näht 😉
Was ich aber tatsächlich feststellen musste: Wir waren viel zu lange nicht bei Sewy und ich musste nun erstmal neues Material online bestellen. Denn natürlich hat mich die Kombination aus Inspiration durch den BRAugust und dieser kleine Erfolg der neuen Größenfindung angefixt und ich möchte sofort weitere BHs nähen 🙂
Ich kann daher nur empfehlen sich mit dem Thema „Neue Größenfindung“ auseinanderzusetzen. Es ist selten so kompliziert und aufwändig wie es scheint. Dafür ist das Gefühl wieder einen perfekt sitzenden BH zu haben wirklich großartig!
Radkleidung: Rouleur-Leggings mit Bib und Radtrikot
Seit letztem Herbst besitze ich ein Fahrrad. Da ich im Schwarzwald lebe und das kleine Örtchen in dem ich wohne, etwas höher gelegen ist, war mir immer klar: Wenn dann wird es ein E-Bike. Das eröffnet aber auch viele Möglichkeiten für Entfernungen: Ich kann jetzt mit dem Rad zur Arbeit fahren, obwohl da für Hin- und Rückfahrt 60km zusammen kommen. Das schafft man natürlich auch ohne Motorkraft, aber es ist natürlich toll es nicht schaffen zu müssen. Egal ob der Arbeitstag einfach hart war, der Wind plötzlich zu stark oder die Strecke zu lang oder zu steil bergauf geht….
Letztes Jahr habe ich dann schnell gemerkt, dass spezielle Fahrradkleidung durchaus viel Sinn macht. Eine erste Anschaffung (mit langwieriger Suche) war eine lange Radhose mit Sitzpolster und Bib. Also Trägern. Die sorgen dafür dass der hintere Rücken bedeckt bleibt und damit rundherum sicht- und windgeschützt ist. Es war eine kleine Tortur eine Hose zu finden die mir passte. Die Weite und Länge musste stimmen, aber auch der Sitz des Sitzpolsters. Wochen später wurde ich endlich fündig und hatte eine teure, aber gut sitzende, lange Hose. Leider komplett in Schwarz. Es gab sowieso nicht allzu viel Auswahl an Farben, und die paar wenigen, die es gab passten mir nicht. Aber immerhin war ich nun für den Herbst und Winter ausgerüstet und hab es sehr genossen an einigen Tagen eben nicht mit der Bahn zur Arbeit fahren zu müssen.
Als der Frühling kam, kam auch der Wunsch das Rad auch in der Freizeit zu nutzen. Z.B. für lange Radtouren mit dem Mann. Da der Frühling bei uns im Süden aber eigentlich SOMMER bedeutet, waren meine langen schwarzen Bibs keine Option. Ich hatte immer mal wieder online geschaut, ob ich schöne kurze Radhosen finde. Aber bei den kurzen Varianten gab es für Frauen nur trägerlose Radshorts, die natürlich trotzdem unfassbar teuer waren und natürlich SCHWARZ. Hinzu kam, dass inzwischen die Geschäfte vor Ort geschlossen waren und ich nicht noch einmal haufenweise Hosen online bestellen wollte, die ich ggf. alle wieder zurückschicken muss, weil sie nicht passen. Aber im Grunde war das gut, denn das gab mir endlich den Ruck die „Rouleur Leggings“ in der Bib-Variante zu nähen, die Fehrtrade letztes Jahr herausgebracht hat. Sie hatte den Schnitt ein paar Tage vorher angekündigt und ich war so begeistert, dass ich ihn am Tag des Erscheinens gekauft habe. Mit dem Kauf des Ebooks habe ich auch 3 Charmoise Pads ( = Schaumstoffpolster die zu starken Druck auf die Sitzhöcker und den gesamten Sitzbereich vermeiden) erworben: Zwei für mich, eines für meinen Mann. Das machte die Sache noch cooler, aber leider auch scheinbar schwerer für mich. Und so wanderte das E-Book auf meine Festplatte und blieb da erstmal unberührt. Sportstoffe hatte ich zu der Zeit eh keine passenden da.
Als ich das Thema nun angehen musste, weil ich wirklich keine andere (kurze) Fahrradhose hatte, die erste Radtour aber längst geplant war, ging es dann plötzlich ganz schnell. An nur einem Nachmittag und Abend habe ich die Hose angefangen und fertig gestellt.
Bei der Größe war ich laut Tabelle zwischen XS und S. Durch die vielen Unterteilungen im Schnitt war mir ein Anpassen zu aufwändig und ich habe mich für Größe S entschieden. Die Unterteilungen erlauben theoretisch auch tief in die Farbkiste zu greifen und allerlei Stoffe zu kombinieren. Aber leider hatte ich keine Farben die gut miteinander harmoniert hätten und überhaupt hatte ich noch genau 2 Sportstoffe in ausreichender Menge. Beide von Fabworks.uk: Italian Matte Lycra in den Farben Caramel und Raisin (ein dunkler Aubergine-Ton, er ist leider ausverkauft). Meine Begeisterung für diese Stoffe hatte ich hier schon mal beschrieben.
Im Nachhinein habe ich mich kurz gefragt, ob ich lieber alles in Aubergine (Raisin) hätte nähen sollen. Inzwischen habe ich aber ein passendes Shirt und bin daher doch froh über die Farbzusammenstellung mit Caramel.
Da ich ja spontan und daher mit Vorrat aus dem Stash genäht habe, habe ich zunächst geschaut welches Foldover Elastic ich „opfern“ sollte. Denn der Bestand den ich da habe, war eigentlich für Sport-BHs gedacht. Theoretisch fasst man die Taschenoberkanten ein (hier habe ich mich für einen Goldton entschieden) und den kompletten Träger auf beiden Seiten. Dabei geht dann ordentlich Falzband drauf. Weil ich kein farblich passendes hatte und von dem goldenen ungern alles opfern wollte, kam mir dann die Idee, dass ich nicht wie in der Anleitung vorgesehen vorgehe. Ich habe die Träger erneut zugeschnitten, nur diesmal in zweifacher Ausführung und mit 1cm Nahtzugabe und habe sie verstürzt. Und ich muss sagen: Diese Variante gefällt mir nun um Welten besser als die vorgesehene. Ich kann mir sogar vorstellen, dass sie auch angenehmer am Hals ist, da nur der (in meinem Falle super weiche) Lycra am Hals anliegt. Übrigens dachte ich nach Fertigstellung dass mir die Träger ein kleines bisschen zu lang sind. Man sieht auf dem nachfolgenden Foto ein kleines bisschen, dass der Rücken nicht auf Spannung ist und hierfür ca. 3 cm zuviel Träger wäre.
Ich bin aber nun froh, dass ich die Länge nicht weggenommen habe. Sitze ich nach vorne gebeugt auf dem Rad ist die Länge nämlich perfekt, alles sitzt da wo es sitzen soll, aber ich habe keinerlei unangenehmen Zug am Hals.
Der Vollständigkeit halber muss ich noch erwähnen, dass ich das Shirt (welches leider die gleiche Farbe wie die Hose hat und daher alles etwas schlechter zu erkennen ist) hier nur für die Fotos des Blogbeitrages trage. Normalerweise werden Bibs direkt über den Sport-BH getragen und darüber dann ein Radtrikot. Da es hier heute aber eben nicht um selbstgenähte Sport-BHs geht und ich natürlich auch hin und wieder hinterfrage was ich alles von mir im Netz zeigen möchte, habe ich für die Fotos das Shirt untergezogen. Ich habe das Bild in der Vorderansicht aber so sehr aufgehellt, dass man ganz gut erkennen sollte wo das Shirt aufhört und die Bibs anfangen 😉
Für die Taschen wird Mesh empfohlen. Ich habe Powernet genutzt, was ja auch eine Art Mesh ist, nur meist etwas fester…? Verwendet habe ich es aber, da ich es durch die BH-Näherei sowieso in meinem Bestand habe. Es erfüllt seinen Zweck sehr gut, mein Handy war während der Fahrt sehr gut in den Taschen verstaut.
Auch der untere Bereich der Träger wird innen mit Mesh, bzw. in meinem Falle mit Powernet. Sieht man auf weiteren Bildern der Innenansicht später noch.
Die Anleitung
…ist wirklich perfekt. Es ist alles bebildert und obwohl die Anleitung natürlich auf Englisch ist, kam ich an keinem einzigen Punkt ins Stocken. Weder sprachlich noch technisch… Es ist alles so gut beschrieben, dass ich die Hose in einem Rutsch durchnähen konnte, obwohl ich die Verarbeitung vorher natürlich nicht kannte. Und was mich ebenfalls begeistert ist, ist dass von innen alles auch noch sauber verarbeitet ist.
Einzig die Tatsache, dass die Träger mit foldover elastic hätten eingefasst werden sollen, finde ich persönlich nicht so schön, aber mir ist ja zum Glück rechtzeitig eine andere Lösung eingefallen.
Die Passform
… hat mich ebenfalls begeistert. Zwar finde ich ihre Vorstellungen von den Größen XXS und XS und S eher seltsam, aber das wichtigste ist ja: ich konnte nach meinen Maßen gehen, habe genaue Anweisungen zu den Stoffen bekommen und die Hose passt perfekt. Auch die Beinabschlüsse der kurzen Hose.
(Bei anderen Schnitten hatte ich hier schon die Probleme, dass die zu eng waren oder aber hoch rutschten)
Das Sitzpolster
Auch wieder ein Thema vor dem ich am Ende wirklich Bammel hatte. Die Hose ist so schön geworden und hat dazu noch so gut gepasst, dass ich sie am Ende natürlich nicht versauen wollte, weil das mit dem Charmoise Pad evtl nicht klappt. Aber auch hier erklärt sie am Ende der Anleitung sehr gut wie man vorgeht. Zwar hat für mich persönlich die Positionierung gemäß der Anleitung nicht gepasst, aber sie beschreibt genau, dass man dies eben erst testen soll und daher noch nicht komplett annähen soll.
Ich habe den ersten Versuch sogar nur mit ein paar Handstichen befestigt, bin (komisch) durchs Haus gelaufen und habe eine Runde auf dem Rad gedreht und danach war schnell klar um wieviele cm ich das Pad ca. versetzen muss. Beim nächsten Versuch dann das gleiche Vorgehen: Das Gehen ging direkt deutlich besser und die kurze Testfahrt war erfolgreich. KOMPLETT festgenäht habe ich das pad dann erst nach einer 17km-Testfahrt. Von dieser bin ich dann so begeistert heimgekommen, dass ich das pad getrost komplett annähen konnte. Dafür hab ich mir dann viel Zeit gelassen und sogar mit 2 verschiedenen Garnfarben gearbeitet 😉 Ich wollte einfach nicht mit dem Lila Garn durch den vorderen Caramelton rattern….
Wie ich nun weiß ist dies auch ein wichtiger Entscheidungspunkt für die nächste Version: Soll die nächste Radhose wieder Sitzpolster bekommen? Dann wäre es einfacher an dieser Stelle nicht mit 2 Stofffarben zu arbeiten und eher an der Seite eine weitere Farbe zu verwenden.
Beim Annähen des pads sind definitiv gaaaanz viele Stecknadeln sehr hilfreich und alles immer wieder glatt streichen und die Mitte überprüfen. Anfangs ist mir das Pad nämlich zur Seite verrutscht beim Annähen und ich hab den Anfang wieder aufgetrennt.
Inzwischen hat die Hose mehrere längere Fahrten hinter sich und bei jeder Fahrt war ich wirklich begeistert! Nur eines hat mir gefehlt: Das passende….
Radtrikot
Eigentlich wollte ich das Radtrikot aus dem Buch „Sew your own Activewear“ nähen. Hier hatte ich beim Kauf aber wohl übersehen, dass im Buch nur Basic-Schnitte enthalten sind und für alle Varianten erst (teils aufwändige) Änderungen in den Schnittteilen eingezeichnet werden müssen. Das habe ich dann auch versucht, bin aber leider gescheitert.
Ein weiterer Versuch mit einem anderen Schnitt ist ebenfalls gescheitert: Der vorhandene Reißverschlusskragen war viel zu hoch und zu eng, die Art wie man den Reißverschlussbeleg einsetzt habe ich leider nicht verstanden und die generelle Passform an mir war leider durchweg fürchterlich.
Bei meiner Suche nach einem Radtrikot-Schnitt habe ich nur noch einen weiteren gefunden: Einen Männerschnitt von Jalie Patterns. Das hat mich wirklich stark verwundert, dass selbst die gängigen Schnitthersteller für Sportschnitte keine Schnittmuster für (Frauen-) Radtrikots haben.
Um überhaupt erstmal irgendein Radtrikot zu haben, hab ich mir dann überlegt einen vorhandenen gut sitzenden Shirt-Schnitt entsprechend zu verändern.
Mein Basis-Schnitt dafür war das Green-Tee von Greenstyle Creations. Das sitzt gut an mir und ich hatte dem Schnitt schon mal eine (abnäherfreie) FBA verpasst. Um es in ein Radtrikot zu verwandeln, habe ich folgende Änderungen vorgenommen:
- Vorder- und Rückteil: Weite aus der Taille genommen, damit das Radtrikot komplett anliegt.
- Rückteil: den Saum unten geschwungener auslaufen lassen
- Für die typische Fahrrad-Rückentasche mit Fächern habe ich den unteren Rückenbereich kopiert und daraus ein separates Rückentaschen-Schnittteil erstellt
- Das Vorderteil habe ich am Saum seitlich entsprechend angepasst, so dass die Seitennähte aufeinander treffen
- Ebenfalls am Vorderteil: Den Halsausschnitt habe ich deutlich verkleinert um windgeschützter zu sein.
- Ärmel: Enger gemacht, damit auch diese am Arm anliegen
Die Änderungen waren alle erfolgreich. Wie auch bei Kauf-Trikots liegt mein Radtirkot wunderbar an, ohne zu eng zu sein.
Für das Shirt selber hatte ich nun leider nur noch den Caramel-farbenen stoff. Von Aubergine (Raisin) waren nur noch kleine Stoffstücke übrig, die ich aber dennoch verwendet habe um noch etwas Farbe in das Radtrikot zu bringen. Der Halsausschnittstreifen ist etwas schmaler als gewöhnlich, aber mehr Breite hatte ich nicht zur Verfügung und ich wollte ihn unbedingt in Aubergine… Auch wenn es vorne nur einen winzigen Farbtupfer bringt, bin ich dennoch froh drum, es ist mir vorne irgendwie doch zu viel Caramel… Vielleicht bringe ich nachträglich noch einen Plot auf – mal schauen.
Für das Taschenfach habe ich überlegt wie ich die Reststücke noch einfließen lassen könnte und habe mich für eine Art Origami-Lösung entschieden. Hätte ich mich jemals mit dem Thema Patchworken beschäftigt, hätte ich das auch bedachter angehen können. So wurden es einfach zufällig aneinandergereihte Stoffstücke, immer wieder zurecht geschnitten und aneinander genäht und abgesteppt. Der Stoff in der Mitte ist eine Sport-Lycra-Stoffmuster von Spoonflower.
Meine Stoffstücke habe ich mit Hilfe des Rückentaschen-Schnittes entsprechend zugeschnitten. Die obere Kante habe ich leicht auf Zug mit Falzband eingefasst.
Die Rückentasche habe ich zunächst rechts auf rechts auf das Rückenteil genäht, habe aber am Shirtsaum 1cm freigelassen. Nach dem Annähen der unteren Taschen-Kante habe ich die Taschen-Seiten noch innerhalb der NZ an das Rückenteil genäht, die Fächer abgenäht und anschließend das Shirt erstmal fertig gestellt. Am Ende habe ich den Saum mit der Coverlock umgenäht und hatte dafür ja noch 1cm Saumkante die ich nutzen konnte. Hätte ich die Rückentasche bündig mit dem Saum gelegt und hätte ich alles zusammen nach innen geklappt, wäre der Saum doch sehr dick geworden. Im Buch wird der Saum auch freigelassen, aber mit Foldover Elastic eingefasst. Das fand ich aber nicht schön. Mit meinem Ergebnis bin ich sehr zufrieden.
Dinge die ich dennoch gerne ändern oder einfach nur testen möchte beim nächsten Mal:
- Um auch ins Vorderteil mehr Farbe zu bringen, werde ich auch mal einen Schnitt mit Raglan-Ärmeln testen. Bei normalen Ärmeln sieht es ja doch eher komisch aus, wenn man die Ärmel in einer anderen Farbe näht.
Ich habe dafür schon einen Schnitt bereit liegen. Ich werde an diesem aber dennoch so viel ändern müssen – dass ich ihn mal noch nicht erwähne. - Eigentlich hätte ich auch gerne eine Version mit Reißverschluss (zumindest oberhalb, nicht durchgehend). Ich kann aber noch gar nicht sagen, ob ich den wirklich brauchen würde beim Radfahren oder ob der eher (sehr aufwändige) Deko wäre. Denn wenn dann käme nur ein RV mit Beleg in Frage, bei dem wenn möglich auch noch oben am Hals ein Zipperschutz wäre… Hierzu hab ich leider noch kein Shirt-Schnitt (mit Anleitung!!) gefunden. Tipps nehme ich natürlich sehr gerne an 🙂 Selber rumprobieren möchte ich nicht.
- Das nächste Shirt wird zusätzlich zur normalen Fächerunterteilung auch noch ein aufgesetztes Reißverschlusstäschen bekommen. Den Schlüssel oder die Bankkarte würde ich ausschließlich in Reißverschlusstaschen verstauen.
Meine genähten Fächer sind allerdings der Standard vieler Radtrikots und bieten auch entsprechend Stauraum. Egal ob für Trinkflaschen oder das Langarmshirt das man irgendwann auszieht, weil es zu warm wird – es lässt sich vieles in diesen Taschen verstauen.
So, nun ist es doch schon wieder ein sportlicher Beitrag geworden für den Me Made Mittwoch. Aber da ich mich selber immer sehr freue, wenn ich nicht nur schöne Sachen anschauen kann, sondern auch ausführliche Blogposts mit viel Information zu lesen bekomme, hoffe ich, dass es euch genauso geht.
Ich nähe auch noch „Alltagskleidung“, habe da allerdings länger nichts mehr fotografiert.. Ich hoffe ich kann das demnächst nachholen und auch wieder mehr davon zeigen.
Ich wünsch euch einen schönen (Me Made) Mittwoch und gehe jetzt erstmal…. laufen 🙂
Nachtrag vom 23.08.2020
in der Zwischenzeit hat mein Radoutfit Zuwachs bekommen: Aus den Stoffresten meines Radoutfits habe ich mir den passenden Sport-BH genäht. Schnitt: Wieder der Endurance Sports Bra, den ich schon 2 mal auf meinem Blog gezeigt habe. 
Ich freue mich ja sowieso über selbstgenähte Sportkleidung. Aber wenn sie dann auch noch so perfekt zusammen passt, ist sowas immer noch ein kleines highlight für mich 🙂
Der Sport-BH der mal eine Kaufleggings war
Über den Endurance Sports Bra habe ich ja eigentlich schon einen sehr ausführlichen Blogbeitrag geschrieben. Ich habe auch erzählt welche Änderungen notwendig waren und dass dieser Sport-BH damit für mich ein absoluter Erfolg wurde. Also warum so schnell hintereinander noch ein Beitrag?
Dieser Sport-BH war bis vor kurzem noch eine (Kauf-)Hose und ich freu mich wie Schnitzel, dass ich die Hose die mir eigentlich nicht gepasst hat, retten konnte.
Gekauft habe ich sie online (zusammen mit ein paar anderen Teilen) bei einem Sale von Oysho Sports. Ich mag die Marke hauptsächlich, weil vieles im Sortiment warme, gedeckte Farben hat. Das ist im Bereich „Sportkleidung“ eher eine Seltenheit. Leider fehlen bei dieser Marke an sämtlichen Sporthosen im Sortiment die Taschen. Was denken sich die Marketing-Leute und Produktentwickler wo wir beim Laufen unser Zeug verstauen?? Zum Glück bleibt mir ja weiterhin das Selbernähen. Viele Tipps für praktischere Sportkleidung habe ich hier hinterlassen
Diese Leggings hatte im shop die Bezeichnung „weiche Leggings mit Lorbeerblätter-Print“ und ich glaube sie wurde als Yoga-Leggings beworben. Ich kann nicht mehr nachschauen, da mittlerweile ein neues Sortiment online ist und das alte komplett abverkauft und von der Webseite genommen wurde. Bei einer Yoga-Leggings hätte ich auf Taschen verzichten können, aber die Anprobe daheim zeigte sehr schnell, dass die Hose eh zu klein ist. Aber ich habe sie wie gesagt sehr günstig im Sale erworben und es gab auch keine andere Größe mehr, also stand ich vor der Frage, ob ich jetzt nur dieses eine Teil ersatzlos zurückschicke. Ich fand es wirklich schade um den Stoff der mir so sehr gefiel.
Und dann kam mir die Idee, dass ich die Hose eigentlich auch zerschneiden könnte um mir einen Sport-BH draus zu nähen. Auch wenn ich nicht wusste wie genau sich der Stoff verhält – es ist ja schließlich Sportstoff, was soll schon schiefgehen..?
(Das Schild gab übrigens folgende Infos: 80% Polyester, 20% Elasthan.)
Beim Aufschneiden der Hosenbeine war mir trotzdem etwas mulmig zumute, aber das Puzzeln beim Verteilen der Schnittteile hat dann direkt Spaß gemacht. Wie bei allen BHs die ich nähe, wollte ich auch hier darauf achten, dass linker und rechter Cup sich komplett ähneln, und das gleiche Muster in allen Schnittteilen aufweisen. Aber da das Muster auf der Hose eben nicht gleichmäßig und erstrecht nicht auf linkem und rechtem Bein gespiegelt verläuft, war das nicht so einfach. Zuerst hab ich mir sowieso erstmal das große Rückenteil gesichert. Für ein zweites war leider kein Platz, da hätte ich die DoGS (Direction of Greatest Stretch) schon seeeehr doll missachten müssen. Daher hab ich für das Innenteil ein Stoff aus dem Bestand gewählt: Mikrofaser von Sewy. In ähnlichem Creme-Ton hatte ich auch noch Laminat daheim, das passte gut.
Bei den Cup-Teilen war dann aber ein 100%iges Beachten des DoGS (und gleichzeitiges Beachten des gleichen Musters für rechten und linken Cup) auch nicht möglich und ich musste für einzelne Teile ein bis zwei Augen zudrücken und habe mich für weniger DoGS-Beachtung und mehr Muster-Beachtung entschieden.
Das war natürlich ein großes Wagnis was die spätere Passform angeht. Hinzu kommt, dass der Stoff wirklich sehr fest ist und nicht annähernd so viel nachgibt wie andere Sportstoffe. (Das hatte sich ja auch bei der Anprobe der Hose gezeigt….). Es war also kein völlig Entspanntes Nähen, das ich mir eigentlich erhofft hatte, da ich den Schnitt ja nun 2 x erfolgreich genäht habe.
Zunächst einmal musste ich das Projekt nach dem Zuschnitt erstmal zur Seite legen. Nachdem ich wusste was ich mit der Hose machen wollte, wollte ich zwar SOFORT zuschneiden, fürs Nähen fehlte mir aber die Zeit.
Etwa zur gleichen Zeit startete jedoch bei Instagram der BRAUgust. Muriel und ich haben spontan beschlossen, dass wir auch in diesem Jahr wieder mit unserem gemeinsamen Account 500and5_bramakingblog teilnehmen werden. Als wir die Themen durchgeschaut haben, hatten wir für manche Tage sofort ein passendes Projekt im Kopf, für manche entscheiden wir aber auch spontan ob wir mitmachen und welches Projekt passen könnte.
Tag 23 hat eigentlich das Thema „unexpected print“. Ich interpretiere es so, dass man einen Stoff vernäht hat, der eigentlich vom Muster eher nicht im Beuteschema liegt. Bei mir wäre das wohl alles Mögliche mit Tierfell-Aufdruck. Eher unwahrscheinlich das sowas in meinen Bestand gerät. Mir ist aber stattdessen sofort eine weitere Interpretation in den Sinn gekommen:
Statt „unexpected print“ nehme ich nun mit dem Thema „unexpected fabric“ teil. Denn dieser Stoff kam ja wirklich sehr unerwartet in meinen Stash und mit seiner Bestimmung als BH hätte er sicher auch nicht gerechnet 😀
Jetzt musste ich das Projekt aber doch noch dazwischenschieben, denn ich wollte den noch nicht genähten BH unbedingt an Tag 23 zeigen, aber gerne schon in fertiger Version. Sonst hätte ich gar nicht berichten können, ob das Projekt „aus Hose wird BH“ überhaupt funktioniert.
Fürs Nähen habe ich 2 Abende gebraucht: Einen Sonntagabend mit Dresdner-Tatort und ganz schauriger Blitzlicht-Stimmung (es war nicht viel Gewitter, aber geblitzt hat es wirklich den kompletten Tatort lang und es hat sich direkt eine Sonntagabend-Krimi-Atmosphäre eingestellt). In dieser Zeit wurden die Laminat-Cups und die Stoff-Cups fertig und beides habe ich noch aneinander genäht. Da die zweite Hälfte des Tatorts deutlich spannender wurde, wurde mein Nähtempo langsamer, sonst hätte ich sicher noch mehr geschafft.
Für den zweiten Nähabend hatte ich spannende Podcast-Unterhaltung (Audible – „180°“). Nach Ende der „eigentlichen Nähzeit“ (es war ja Wochentag) von Abend Nummer 2 war ich gerade mit dem Falzband fertig. Aber wie das so ist: Nur noch schnell das Unterbrustgummi! Und wenn man das schon hat, ist es ja eigentlich nur noch der Reißverschluss und der BH ist schon fertig. Musste natürlich auch noch sein. Hätte eh nicht schlafen können, wenn ich 10% vorm Ende einen unfertigen BH im Nähzimmer warten lasse 😉 Also hab ich das auch noch gemacht und kurz vor Mitternacht hatte ich den BH fertig und auch bereits die Anprobe hinter mir und konnte sehr glücklich und zufrieden schlafen gehen. Trotz des deutlich anderen (weniger elastischen) Sportstoffs hat der BH 1a gepasst 🙂
Sowohl für den Reißverschluss als auch für das foldover elastic hätte ich gerne andere Farben ausgesucht. Etwas gedeckter und noch besser passend zum olivgrünen Sportstoff. Den Reißverschluss hätte ich aber vor Ort nirgends bekommen und hätte erst wieder eine Online-Bestellung machen müssen. Da hat dann die Vernunft gesiegt und ich habe genommen was da war und farblich einigermaßen passte. Die Reißverschluss-Länge von 16 cm bei dieser Breite die hier benötigt wird, war schon damals auch online nicht so schnell auffindbar. Eine sehr tolle Farbauswahl hab ich dann aber bei naehzutaten.de gefunden. Zum Glück hatte ich da gleich 5 Stück in verschiedenen Farben bestellt 🙂 Mit der Qualität bin ich auch sehr zufrieden. Die beiden Türkisen Sport-BHs wurden während ihres kurzen Lebens schon rauf und runter getragen und lassen sich sehr gut öffnen und schließen. Ich verlinke die Quelle am Ende des Beitrags.
Auf diesen Fotos sieht man recht gut wie der Reißverschluss angebracht ist und wie der Reißverschluss-Schutz dafür sorgt, dass der Reißverschluss nicht die Haut berührt. In meinem Falle ist der Reißverschluss-Schutz selbstgenäht, das beschreibe ich in diesem Beitrag
Er ist toll geworden mein neuer Lorbeerblätter-Sport-BH. Noch toller wäre, wenn ich jetzt noch die passende Sporthose dazu hätte. Aber hätte ich die Hose, hätte ich keinen BH 😛 Cooler ist definitiv mein BH!
Übrigens seht ihr oben bei dem Bild der aufgeschnittenen Einzelteile ja auch noch den Bund. Den hab ich mal aufbewahrt, denn ich hab schon eine Idee wie ich auch den noch verwenden könnte : Zusammen mit einer Kordel werde ich versuchen aus dem Bund ein Halstuch für sehr kalte Lauftemperaturen zu nähen.
Schaut ihr auch regelmäßig beim BRAugust vorbei? Egal ob ihr schon BHs näht oder noch mit dem Gedanken spielt, es lohnt sich sehr dem hashtag zu folgen, dahinter steckt wirklich soooo viel Inspiration ☺️ Und in diesem Jahr gibt es auch noch einen weiteren Fokus auf active wear. Für mich natürlich doppelt passend 😀
Genäht:
Endurance Sports Bra von Greenstyle creations
Änderungen: seitliche Cups verkleinert; Fold over elastic anders als in der Anleitung beschrieben vernäht; RV-Schutz anders zugeschnitten und vernäht (alle Änderungen sind hier beschrieben)
Stoff: eine aufgeschnittene Kauf-Leggings
Reißverschluss: breiter 16 cm teilbarer Reißverschluss von YKK, bestellt über naehzutaten.de (sehr viele Farben vorhanden!)
Falzband / fold over elastic: Cremefarben (wahrscheinlich von Sewy, wird dort als Paspelband aufgeführt)
Innenstoff Rückenteil: Mikrofaser cremefarben: Sewy
Laminat cremefarben (wahrscheinlich von Sewy)
Endurance Sports Bra mit Spoonflower Sport Lycra
Werbung: Der hier verwendete Sports-Lycra mit dem Design „Rainy Day Drops“ von Scarlette Soleil wurde mir von Spoonflower im Rahmen einer Kooperation zur Verfügung gestellt. Der Beitrag enthält Verlinkungen.
Tja…. der Endurance Sports Bra… Als ich den Schnitt entdeckt habe, war ich sofort Feuer und Flamme. Ich kenne einige sehr gute Sport-Schnitte von Greenstyle Creations. Aber…. sagen wir mal so: Zu diesem Schnitt hab ich ein sehr gespaltenes Verhältnis 😉
Ich liebe das Ergebnis das ich nun mittlerweile erzielt habe und heute zeige. Und ich liebe es einen Sport-BH zu haben der perfekt sitzt, nicht einfach nur platt drückt (dazu gleich mehr) und sich vorne öffnen lässt!! Ganz einfach durch einen Reißverschluss. Und das Beste: Der Reißverschluss berührt dabei nicht mal die Haut.
Ich bin ja sowieso Fan von normalen Sport-BHs, also BHs mit Verschluss (ich hasse es wie sich Sport-Tops einrollen beim An- und Ausziehen!!) und vor allem mag ich Sport-BHs mit 2 einzelnen Cups. Ich habe schon unendlich viele (Kauf-) Sport-BHs und Sport-Tops getestet. Und obwohlich ich keine wirklich große Größe benötige, ist der einzig perfekte Sitz und Halt (bei mir) wirklich nur gegeben, wenn es 2 separate Cups gibt. Achtet mal drauf: in durchgenden Tops ist entweder der Halt nicht optimal (ich teste das immer im Springen) oder es wird einfach alles nur plattgedrückt und hält dadurch dann immerhin so mittelgut. Das ist aber wirklich keine „artgerechte Haltung“ 😉
Ich benötige meine Sport-BHs hauptsächlich zum Laufen und da müssen Sitz und Halt perfekt sein. Außerdem gehe ich ab und zu zum World Jumping (Kurse auf dem Mini-Trampolin) und spätestens hier ist ein perfekter Halt dann Pflicht.
Meine Liebe ist aber wie gesagt das Laufen und hier brauchte ich dringend weitere Sport-BHs. Mit Pia von Sewy hab ich schon gute Erfahrungen gemacht, aber ich wollte gerne noch weitere testen.
Zurück also zu meinem gespaltenen Verhältnis zu dem Endurance Bra. Ich nehme das jetzt schon vorweg: Ich bin seeehr glücklich mit diesem Ergebnis. Aber leider nicht mit der Anleitung. Und auch nicht mit dem Originalergebnis des ersten BHs. Aber es gibt natürlich bei vielen Schnitten Anpassungsbedarf, daher erzähle ich erstmal was mir an der Anleitung alles NICHT gefallen hat:
– Mir fehlte zunächst erstmal eine gute Übersicht. Genau genommen fehlt mir die sogar jetzt noch. Es gibt nämlich verschiedene Möglichkeiten den BH zu nähen (Racerback oder mehrere sich überkreuzende Träger = criss cross back), aber es gibt leider in der Anleitung kein Bild wie das dann fertig aussehen würde. Selbst das Coverbild (auf dem theoretisch viele BHs nebeneinander hängen) ist leider so dunkel, dass man kein einziges Detail erkennt. Bei den Zeichnungen gibt es dann die einzelnen Schritte zu den Varianten, aber von keiner Version ein Foto wie der BH fertig und evtl sogar getragen aussehen würde 🙁 Man muss also immer wieder auf die Webseite dafür.
– Der Schnitt enthält eine Nahtzugabe von 1cm. Es ist zwar toll, dass die NZ bereits enthalten ist, aber 1cm ist für BHs völlig unüblich und ich kann mich absolut nicht daran gewöhnen bei einen BH mit 1 cm zu arbeiten. Es entfällt damit leider auch der (beim BH nähen) so geliebte ¼ inch-Fuß.
– Bei vielen BH-Schnitten gibt es zu den jeweiligen Schritten Angaben über die Stichlänge und Stichbreite. Das ist dann zwar je nach Nähmaschine nur ein Richtwert, der ist aber eigentlich ganz hilfreich. Bei diesem Schnitt gibt es leider keine Angaben.
– Die Zeichnungen sind zwar einerseits hochwertig und man sieht auch immer welche Stoffseite gemeint ist (oder aber ggf. das Lining). Aber manche Zeichnungen sahen einfach nicht aus wie meine Schnittteile. Das war dann doch verwirrend.
– Die Nahtzugaben werden eingeschnitten (unüblich für BHs) und auseinandergebügelt aber nicht abgesteppt. Und die NZ auch nicht zurückgeschnitten. Das macht die Verarbeitung schwierig und macht teilweise gar keinen Sinn für mich. Ich habe das trotz Skepsis beim allerersten Versuch wirklich mal gemacht und bin überhaupt nicht zufrieden. Es ist alles etwas „bulky“, die eingeschnitten, dicken (1cm!!) NZ sind von außen dahingehend sichtbar, weil der Stoff sich von links an allen eingeschnittenen Stellen einrollt, sich von außen wellt, dick aufträgt und allles einfach nicht sauber genäht aussieht. Wer auch BHs näht, weiß sicher was ich meine. Aber ich zeige einfach mal den Vergleich wie es aussieht wenn man sich an die Anleitung hält (links) und wenn man es macht, wie man es bei anderen Schnitten gelernt hat (rechts).
Ich empfehle eindeutig die rechte Variante. Mit der NZ von 1cm hab ich rechts natürlich trotzdem gearbeitet. Ich habe aber nichts eingeschnitten. Stattdessen habe ich die Schnitteile die ich zusammengenäht habe zunächst von beiden Seiten abgesteppt (das geht am Besten mit einem Fuß mit einer mittleren Führung – bei Bernina ist das der Schmalkantenfuß Nr.10 – mein wirklich meistgenutzter Fuß überhaupt nach dem Standardfuß). Dann habe ich die überstehenden NZ-Reste abgeschnitten (Schnabelschere), anschließend das dritte Cupteil angenäht und damit ebenso verfahren. Man kann da auch wirklich getrost einen Geradstich verwenden zum Absteppen. An diesen Stellen dehnt sich nix so stark, dass die Naht reißen würde.
– Für diesen Schnitt wird ja sehr viel Falzband / Fold Over Elastic (FOE) benötigt. Leider ist die Methode die hier verwendet wird nur bedingt gut. Also toll ist, dass sie das FOE nicht zusammengeklappt und in einem Rutsch annähen. So kannte ich es bisher und habe damit nie gute Ergebnisse erzielt. Ich weiß nicht, ob es an mir oder meiner Nähmaschine liegt. Hier wird das FOE erstmal nur auf der Rückseite festgenäht und erst in einem zweiten Nähvorgang umgeklappt und auch vorne angenäht. Damit erhielt ich ein sehr sauberes Ergebnis. Nur leider werden die Enden nicht bedacht. Wohin damit?? Da mir ja insgesamt bei der Anleitung Fotos fehlten hatte ich immer wieder auf Instagram bei anderen geschaut wie denn die Ergebnisse der einzelnen Nähschritte wohl aussehn müssten. Aber hier sieht man dann leider, dass es gerade an dieser Stelle oftmals kein gutes Ergebnis gab und die Enden teilweise unschön (offen) oder sehr dick aussahen. Ich habe eine andere Methode verwendet mit der es ein sehr sauberes Ergebnis ohne offene Kanten oder dicke Wülste gibt und habe dies zusammen mit weiteren Tipps zum Nähen mit Fold Over Elastic mit vielen Fotos dokumentiert. Da der heutige Beitrag aber eh schon sehr lang wird und eher eine art „Stoff- und Schnittmusterbesprechung“ ist, belasse ich es dabei und zeige meine Tipps zu einem späteren Zeitpunkt auf der geplanten Webseite 500and5.de Ein gemeinsames Projekt zum Thema BH nähen von Muriel und mir. Hier braucht es noch ein ewnig Geduld, aber wenn die Seite und auch der entsprechende Beitrag zur sauberen Verarbeitung mit Fold Over Elastic fertig ist, werde ich die Anleitung hier nachträglich verlinken
– Für den Reißverschluss-Schutz nimmt man eigentlich ein Stück Scuba das offen verarbeitet um den Reißverschluss gelegt wird und dafür sorgt dass der Reißverschluss die Haut nicht berührt. Die Idee an sich finde ich klasse. Wenn man aber nicht für den gesamten BH Scuba verwendet, dann hat man für dieses eine Teil in der Mitte einen anderen Stoff. Aus einem anderen Material, in einer anderen Farbe und mit offenen Kanten. Das franst bei Scuba zwar nicht, aber Scuba ist ja recht dick und man sieht halt ein (oft weißes) Innenleben vom Scuba. Mit allen facts zusammen konnte ich mich nicht anfreunden und habe mir mein eigenes Schnittteil erstellt: Ich habe das Schnitteil gedoppelt, 1 cm NZ angefügt, eine Seite mit dünner Vlieseline versehen und dies nun zusammengenäht und verstürzt. Mit dieser Methode konnte ich mir einen Reißverschluss-Schutz ohne offene Kanten aus dem Hauptstoff nähen. Ein kleines Detail, für viele sicher unwichtig, aber ich finde es wirklich sooo viel schöner so. Und weil es sich beim Test-BH bewährt hat, habe ich die weiteren ebenfalls so genäht und werde das für alle folgenden ebenfalls so anwenden.
– Richtig komisch fand ich die Markierungen diverser Schnittteile. Die fehlen auf einigen Größen und Schnittteilen einfach komplett. Bei Schnittteilen die sich gar nicht überlappen fand ich auch diese dick eingezeichneten Punkte auf Höhe der NZ sehr komisch. Die braucht man doch eigentlich nur, wenn sich an dieser Stelle die Stoffteile treffen? Bei Foam/Laminat ist dies aber nicht der Fall, da werden die Schnitteile nur aneinander gelegt und mit einem Zick-Zack-Stich verbunden. Da brauche ich die Markierungen also definitiv ganz am Rand des Schnittteiles. Dort war dafür keine.
– Leider steht nicht auf jedem Schnitteil die „Direction of greatest Stretch“ (DOGS). Aber ich wusste auch durch die Anleitung nicht: Ist das dann egal für die jeweiligen Teile?
Ihr seht schon das ist wirklich viel, was mir an der Anleitung negativ aufgefallen ist. Ich kann aber immerhin auch ein paar Kleinigkeiten erwähnen die ich toll fand:
– Ich finde es super, dass es ein Lining gibt. Der BH sieht damit wirklich von innen und außen sehr sauber aus. Beim dritten BH hab ich nochmal explizit gemerkt wie toll es ist, wenn Innenstoff = Außenstoff ist. Dann passt das nämlich perfekt aufeinander später und vereinfacht die Verarbeitung. Bei dem zweiten Versuch (Petrol) musste ich etwas zuppeln weil ich innen und außen unterschiedliche Materialien verwendet habe. Also eigentlich beides Sport-Jersey (der innere ist von Sewy, ein Rest von Pia), aber sie fühlen sich komplett anders an und verhalten sich eben auch beim Nähen anders. Und obwohl man da das gleiche Schnittteil verwendet, liegen dann später eben nicht mehr zwei völlig identische Schnittteile übereinander. Was aber doch wieder negativ an der Anleitung ist: Es gibt keinerlei Stoffempfehlung fürs Lining wenn man eben nicht den Außenstoff verwenden möchte oder einfach nicht mehr genug Außenstoff zur Verfügung hat. So geht es mir nämlich jetzt mit Endurance Bra Nummer 4 der bereits in Planung ist.
–
Wie schlussendlich am Übergang von Träger und Rücken der Außenstoff (inkl.Foam) und Lining zusammengebracht wird ist sehr gut durchdacht. Das Endergebnis ist deshalb toll, weil auch hier keine offenen Nähte sichtbar sind. Am Ende nimmt das Falzband von rechts und links zwar eh sehr viel Platz ein (der Bereich der aufeinandertreffenden Nähte von Rückteil und Träger ist nur noch sehr klein), aber ich habe mich über das saubere Ergebnis beim Nähen an dieser Stelle sehr gefreut.
– Wenn man diese Stelle nun fertig hat, also alle Cupteile genäht und an der Bridge befestigt plus Rücken befestigt, kann man den BH schon mal anziehen. Und das ist wirklich eine Besonderheit denn bei jemdem BH den ich bisher genäht habe, komm die Überraschung wirklich ganz am Schluss. Mit dem Probetragen soll man testen ob die BH-Träger hier die richtige Länge haben. Hatten sie bei mir nicht, ich habe die Träger des Rückens unverändert gelassen, die vorderen aber um 2 cm gekürzt. Es gibt aber auch die Möglichkeit verstellbare Träger zu nähen. Das hab ich noch nicht gestestet bei diesem Schnitt. Wenn man den BH zur Probe anhat, fehlt natürlich vorne der Verschluss, da zu diesem Zeitpunkt der Reißverschluss noch nicht eingenäht wurde. Man sieht also nicht komplett wie der BH später sitzen wird. Aber ob die Cups jetzt die ganz falsche Größe haben oder ob man wohl auf einem guten Wege ist, sieht man hier auch schon.
Die Passform
Ich war ja mit der Verarbeitung bei der ich der Anleitung gefolgt bin nicht so zufrieden. Aber auch der Sitz war beim ersten Test (BH in der Farbe Magenta) nicht optimal. Generell verdeckt dieser Schnitt sehr viel mehr als der zuvor getestete „Pia“ von Sewy. Das war schon mal ungewohnt. Ich habe aber auch schnell gemerkt, dass das Zuviel an Stoff hier auch für das Tragegefühl echt nicht gut ist. Die seitlichen Cups ragen bei mir so weit unter die Arme, dass der Stoff je nach Armhaltung vorne ne komische Falte wirft. Siehe Vergleichsbilder weiter unten. Ich hatte trotz der Falte und der weiteren Mäkel gehofft ich könnte diesen BH zum Sport nutzen, wenn auch nicht als Lieblings-BH. Aber ich habe ihn 2 x beim Laufen getragen und muss leider sagen, dass der Stoff unter den Armen sehr stört und der BH so für mich nicht tragbar war. Ich habe keine Hinweise zu Anpassungen gefunden und im getragenen Zustand daher lediglich geschaut wie viel Stoff wohl an den Seiten weg müsste, damit nichts mehr stört. Daraufhin habe ich (sehr laienhaft) einfach 2,5 cm an den beiden Seitenteilen weggenommen und die Kurven wieder so angepasst, dass sie zu den restlichen Schnitteilen passen. Der nächste BH war dann natürlich auch wieder Risiko und ich habe ca. ein halbes Jahr vergehen lassen bis ich mich an den zweiten Versuch gewagt habe. Ich glaube es musste erstmal der Ärger über den ersten verpuffen. Inzwischen hatte ich schon den Spoonflower Lycra daheim. Den hätte ich eigentlich am liebsten direkt vernäht, aber ich habe mich nicht getraut, da die Anpassungen ja nur ein Versuch waren.
Beim zweiten Test-BH (Petrol) habe ich dann meine eigenen Nähmethoden verwendet und finde das Gesamtergebnis schon um einiges hübscher. Am Ende kam dann auch die Erleichterung, dass meine Anpassungen erfolgreich waren.
Gleich am nächsten Tag hab ich nun endlich den BH meiner Vorstellung nähen können:
Die Stoffe
Bevor ich den Schnitt testen konnte war ich schon regelrecht verzweifelt auf der Suche nach guten (nicht labbrig-dünnen) Sportstoffen. Ihr kennt die schlechte Auswahl evtl von Badestoffen..? Hier ist die Anzahl an Shops mit (fertig bedruckten) Badestoffen ist ja schon sehr gering. Die wenigen die ich kenne sind leider uni (mit langweiligen Standardfarben), sehr altmodisch bedruckt oder (die neueren) sehr kindlich.
Sportstoffe interessieren mich aber noch viel mehr und hier ist die Auswahl echt noch geringer!! Oftmals sind es dann grell-bunte Stoffe mit Melierungen oder wilden Mustern die mir nicht gefallen. Ich habe tatsächlich auch bei Shopinhabern nachgefragt und die Antwort erhalten, dass die Nachfrage einfach nicht da sei. Ich kann mir das kaum vorstellen. Es ist so toll sich perfekt passende Sportkleidung zu nähen. Meine Suche nach guten Sportstoffen hat ungelogen WOCHEN gedauert. Die beiden Sportjerseys die ich hier verwendet habe sind leider auch meliert, aber immerhin ist die Grundfarbe etwas gedeckter (Magenta und Petrol) und in sehr guter Qualität. Ich hab sie in einem Schweizer Online-Shop (Stoffundso) gefunden. Bestell-Nachahmung aus Deutschland allerdings leider nicht empfohlen. Der Meterpreis war mit 21.40 CHF für Magenta und 26.00 CHF für Petrol schon sehr happig. (Gleicher Stoff, andere Farbe – keine Ahnung warum einer teurer war.) Bei den Versandkosten von 24,90 CHF musste ich auch noch mal beide Augen zudrücken. Aber wie gesagt ich habe zuvor wochenlang gesucht, ich wollte jetzt diese Stoffe!! Nicht-grellen Badelycra hatte ich sogar auch noch mitbestellt. Dann hieß es erstmal warten. Lange warten. Ich wohne bei Freiburg und somit sehr nah an der Schweizer Grenze. Da fragt man sich wirklich was da so lange dauern kann. Aber das dicke Ende kam am Schluss: Ich habe keinen Gedanken an Zollgebühren verschwendet. Ich musste mein Paket bei der Post holen und unfassbare 23€ Zollgebühren zahlen. Das tat dann noch mal richtig weh und ich werde mich von Schweizer Online Shops zukünftig fern halten.
Sport Lycra von Spoonflower hatte ich zu dem Zeitpunkt leider noch nicht auf dem Schirm. Damit hätte ich mir viel Ärger und Geld gespart. Und das tolle ist: Er ist ein wirklicher „Funktionsstoff“.
Als die Anfrage zu einer Kooperation kam, durfte ich mir das Design aussuchen und hatte dafür direkt eine Kombination aus Sport-BH und Sporthose (nähe ich noch) im Kopf. Ausgesucht habe ich mir dafür das Design „Rainy Day Drops“ weil ich es einfach liebe im Regen zu laufen 🙂
Nachdem der Endurance-Bra nun ausführlich gestetet und verändert wurde, konnte ich nun endlich den wohl gehüteten Spoonflower Sport Lycra dafür verwenden den ersten „richtigen“ Endurance Bra zu nähen. Den habe ich wirklich durchweg mit Freude und auch Vorfreude genäht. Ich wusste ja nun, dass der Schnitt jetzt passen wird und welche Nähmethoden ich anwenden kann und auf den Regentropfen-Stoff als BH war ich einfach sehr gespannt und hab mich richtig auf das baldige Ergebnis gefreut. Der Sport-Lycra ließ sich problemlos vernähen. Wie für alle BH-Projekte habe ich zum Nähen eine Stretchnadel verwendet.
Ich habe meinen Rainy-Drops-Sport-BH schon ausführlich in Aktion gestetet und das Tragefühl und die Funktion überzeugen ebenfalls. Für mich ändert das beim Thema Sportoutfit nähen jetzt tatsächlich „alles“, denn ich kann auf die Suche nach ohnehin zu grellen oder aber zu langweiligen Sportstoffen zukünftig verzichten, und mir stattdessen Stoffe mit dem Design meiner Wahl drucken lassen. Das geht seit einiger Zeit sogar über Berlin und muss nicht mehr über die USA geordert werden.
Nachdem ich mit dem Schnitt schon geübt war, war der Sport-BH übrigens nach einem halben Tag Nähen schon fertig. Hier seht ihr noch aus welchen Einzelteilen der Sport-BH besteht.
rutschige Stoffe schneide ich ungern im Bruch zu, daher erstelle ich mir für sowas dann immer das komplette Schnittteil (Racerback)
Meinen Fotohintergrund habe ich ebenfalls von Spoonflower bekommen: Ein Stück Tapete mit dem Design „Wood Grain White Washed“ von amyteets. Das Design ist der perfekte Foto-Hintergrund, es passt einfach zu allem. Die selbstklebende Tapete (Peel & Stick) kann einfach aufgeklebt werden. In meinem Fall klebt sie auf einer Kapa-Platte.
So, jetzt bleibt mir nur noch euch zum Nähen von euren eigenen Sport-BHs zu raten. Wenn man seine Passform erstmal gefunden hat, will man keine gekauften mehr tragen! Ich halte bereits nach neuen Spoonflower Stoffdesigns Ausschau. Einen Sport-Bikini hab ich nämlich auch noch in Planung und dafür ist der Sport Lycra ebenfalls geeignet 🙂
BH Isabell (Sewy) No.2 – noch nicht ganz perfekt
Vor kurzem habe ich meinen ersten Versuch mit dem BH „Isabell“ von Sewy gezeigt. Ich war zufrieden. Aber so richtig gefunkt hat es bei mir und dem BH nicht. Obwohl mir der Schnitt selber eigentlich sehr gut gefällt. Ich konnte nicht ganz sagen was mich gestört hat. Evtl die Stoffzusammenstellung? Irgendwas fehlte, aber irgendwas war auch zuviel. Um herauszufinden, ob es jetzt am Schnitt oder am Stoff oder an etwas ganz anderem liegt, musste ich den Schnitt möglichst schnell noch mal nähen. Würde mir ja doch keine Ruhe lassen….
Geplant, getan.
Die Farb- und Stoffzusammenstellung diesmal eine ganz andere. Statt helll und romantisch diesmal wesentlich farbiger, greller und dennoch stimmiger. Die Spitze hatte ich schon recht lange daheim und während sie bei mir noch „ablagerte“ haben sich lustigerweise Muriel und auch Sabrina (bei ihr noch kein BH verlinkt, sie berichtet wahrscheinlich noch…) tolle BHs aus der gleichen Spitze genäht. Lustig deshalb, weil genau diese BHs mit einem anderen Schnitt aber eben dieser Spitze auf 2 verschiedenen Nähtreffs bei mir daheim genäht wurden.

Ich hab diesmal kein Kreativpaket verwendet, sondern alles im Geschäft von Sewy selbst zusammengestellt. Das ist mir ja sowieso am liebsten. Es ist einfach toll vor einem Regal aus Trägern, Bügelbändern und Spitzengummis zu stehen und sich aus einer riesigen Auswahl die exakt passenden Farben zusammenzustellen. Diesmal habe ich mich selber übertroffen finde ich ;o) denn auch innen fügt sich alles super stimmig zusammen:

Aber noch mal zurück zu meinem ersten Gefühl mit dem Schnitt: Es war nicht nur die Farbe die mich beim letzten BH gestört hat. Die Unterteilung zwischen Obercup und der beiden Untercups gefällt mir nicht so gut. Ich finde das Obercup zu wuchtig. Ich glaube es wäre schöner, wenn der Spitzenpart etwas schmaler wäre. Außerdem ist die Unterteilung nicht so praktisch. Sie gibt etwas zu viel Einblick. Ich habe daher gleich wieder neue Pläne gemacht und möchte mir den Schnitt selber anpassen.

Neu gezeichnet habe ich die Schnittteile schon: Untercups jeweils 1,5 cm höher, Obercup 1,5 cm schmaler. Ob das wirklich gut funktioniert kann ich noch nicht sagen. Gerade im Bereich des Trägers konnte ich die 1,5cm-Erweiterung nicht beibehalten. Ob die Anfänger-Änderungen funktionieren, wird sich dann erst nach einem Probe-BH zeigen. Der Nachteil von BHs ist ja, dass man immer erst am fix und fertigen BH testen kann, ob er perfekt sitzt oder eben nicht.
Mein heute gezeigter BH ist aber trotzdem tragbar und eine Rückansicht darf natürlich auch nicht fehlen.
Ich mag die Kombination des dunklen Petrols und grellen Türkis.
Es gibt übrigens noch weitere Pläne mit dem Isabell-BH. wenn die Anpassung der Cup-Unterteilung geklappt hat, werde ich als nächstes den Body Leonie nähen. Während meines zweiten Sewy Kurses habe ich nämlich erfahren, dass dieser Body auch mit den Cups des Isabell BHs genäht werden kann. Sehr praktisch. Ob ich den Bodyschnitt nähen möchte hatte ich mir vorher schon überlegt. Aber nach dieser Info war klar, dass ich den Schnitt selbstverständlich brauche :o) Wenn ich das richtig verstanden habe wird der Body unten mit einem BH-Verschluss versehen. Das klingt interessant. Ich bin skeptisch… aber auch genauso neugierig ob das gut funktioniert und praktisch ist. Aber falls nicht, kann man ja diverse anderen Methoden nutzen.
Jetzt bastel ich erstmal weiter an der optimalen Cup-Unterteilung.
Fröhliches Nähen euch allen!
Viele Grüße,

Neues Jahr – neuer BH: erster Versuch mit dem Schnitt „Isabell“ von Sewy
Bei meinem letzten Besuch bei Sewy in Weilerswist habe ich den BH Isabell anprobiert. Sewy hat von vielen Modellen BHs in diversen Größen zum Anprobieren parat. Nachdem ich Bella rauf und runter nähe, wollte ich gerne eine zweiten BH haben der ähnlich gut sitzen sollte. Anders als Bella ist Isabell ohne Laminat. Da war ich natürlich doppelt neugierig ob der BH trotzdem genauso gut sitzen wird.
Meine Kursleiterin hatte sich den Sitz von Isabell an mir angeschaut und wir haben an einer Seite eine Mini-Änderung am oberen und seitlichen Cup vorgenommen, damit der BH an beiden Seiten gleich gut sitzt.
Diese Änderung haben wir noch vor Ort auf dem Schnitt markiert. Zu Hause wollte ich den Schnitt dann in Ruhe nähen.
Mit dem ersten Versuch kam aber dann die große negative Überraschung: Der BH der in Weilerswist schon fast perfekt saß, sah von mir genäht total komisch aus. Ich habe erstmal nur ein Probemodell genäht, also noch keine Lieblingsstoffe genommen. Dennoch war ich sehr enttäuscht, weil ich ja zuvor selber gesehen habe, wie gut der bei Sewy saß.

Ich hatte überall Stoffüberschuss. Außerdem waren die Bügel um einiges zu lang. Ich konnte mir das alles irgendwie nicht erklären und war sehr gefrustet.
Monate später war Brina zum Nähen bei mir und dieser BH hing noch immer im Nähzimmer rum und wartete auf einen neuen Versuch. Ich war nicht groß motiviert, denn ich wusste nicht was sich bei erneutem Nähen ändern sollte. Ich war mir sicher beim Nähen selber nichts falsch gemacht zu haben. Auf Drängen von Brina haben wir uns aber zusammen noch mal die Schnittteile und vor allem das Original-Schnittmuster angeschaut. Und siehe da: Da wir eine der beiden Änderungen schon vor Ort auf einer falschen Größe eingezeichnet haben, habe ich diese falsche Größe auch irrtümlich abgezeichnet.
Neuer Versuch dann also mit den richtigen Schnittteilen. Und siehe da: Plötzlich passt alles, auch die Bügellänge:

Leider habe ich zu spät daran gedacht die Backbands auf Verschlussbreite anzupassen. Daher passt das nun auf der einen Seite nicht ganz:

Die Spitze ist schlecht zu fotografieren:

Auf die Innenansicht habe ich wie immer viel Wert gelegt. Die Verarbeitung ist im Schnitt sehr gut gelöst, ich musste nichts ändern:


Die Stoffe waren ein Kreativpaket von Sewy das ich schon seit Ewigkeiten besitze. Irgendwie finde ich es aber nun nicht mehr ganz so toll wie noch zu Anfang. Irgendwas fehlt in der Gesamtansicht. Es wirkt alles etwas fad und blass.
Vom Schnitt selber bin ich aber begeistert. Er ist ähnlich aufgebaut wie der Harriet Bra von Cloth Habit. Aber Isabell sitzt bei mir besser und gibt besseren Halt. Vor allem oben an der Spitze. Da bin ich beim Harriet Bra im Langzeittest eher enttäuscht. Ich habe aber nur einen Harriet genäht, von daher weiß ich nicht, ob es an der Spitze lag oder am Harriet. Werde ich aber noch herausfinden.
Der Isabell BH ist jedenfalls ein toller Schnitt. Den werde ich öfter nähen! Tausend Dank an dieser Stelle an Brina für das Auffinden des Fehlers :o)
Ich freue mich übrigens über jeden einzelnen den ich zum BH nähen inspirieren kann. Also wer auch immer Fragen hat: Stellt sie gerne jederzeit.
Viele Grüße,

Der BRAugust2017 und ein Schwarz-Weiß-BH „Bella“
Bei Instagram läuft gerade der #BRAugust2017: Zu jedem Tag des Monats werden unter dem Hashtag „BRAugust2017“ Fotos zu einem vorgegebenen (BH-)Thema gezeigt. Eine Aktion von Ying, die den Tailor Made Shop und den Tailor Made Blog führt.
Die Aktion ist toll, da sie unglaublich viel Inspiration, aber auch Hilfe für BH-Näherinnen (und solche die es werden wollen) liefert. Dies sind die Themen:
https://www.instagram.com/p/BXBc0fvAC63/?taken-by=tailormadeshop
Ich mache zwar nicht täglich mit, da ich nicht zu allen Themen etwas beitragen kann oder möchte. Aber es gab schon einige Fotos und Gedanken von mir in den letzten Tagen. Unter anderem:
Wer noch mal all meine Bilder inklusive der Texte durchstöbern möchte, kann hier entlang.
Unten rechts seht ihr schon ein Close-up des BHs den ich heute zeige. Geplant war dieser BH schon lange. Ich mag es mittlerweile sehr gerne „besondere“ BH-Zutaten zu kaufen. Beim einem Besuch bei Sewy in Weilerswist habe ich neben diesem wunderbar weichen Schwarz-Weiß-Mikrofaser-Stoff auch das oben gezeigte Ziergummi mit den lustigen Bommeln gekauft. Der BH-Träger ist ebenso von Sewy und neben dem Muster ist auch die Haptik besonders:

Nun aber mal der BH im Ganzen:


Oft stehen andere Kleidungsstücke im Fokus, da ich gerade wirklich etwas zum Anziehen „brauche“. Mit dem BRAugust jedoch hatte ich wieder solche Lust aufs BH nähen, dass in dieser Zeit schon 3 BHs entstanden sind. Der Motivations-Schub für diesen BH kam auf als ich gesehen habe, dass „Matching Set“ das Thema für den 22. August sein wird.
Ich habe lange Zeit nur BHs genäht und hatte somit gar keine „Matching Sets“. Das war schade, war aber einfach so, da ich nicht gerne Unterhosen genäht habe. Das lag unter anderem daran, dass ich für eine Unterhose oft genauso lange gebraucht habe wie für den BH. Irgendwie fand ich das stand in keiner Relation zueinander und habe dementsprechend selten die passende Unterhose genäht. Ich bin aber schon wesentlich fixer geworden. Vor allem aber habe ich mir ein paar wirklich praktische Tipps abgeschaut im Craftsy-Kurs „Sewing Panties: Construction & Fit„.
Zum Beispiel das Einnähen des Zwickels nach der Burrito-Methode. Oder auch wie man ein „Godet“ (Spitzeneinsatz) einfügt. Hier schon mal angewendet. Und eine sehr effektive Art und Weise die Gummibänder für Bund und Beinausschnitte „auszumessen“ und anzunähen habe ich aus dem Kurs übernommen. Ich habe seitdem ein markiertes Gummiband als Vorlage für den Bund und ein weiteres markiertes für die Beinausschnitte. Somit entfällt ein ständig neues Abmessen.
Außerdem habe ich den für mich perfekten Unterhosenschnitt gefunden: Die Smoothie Pantie von „sewinglingerie.com“ Das Bestellsystem dort ist etwas gewöhnungsbedürftig. Und die „Technische“ Zeichnung wohl auch. Sie sieht auf der Zeichnung eher aus wie eine Pampers… Oder eine Kinder-Buxe. Aber ich kann alle beruhigen: Beides ist nicht der Fall. Im genähten Zustand sieht sie nicht so aus. Dafür bedeckt sie den ganzen Poppes. Und das war es tatsächlich wonach ich immer gesucht habe. Sollte nicht so kompliziert sein, denkt wahrscheinlich jeder? War es aber. Entweder waren alle Schnitte die ich kannte eher in so einer Art Dreiecksform hinten. Oder sie sahen erst so aus als würden sie alles bedecken, taten es dann aber bei mir nicht.
Irgendwann hatte ich daher selber versucht rumzubasteln. Und diese Bastelei habe ich auch bisher verwendet und genäht. Aber Schnittkonstruktionstalent fällt eben auch nicht vom Himmel und irgendwie war „mein Schnitt“ weit weg von perfekt. Sogar der selbstkonstruierte aus dem Kurs „Sewing Panties“ war okay, aber nicht das was ich wollte (ich gehe das irgendwann vielleicht noch mal an). Die Smoothie Pantie ist aber nun perfekt für mich. Nur die Original-Höhe habe ich nicht verwendet, meine sitzt tiefer als der Originalschnitt. Die Anleitung habe ich übrigens auch nicht verwendet, da bin ich wie gesagt Beverlys Tipps aus dem o.g. Kurs gefolgt.

Das Zierband am Bund wollte ich eigentlich an den BH nähen. Aber da ich die Mikrofaser-Version von Bella genäht habe, bei der im Dekolleté ja gar kein Zierband verwendet wird, hätte ich es nur am Unterarmband anbringen können und dort kam es gar nicht richtig zur Geltung wie nun hier an der Panty.


Ich bin nun jedenfalls total froh, dass ich beim Thema Unterhosen am Ball blieb, denn so ein passendes Set ist definitiv was Tolles und Besonderes

Ein Detail das bisher nie zum Einsatz kam ist die Schleife. Ich mochte es schon früher nie, dass an jedem (Kauf-)BH immer ein Schleifchen angebracht war. Als ich meine BHs selber planen konnte, war dies endlich eine Möglichkeit sie wegzulassen ;o) Aber als ich meinen fertigen Schwarz-Weiß BH ansah, hatte ich zum ersten Mal das Gefühl dass hier etwas in der Mitte „fehlt“ und habe all meine Sets durchgesucht, ob noch ein Schleifchen aus einem fertig gepackten Set übrig ist. Ich hatte Glück. Und hier gefällt es mir nun komischer Weise sehr gut:

Mit der Innenansicht bin ich auch wieder sehr zufrieden:

Das war es für heute. Mit einem letzten Bild der Vorderansicht verabschiede ich mich für heute. Schaut mal beim #BRAugust auf Instagram vorbei :o)

Viele Grüße,

Geburtstags-BH-Set: Konfetti-BH und Höschen
Heute berichte ich euch mal von einer schöner Geburstagstradition:
yacurama näht sich jedes Jahr ein Geburstagskleid. Ihr diesjähriges z.b hier (drittes Bild) zu sehen. Und hier im Kleid vom letzen Jahr. Eine sehr schöne Tradition die sie da seit 3 Jahren verfolgt.
Als sich mein Geburtstag näherte habe ich auch über etwas dieser Art nachgedacht. Ich habe nur ganz kurz darüber nachgedacht, welches Kleid wohl „mein Geburtstagskleid“ sein könnte. Aber dann war schnell klar, dass es viel mehr ICH ist, wenn es kein Kleid wird, sondern ein „Geburtstags-BH“ :o)
Das BH-Nähfieber hat mich dermaßen gepackt, dass ich ganz klar sagen kann, dass ich aktuell am allerliebsten BHs nähe. Leider füllt sich der Kleiderschrank dadurch gefühlt gar nicht mehr. Aber je besser ich im BH-nähen werde, desto mehr kann ich mich darauf fokussieren neue Schnitte auszuprobieren, vorhandene Schnitte selbständig abzuändern, verschiedene Stoffe auszuprobieren und vor allem sehr gerne auch: Die BHs gar nicht mehr unbedingt nach ihrer eigentlichen Nähanleitung nähen, sondern teilweise mit besseren, schöneren Techniken die dafür sorgen, dass der BH auch innen wunderschön verarbeitet ist.
Ich starte also in diesem Jahr auch mit einer neuen Tradition: Das Geburtstags-Nähen – Ein BH-Set für mich an meinem Ehrentag. Der Schnitt für dieses Jahr war dann auch sofort klar: Der Bella BH von Sewy ist mein absoluter Dauerbrenner. Seit einer kleinen Änderung bei meinem ersten BH-Kurs bei Sewy im letzten Jahr, passt der BH wie angegossen. Dort habe ich auch zum ersten Mal gesehen, dass der eigentliche Spitzen-BH auch mit kleinen Schnittanpassungen ohne Spitze genäht werden kann. Die Vorteile habe ich in diesem Post für meinen ersten BH dieser Art schon erwähnt: Unter dünnen Shirts zeichnet sich nichts ab. Wenn man die Spitze unter Jerseyshirts sieht, stört mich das. Und man ist natürlich wunderbar frei in der Stoffauswahl. Dieser BH ist nicht aus Mikrofaser, sondern aus „gewöhnlichem“ Jersey.

Der Jerseykauf war nicht geplant. Ich habe gerade einen Jersey für ein Kleid gekauft und im Dawanda-Shop von KikiLino diesen Jersey „Timantti“ von Lillestoff gesehen. Die Farbe ist eine Mischung aus Rosa und Apricot. Ich hatte sofort einen BH aus diesem Stoff im Kopf und schwups, war er auch schon im Einkaufswagen. Zum Glück braucht man ja nicht viel Stoff für einen BH, somit sind Spontankäufe immer sofort entschuldigt ;o) Ich nenne den Jersey übrigens nicht Timantti (Diamant) sonder Konfetti-Stoff. Das passt doch auch gleich viel besser zum (Geburtstags-) Anlass.
Lange Zeit musste ich mich sehr doll zwingen, ein passendes Höschen zu nähen. Mittlerweile ist es aber erstens gar nicht mehr so schlimm und zweitens schon ein wenig zur Gewohnheit geworden. Es gehört jetzt irgendwie einfach dazu und – ganz ehrlich – ich bin so froh, dass ich das mittlerweile mache, es ist so viel schöner ein Set zu besitzen:


An der Püppi bekomme ich den BH wieder gerade mit Ach und Krach auf der dritten Schließe zu, ich selber trage ihn auf letzter, engster Schließe. Wenn Püppi mein Model bleibt, muss ich aber weiterhin 3er-Schließen verwenden ;o)
Mittlerweile gehen auch Tipps von anderen komplett in meine Nähgewohnheiten über. Ich bügel meine Bügelbänder in Form bevor ich sie annähe, seitdem ich hin und wieder (und super gerne!) mit Muriel zusammen BHs nähe und das bei ihr gesehen habe:

Auf dem zweiten Bild seht ihr wie toll das Band nun schon in Form gelegt ist. So lässt es sich richtig toll annähen. Vorm Bügeln nur dran denken, dass so ein Bügelband ja eine Innen- und eine Außenseite hat. Ich stecke den Bügel einfach schon mal in das Band und dann wird inkl. BH-Bügel drüber gebügelt. Da nicht jedes Bügelband bügelfest ist (ja, ich spreche aus Erfahrung) bügel ich das aber nur noch mit einem Bügeltuch darüber.
(Ich habe es versucht, ich konnte euch das nicht mit einer geringeren Anzahl des Wortes „bügel(n) erklären)
Die fertige Innenansicht:

Anders als bei den bisherigen BHs: Da ich eh alles aus dem gleichen Stoff genäht habe, habe ich die Unterteilung weggelassen: das seitliche Rahmenteil und das Rückenband hab ich zusammengefügt, so dass ich ein Schnittteil erhalte.

Und da ich die ganzen Bänder so sehr mag, hier noch eine Nahaufnahme: oben Paspelband, unten Zackenlitze:


Das war es, mein allererstes Geburtstags-BH-Set. Da ich mir das seeehr spontan vor meinem Geburtstag überlegt habe, musste ich übrigens die letzten Nähte tatsächlich noch an meinem Geburtstag fertig stellen.
Ich habe auch wirklich mal rein gar nichts auszusetzen. Der Stoff hat nicht rumgezickt, es gab keinerlei Nähunfälle, alles an Zubehör hatte ich in meinem Stash, Ich habe nichts falsch gemacht und wieder auftrennen müssen… Alles lief wie am Schnürchen. Als wüsste der BH, dass er mein Geburtstags-BH wird :o)
Da das BH-Set komplett aus Lillestoff genäht ist (Powernet und BH-Zubehör jetzt mal ausgenommen) verlinke ich mich bei den LilleLiebLinks
Viele Grüße,

Trägerloser BH „Esplanade Bra“ mit selbstgenähtem Verschluss nach dem Schnitt „Leverett Hook and Eye Closure “
Es kommt mir vor als hätte ich noch gar nicht sooo viele BHs genäht. Aber überraschenderweise komme ich schon auf 7 verschiedene Schnittmuster.

Eine Übersicht und die Blogbeiträge zu den Schnitten gibt es hier
Mit Esplanade kommt das Achte hinzu, aber der erste trägerlose BH.

Als ich den Schnitt entdeckt habe war ich sofort hoch erfreut. Ich besitze nur einen einzigen trägerlosen (Kauf-)BH und der sitzt okay, aber nicht optimal. Aber wann immer die Shirt-Träger dünner als die BH-Träger sind, ein Neckholderkleid oder gar etwas komplett schulterfreies zum Einsatz kommt, kommt ein normaler BH für mich nicht mehr in Frage. Hervorblitzende Träger sind wirklich ein no go für mich. Da kann man sich in etwa die Freude vorstellen die ich hatte, bei dem Gedanken mir zukünftig gleich diverse trägerlose BHs nähen zu können. Yippieh yeiiih!!
Skeptisch war ich aber dennoch. Je nach Körbchengröße muss so ein BH ohne Träger ja schon was leisten. Die Anleitung habe ich direkt studiert und auch festgestellt, dass diese durchsichtigen silikonartigen Bänder die in meinem Kauf-BH zum Einsatz kamen und wohl das Rutschen verhindern sollen, hier schon mal nicht verwendet werden.
Außerdem ist die Esplanade-Form eine ganz andere und erinnert an eine Corsage. Passend zum Thema Corsage: die kleinen Stäbchen die zum Einsatz kommen. Ich hatte erstmal keinen Schimmer wo man so etwas herbekommt, wie man die vernäht, ob man die problemlos auf jede Länge bringen kann und und und…
Eine erste Hilfe war der Blogbeitrag von Muriel. Sie war sehr fix mit ihrem ersten Exemplar und so wurden die ersten Fragen die ich hatte schon durch ihre Erfahrungen und auch durch die Blogkommentare beantwortet.
Ich erzähle euch aber erstmal der Reihe nach, denn der oben gezeigte BH war nicht mein erster Versuch.
Größenfindung
Bei jedem neuen BH Schnitt, bzw. bei jedem neuen Schnitthersteller erfolgt erstmal die (lästige) Größenfindung. Leider kann man da nicht einfach die Größe wählen die man sonst nimmt. Ich habe bei jedem Schnitthersteller eine andere BH-Größe. So auch hier. Daher befolgte ich Muriels Tipp erstmal nur die Laminat-Cups aus der ermittelten Größe zu nähen und eben diese Cups mal anzuhalten. Das war sehr hilfreich, denn so habe ich gemerkt, dass ich rein durch die Messmethode und der dazu vorgeschlagenen Größe ganz weit weg von meiner tatsächlichen Größe bin. Im Vergleich für euch mal 2 Cups: Die zuerst ermittelte Größe des Orange Lingerie BHs und der Cup vom Bella BH (da dieser sehr gut sitzt bei mir).

Der Bella BH hat eine komplett andere Cup-Form, aber es war trotzdem hilfreich und so habe ich mich dann Schritt für Schritt an die passende Größe herangetastet. Mit dem dritten Versuch habe ich es dann auf einen tatsächlichen Versuch ankommen lassen und die Größe 34D genäht. (Zuvor ermittelt: 34B)
Die Bridge habe ich ebenfalls mit der des Bella-Schnittes verglichen und habe hier von vornherein ein wenig Breite weggenommen:

Das Zubehör
Verschluss
Mit dem Standard-Verschluss kommt man hier ja nicht weit, also habe ich verschiedenfarbige Verschlüsse als Meterware bei Wien 2002 gekauft.

Mit einem der oben gezeigten Verschlüsse sowie Stoff und Powernet aus dem Bestand habe ich den BH auf einem Nähtreff angefangen. Zur Fertigstellung brauchte ich jedoch weiteres spezielles Zubehör ohne dass ich nicht weiter kam. Was folgte war ein wahrer Bestellmarathon
Korsagenstäbe und passende Bänder
Die habe ich zunächst ebenfalls bei Wien 2002 bestellt. Es gibt sie dort fertig zugeschnitten als Set: 12 (oder mehr) Kunststoff-Stäbchen mit der Breite von 5mm und variablen Längen (ich hatte 21cm).
Ich war unsicher, ob ich das bestellen soll, denn die Anleitung gab keine Breite vor. Weder für das Stäbchenband noch für das Bügelband in das die Stäbe dann reingeschoben werden. Vom Bügelband hatte ich bisher aber auch erwartet dass es da eine Art Standardbreite gibt und für Bügel dann ebenfalls. Dem scheint aber nicht so. Das Bügelband hatte ich ebenfalls bei Wien 2002 gekauft. Ich konnte es aus zweierlei Gründen nicht verwenden: Die Farbe entsprach nicht der Abbildung auf dem Foto und die gelieferte Farbe war fürchterlich und passte rein gar nicht zu den schönen Rosé-Tönen meines BHs. Vor allem aber passten die Stäbe nicht in den Tunnel. Doppelt ärgerlich, da ich extra viel Bügelband bestellt habe, denn für Esplanade braucht man das Bügelband ja nicht nur für die Bügel sondern eben auch als Stäbchen-Behausung. Die Stäbchen hab ich dann mal mit diversen vorhandenen Bügelbändern getestet. Mal passt es – mal nicht…. Da ich kein Geschäft für Dessousbedarf vor Ort habe, habe ich stattdessen Tunnelband vom Piccoli-shop bestellt. Dieser Tipp kommt auch von Muriels Blog. Anders als Bügelband ist dies speziell für solche Corsage-Stäbchen gedacht, nicht für BH-Bügel. Es ist wesentlich dünner / flacher und auf einer Seite auch nur ganz leicht weicher, nicht so deutlich wie bei Bügelbändern. Obwohl ich den BH am liebsten am Stück durchgenäht hätte, hieß es nun durch diese erneute Bestellung erstmal warten.
Nach dem Eintreffen des Stäbchenbandes hoffte ich weiternähen zu können. Leider war das Stäbchenband zu weit für die sehr dünnen Wien-2002-Stäbchen. Ich hatte beim Piccoli-shop probeweise deren Stäbchen mitbestellt (Durchnähbarer Polyester-Stab NILS). Die haben 7mm Breite – ein kleiner aber feiner Unterschied, denn die passten wesentlich besser. Bestellt hatte ich diesen aber in Schwarz und das Schwarz schien deutlich durch das weiße Band durch. Grmpf. Also wieder weggelegt, und nochmals bestellt: Stäbchenband in Weiß.
Die Polyesterstäbe sind übrigens wie oben schon im Namen erwähnt „durchnähbar“. Ich habe zwar gar nicht vor durchzunähen, aber wenn dann hier mal ein Nadelstich daneben geht macht das immerhin nichts.

oben: normales Bügelband und Wien2002-Stäbchen (passen jedoch nicht in jedes Bügelband; Mitte: Tunnelband vom Piccoli-Shop und Wien2002-Stäbchen; unten: Tunnelband und auch Stäbchen vom Piccoli-Shop
Die Cups:
unten schienen sie okay, oben war aber viel zu viel Platz. Da ich das natürlich nicht ausstopfen wollte, musste ich mir etwas einfallen lassen. Ich war aber mit möglichen Veränderungen überfordert. Muriel zum Glück nicht und sie schaute wo man den Schnitt am besten anpassen könnte. Wir haben am Cup-Innenteil etwas weggenommen. (Siehe Foto weiter unten)
Die Länge:
Ich habe die „Standardkörpergröße“ von 169 cm und muss selten etwas verlängern oder verkürzen. (Nee, da muss man mich jetzt gar nicht beneiden, für die Breite gilt das nämlich nicht ;o) ) Ein wenig überrascht hat mich daher, dass der Esplanade-Bra um einiges zu lang war. Vor allem hinten hing er mir schon fast im Hosenbund und er warf einige Falten durch die Länge. Im Gegensatz zu den Cups bin ich hier nicht erst Schrittweise vorgegangen, sondern hab gleich 5 cm weggeschnitten:

Links die Anpassungen am Cup; Rechts sieht man angezeichnet wieviel von der Länge weggenommen wird
Zweiter Versuch
Muriel hat mich übrigens auch drauf aufmerksam gemacht, dass man Rahmen (Frame) und das Mittelteil (Bridge) eigentlich aus wenig bis gar nicht denhbaren Stoffen näht. Das steht so natürlich auch in der Anleitung, hab ich allerdings komplett übersehen.Da ich keinerlei „wenig dehnbaren“ Stoff besitze, hab ich für meinen zweiten Versuch zu ganz normaler Baumwolle gegriffen. Der tolle Rosenstoff lag auf dem Tauschtisch der AnNäherung Süd und ich weiß leider gar nicht wer ihn mir überlassen hat. Auf diesem Wege aber trotzdem herzlichen Dank.

Stoff in Nahaufnahme
Da ich die Cups diesmal aus Webware genäht habe, war das Ausbügeln der Nähte diesmal wirklich nötig und meine Bügelkugel war ein sehr praktisches Zubehör. Den Tipp habe ich mal in einem der Craftsy-BH-Kurse aufgeschnappt. Im Baumarkt gibt es sie als Zaunkugel. Ein Bügelei ist aber sicher auch hilfreich.

Passend zum Stoff konnte ich mich aber nun mit dem schwarzen Zubehör austoben und die ganze Bestellerei hat sich doch noch bezahlt gemacht. Das hier für die Backbands verwendete Powernet ist von Wien 2002 und irgendwie doppelt so hart und fest wie das von Sewy. Daher hab ich es diesmal wirklich nur einlagig verwendet.
Das Nähen dieses BHs war sehr leicht. Vor allem, wenn man zuvor schon BHs genäht hat, ist dieser Schnitt keine Herausforderung. Was ich mir aber definitiv gewünscht hätte, sind mehr Infos zum Zubehör. Für die Bügel steht in der Anleitung „1 set of extra long underwires“. Aber was genau bedeutet „extra long“? Und wo bekommt man das? Für meinen Bella BH habe ich ja bisher eine kurze Form benötigt und immer von Sewy bezogen. Nach einer längeren Internet Recherche – überall erfolglos – habe ich die (deutschen) Shops sogar angeschrieben mit meinem Anliegen extra lange Bügel zu suchen. Leider auch dies erfolglos. In dieser Zeit habe ich viel mit Muriel hin und her geschrieben, die auch gerade in der Planung ihres ersten Esplanades war. Sie hat den Shop Bodils Wear aufgetan. ein Schwedischer Shop für BH-Zubehör der u.a. verschiedene Bügellängen anbietet. Bestellt habe ich „Extra Long“ und verwende sie nun für meinen Esplanade. Sie sind aber nur eine Notlösung. Lang genug sind auch diese noch nicht. Auf dem nächsten Foto sieht man aber, dass sie immerhin länger als meine Standard-Bügel sind:

Für einen optimalen Sitz ist es wichtig, dass die Bügel bis zur Mitte der Körbchens (in der Mitte also bis ganz nach oben) gehen. Daher habe ich sie dort positioniert und seitlich abgenäht, so dass sie mittig vor Ort bleiben:

Mittlerweile habe ich von Adventures in Lingerie über Instagram den Tipp bekommen, dass es bei Bodils Wear auch noch die Bügel „Super Long“ gibt. Die gab es bei meinem Einkauf entweder grad nicht oder ich habe sie bloß nicht entdeckt. Ich werde sie auf jeden Fall für den nächsten BH testen.
Obwohl ich wusste, dass auf den Nähten noch Tunnelbänder aufgenäht werden, habe ich überall super akkurat gearbeitet. Alle Nähte sind hübsch verarbeitet, obwohl sie später gar nicht mehr zu sehen sein werden. Super nerdig, aber da kann ich nicht mehr anders :o)
Das Aufbringen des Tunnelbandes und das Einschieben der Stäbe ist auch recht leicht. Wie auch bei den Bügeln nähe ich hier ganz oft vor und zurück, so dass nichts wieder aufgeht und Stäbe / Bügel nicht irgendwann wieder herausschauen. Anders als in der Originalanleitung habe ich noch zusätzliche Stäbe direkt an den BH-Verschlüssen angebracht, damit das Backband keine Falten wirft. Auch dieser Tipp kommt wieder von Muriel. Sooo praktisch, wenn ein Schnitt schon mal von jemandem auf Herz und Nieren geprüft wird :o) Vielen Dank Muriel!!
Vor dem Aufbringen der Tunnel kommen allerdings erst die Verschlüsse. Also erstrecht wenn man an den Verschlüssen auch noch Stäbe anbringen möchte. In Schwarz hatte ich keinen passenden Verschluss (bzw. Verschluss-Meterware) da. Das macht aber nichts, denn so konnte ich gleich mal einen weiteren tollen Schnitt von Orange Lingerie ausprobieren:
Leverett Hook and Eye Closure
Diesen Schnitt hat Norma von Orange Lingerie passend zum Esplanade Bra rausgebracht. Ein Schnitt mit dem man Verschlüsse selber herstellen kann. Ich war direkt Feuer und Flamme, musste aber auch dran denken, dass ich mich ein Jahr zuvor noch gefragt habe: Wer bitteschön macht sich denn seine BH-Verschlüsse selber? Und warum nur, wo die doch so günstig sind? Aber da wusste ich auch noch nichts davon, dass ich
– dem BH nähen mal so verfallen werde
– mal Verschlüsse in solchen Dimensionen benötigen würde ;o)
– Und überhaupt: wie hübsch die Beispiele hier auf dem Blog sind

Für die selbstgemachten Verschlüsse braucht man solche Hooks and Eyes und ein wenig Stoff und Vlieseinlage. Für den allerersten Schritt – das Nähen des kleineren Verschlussteiles mit den Haken – habe ich die Anleitung drei mal durchlesen müssen. Während ich darüber gegrübelt habe, kam der Liebste mit einem Kaffee herein. Er hätte es nicht besser timen können ♥ Als es dann aber klick gemacht hat, ging der Rest ganz einfach. Auf der Hakenseite des Verschlusses werden extra kleine Löcher gelassen um die Haken einzuschieben.
Für die andere Seite muss man ganz viel falten. Immer in Griffnähe habe ich mein Stiletto & Pressing Tool von Annie Unrein. Meist benutze ich die Seite mit der Aale, aber bei der ganzen Falterei ist das Pressing tool auf der anderen Seite auch sehr hilfreich.
Die kleinen Ösen werden anschließend in die gelegten Falten geschoben. Und dann folgen ganz viele Handnähte. Um ein ungefähres Zeitfenster zu geben: Ich habe das Nähzimmer für diese Zeit verlassen und während der Händnähte zwei Folgen Homeland mit meinem Mann geschaut.
Das Ergebnis ist wirklich genial und so viel schöner als ein BH mit einem farblich nicht passenden Verschluss. (Schwarz hätte ich natürlich auch akzeptiert, aber das gab es während meines Bestellvorganges nicht)


Etwas überrascht hat mich, dass ich im Netz keinen Blogeintrag und auch kein Instagrambild eines selbstgenähten Verschlusses nach diesem Schnitt entdecken konnte. Evtl schreckt die Arbeit doch erstmal ab? Ich kann jedenfalls sagen, dass es die Mühe wert war und ich sicher mal wieder meine Verschlüsse selber nähen werde.


Tragegefühl
Der BH trägt sich sehr gut. Einen kleinen Hüpftest habe ich schon gemacht und alles blieb da wo es sein soll. Einen Langzeittest muss ich jedoch nachreichen. Jetzt wo der BH endlich fertig ist, wollte ich ihn unbedingt zeigen, auch wenn ich noch kein Tragefazit habe.
Bezugsquellen
Wer sich bis hier unten durchgekämpft hat, wird noch mit ein paar Shoppingtipps belohnt. Oder nennen wir es Shopping-Infos. Ich habe noch nicht genug Vergleichsmöglichkeiten um Favoriten auszumachen.
Stäbchen
Verwendete: vom Piccoli-shop. Es gibt sie als Meterware – wahlweise Schwarz oder Weiß, 7mm oder 12 mm breit.
Etwas dünnere und weichere Stäbe gibt es auch bei Wien 2002 (z.B. bei mir wie oben im Bild sichtbar: Korsagen-Stäbchen 21cm)
Stäbchenband
Tunnelband „Stella“ vom Piccoli-shop. Meterware in Schwarz oder weiß, 16 mmm oder 20 mm erhältlich.
(Möglich wäre hier jedoch auch Bügelband, man sollte nur vorher testen ob es breit genug ist für die Stäbchen)
Bügel
„Extra Long Wire“ von Bodil Wear (schwedischer Shop, aber es gibt eine Englische Ansicht). Sie bieten vieles das auch bei Bra Makers Supply angeboten wird. Da der Versand hier jedoch aus Europa erfolgt, ist dieser Shop (und seine Versandkosten) erschwinglicher
Für den nächsten Esplanade Bra werde ich jedoch die „Super Long Wires“ testen.
Powernet
Wien 2002
Unelastischer Tüll
Sewy
Verschluss
selbstgemacht nach diesem Schnitt
es gibt jedoch reichlich Auswahl (Meterware) bei Wien 2002, aufgeführt als Korsagenverschluss
Das war dann wohl ein Beitrag in Rekord-Länge. Ich hoffe ihr freut euch über die Tipps, wenn ihr vorhabt den Esplanade ebenfalls zu nähen.
Nachtrag:
Mittlerweile hat der BH einen ausführlichen Tragetest bestanden. Unter meinem McCalls-Wickelshirt, dort hat mich nämlich eh schon immer gestört, dass die Ärmel sehr weit außen auf der Schulter liegen, sodass man die BH-Träger sieht. Ich habe Esplanade für den ersten Test gleich mal einen ganzen Tag lang im Büro getragen. (Okay, ich war skeptisch und hatte einen Ersatz-BH dabei ;o) Das habe ich noch nie machen müssen, aber sicher ist sicher..) Und was soll ich sagen – ich habe keinerlei Beschwerde anzubringen. Der BH saß perfekt, alles blieb da wo es sein sollte und ich konnte mich gut in dem BH bewegen. Da er jedoch deutlich länger ist und zudem noch Stäbe eingearbeitet sind, war ich „gezwungen“ die ganze Zeit recht gerade zu sitzen. Der Rücken freut sich auf Dauer :o)
Muriel beschreibt in ihrem Post das Gefühl „gut beschützt“ zu sein. Andere könnten es als einengend bezeichnen, aber ich teile definitiv Muriels Meinung. Es ist auf jeden Fall ein komplett anderes Tragegefühl als mit gewöhnlichen BHs. Bei trägerlosen Kauf-BHs hatte ich bisher ein anderes / normaleres Tragegefühl ABER immer wieder das Problem, dass ich ständig was zurecht zuppeln musste. Das hatte ich beim Esplanade nicht. Ihr ahnt es also schon… Es wird mehrere geben. Ich muss ja auch den ganzen Aufwand für die lange Recherche rechtfertigen ;o)
Viele Grüße,

Bella BH „Mint“ aus Mikrofaser
Den Bella BH, ein Schnitt von Sewy, habe ich bisher 2 mal in der Originalversion aus Spitze genäht:

Beide Versionen mag ich unheimlich gerne und trage sie viel. Die Passform ist einfach optimal für mich. Eine Kleinigkeit störte mich nur bisher: Unter Jersey-Shirts zeichnet sich die Spitze ab, daher trage ich den BH nur unter Sweat oder Webware.
Bei unserem ersten Sewy Kurs, bei dem ich den linken BH genäht habe, hat Annegret den gleichen Schnitt aus Mikrofaser genäht. Sie war so lieb und hat mir bei ihrer zweiten Version daheim ein paar Fotos geschossen, damit ich die Unterschiede in der Verarbeitung sehe. Die Fotos waren mir (zusammen mit der Original-Anleitung) eine sehr große Hilfe und ich habe nun auch endlich eine Mikrofaserversion genäht:

Ich bin sehr begeistert von dieser „glatten“ Version und habe natürlich bereits Pläne für weitere Versionen im Kopf :o)
Viele Grüße,

Sport BH „Pia“ in Hellblau
Als Sewy einen neuen Schnitt für einen Sport-BH herausgebracht hat, war ich sofort Feuer und Flamme. Einen Sport-BH wollte ich eh schon immer mal nähen und ich besitze auch nur einen einzigen Kauf-Sport-BH. Normalerweise stelle ich mir mein BH-Zubehör selber zusammen, aber hier bin ich den praktischen Weg gegangen und habe ein Kreativpaket gekauft. Ich wusste ja noch nicht was mich erwartet an Zubehör und welche Mengen ich tatsächlich für einen Sport-BH meiner Größe benötige. Die Farbzusammenstellung die ich ausgewählt habe, gibt es aktuell nicht mehr. Statt einer Farbbezeichnung gibt es Farbnummern. Als der Stoff ankam war ich ein wenig enttäuscht, denn er ist Hellblau. Baby-Hellblau um genau zu sein. Ich hatte ihn etwas türkiser erwartet. Ich bin dann aber mit dem Gedanken ans Werk, dass es eh erstmal nur eine Probe-Version wird. Und so sieht das Ergebnis aus.
In der Mitte sieht man, dass ich da etwas sauberer hätte nähen müssen. Eine der Nähte hätte eigentlich nur innerhalb der NZ sein dürfen, aber bei mir sieht man sie eben doch. Ich könnte sie wieder raustrennen, aber da es sich hier eh nur um einen Probe-BH handelt, der ja eh nicht meine Lieblingsfarbe hat, lasse ich das einfach so.
Ansonsten bin ich sehr zufrieden:

Die Anleitung war sehr gut verständlich. Ich hatte mir anfangs schon alle Schritte durchgelesen und ein paar mal gegrübelt was gemeint ist. Aber wenn man nicht voraus denkt und einfach Schritt für Schritt nach Anleitung näht, ergibt sich alles und fügt sich perfekt zusammen. Aber so ist es ja meistens….

Ich mag diesen sehr sportlichen aussehenden Rückenausschnitt. Anfangs habe ich mich aber gefragt was ein Verschluss an dieser Stelle ausrichten soll. Da der BH doch eher wie ein Top angezogen wird. Auf jeden Fall muss man ihn über den Kopf ziehen. Aber beim Anziehen kam dann sofort die Erleuchtung. Die Tatsache dass man ihn an dieser Stelle öffnen kann, erleichtert das Anziehen um ein Vielfaches.

Da ich ja mittlerweile schon ein paar BH-Schnitte ausprobiert habe, hab ich mich natürlich auf diverse Anpassungen gefasst gemacht. Aber Pustekuchen. Der BH passt perfekt, ich habe rein gar nichts auszusetzen und kann den nächsten ohne jegliche Änderung genauso nähen. Nicht mal an der Art der Verarbeitung würde ich etwas anders machen. Hier habe ich auch mittlerweile einiges dazu gelernt und weiß wo man noch eine Naht verstecken könnte oder wo noch etwas zusätzlich gefüttert werden kann. Aber die Anleitung dieses Sewy Schnittes denkt meiner Ansicht nach bereits an alles und die Innenverarbeitung sieht nach der Vorgehensweise der Original-Anleitung bestens aus:


Einzig die Farbe des Abstandsgewirkes (so nennt sich das Futter das hier für die Cups und das Rückenteil verwendet wird: Dünner als Laminat, aber dicker als Powernet) hätte schöner sein können. Weiß zum Beispiel. Aber dieses hautfarbene ist gar nicht mein Ding. Beim Nähen hatte ich die ganze Zeit das Gefühl ich nähe etwas für den Orthopädiefachhandel oder eben für meine Oma und nicht für mich. Aber wenn ich ihn anhabe sehe ich das ja zum Glück nicht.
Hier seht ihr ihn auch mal angezogen:

In der Anleitung wird übrigens an zwei Stellen „Grobschnitt“ empfohlen. Ich wusste nicht so recht warum und habe nichts grob zugeschnitten, sondern alles genau in der Größe der Schnittteile. Am vorderen Mittelteil und auch am Rückenteil wird es dann etwas frickelig die dünnen Lagen exakt aufeinanderzunähen und nun weiß ich warum der Grobschnitt empfohlen wurde. Ich habe stattdessen mit Sprühkleber gearbeitet, das hat auch geholfen alle Teile aneinander zuhalten bis sie vernäht wurden.
Eine Klitzekleinigkeit habe ich doch anders gemacht als in der Anleitung. Das lag aber nur daran, dass der Sport-BH zweifarbig ist. Ich habe es nicht übers Herz gebracht mit der weißen Naht über den blauen Stoff zu rattern und habe die Träger daher nur seitlich am Paspelband befestigt.

Mein nächster Sport-BH wird komplett schwarz, da kann ich dann getrost drüber nähen.
Da das Sewy Team die Kurzwarenpakete immer mehr als großzügig packt, habe ich übrigens noch Stoff, Powernet und Abstandsgewirk für einen weiteren Sport-BH übrig. Einzig den Verschluss und das Paspelband muss ich dazupacken, dann kann ich noch einen zweiten BH aus den Zutaten nähen. Ich bin jedenfalls so begeistert von Schnitt und Passform, dass noch mindestens zwei weitere folgen werden.
Den Praxis-Test hat dieser Schnitt übrigens auch bestanden. Ich muss zugeben, dass ich auch noch Schnitte kenne, die noch ein wenig schicker aussehen. Aber dafür ist dieser Schnitt für mich sport-tauglicher. Es wird nichts einfach nur plattgedrückt, im Gegenteil: Es gibt einzelne Cups, das ist bei Sport-BHs (bzw. bei den Tops) nicht selbstverständlich. Und dadurch, dass mit Bügelband (aber ohne Bügel) und Abstandsgewirk gearbeitet wird, gibt er den nötigen Halt und ist für mich perfekt geeignet als Sport-BH.
Ich freue mich sehr, dass ich auch meine Sport-BHs ab sofort selber nähen kann.
So, ich gehe dann mal zum Sport. Viele Grüße,

Madalynne Racerback Bralette
Von diesem Schnitt hat mir Muriel während einer Autofahrt erzählt und ich war sofort neugierig. Ein Spitzen-BH mit sportlichem Racer Back? Das klingt wirklich interessant. Nachdem ich die Bilder gesehen habe, war ich sofort verliebt. Damals gab es den Schnitt allerdings noch nicht in Deutschland. Muriel erzählt im Blogpost für ihre erste Version wie sie recht umständlich zu dem Schnitt kam. Ich habe den Schnitt wesentlich später gekauft und hatte es leichter, da er mittlerweile auch in Deutschland erhältlich ist.
Madalynne hatte ich damals generell noch nicht so auf dem Schirm, aber wer das BH nähen liebt sollte auf ihrer Seite unbedingt mal vorbei schauen. Sie bietet dort auch kostenlose Schnitte an. Den Racerback BH hat sie für Simplicity kreiert: Simplicity 8228. Dem Schnitt liegen auch noch ein Panty-Schnitt sowie ein Neckholder-BH bei. Aber mein Fokus lag ganz klar beim Racerback und ich habe mich sehr doll auf das Nähen gefreut. In das Ergebnis bin ich dermaßen verliebt, dass ich das erstmal zeigen muss bevor ich etwas über den Nähprozess erzähle:

Meine Vorfreude auf das Nähen wurde noch ein wenig in die Länge gezogen. Ich hatte den Schnitt für ein bestimmtes Wochenende vorgesehen, in fester Überzeugung dass ich ja genug Spitze besitze und da schon etwas dabei sein wird. Ha ha. Man benötigt dehnbare Spitze in einer beachtlichen Länge von 2 Meter und einer Breite von 8 inch / 20,5cm. In dieser Kombination hatte ich nichts im Bestand und habe mich auf die Online-Suche gemacht. Anfangs habe ich den Fehler gemacht und exakt die Breite von 20,5 cm gesucht. Da gab es ein paar wenige, die mir jedoch nicht gefielen. Ich habe diverse online-Shops besucht und muss hier mal ein Riesenkompliment an Sewy.de vergeben: Dies war der einzige Shop der übersichtlich und mit tollen, scharfen Vorschaubildern UND mit knappen aber wichtigen Information u.a. über die Breite in der Vorschau daher kam. Bei anderen Shops musste ich jedesmal auf das Bild klicken, die Breite umständlich im Text suchen, wieder zurück zur Suche, sehr langwierig alles. Für BH Zubehör werden ja oft günstigere Shops empfohlen. Die Spitze ist bei Sewy jedoch kein bisschen teurer als bei den anderen Shops.
Irgendwann ist mir eingefallen, dass die 20,5 cm ja lediglich eine Mindestbreite sein müssen. So werden die Schnittteile aufgelegt:

Für die kleinen Kurven nehme ich oft den Mini-Rollschneider
Eine breitere Spitze hat lediglich mehr Verschnitt zur Folge. Aber bevor ich Ewigkeiten nach einer bestimmten Breite suche, nehme ich lieber etwas Verschnitt in Kauf. Je nach Spitzenmuster kann eine breitere Spitze natürlich auch zur Folge haben, dass das Hauptmotiv evtl in der Mitte liegt und gar nicht zum Zuge kommt. Meine Spitze war 23 cm breit und war bestens geeignet.
Das lange Spitzenband wird zunächst mit Sprühkleber auf einen gleich breiten Streifen Powernet geklebt. ich habe den Tipp des Schnittes befolgt und für die sehr lange Spitzenbahn meinen Zuschneidetisch geschont:

Dabei ist es wichtig, dass das Powernet nicht über die Bogenkante ragt:

Ich habe zuerst alleine versucht die Spitze schön eben auf dem Powernet zu befestigen, aber unmöglich! Die Bahn ist einfach zu lang. Mit der Hilfe meines Mannes klappte das dann aber sehr gut. Beim nächsten Mal werde ich ihn sofort rufen :o)
Die Schnittteile markiere ich mir bei allen Spitzen-BHs mittlerweile so, dass direkt klar ist wie sie aufgelegt werden müssen:

Eine kleine Hilfe für mich: Das rote Gekrakel markiert die Spitzenbogenkante auf jedem Schnittteil
Das Nähen selber war gar kein Problem. Die Anleitung ist leicht verständlich, vor allem aber gibt es keine komplizierten Schritte. Da auch kein Bügel verwendet wird ist der BH schnell fertig:


Was ich nicht so schön finde: Die Nahtzugaben werden an Oberband und Unterband jeweils in die entgegengesetzte Richtung geklappt und festgenäht. Obwohl die eigentliche Nahtlinie exakt übereinanderliegt, sieht es durch die festgenähte Nahtzugabe so aus, als hätte ich die Schnittteile nicht richtig platziert. Ich denke das werde ich beim nächsten Mal anders lösen.

Muriel hat in ihrem Blogbeitrag schon den Tipp gegeben auch unten Gummiband zu vernähen, so liegt der BH wesentlich schöner an. Bei meiner ersten Anprobe – noch ohne Gummiband ist mir die etwas abstehende Spitze auch gleich aufgefallen, daher auch bei mir mit Zierlitze oben und unten. Eine Innenansicht:


Ein kleines Missgeschick gab es beim Nähen dennoch: eine erste Anprobe zeigte, dass mir der BH zu eng sein wird. Ich wollte die Bänder eigentlich gerne erneut zuschneiden, aber dafür reichte meine Spitze nicht mehr. Stattdessen hab ich dann an beiden Seiten etwas angestückelt. Erst habe ich mich sehr geärgert, dass ich Stückeln muss, aber aber nach dem zusammennähen war ich beruhigter, denn irgendwie sieht es gar nicht gebastelt aus, es hätte auch einfach ein ganz normal platziertes Schnitteil sein können. Der nächste BH wird aber ohne Stückeln genäht, die Schnittteile werde ich entsprechend verlängern. Die Cups haben übrigens sehr gut gepasst. Sie drücken allerdings etwas platt. Evtl wäre dann eine Profimeinung dass die Cups dann eben doch größer sein müssten – das kann ich nicht beurteilen.
Wie auch der Watson BH wird dies aber ein BH für daheim. Ich fühle mich außerhalb der eigenen 4 Wände mit Bügel-BHs einfach wohler. Für daheim ist dies allerdings ein wirklich toller BH indem ich mich richtig toll fühle.
Und weil ich so begeistert bin möchte ich euch ein Tragebild nicht vorenthalten:

Da ich die Fotos größtenteils am Abend beim Nähen gemacht habe, hat hier jedes Foto einen anderen Farbton wie man sieht. Das Rosa auf dem Tragefoto kommt der tatsächlichen Farbe wohl am nähesten.
Weitere „Bralettes“ nach diesem tollen Schnitt werden auf jeden Fall folgen. Und obwohl ich den BH momentan noch als Wochenende-BH betitel, überlege ich schon wie man ein Shirt-Schnitt am Besten verändern kann, so dass dieses tolle Rückenteil sichtbar wird und gut zur Geltung kommt. Normalerweise schaue ich, dass BHs und vor allem BH-Träger auf keinen Fall unter meinen Shirts hervorblitzen. Diese tolle Rückansicht möchte ich aber gerne betonen. Falls ich eine tolle Lösung finde, werde ich euch auf dem Laufenden halten.
Viele Grüße,
Melanie
Bikini aus BH-Schnitt „Bella“ und Ottobre Badeshorts „Riccione“

Eigentlich wollte ich meinen ersten Bikini schon beim Badenixen-Sew Along 2014 nähen. Aber damals habe ich nur eine Badeshorts fertig bekommen und selbst damit war ich spät dran. Der Bikini wurde nicht mehr genäht. Teilweise aus Zeitgründen, aber zum Teil auch weil ich nicht so recht wusste wie ich loslegen muss. Mit dem BH nähen hatte ich damals noch nicht gestartet und ich konnte es mir auch nicht vorstellen alleine einen Bikini hinzubekommen. Nachdem der Sommer dann vorbei war, war das Projekt dann eh erstmal vergessen.
Im letzten Jahr war das Thema dann wieder präsent und als Brina in unserem gemeinsamen Sewy-BH-Nähkurs aus einem für sie sehr gut passenden BH-Schnitt einen Bikini nähen wollte, war ich von ihrer Idee begeistert. Ich hatte bisher nur fertige Bikini-Schnitte in Betracht gezogen. Im Kurs wollte ich ihr dann am liebsten bei jedem Schritt über die Schulter schauen. Ich hatte wirklich keine Ahnung was man alles anders machen muss um später einen Bikini statt eines BHs in den Händen zu halten. Leider sah die Realität anders aus. Ich war lange shoppen im Einkaufsparadies von Sewy. Und als ich dann endlich mit meinem Spitzen-BH anfing, musste ich mich sputen und war sehr in mein eigenes Projekt eingebunden. Ich bekam aber dennoch mit, dass der Bikini von Brina richtig klasse wurde. Sie hat sehr viele Tipps bekommen und es gab tatsächlich einige Schritte die sie für ihren Bikini anders machen musste, als wir für unsere BHs.
Im Dezember habe ich mit Muriel und Brina eine kleine Wiederholung des BH-Nähwochendendes bei mir daheim veranstaltet. Muriel wohnt nur ca. anderthalb Autostunden von mir entfernt und Brina hat eine etwas längere Fahrt in Kauf genommen. Diesmal ging unser Treffen von Samstag bis Sonntag und wir konnten voneinander abschauen was jeder so im Kurs gelernt hat. Muriel hat ihren ersten Spitzen-BH genäht, Sabrina hat wieder ihren Lieblingsschnitt Rebecca gewählt und einen tollen, romantischen Blumenstoff verarbeitet. Und Ich habe mich endlich an meinen ersten Bikini gewagt. Da ich von Sitz und Passform des Bella BHs so begeistert war, wollte ich diesen Schnitt umfunktionieren.
Ich bin jetzt noch unglaublich froh, dass ich nicht alleine rumprobiert habe. Brina hat mir bei fast jedem Schritt wertvolle Tipps gegeben und als ich gemerkt habe, dass ich mir das im Leben nicht alles merken kann, habe ich angefangen alle Schritte und Abweichungen zum normalen Bella-Spitzen-BH aufzuschreiben. Gestern habe ich aus gekritzelten Wörtern und gekritzelten Zeichnungen lesbare Sätze und Skizzen gemacht und dabei herausgekommen ist eigentlich eine eigene kleine Bella-Bikini-Anleitung. Einen weiteren Bikini wird es auf jeden Fall geben und ich habe mir vorgenommen die Schritte fotografisch festzuhalten und auf meinem Blog zu zeigen. Aber erst muss mir dafür ein toller Badestoff über den Weg laufen.
Der Punktestoff für diesen Bikini ist eher ein Kompromiss. So blass wie ich bin ist Schwarz eigentlich nicht meine Farbe. Aber in Kombination mit den beigen Punkten hat mir der Stoff zumindest sehr gut gefallen.
Das Bikinioberteil


Obwohl ich den Bikini im Gegensatz zum BH ohne Laminat-Cups genäht habe, ist der Sitz sehr gut.
Wirklich begeistert bin ich aber vor allem von der Innenverarbeitung. Das hat mich an Brinas Bikini schon so gereizt und ich habe mich sehr darauf gefreut die benötigte Technik von ihr zu lernen.

Das Innenleben ist komplett mit Powernet ausgestattet. Und zwar so, dass keine offenen Nähte zu sehen sind.
Statt Zierlitze, Unterbrustgummi und Trägergummi wird hier nur mit Badegummi gearbeitet.
Beim nächsten Bikini zeige ich dann wie alles verarbeitet wird und wo was hinkommt.
Eine Sache ist dann am Ende noch schief gelaufen. Ich habe zwar einen tollen, farblich passenden Bikini-Verschluss verarbeitet…

… habe aber nicht bedacht, dass die Länge der Backbands am Ende nicht mehr passt. Zum einen ist so ein Bikini-Verschluss eh schon kürzer als ein BH-Verschluss. Des Weiteren fehlt aber zusätzlich Länge, weil sich die Backband-Enden um den Verschluss legen. Da gehen dann pro Seite auch noch mal 2 cm Stoff verloren. Bei einem BH-Verschluss sind das lediglich ein paar Millimeter die im Verschluss verschwinden.
Mit viel Mühe und Krafteinsatz konnte ich meinen Bikini schließen. Aber das ist ja nicht Sinn der Sache. Also musste ich wohl oder übel noch mal ran und mir eine Lösung ausdenken. Und jetzt ratet mal… Seit Dezember lag der Bikini also auf dem UFO-Stapel.
Weil ich aber nun mit meinem Mann für einen Tag ins Wellnessbad wollte, war zum Glück etwas Druck dahinter und ich „musste“ ihn mir wieder vornehmen. Ich habe eine Art Verlängerung gebastelt. Noch etwas Stoff und Powernet, für eine versteckte Naht noch eine zusätzliche Schicht Powernet, Badegummi oben und unten, einklappen, fertig. Professionell ist das natürlich nicht geworden. Aber es erfüllt seinen Zweck.

Und da ich es nur auf einer Seite verlängert habe, ist der Verschluss nun auch nicht mittig. Blöd gelaufen, aber beim nächsten Mal mache ich es richtig.

Das Höschen

Der Schnitt ist „Riccione“ aus der Ottobre Woman 02/2011. Es gibt ihn als Badehose und Badeshorts / Panty Schnitt. Ich habe beide Varianten ausprobiert und mich dann für die Badeshorts entschieden.
Im Heft wird lediglich der Badestoff verwendet und für den Schrittteil zusätzlich Jersey. Da ich den Badestoff aber recht dünn finde, hab ich ihn komplett mit Badefutter gefüttert. Und da ich Jersey in einem Bikini auch nicht ganz angebracht fand, hab ich das Schrittteil stattdessen mit Powernet und zusätzlich mit sehr dünnem aber sehr weichem Badestoff gefüttert.
Die Stoffe sind übrigens nicht mit Absicht zweifarbig gewählt. Viel lieber hätte ich auch das Bikinihöschen komplett in gepunktetem Stoff genäht. Dadurch, dass ich jedoch zunächst mit recht festem Badestoff gefüttert habe, wurde die Hose weniger denhbar und somit saß der erste Versuch deutlich zu spack.
Nun hatte ich schon Punktestoff verschwendet für den anderen Bikinihosenschnitt und auch noch für die falsche Größe des Panty-Schnittes… Ich war mittlerweile sehr geübt im Bikinihosen-nähen. Aber der Stoff reichte leider nicht für einen dritten Versuch. Daher kam es zu diesem Mix aus gepunktetem Hinterteil und fast einfarbigem Vorderteil. Mit einem kleinen gepunkteten Bund hab ich noch das letzte bisschen aus dem Stoff herausgeholt, so dass die Hose auch von vorne optisch gut zum Bikinioberteil passt. Nur ein Kompromiss, aber einer den ich verschmerzen konnte.
Die Nähanleitung ist meiner Meinung nach viel zu kompliziert verfasst. Irgendwann bin ich durchgestiegen indem ich Schritt für Schritt die Nähfolgen erstmal nur „gesteckt“ habe. Vom Ergebnis war ich negativ überrascht: dort wo das Schritteil eingefasst wird, hätte es nach dieser Anleitung an beiden Enden sichtbare Nähte zur Folge.
Bei meinen Jersey-Unterhosen hatte ich zumindest die obere Naht versteckt, die andere als Flatlock-Naht verarbeitet. Für die Bikinihose wollte ich einen wesentlich professionelleren Look, also auch hier versteckte Nähte, passend zum Bikinioberteil.
Mittlerweile kenne ich die Burrito-Methode. Mit dieser Methode sind beide Schrittnähte versteckt. Seit ich die Methode kenne, kommt nichts anderes mehr für mich in Frage. Auch das zeige ich mit dem nächsten Bikini ganz ausführlich und Schritt für Schritt. Für heute springe ich direkt zum Ergebnis:

Wie man sieht – es gab ein paar Hürden. Und von perfekt sind wir hier weit entfernt. Aber zumindest weiß ich auf was ich beim nächsten Mal achten muss und so kann ich für den nächsten alles besser machen.
Über Tipps für tolle, farbige, vielleicht sogar frühlingshafte Badestoffe würde ich mich sehr freuen.
Viele Grüße,
Melanie
Harriet Bra aus Spitze von Cloth Habit
Nachdem ich die ersten Bilder vom Harriet Bra gesehen habe, war klar, dass ich diesen Schnitt auch ausprobieren muss. Die Cupführung – vor allem wie der Obercup auf den Trägeransatz trifft – finde ich wunderschön. Über Instagram habe ich viele Versionen gesehen die komplett aus Spitze genäht wurden und die haben es mir am meisten angetan. Somit ist meine erste Version von Harriet auch Die Spitzenversion, Variante C.

Dass Amy von Cloth Habit tolle, ausführliche Anleitungen schreibt wusste ich schon vom Watson Bra. Das Booklet für den Harriet Bra ist ähnlich aufgemacht und auch wieder sehr ausführlich, inklusive Bild für jeden einzelnen Schritt.
Anders als beim Watson Bra gibt es für den Harriet aber eine ganz tolle Innenverarbeitung und dadurch keine offenen Nähte mehr. Je mehr BHs ich nähe, desto wichtiger wird mir eine schöne Innenansicht. Durch das Powernet für die unteren beiden Cups können alle 3 Cupteile sauber verarbeitet und in einem Rutsch miteinander verbunden werden. In der Anleitung ist das ausführlich beschrieben.
Die obere Spitzenkante wird mit Framilon, bzw. irgendeinem durchsichtigen Gummiband („clear elastic“) versehen. Da ich anfangs nichts dergleichen zur Hand hatte, hab ich meine Cups ohne dieses Gummi genäht und auch schon in den Rahmen eingesetzt. Aber ein erstes Anhalten hat gezeigt: Die Spitzenkante steht ab und das clear elastic ist definitiv nötig. SaSa konnte mir zum Glück mit dem passenden Gummiband aushelfen. Sie hat auch schon 2 Harriets genäht, die man hier auf ihrem Instagram-Account sehen kann. Da die Cups schon im Rahmen eingesetzt waren, habe ich das Gummiband einfach am Stück angenäht, also eines von links nach rechts über die Bridge verlaufend. Da ich farblich perfekt zur Spitze passendes Garn besaß, sieht man das Gummiband nur, wenn man es weiß und ganz genau hinschaut. Die Spitzenkante liegt nun perfekt an:


Genäht habe ich 34 D. Das passt auch sehr gut.
Die Träger nähe ich fast immer anders an, als in den Anleitungen vorgesehen. Bei meinem allerersten BH von Beverly Johnson habe ich gelernt einen kleinen Teil des Trägerbandes am Backband zu befestigen. Anstatt den Ring / Schieber vorne am Cup zu befestigen, findet er hier hinten seine Bestimmung. Das hat auch den Vorteil, dass die Schieber der Träger hinten liegen. Hier stören sie mich kein bisschen. Bei der anderen Variante, die man in vielen Schnitten findet, liegt der Schieber oft genau auf der Schulter, das finde ich nicht angenehm und auch nicht schön.

Den Verschluss habe ich diesmal nach einem Tipp von Muriel erst mit Textilkleber behandelt, so rutscht der Stoff beim Festnähen nicht so schnell raus.

Dass der Verschluss so lang ist, ist eher unfreiwillig, ich wollte lediglich diese Farbe haben und es gab sie nur in dieser Version. Geschlossen wird der BH bei mir auf den letzten / engsten Haken.


Generell verlief das Nähen ohne Probleme. Mein Fazit vom Harriet Bra: Ich finde den BH weiterhin wunderschön. Vor allem eben diese Spitzen-Variante. Da ich aber etwas mehr support brauche und das am besten bei den Schnitten bekam die auch Laminat verwenden, wird es wahrscheinlich keine weitere Original-Variante geben. Evtl nähe ich Harriet einfach mal mit Laminat, auch wenn es keine passende Anleitung und Schnitteile im Original-Schnitt gibt. Ich weiß ja mittlerweile worauf es dabei ankommt. Ich habe aber gerade noch einen Kommentar von Amy im Netz gefunden: „I am working on a separate pdf/tutorial for foam Harriets!“ Noch besser :o)
Die Spitze und dieses tolle Trägerband inkl. Schieber sind übrigens von Sewy.
Verschluss, Bügelband, Unterbrustgummi, die zartrosa Zierlitze und das tolle passende Powernet von Wien 2002
Ich bin weiterhin begeistert vom BH nähen und nutze den Sonntag Nachmittag nun auch um einen neuen Schnitt zu testen.
Viele Grüße, Melanie
Bella-BH mit blau-schwarzer Spitze
Dieser BH war für sehr lange Zeit ein UFO (unfertiges Objekt). Eigentlich peinlich, denn er war bereits zu 95% fertiggestellt. Im Oktober 2016 habe ich diesen BH auf der AnNäherung Süd genäht.
Der Schnitt „Bella“ ist wieder der gleiche den ich auch schon kurz vorher beim Nähkurs bei Sewy genäht habe.

Ich hätte den BH an diesem Näh-Wochenende auch ohne Probleme fertig stellen können, aber leider passten die BH-Bügel nicht, sie waren um einiges zu lang. Ich kann mir das nicht so richtig erklären, denn meine erste Version habe ich ganz genauso genäht und dort passten die Bügel perfekt.

Ich habe mir vorgenommen die Bügel daheim entsprechend zu kürzen. Ha ha. 4 Monate lag er in der UFO-Kiste….
Beim Sortieren meines BH-Zubehörs habe ich jetzt aber noch ein Paar kürzere Bügel entdeckt. Die passten perfekt und so konnte ich den BH endlich fertig stellen und kann ihn nun auf meinem Blog zeigen.

Da ich das Zubehör bei Sewy vor Ort gekauft habe, konnte ich alles passend zusammenstellen. Die BH-Träger fand ich perfekt zur ausgesuchten Spitze.

Trotz unterschiedlicher Bügelgrößen – der zweite BH passt auch wie angegossen.

Die Backbands haben links und rechts unterschiedliche Verarbeitungen. Das erste hab ich noch genäht wie es in der Anleitung beschrieben ist. Der Nachteil daran: Die Nahtzugabe wird lediglich abgeschnitten und somit sind innen offene Kanten sichtbar. Das stört beim ersten selbstgenähten BH keineswegs. Aber je besser man im BH nähen wird, desto höher werden natürlich auch die Ansprüche. Optimal ist es natürlich, wenn auch innen alles so verarbeitet ist, dass so wenig offene Kanten wie möglich zu sehen sind.
Ich weiß gar nicht mehr, ob es mir eingefallen ist, dass Muriel beim Sewykurs ja eine schönere Verarbeitung gelernt hat, oder ob es Muriel war, die mich drauf aufmerksam gemacht hat. Wir saßen bei der AnNäherung an einem Tisch. Sie hat mir dann jedenfalls rechtzeitig für das zweite Backband ausführlich gezeigt wie ich den Hauptstoff und das Powernet zusammennähe, so dass am Ende alles perfekt aussieht. Ich habe mir alles ausführlich mitgeschrieben und bin nun ganz happy mit dem Ergebnis. Leider sieht man den wahren Unterschied auf den Fotos kaum.

Hiermit wäre ich eigentlich fertig. Wenn da nicht wieder das schlechte Gewissen wäre: Wirklich nur ein BH? Kein Dessous-Set?? Also hab ich mich zusammengerissen und noch die passende Unterhose genäht.
Man mag sich jetzt fragen „wieso stellt sie sich denn so an? Eine Unterhose ist doch schnell genäht“
Nee, ich kann euch sagen: bei mir dauert eine Unterhose noch mal solange wie der BH selber. Und irgendwie ist das doch nicht normal, das steht doch in keiner Relation zueinander?? Hinzu kommt: ich mag das Unterhosen nähen nicht. Es macht mir einfach keinen Spaß. Ich kann das selber nicht nachvollziehen, weil mich das BH nähen ja so begeistert. Aber nun wo ich das fertige (misslungene) Ergebnis in den Händen halte, weiß ich wieder warum ich es nicht mag:

Das Ergebnis ist ein welliges Etwas. Also die Form passt. Ich hab vor langer Zeit mal so lange an einem Unterhosenschnitt rumgebastelt, bis er mir passte. Ich wollte unbedingt einen Schnitt der den Po komplett bedeckt. Einen fertigen für mich passenden Kaufschnitt habe ich nie gefunden. Das Nähen meines selbstgebastelten Schnittes funktioniert leider nur, wenn ich das ganze mit Jersey und meiner Overlock nähe. Die schickere Variante will nichts werden und wellt sich an vielen Stellen richtig unschön. Angezogen hat das zur Folge dass vorne alles passt und die Wäschegummis auch gut (Taille) bis akzeptabel (an den Beinen) anliegen. Aber hinten steht alles wellig ab. Es sieht ganz danach aus als müsste ich die Suche nach dem perfekten Schnitt für mich doch noch ausweiten. Außerdem möchte ich sehr gerne einen professionellen Nähkurs besuchen bei dem es nur um (schicke) Unterhosen geht.
Ich bleibe da am Ball. Aber solange bis ich das Unterhosen nähen besser beherrsche oder aber einen besseren Schnitt gefunden habe, nähe ich eben doch erstmal nur die BHs.
Bei all der Enttäuschung zur Unterhose muss ich mir schnell wieder vor Augen führen, dass ich mit dem BH extrem zufrieden bin :o)
Dessous-Set „Black & White“ mit Bella-BH und Höschen-Näherei
vor zwei Wochen hab ich den Zwischenstand des Bella-BHs gezeigt, den ich im Sewy Nähkurs angefangen habe. Bevor ich aber den fertigen BH auf dem Blog zeigen wollte, hat etwas gefehlt: Das passende Höschen. 5 BHs habe ich bisher genäht (4 davon auf meinem Blog gezeigt) und bei jedem hatte ich eigentlich den Plan ein passendes Höschen dazu zu nähen. Aber so schön es auch ist passende Sets zu besitzen – leider nähe ich überhaupt nicht gerne Unterhosen und so blieb es immer beim Plan. Für diesen BH habe ich es mir aber wieder vorgenommen. Und auch Beate, die mir für meinen Spitzen-BH so viele tolle Tipps gegeben hat, musste ich versprechen, dass ich noch Spitze für ein passendes Höschen kaufen werde. Hier also nun endlich mal ein Dessous-Set:

Ich wollte zunächst gar keinen Spitzen-BH nähen, da sich Spitze unter Jersey-Shirts abzeichnet. Aber nun bin ich ganz verliebt in das Ergebnis, weil es einfach noch mal eine Spur professioneller aussieht


An mir sitzt der BH perfekt. An der Püppi nicht ganz so, überall steht ein bisschen was ab, was bei mir eigentlich anliegt (Cups vorne und seitlich und auch die Träger. ) Außerdem ist ihr Kreuz viel breiter und der BH geht an der Puppe gerade so zu. Aber für die Präsentation des BHs finde ich sie trotzdem praktisch.





Die Cupteile werden je 2x aus Laminat genäht, das ist wirklich einfach. Danach werden die Cupteile aus Spitze genäht und anschließend wird beides zusammengefügt.

Für eine superflache Kante zeigte Beate mir wie ich Laminat und Spitze am oberen Cuprand zusammennähe:

Der Zick-Zack-Stich endet exakt auf der Laminatcup-Linie
Das Ergebnis ist eine superflache Obercupkante. Das hat mich richtig begeistert und war ein wenig wie Zauberei, wenn man das Vorher-Nachher gesehen hat.
Da dies mein erster Spitzen-BH ist, wusste ich dementsprechend wenig über die Verarbeitung. Hätte ich ihn zuhause genäht, hätte ich die Spitze sicher einfach irgendwie platzsparend ausgeschnitten. Beim Nähkurs wurde mir aber gezeigt, wie ich es schaffe, dass beide BH-Hälften perfekt gespiegelt sind. Das jeweils erste Schnittteil wird schön platziert, für das gegengleiche Teil wird nicht erneut das Schnittteil sondern die bereits ausgeschnittene Spitze (umgedreht) verwendet. Die wird solange platziert, bis das Muster exakt mit der darunter befindlichen Spitze übereinstimmt:

wenn man das 1x gemacht hat, wird man plötzlich bei allen weiteren Schritten genauso pingelig genau. Ich habe z.B. die ganze Zeit darauf geachtet, dass im weißen Bereich der Spitze nie schwarzes Garn zu sehen ist und genauso umgekehrt im schwarzen Bereich nicht das cremefarbene Garn. Alle Fäden habe ich auf die linke Stoffseite geholt und sauber verknotet und wann immer etwas nicht exakt aufeinandertraf beim nähen, habe ich aufgetrennt. So produziert man natürlich nix schnelles, aber meine Prioritäten haben sich da sowieso verschoben. Ich wünschte zwar ich hätte mehr Zeit zum Nähen und könnte viel mehr Teile produzieren, da ich im Kopf immer schon die nächsten 3-4 Projekte habe. Trotzdem ist es mir wichtiger exakt zu arbeiten, solange es auch dauern mag.
Bestes Beispiel für sich hinziehende Projekte war mein „Höschen-Projekt“:
Mein Plan sah vor einen Unterhosenschnitt mit Hilfe des Craftsy Kurs „Sewing Panties“ zu kreieren. Ich trage schon seit ca. 2 Jahren selbstgenähte Jersey-Unterhosen. Aber schöne Mikrofaser-Höschen, ggf. auch mit Spitze habe ich mir bisher nie genäht. Schon gar nicht passend zu den selbstgenähten BHs.
Die Erstellung des Schnittes nach den eigenen Maßen war gar nicht schwer, das wird richtig gut gezeigt. Aber wie jeder Unterhosen-Schnitt den ich bisher genäht habe, war ich auch mit diesem nicht zufrieden, da auch dieser gefühlt nur die Hälfte meines Po´s bedeckt. Ich habe an verschiedenen Abenden einen zweiten und dritten Versuch gezeichnet und genäht und dennoch feststellen müssen, dass er einfach nicht perfekt passte. Je mehr ich daran rumgedoktort habe, desto weniger zufriedenstellend fand ich das Ergebnis. Einerseits passte die Unterhose nun immer besser, aber andereseits sah sie auch immer komischer aus. Was ich jedoch von vornherein komisch fand: Die Unterhose war richtig hoch geschnitten. Ein wenig hat sie mich an die Badehosen der 60er Jahre erinnert:

Das Ergebnis nach ein paar Tagen war also: Die Unterhose passt, aber sie sieht doch eher aus wie eine Seniorenhose. Alles ist gut verpackt, die Nieren werden schön gewärmt. Aber gut sieht es angezogen leider nicht aus.
Ich war dementsprechend frustriert. Die Unterhosen in Beverlys Kurs sehen wirklich ganz anders und viel schöner aus!! Eigentlich wollte ich auch nur einen Abend lang Unterhosen Probe-nähen, einen weiteren Abend dann das passende Höschen für meinen BH und mich dann anschließend ausführlich dem Projekt „Jacke nähen“ widmen. Außerdem stand eine neue Nähmaschine in meinem Zimmer und ich nutzte sie quasi gar nicht, weil ich abwechselnd am Schnitt zeichnete und die Overlock nutzte. Aber ich wollte auch endlich mal ein Projekt zuende machen bevor ich mich wieder anderen widme :o)
Nach der Frustration über das Ergebnis bin ich erstmal wieder zurück zu meinem altbewährten Schlüppi-Schnitt. Vor zwei Jahren hatte ich bereits versucht einen passenden Unterhosenschnitt zu finden. Ein freebok aus dem Netz saß komisch. Aus einem Dessousbuch (von dem ich insgesamt nicht überzeugt war, weil die Anleitung für mich damals echt dürftig war) habe ich einen Schnitt in allen möglichen Größen genäht und keine passte. Entweder hatte ich danach ein Zelt an oder er passte vorne rum und war mir hinten zu knapp. Die noch am ehesten passende Größe hatte ich damals versucht anzupassen. Also hab ich am Schnitt rumgezeichnet, ein Probeteil genäht, wieder rumgezeichnet, wieder genäht… Ohne Flax, das ging glaub ich 7 oder 8 Schlüppis lang so. Ich war da wirklich schon fix und fertig am Ende :o)
Mit diesem (eigenen) Schnitt hatte ich dann eine Reihe von Unterhosen genäht. Die Hälfte davon war am Ende nicht tragbar, da ich entweder billigen Jersey verwendet habe der nach der Wäsche ausleierte oder aber billige Wäschegummis die keinerlei Halt gaben. Ich hatte mir damals verschiedene Wäschegummis von diversen Quellen aus dem Internet bestellt. Möglichst günstig versteht sich. Heute weiß ich, dass ich an diesem Ende sicher nicht noch mal sparen werde.
Die aktuelle Unterhose wurde zum totalen Zeitfresser und ich wollte sie nur noch hinter mich bringen mit Hilfe des altbewährten Schnittes. Aber dann wollte ich immerhin noch eine Sache aus dem Kurs unterbringen: Statt die Spitze einfach in Streifen auf den Stoff zu nähen, wollte ich lieber die „Godets“ (dreieckige Aussparungen) die Beverly im Kurs auch zeigt.

Das gefällt mir auch so gut, dass ich das sicher öfter mal einbauen werde.

Für die Dreiecke hab ich natürlich die gleiche Methode verwendet um Spitzen-Zwillinge zu bekommen:

Alles in allem gefällt mir das Set schon sehr gut.

Aber ich werde auch weiterhin kunterbunte Jersey-Schlüppis nähen :o)

Ein Nähwochenende mit Sewy-(BH-) Nähkurs, Stoffkauf und Bloggertreff
BH nähen ist toll!! Das weiß ich schon länger. BH-Zubehör kaufen war bisher nicht ganz so toll, denn es ging nur online. Was so schade ist, wenn man weiß wieviel Zubehör es doch gibt. Schon lange hegte ich den Wunsch einmal zu meinem Lieblings-(online)Store zu fahren: Sewy gibt es nicht nur online, sie haben auch ein Ladengeschäft in Weilerswist und bieten sogar verschiedenste Nähkurse an. Hach ja, das wäre es doch.. Leider ist Weilerswist keineswegs in der Nähe von Freiburg, daher hab ich meine Pläne bisher nicht weiterverfolgt. Nachdem Muriel in einem ihrer Blogbeiträge auch mal bemerkt hat, dass sie es auch nicht so praktisch findet BH-Zubehör online zu kaufen, hab ich überlegt ob man da nicht irgendwas zusammen starten könnte. Gesagt getan, schnell taten wir uns zusammen und haben weitere Mitstreiterinnen gesucht. Wir wollten gerne einen ganzen Kurs nur für uns buchen. Unser Team war dann bald komplett. Und damit sich die Fahrt auch richtig doll lohnt, haben Muriel, Sabrina, Katharina, Annegret und ich ein komplettes Nähwochenende geplant.
Der Treffpunkt: Stoff und Stil in Köln
Angefangen hat unser Treffen am Freitag bei Stoff und Stil. Ich war ja schon länger ein wenig neidisch auf alle Nordlichter, denn im Süden gibt es keine einzige Filiale. Dabei könnte Freiburg dringend einen tollen und großen Stoffladen gebrauchen. Vor Ort hab ich mich vor allem auf den Kauf von Jackenstoffen konzentriert. Der Herbst ist bereits da und ich habe noch gar keine Übergangsjacke. Eigentlich habe ich überhaupt noch nie eine Jacke genäht. Der Zustand ist natürlich untragbar und somit musste ich erstmal Stoffe kaufen. Diese sind es dann geworden:

Für die Jacke wollte ich ursprünglich eine ganz andere Farbkombi (Curry-Gelb mit grauem Muster-Innenstoff). Aber wie das immer so ist, wenn man zu genaue Vorstellungen hat ist nix dabei. Aber evtl gar nicht schlecht nun erst mal eine Probejacke mit Nicht-Lieblingsstoff zu nähen. Ich möchte den Wind- und Wetterparka nun auch endlich mal nähen und mit dem tollen Innenstoff-Fundstück spare ich mir schon mal die Zeit für das Absteppen des Innenfutters. Ha!!
Die Hosenstoffe waren nicht geplant, aber die wollten halt mit… Also ich kann da schlecht nein sagen, wenn Stoffe flehend schauen.. Und der Chambray war nicht explizit für diesen Einkauf, generell aber schon lange geplant. Er darf mit nach Würzburg um eine Hemdbluse zu werden.
Nach unserem Einkauf ging es noch in ein Restaurant. Hier war dann schnell jegliche Schüchternheit überwunden. Wir kannten uns ja teilweise noch nicht, aber das hat man da bereits schon nicht mehr gemerkt.
Die Vorbereitung für den Nähkurs:
Wir haben von Sewy die Info erhalten, dass es am Liebsten gesehen wird, wenn dort während des Kurses ein BH nach deren Schnittmuster genäht wird. Das kann ich sehr gut nachvollziehen. Damit haben die Kursleiterinnen schließlich die beste Erfahrung und können uns somit auch am Besten weiterhelfen. Ich war bisher nicht so gut ausgestattet mit Sewy-Schnitten. Ich besitze das Bikini-Oberteil California bei dem ich bis heute nicht weiß was mich zu diesem Kauf verführt hat. Mir gefallen Neckholder-Bikinis zwar, aber ich fand sie für mich schon immer sehr unpraktisch. Und zu Verspannungen neige ich mit solchen Oberteilen auch sehr schnell. Dann besitze ich noch BH Linda, der noch immer unvernäht ist. Den hätte ich schon nähen können, aber der ist irgendwie so schlicht, dass ich ihn wirklich nicht bei einem Nähkurs nähen wollte. Ich wollte lieber etwas komplizierteres für den Tag. Ich wurde nicht so richtig fündig und habe schlussendlich den Schalencup-BH bestellt (Anleitung plus fertige Cups, Bügel und Schaumstoffstreifen…). Ich glaube der Schalencup-BH ist der einzige der keinen Frauennamen von Sewy erhalten hat. Mittlerweile schwant mir warum der sich nicht so recht in die Namensfamilie einfügen durfte 😉 Aber mal von vorne: Für den Kurstag wollte ich vorbereitet sein. Ich wollte nicht erst dort anfangen einen BH zu nähen, denn das BH nähen an sich kann ich ja (dachte ich zumindest vor diesem Modell). Lieber wollte ich anschließend mit der Kursleiterin mögliche Änderungen besprechen und mir zeigen lassen wie ich diese vornehmen kann, so dass der BH später wirklich 1A sitzt. Also habe ich (leider recht kurzfristig) einen Probe-BH angefangen. Die Anleitung war mir von Anfang an suspekt. Es fing aber schon damit an, dass ich für diesen BH 2 Schaumstoffstreifen brauchte die mich leider total aus der Bahn geworfen haben. Ich habe mir den Kopf zermatert wofür die sind und was ich damit anfangen soll. Nun könnte man natürlich erstmal losnähen und alles weitere fügt sich dann. Aber mir haben diese Streifen keine Ruhe gelassen und ich habe die Anleitung immer wieder durchgeackert um auf des Rätsels Lösung zu kommen. Es wurde gezeigt wann ich diese Streifen benötige und auch wo ich sie annähen muss. Aber das Drumherum wurde kein bisschen erklärt. Da ich mir ja vorgefertitge Cups bestellt habe, genau für DIESEN Schnitt, konnte ich mir nicht erklären, welche Aufgabe der Schaumstoffstreifen erfüllen sollte. In meiner „Not“ (nunja, immerhin 2 Tage vor Abfahrt) habe ich yacurama angeschrieben. Bei einer Google-Recherche bin ich darauf gestoßen, dass sie diesen BH auch schon genäht hat. Ich war etwas geknickt, als ich gelesen habe, dass sie nicht so zufrieden war mit dem BH. Aber jeder ist anders und ein wenig Hoffnung war noch da, dass dieser BH ganz toll zu mir passt. yacurama hat mir Tipps gegeben, sogar eine kleine Skizze angefertigt. Das hat mich sehr gefreut und ich habe ihren Rat dann angenommen: Ersteinmal drauflosnähen, das fügt sich dann.
Aber so wirklich fügen wollte sich bei diesem BH gar nichts. Am Anfang näht man Abnäher in den Oberstoff.
Der erste Versuch wurde gar nichts, es bildete sich sofort ein Knubbel. Der zweite und dritte Versuch wurde nur wenig schöner. Da nähe ich also einen ganz schlichten BH ohne Spitze und mit Schaumstoffcups und dann nähe ich mir selber 2 Knubbel? Mit einem Jersey-Shirt drüber wird sicher niemand auf die Idee kommen, dass das nur Stoff ist!!!

Sehr verwirrend fand ich anschließend, dass der Stoff nun einfach von oben auf die Cups genäht wird. Da wird nix umgeklappt! Man hätte das doch so schön auf die linke Schaumstoffseite nähen und überklappen können (mit ein wenig mehr NZ versteht sich). So habe ich es jedenfalls vom Threads Magazine gelernt (hier beschrieben). Außerdem wird leider auch nicht erwähnt welchen Abstand die Naht zur (nun freiliegenden) Schaumstoffkante haben soll, so dass diese später unter dem Zierband verschwinden kann. Hier seht ihr mal diese große Baustelle:

Ich habe mich gleich gefragt wie um Himmels willen ich das mit einem handelsüblichen zierlichen Zierband verschwinden lassen soll. Funktionierte erwartungsgemäß auch nicht. Man hätte hier extra breites Zierband benötigt. Das wird leider bei der Materialauflistung nicht erwähnt. Ich hatte verschiedene Bänder da, aber nur ein einziges Bändchen habe ich gefunden das breit genug war so dass ich es komplett überklappen konnte. Leider hatte das eine Zierkante und irgendwie war damit der eigentliche typische Look des Schalencups dahin.

Dass ich oben an den Trägern jeweils Spitze verwendet habe ist übrigens keineswegs ein tolles design feature. Obwohl ich den Oberstoff genau an den Markierungen angelegt habe und gestrichen hab was das Zeug hält, eine Seite gab es immer die sich hässlich verzog. Ich musste nur noch entscheiden wo ich mit den Falten leben könnte. Daher nun die Wahl auf die Trägerecken und mein Behelf mit der Spitze um die Falten ein wenig zu verstecken.

Obwohl man den wirklichen Sitz eines BHs ja erst beurteilen kann, wenn er fertig genäht ist: Nachdem ich die Cups in den Rahmen genäht habe, wollte ich wenigstens eine kurze Probe machen, hab mir den BH angehalten und sofort gemerkt, dass hier gar nichts passt. Viel zu klein überall. Ich war sehr enttäuscht!! Der BH hat mich 2 Abende lang an fast jedem Punkt der Anleitung geärgert und dann passt das Ding nicht mal?? Pffffffffttttt!!! Leider war somit auch meine tolle Vorbereitung dahin und ich fuhr mit leeren Händen zum Kurs. ich hatte nicht die geringste Ahnung was ich stattdessen nähen könnte. Zusammen mit dem Schnitt für den Schalencup-BH hab ich mir zwar noch den Schnitt für den Badeanzug Scarlett bestellt, aber Zeit zum Abpausen und Stoff zuschneiden war leider nicht mehr. Ich habe das Schalencup-Dilemma übrigens trotzdem eingepackt um ihn mit der Kursleiterin besprechen zu können.
Der Kurs:

Hier im Bild versteckt sich meine neue Bionic Gear Bag. Ich habe sie extra unter der Woche genäht, damit sie beim Sewy Wochenende und bei der AnNÄHerung Würzburg mit dabei sein darf. Ich zeige sie diese Woche noch ausführlich
Wir haben einen Kurs ohne Thema gebucht. Das heißt jeder durfte nähen und lernen wonach ihm der Sinn stand. Richtig toll fand ich, dass es ein Ganztageskurs war: Er ging von 9-18 Uhr (mit 1-stündiger Mittagspause). Unsere Kursleiterin für den Tag war Beate. Sie hat mich erst einmal ausgemessen, hat sich den Schalencup-BH angeschaut und auch gleich gesehen, dass der gar nichts für mich ist. Stattdessen hat sie mir den Schnitt „Bella“ vorgeschlagen. Da der auf der Sewy Webseite komplett aus Spitze ist und ich ja eigentlich eher etwas wollte was sich unter Jersey nicht abzeichnet, habe ich mir den vorher nicht mal angeschaut… Fragt sich natürlich warum, denn den Stoff kann sich die BH-Näherin ja schließlich selber aussuchen….. Bei Sewy im Ladengeschäft gibt es alle BHs in verschiedenen Größen zum Anprobieren. Und nach der Anprobe war sehr schnell klar: Der ist es!! Er saß super. Und durch die Anprobe brauchten wir auch gar nicht lange überlegen welche Größe ich benötige oder welche Änderungen wohl nötig sein konnten: konnte alles schon an deren Anprobe-Bella ausgemacht werden. Das war super praktisch. Meine einzige Änderung war es das Mittelteil ein klein wenig zu verschmälern. Wenn es weiter nichts ist…. Obwohl ich natürlich gerne Anpassungen lernen wollte – für diesen Tag war ich froh als ich einfach ohne weitere Änderungen mit dem Nähen beginnen durfte. Ich habe nämlich erst einmal sehr sehr lange geshoppt (die Auswahl im Ladengeschäft ist EIN TRAUM!!) und dann musste ich noch meinen soeben erstandenen Schnitt Bella abzeichnen und zuschneiden bevor es ans Nähen ging. Schon beim Zuschneiden habe ich sehr viel gelernt. Aber das berichte ich in einem extra Beitrag bei dem es nur um den (bis dahin fertiggestellten) BH Bella geht.
Der Einkauf bei Sewy:
An Kurs-Samstagen ist das Ladengeschäft geöffnet. Das war natürlich für uns super praktisch, denn bis auf Sabrina war noch niemand von uns zuvor bei Sewy. Das Einkaufen vor Ort war für mich sogar mit eines der Hauptgründe trotz großer Entfernung nach Weilerswist zu fahren. ich wollte unbedingt vor den Stoff- und Spitzenregalen stehen und mir alles selber zusammensuchen. Ein weiterer Vorteil des geöffneten Geschäftes ist die ständige Erreichbarkeit, auch wenn man eigentlich schon näht. Schnell merkt man, dass man doch noch andere Nadeln benötigt, doch noch ein wenig Mikrofaser (oder Spitze oder Zierband…..) und man kann einfach in den anderen Raum gehen und das Benötigte holen. Die Verkäuferinnen haben für jeden Teilnehmer eine Liste angelegt und somit mussten wir nicht jedes Teil einzeln bezahlen. Abgerechnet wurde erst am Schluss. Die Verkäuferinnen fand ich übrigens große Klasse. Mit einer Engelsgeduld haben sie uns beraten. Solange bis wir für jeden einzelnen BH (und bei mir waren das einige!!) den passenden Träger mit den Ringen und Schiebern unserer Wahl und den gewünschten Verschluss und das farblich passendste Zierband hatten. Ich habe nun Material für neun (!!) BHs (einer davon wird ein Sport-BH), 2 BH-Hemdchen, einen Badeanzug und einen Bikini. Ich zeige euch mal meine Ausbeute:
für BHs:
Das Zubehör ganz unten rechts ist für den Sport-BH.
Den weißen Spitzenstoff unten links habe ich gekauft, da Sandra von Rehgeschwister solch zauberhafte Wäschesets aus weißer Spitze genäht habe, dass ich ähnliche Sets nun auch unbedingt besitzen möchte.
Für die BH-Hemdchen:
(wahrscheinlich werde ich den Watson Bra verlängern, wie es auch schon „Bunte Kleider“ erfolgreich gemacht hat)

Für den Badeanzug Scarlett und einen Bikini:

Bei dem Bikini möchte ich Sabrina nacheifern. Sie hat während des Kurses aus einem BH-Schnitt einen Bikini genäht. Und ohne da jetzt schon zu sehr vorgreifen zu wollen: Der wird super!!! Leider hatte ich kaum Zeit ihr bei der Entstehung über die Schulter zu schauen. Aber das Projekt ist nun auch für mich vorgemerkt, solch einen tollen Bikini möchte ich auf jeden Fall besitzen. Sobald Sabrinas Bikini fertig ist und sie ihn auf ihrem Blog zeigt, werde ich ihn verlinken.
und noch ein paar weitere Dinge:

Das Shoppen war also mehr als erfolgreich. Und trotz mega großer Ausbeute klafft gar kein riesiges Loch in meinem Geldbeutel.
Mein Zwischenstand:
Der Kurs und all die tollen Tipps von Beate waren unglaublich toll. Es hat viel Spaß gemacht mit ihr zu nähen und von ihr zu lernen. Bei meinem Blogbeitrag zum fertigen Bella-BH werde ich davon noch ausführlich berichten. Ich brauche aber noch ein paar Tage Zeit, denn ich musste Beate das Versprechen geben, dass ich passend zu meinem BH noch Spitze für ein passendes Höschen mitnehme. Das möchte ich also auch noch nähen für den Beitrag. (Jeweils ein passendes Höschen zum BH nehme ich mir ja schon länger erfolglos vor). Am Kurstag bin ich nicht fertig geworden mit dem BH. Das hätte ich locker geschafft, wenn ich bereits mit dem richtigen Schnitt und den vorbereiteten Stoffen angekommen wäre (und nicht so lange vor den Stoffregalen gestanden hätte). Aber so war nach der Fertigstellung beider Cups und des Rahmen-Mittelteils (leider nicht im Bild) der Kurstag zuende:

Bevor Beate uns jedoch uns selbst überlassen hat, hat sie sich trotz fortgeschrittener Uhrzeit noch die Zeit genommen mit jedem die weiteren Schritte für daheim durchzugehen. Da gab es auch noch ein paar Aha-Erlebnisse für mich und ich habe mir noch Notizen in der Anleitung gemacht.
Fertig gestellt hab ich den BH noch nicht, aber am Montag hatte ich noch Zeit immerhin etwas weiter zu kommen:


Die Cups sind nun am Zwischenteil und am Rahmen befestigt, und auch die Rückenteile sind schon befestigt. Da ich bisher noch nie in dem Umfang mit Spitze gearbeitet habe, nähe ich hier wirklich in Zeitlupe. Aber das macht nichts, je langsamer ich nähe, desto sauberer werden die Nähte.
Da der BH am Boden so schlecht zu beurteilen ist, hab ich ihn so unfertig wie er ist, mal an meine Puppe gepinnt:

Er gefällt mir schon richtig gut und ich bin gespannt wie ein Flitzebogen ob er mir so gut passt wie das Sewy-Modell im Laden. Ich halte euch auf dem Laufenden.
Den Sonntag verbrachten wir dann übrigens noch zusammen mit vielen Kölner Bloggerinnen. Muriel hatte zuvor über Twitter Bescheid gesagt, dass wir gerne ein paar Kölner Bloggerinnen treffen wollen und sie haben uns zu ihrem Bloggerstammtisch eingeladen. Was für ein Glückstreffer dass dieser genau an dem Tag stattfand an dem wir in Köln sind. Wir hatten einen tollen Tag dort und die Zeit verflog schneller als uns lieb war. Ich habe gar nicht jeden kennenlernen können. Ein paar werden aber auch in Würzburg sein, da ergibt sich das dann hoffentlich noch. Vielen lieben Dank für eure Einladung zu dem wirklich netten Stammtisch, es war toll euch kennenzulernen!!
Heim gefahren sind wir mit unglaublich vielen Eindrücken, jeder total happy mit dem was er gelernt und genäht hat und überhaupt ein wenig überwältigt von so vielen Ereignissen an nur einem Wochenende.
Unsere Truppe war super toll und wir werden das in genau dieser Konstellation ganz bestimmt wiederholen. Weitere Pläne haben wir bereits. Und bis dahin bin ich ja damit beschäftigt all die tollen Stoffe zu vernähen die ich erstanden habe.
Hut ab, vor jedem, der es bis ans Ende des langen Textes geschafft hat 😉 Wer noch zweifelt, ob er mal einen Sewy Nähkurs besuchen soll: Unbedingt machen!!!! Es war soooo toll vor Ort!!
Viele Grüße,
Melanie
Der Shelley Bra von Beverly Johnson (Bra-makers Supply)

Nachdem ich schon den Classic Bra von Beverly Johnson genäht habe, folgte nun auch der Shelley Bra. Allerdings habe ich den BH diesmal nicht mit Powernet gefüttert wie es die Anleitung eigentlich vorsieht.
Das Threads Magazin hatte einen spannenden Artikel in der Ausgabe August/September 2014:
„Create a Foam-Cup Bra“. Hier wird gezeigt wie ich mit Hilfe von Laminat (ein Schaumstoff aus dem man sich BH-Cups nähen kann) einen BH näht der eine perfekte Form bietet und dabei noch von innen top aussieht.

Was mich am meisten daran gereizt hat war die Tatsache, dass die Cups durch diese Technik einen schönen sauberen Abschluss haben. Ich verzichte ja eh auf Schleifchen und auf alles was zu sehr verspielt wirkt. Spitzen sind okay, zu viel Verzierungen und Schlaufen und Schleifen aber bitte nicht.

Um den Look komplett clean zu machen habe ich als Futterstoff meinen Oberstoff genommen. Ich brauchte also alle Teile 4 mal statt wie sonst 2 mal.
Wie man sich aus einem Stück Laminat („Foam“) ein Cup zaubert wird in der Anleitung super genau beschrieben. Ich hatte großen Respekt davor und dann… war es kinderleicht. Ruck zuck hat man 2 „BH-Schalen“ die jetzt in den BH genäht werden können. Wie das geht zeigt und erklärt die Anleitung auch sehr gut. Ich hatte zusätzlich Glück, denn genäht habe ich meinen BH bei einem Nähtreff mit Isabell. Auch sie hat die Technik schon angewandt und konnte helfen, als ich einmal doch grübelte wie jetzt mein nächster Schritt sein würde.
Hier habe ich übrigens zum ersten Mal auch kurz meine Overlock an einen BH gelassen. Die 3 Schichten Laminat, Ober- und Unterstoff wurden zusammen versäubert. Wer dies macht, sollte allerdings wegen der recht breiten Overlocknaht später super genau arbeiten, damit hinterher nichts von der Overlocknaht hervorblitzt.
Der BH ist lange nicht so schnell genäht wie meine letzten Exemplare. Im Vergleich zum Watson Bra (Cloth Habit) ist es sogar ein wahres Zeitlupenprojekt. Nach der Fertigstellung war ich mir daher nicht sicher ob weitere folgen werden, wo doch die anderen Modelle viel schneller fertig waren. Aber als ich ihn dann anprobiert habe waren jegliche Zweifel verflogen. Es ist tatsächlich der BH der am besten von allen sitzt. Ich hatte an den vorigen nicht viel auszusetzen. Im Vergleich zu Kauf-BHs waren diese bereits eine kleine Offenbarung für mich. Aber dieser BH toppt das tatsächlich noch mal. Meine Zweifel waren wie weggeblasen und der Extraaufwand ist mir wurscht: ich brauche weitere BHs dieser Sorte!!
Stoff:
ich habe einen Badelycra verwendet. Ich hatte ihn noch übrig aus einem Sewy Badeset. Es ist nicht mein allerbester Stoff gewesen, da ich erstmal testen wollte ob die Technik mir überhaupt zusagt. Im Nachhinein völlig unnötig. Das bisschen Stoff das man für einen BH braucht, hat man auch übrig, wenn er doch nichts wird.
Anleitungen:
Die Anleitung des Shelley Bra’s ist sehr zu empfehlen. Eine Schritt für Schritt Anleitung bei der stets gesagt wird welchen Stich man nehmen sollte, wann ein Band etwas gedehnt werden muss und zusätzlich sind für die meisten Schritte Zeichnungen eingefügt. Man erkennt also ganz toll was wo angebracht werden soll. Aber wenn man den Craftsy-Kurs mit Beverly geschaut hat, sind eh nicht mehr viele Fragen offen. Sie näht dort zwar den Classic Bra, aber die Nähtechniken sind ja dieselben.
Alte Threads Magazine kann man übrigens nachbestellen. Und Möglichkeiten Online-Versionen zu kaufen gibt es außerdem. Wer also an der Anleitung interessiert ist, hier entlang bitte.
Größe:
Die Größe habe ich nicht neu ermittelt. Da dies ja wieder ein BH von „Bra-makers Supply“ ist, habe ich die gleiche Größe genommen mit der ich auch schon beim Classic Bra gut gefahren bin. Wie man die Größe ermittelt wird im Schnitt erklärt. Anders als ich es vom BH-Kauf gewohnt war, wird hier die Oberbrustweite (high bust) zuhilfe genommen und die Brustweite (fullest part of the bust). Außerdem soll man beim Messen dieser Werte einen sehr gut sitzenden BH tragen.
Bei mir hat die Größenermittlung (genau beschrieben dann in der Anleitung) perfekt geklappt.
Viele Grüße
Melanie
Watson Bra von Cloth Habit #2 (Melone)

Nachdem der erste Watson Bra gleich ein toller Erfolg wurde, habe ich nun den Stoff angeschnitten, den ich dafür eigentlich im Sinn hatte. Ein Mikrofaserstoff den ich schon länger besitze und der die Farbbezeichnung „Melone“ trägt. Hier gibt es ihn.
Cloth Habit zeigt einen ähnlichen in den ich sofort verliebt war hier.
Diesmal musste ich alleine ran und mich ein wenig konzentrieren wann welcher Stich und welcher Fuß gebraucht wird und wo welches Gummi hin kommt. Genäht habe ich gestern bei dem tollen Wetter im (neuen) Garten. Daran könnte ich mich auch gewöhnen. Allerdings brauchen wir dringend einen größeren Sonnenschirm oder besser noch eine Markise.

Am Abend hatte ich meinen zweiten Watson fertig und er ist genauso geworden wie ich ihn mir vorgestellt habe:




Ich werde mir demnächst noch diesen Craftsy Kurs anschauen und ein wenig experimentieren. Ich hätte nämlich gerne noch eine Sport-Version und überhaupt hat mich nun wieder das BH-Nähfieber gepackt und ich möchte noch weitere Schnitte probieren.
Schönen Sonntag allen,
Mel
Watson Bra von Cloth Habit #1 (Rosé)
Lange schon habe ich keinen BH mehr genäht. Und lange schon habe ich geplant, dass der nächste BH ein gemütlicher für Daheim wird und somit eine perfekter Kandidat für meine Serie „Home Chic“

Zuhause möchte ich auch gut gekleidet sein, vor allem aber bequem. Nix soll kneifen oder zwicken. Nix soll ungemütlich sein. Ein BH stört mich oft während der Arbeit nicht, dort sitze ich nur. Aber sobald ich mich mehr bewege oder daheim auf dem Sofa sitze, zwickt und zwackt es überall und ich möchte den BH nur noch loswerden.
Die erste Entdeckung des Watson Bra´s von Cloth Habit erweckte direkt den Wunsch „Haben wollen!!“ Er kommt ohne Bügel aus, sitzt auf den Bildern der Webseite dafür aber erstaunlich gut und sieht somit sehr gemütlich aus. Das „Haben“ wurde dann auch schnell umgesetzt. Nur das Nähen eben nicht. Dass ich ihn dieses Wochenende endlich genäht habe, verdanke ich Isabell. Sie hat schon ein paar Varianten von Watson genäht und hat angekündigt einen weiteren auch auf unserem heutigen Nähtreff zu nähen. Wer ihren Blog verfolgt weiß, dass Isabell schon eine wahre BH-Expertin ist. Sie hat schon viele BHs genäht und diverse Schnitte getestet. Den Watson hat sie für außerordentlich gut und bequem befunden. Sehr gut. Zusammen haben wir also heute Watson Bra´s genäht. Beide Version A des Schnittes. Die Anleitung durfte im iPad bleiben, Isabell hatte die Schritte längst im Kopf und mir gezeigt was ich wissen musste. Das war schön und praktisch. Am liebsten lerne ich ja durch direktes Gezeigt bekommen.
Der BH ist erstaunlich schnell genäht.

Man braucht ja keine Bügel und somit muss man nur wenige Teile zusammenfügen und anschließend von außen absteppen. Dann die entsprechenden Wäschegummis anbringen und wieder absteppen. Bis auf das Weglassen des Bügels ist alles dem Classic Bra den ich vor ziemlich genau einem Jahr genäht habe sehr ähnlich. Nur eben deutlich schneller. Warum ich ein Jahr lang keinen BH mehr genäht habe, kann ich mir nun auch nicht mehr erklären. Das passiert mir sicher nicht noch einmal 😉
Stoff und Zubehör hatte ich noch im Bestand, das war ein Komplettpaket von Sewy. Ich finde dass Stoff und Zubehör ganz toll zusammenpassen:

Beim Nähen war ich wieder sehr gespannt, ob er wohl passen wird. Und wieder hatte ich Glück: Der erste Versuch ist wieder sehr gut geworden und wieder passt er sehr gut. Püppi demonstriert euch das mal:

Ein klein wenig perfekter geht ja immer noch. Deshalb probiere ich wohl nächstes Mal eine klitzekleine Größenänderung. Aber das berichte ich dann beim nächsten Mal ausführlich. Der nächste Watson ist schon sehr genau geplant. Auf die Farbe freue ich mich schon sehr. „Wassermelone“ heißt sie. Und sie ähnelt sehr doll dem Bild mit dem Cloth Habit für den Watson wirbt.
Und hier noch ein Bild von dem Ergebnis des Nähtreffs, auf dem ihr auch Isabell´s Watson sehen könnt. Der Stoff gefällt mir auch sehr gut:

Bis bald,
Mel
BH nähen – Erster Versuch mit dem Classic Bra
Einen BH wollte ich schon ganz lange nähen. Aber dass ich mir selber einen nähen kann der toll aussieht und perfekt passt…? Puuuuuuh… Nee, das hab ich mir lange nicht zugetraut. Und dann habe ich den wundervollen Craftsy Kurs von und mit Beverly Johnson gesehen und plötzlich hatte ich keinerlei Angst mehr vorm BH nähen und nur noch jede Menge Lust darauf. Kurz drauf hat Isabell zum Nähkränzchen mit dem Motto „Dessous nähen“ geladen und natürlich wollte ich da mitmachen!
Genäht haben wir alle den Classic Bra von den Pin-up Girls, eine Dessous-Marke von Beverly Johnson.
Mit dem schwarzen Stoff wollte ich erstmal nur auf Nummer sicher gehen. Ein super schönes Sewy Paket in Taupe lag zwar bereit – aber so optimistisch war ich dann doch nicht, dass der schon angeschnitten werden sollte. Lieber ein Stoff bei dem es nicht allzu sehr weh tut, wenn der BH nicht gleich klappt oder aber nicht passen wird.
Zugeschnitten hab ich dann schon eine Woche vorher. Nachdem die kleinen Stoffteile dann eine Woche da rum lagen und meine Vorfreude immer größer wurde, hab ich sie mir am Abend vor dem Nähtreff noch mal geschnappt und hab doch noch jedes einzelne Teil mit Powernet verstärkt und sowohl die Back Bands als auch die oberen Cup Teile mit Spitze versehen. Von der elastsichen Spitze hatte ich jedoch nur noch Reste, also musste ich etwas hin und herschieben, bis ich eine schöne Lösung gefunden habe die auf beiden Cups gleichmäßig durchgeführt werden konnte. Ein klitzekleiner Rest blieb auch noch für das Mitteteil über. Dass ich unbewusst einen Schmetterling kreiert habe, ist mir jedoch erst später aufgefallen, als ich alle Teile zusammengenäht habe.
Ich bin sehr happy mit meinem ersten Exemplar. Sogar die Innenansicht kann sich schon gut sehen lassen:
Obwohl ich den Schnitt schon ein Weilchen besitze und obwohl die Anleitung wirklich gut beschrieben ist, war es sehr angenehm, dass Isabell schon einen Schrank voller selbstgenähter BHs besitzt und allen helfen konnte. Dass das Genähte schon nach extrem kurzer Zeit nach professionellem BH aussieht motiviert ungemein. Aber dann näht man doch noch ein ganzes Weilchen und es kommen noch viele viele Zwischenschritte. Mir hat es aber von Anfang bis Ende sehr viel Spaß gemacht. Zum Großteil eben weil alles so professionell ausschaut und dabei doch überraschend einfach war. *
Der Schnitt kommt in Amerikanischen Größen daher. Mit der Anleitung ist es sehr leicht die richtige Größe zu messen. Aber ich war schon extrem aufgeregt, ob der BH passen wird. Da näht und näht und näht man über Stunden extrem sorgfältig und erst wenn alles fertig ist soll man erfahren ob alles für die Katz nur zur Übung war? Ich hatte Glück, er passt richtig gut. Ich werde für meinen nächsten BH die Rückenbänder kürzen. Er passt zwar gut, geschlossen auf den letzten Häkchen, aber sobald sich mal ein Stoff mehr dehnen wird als dieser, werden die Bänder zu lang sein.
Neben meinem hier im Uhrzeigersinn noch die Ergebnisse von Daniela, Isabell und Marisa
Ich bin nun jedenfalls extrem angetan und werde weitere nähen sobald die anderen angefangen Projekte beendet sind. Das nächste Mal nähe ich dann BH und Höschen im Set, dann werde ich auch wieder ein Punkt meiner To Sew List abhaken können. Stoff und Zubehör hab ich hier noch für drei weitere BHs. Und wenn die aufgebraucht sind, werde ich einfach noch mal bei Sewy vorbeischauen.
* Zum Thema „Einfach“ möchte meine Nähmaschine gerne ein Wörtchen mitreden:
„Wir bedauern sehr, dass wir uns von 3 Nadeln trennen mussten. Gerne hätten sie zum Erfolg beigetragen, mussten aber leider zugeben, dass sie mit 75er Stärke zu schwach für die vielen Lagen waren. Eine 90er Nadel, gesponsert vom Gastgeberhaushalt, hat stattdessen den Sieg nach Hause getragen. An dieser Stelle herzlichen Dank im Namen von brother und 500 days of sewing“














































































































